Wildtiere - Finger weg!

  • ich möchte gern nocheinmal dieses posting als eigenes thema hier direkt posten, weil es wichtig ist, und ich nicht weiss ob auch jeder beim thema affenhaltung reinschaut.


    nur um einiges zum thema affenhaltung zu erklären:


    der philippinische wildlife act verbietet den fang, transport oder besitz von wildlife (auch exotischen tieren) und hat extrem strafen - sollte man erwischt und angezeigt werden. auf illegal gehaltenen haustiere steht eine mindeststrafe von 6 jahren und geldstrafen bis 500.000 pesos.


    nebenbei bemerkt, ich hab die nase gestrichen voll von den leuten, die da meinen, hier vor ort gefangene wildtiere, speziell affen als haustiere halten zu müssen, am ende landen die tiere allesamt in irgend einem wildlife rescue center. affen waren, sind und werden immer wilde tiere bleiben. ich habe mehr als 100 solcher ehemals "niedlichen haustiere" im rescuecenter in Quezon und einige weitere hier auf mindoro. alle dieser tiere sind neurotisch und höchst gefährlich! letzte woche hat ein kleiner niedlicher langschwanz makake hier bei mir, einem arbeiter mit einem biss die achilles-sehne durchgebissen!


    http://mariolutz.blogspot.com/…/zur-lage-der-person.html


    alle affen werden unkontrollierbar sobald sie die geschlechtsreife (männchen mit ca. 5 jahren und weibchen mit ca. 8 Jahren) erlangen, da gibt es nur eine aussnahme unter 500 fällen. affen sind deutlich gefährlicher als alles was ihr von hunden kennt. gebiss, geschwindigkeit, intelligenz gepaart mit 4 händen machen den umgang mit affen zum "höllen-erlebnis" wenn der einmal durchdreht. bitte glaubt mir, ich weiss wovon ich hier spreche. viele der affen in hiesigen, philippinischen wildlife rescue centern sitzen in kleinstkäfigen weil einfach nicht genug platz für alle angegebenen oder confeszierten tiere da ist. diese tieren können auch niemals wieder in die natur zurück, da sie keinerlei scheu von menschen zeigen und aktiv, und nicht nur zur verteidigung attackieren.


    ich habe in meiner langjährigen erfahrung viele, sogar teilweise lebensgefährliche verletzungen durch affen gesehen. also ganz ernst gemeint:


    auch wenn die babys noch so süß und putzig sind, FINGER WEG! auch von anderen wildtieren, seinen die noch so hilflos oder mitleid erregend. in ausnahmefällen kontacktiert bitte eure lokalen CENRO, PENRO oder PAWB stellen. natürlich könnt ihr auch mich jederzeit um rat dazu befragen.


    mario

  • Hallo Mario,


    ich habe mir Deine Empfehlungen, Deine interessante Internetseite und nunmehr auch die gesetzlichen Grundlagen sehr sorgfaeltig durchgelesen.


    Kleiner Hinweis: laut Gesetz betraegt die Mindeststafe fuer "illegal gehaltene Wildtiere" (Possessing wildlife, Paragraph f) nicht 6 Jahre und 500.000 Peso, sondern 1000 Peso (alternativ 10 Tage Haft). Bei sehr seltenen Spezies erhoeht sich die zu erwartende Strafe allerdings deutlich.


    http://www.lawphil.net/statute…/ra2001/ra_9147_2001.html


    Was mir mehr Sorgen bereitet sind die von Dir geschilderten und teilweise auch von anderen Usern bestaetigten Erlebnisse mit aggressiven Affen.


    Auch wenn Du von "Leuten wie mir" aufgrund Deiner Erfahrungen verstaendlicherweise die "Nase gestrichen voll hast", bitte ich Dich trotzdem um Rat, was ich in der aktuellen Situation tun kann (ggfs. auch per PN). Auch wenn aktuell mit dem Affen kein verhaltensbedingter Handlungsbedarf besteht, moechte in nicht mit dem Gesetz in Konflikt kommen. Hat es Sinn, eine Haltungsgenehmigung zu beantragen und darauf zu hoffen, dass die Aeffin eine von den 500 sein wird, die nicht aggressiv werden? Sollte ich den (bisher noch unaggressiven) Affen besser einer staatlichen Naturschutzstelle uebergeben? Ich bitte um Deine Empfehlung.


    LG Carabao

  • Da ich hier im Forum auf die Anklagebank gesetzt wurde, moege mir bitte gestattet sein, darauf hinzuweisen, dass sich die heimische Bevoelkerung meist weniger Gedanken ueber den Umgang mit ihren Wildtieren macht als wir hier im Forum. Im Zweifel wird ein vermeintlich problematisches, stoerendes oder beim Fischen beigefangenes Wildtier umgebracht und gegessen oder weggeworfen. Insoweit begruesse ich es, wenn Mario sich nicht nur hier Forum, sondern auch in seinem Reservat dafuer einsetzt, der heimischen Bevoelkerung die Wildtiere auch emotional naeherzubringen.


    Carabao

    Einmal editiert, zuletzt von Carabao ()

  • Carabao


    in keinster form will ich dich "anklagen", dass ist nicht meins business, noch meine intention und schon garnicht mein recht! lass dir versichern, ich habe, bevor ich mit meinem projekt hier begonnen habe, einiges an wildtiern gekauft und wieder aufgepeppelt. was glaubst du wie ich auf die schnappsidee mit dem rescue center gekommen bin? ich habe die nase gestrichen voll von dem ausgang einer solchen gut gemeinten aktion! vielleicht sollte ich da dann doch einen anderen ausdruck meines empörens finden. das war nicht auf dich bezogen!


    mit der bestrafung allerdings hast du leider unrecht, das von dir zitierte gesetz ist durch den Wildlife Act no 9147 ersetzt und mit deutlich höheren strafen belegt worden. der wildlife act wurde vor 3 Jahren implementiert und ist somit grundlage für law-enforcement und die verurteilung. leider wird nur viel zuwenig davon gebrauch gemacht. vor zwei wochen haben wir in mindanao ein boot, bis unters dach vollgestopft mit wildtieren aus indonesien aufgebracht. ergebniss: die beteiligten regierungsstellen haben den gesamten inhalt (ca. 450 vögel, 100 reptilien und einige affen) vor meinen augen verbrannt! das ist dann immer eine ganz besondere situation nach der ich mich frage, ob das überhaupt alles sinn macht. begründung: angst vor einer eventuell eingeschleppten vogelgrippe! - nun gut, das ist ein anderes thema.


    ich habe schon allerhand sachen hier erlebt, ich habe schon 7 krokodile aus einem swimmingpool von einem hochhaus in Manila runtergeholt. der chinesen philippino dachte das ist geil die kleinen stinker zu haben. war es auch, bis die kleinen stinker sich in den jahren zu 2 1/2 meter mindoro krokodilen entwickelten und jeden, incl. den eigentümer von der benutzung selbigen pools abgehalten haben. ich hatte dann das vergnügen die tiere da raus zu fischen (hat irre spaß gemacht) und muss mich nun auch noch um die tiere hier kümmern, in den nächsten tagen fliege ich nach Davao, da der crocodile park dort seine mindoro kroks loswerden will, die fressen nur und bringen nichts. also, nochmal 16 ausgewachsene tiere. nun gut, dass crocodylus mindorensis das am stärksten von dem aussterben bedrohte krokodil der erde ist scheint dabei niemanden zu interessieren. weniger als 200 fortpfanzungsfähige tiere haben in freier natur überlebt. eine schande!


    da gab es tiger im hinterhof eines puffs in Quezon city, leoparden bei nem chinesischen schmuggler in surigao und und und. im moment beschäftige ich mich mit 35 orang utans, allesamt geschmuggelt und zusammengepfercht wie hühner in ner legebatterie in einem hiesigen zoo. nun als chairman der neugegründeten philippine zoo association kommen mir da noch ganz andere sachen unter, von denen ich hier garnicht erst sprechen will. die behörden sind willig, doch leider teilweise machtlos. wo willst du denn tiger, leoparden und orang unats hier unterbringen nach dem du die beschlagnahmt hast?


    zurück zum thema,


    einer staatlich stelle übergeben ist das todesurteil deines tieres, im moment werden vorbereitungen getroffen, eine hohe zahl von "diesen problemaffen" einzuschläfern. eine haltungsgenehmigung wirst du nur mit vielen schwierigkeiten bekommen. du muss zuerst das tier registrieren und nachweisen, das das tier aus einer legalen source stammt, dann bekommst du das CWR (certification of wildlife registration) was dich dann wiederum dazu berechtigt ein wildlife farm permit zu beantragen. dazu musst du allerdings noch einiges an anderen permits einholen, barangay clearence, police clearence, mayors permit, BIR-certification, ECC (environment clearance certification), nun - und dann einige dutzend inspektionen überdich ergehen lassen (die pinoy kommen zu 30 oder mehr inspecteuren), achso - und du musst eine anlage für deine affendame haben und vorzeigen können bevor du mit der beantragung beginnst. in der regel werden die anträge dann abgelehnt, das tier konfisziert und du hattest ausser speesen nix gewessen effect. wo genau lebst du? eventuell gibt es irgendwo in deiner nähe ein rescue center das ich kenne wo man dem tier eine artgerechte haltung garantieren kann.


    übrigens - ich arbeite hier folgendermaßen: sollten wir hier eine ähnliche situation in mindoro haben, arbeiten wir mit den tierhaltern direkt zusammen, die behalten in der regel die tiere (wird von uns dann mit sogenannten Nanny - oder pflegeverträgen gemacht) und beraten die leute wie mann/frau den affen - artgerecht halten und sicher pflegen kann. allerdings; es besteht immer ein restrisiko, wie du ja auch schon aus meinem bericht "zur lage der person" entnehmen konntest. und, ganz wichtig, das tier muss geimpft werden, und das ist meistens, in einigen provinzen, das größere problem, erstens an den impfstoff zu kommen, zweitens einen ordentlichen tierarzt zu finden der das dann auch machen kann. die impfungen sind in sofern auch wichtig für eure eigene sicherheit, da tollwut risiko (auch bei privat gehaltenen affen) immer present ist! nebenbei bekommen, besonderst junge tiere allerhand krankheiten die ein hiesiger, normalo vet nicht behandeln kann - auch das gehört zur verantwortungvollen tierpflege dazu. wenn du das alles gern machen möchtest, hast du meine volle unterstützung, weil du im club der völlig bescheuerten cannos enden wirst, die ihr privatvermögen "verbrennen" und ein privates rescuecenter damit betreiben. und das passiert dann meistens immer so (ich weiss von was ich da spreche).


    so long (schon wieder soviel geschrieben)

  • Zitat

    Originally posted by herpaworld
    wenn du das alles gern machen möchtest, hast du meine volle unterstützung, weil du im club der völlig bescheuerten cannos enden wirst, die ihr privatvermögen "verbrennen" und ein privates rescuecenter damit betreiben. und das passiert dann meistens immer so (ich weiss von was ich da spreche).


    so long (schon wieder soviel geschrieben)


    schön, dass du soviel schreibst... danke!
    glaube ich kenn noch so einen bescheuerten cano... wie seid ihr organisiert? wohin mit spenden? würde sofort NE sparsau für euch jungs im resort aufstellen für freiwillige zuwendungen... was kann ich für eure organisation tun?


    susmaryosep

    PHILIPPINES... love it ... or leave it!

  • Eine Frage zum Thema:


    Werden kastrierte bzw. sterilisierte Tiere ebenfalls aggressiv?


    Da in diesen Fällen die Geschlechtsreife nicht eintritt könnte durch eine Operation viele Probleme vermieden werden.


    Bei normalen Haustieren wie Hunden oder Katzen ist eine Sterilisation bzw. Kastration, zumindest in Europa und USA, fast schon der Normalfall.


  • Eine sehr gute Frage. Wuerde mich auch interessieren.


    LG Carabao

  • also beni und felix (rassenreine philippinische bastarde) sind seit ihrer kastration nur noch ein schatten ihrer selbst... verhaltensgestört ist wohl eher ein kompliment an ihre adresse... sie brauchen jetzt unheimlich viel liebe und anerkennung... als wachhunde (wie gedacht) sind sie kaum mehr zu gebrauchen... in 3 mt werden sie jährig... da wartet noch viel arbeit auf mich!


    susmaryosep

    PHILIPPINES... love it ... or leave it!

  • Der Schutz der einheimischen Tierwelt auf den Philippinen tut Not. Dabei hat die Not der Einheimischen zum Großteil dazu beigetragen, dass es zu dieser Misere kam.
    Um etwas Geld zu verdienen hat man die wenigen Wildtiere gefangen und verkauft oder selbst gegessen.
    Es wurde/wird auch nicht davor zurückgeschreckt in ausgewiesenen Schutzgebieten, wie z.B. auf Polillo Islands zu wildern. Hier sind z.B. internationale Forscher-Teams dabei, die einheimische Kleintierwelt (Amphibien, Insekten, Vögel . . . ) zu erforschen.
    Ich selbst wurde vor einigen Jahren aus dem Manila-Zoo hinausbegleitet, als ich mich über die spezielle Tierhaltung äußerte. Da gab es zu kleine verdreckte Käfige und/oder Gehege, teilweise ohne Unterschlupfmöglichkeit. Das Wasser der wenigen Aquarien war grün und undurchsichtig, mit Algen und Exkrementen verseucht. Der stolze Affenadler (Haribon) saß wie ein gerupftes Häufchen Elend allein in einem Käfig, in dem er kaum die Flügel ausbreiten konnte.
    Die Betonböden der Gehege waren rissig und hatten scharfkantige Vertiefungen. Ich könnte die Liste hier noch fortführen. Ich weiß nicht, wie es inzwischen um den Zoo in Manila bestellt ist; ich hoffe nur, dass sich die Situation verbessert hat.


    Es gibt aber auch Ansätze, die hoffen lassen. Inzwischen gibt es ja einige Wildlife-Anlagen, die mit gutem Beispiel voran gehen. Mr. Hagedorn hat auf Palawan einen solchen Park einrichte lassen und hat damit gezeigt, dass man den Besuchern die einheimische Tierwelt auch ohne Zäune und Gitter näherbringen kann. Der Park wird von seinen ausgebildeten und freundlichen Rangern überwacht und der Besucher wird auch bei Verstößen bestimmt in seine Schranken gewiesen. Zu sehen gibt es hier u.a. den einheimische Waran (Bayawak), Affen, Flughunde und Fledermäuse, und wenn man Glück hat, sieht man auch eine der wenigen Pythons.
    Auf Palawan gibt/gab es auch noch eine kleine Krokodilfarm, in der einheimische und fremde Krokodilarten gehalten und aufgezogen werden/wurden. Ob es die noch gibt kann ich nicht mit Bestimmtheit sagen.


    In Subic ist man auch gerade dabei, einen kleinen Tierpark zu errichten. Als Highlight kann man hier sogar an einer Tiger-Safari teilnehmen. Dabei wird man mit einem vergitterten Jeepney durch ein Tigergehege kutschiert. Dabei findet auch eine Fütterung durch ein kleines Klappfenster statt. Im Zoo selbst sind momentan noch wenig Tiere zu sehen, da alles noch im Aufbau ist. Dies ist aber alles noch aus- und aufbaubar und macht sicherlich noch Fortschritte.


    Langsam kommt man auch auf den Philippinen auf den Trichter, dass man sich hier engagieren muss. Es kommen ja auch hier Devisen ins Land.


    nosy

    Wer bis zum Hals in der Sch...e steckt, sollte den Kopf nicht hängen lassen

  • Bin absolut begeistert von der Idee und Durchführung des Projektes - und ist jeder Unterstützung wert!!!!! :clapping
    Die Frage nach der Reaktion bei Kastration oder Sterilisierung lässt bei mir schon wieder den Verdacht aufflackern nach Argumenten zu suchen , wie man trotzdem solche Tiere der Natur entnehmen kann zur Befriedigung des eigenen Egos - LASST DOCH DIE "WILDEN" TIERE WO SIE SIND!!!!!
    Die Phils sind auch auf diesem Gebiet sehr arm dran.


    Gruss Dieter

    Meine persönliche Freiheit endet dort, wo die persönliche Freiheit des Anderen anfängt!

  • vielen dank für euren zuspruch. das freut...


    nosy, das macht keinen sinn immer über die schlechten haltungsbedingungen nachzudenken. im moment bin ich beauftragt den aufbau der philippinen zoo association (PZA) als deren chairman vorzunehmen. leider gab es bisher keinerlei bestimmungen wie wildtiere zu halten sind. nun, das hat sich auch geändert. es gibt tierschutzbeauftragte bei der regierung, die darauf achten das keine tiere gequält etc. werden. nun, man muss wissen, das auch das fachwissen hiesiger tierpfleger und tierparkbesitzer sehr zu wünschen übrig lässt. auch das wird sich ändern, die PZA wird workshops orgasnisieren die auch dort änderungen herbei rufen werden. nun, aber - solche verhältnisse, die seit jahrzehnten einzug gehalten haben kann man nicht in ein paar tagen verändern. aber, das ist ein anderes thema,
    übrigens, in polillio wurde schon immer gejagd, das ist nicht neu, auch in bayern gibt es immer noch wilderer. die krokodilfarm gibt es noch auf Palawan.


    kastration: nun, speziell bei affen handelt es sich bei diesen aggressionen weniger um verhaltensweisen, die mit der koppelung an den fortpflanzungstrieb zusammenhängen, als viel mehr um individuelles, soziales und unsoziales verhalten. übertrieben gesehen, haben die einfach schlechte laune und wut. das lässt sich durch kastration nicht ändern. affen kann man nicht mit hunden vergleichen, das ist eine komplett andere gewichtsklasse. die meisten affen im rescuecenter sind sterillisiert, macht keinen unterschied.


    ich möchte mich nochmals klar ausdrücken: ich bin ein befürworter der privaten wildtierhaltung, allerdings unter einigen vorraussetzungen. neben den gesetzlichen vorschriften (die im moment völlig an ziel vorbeigehen) sollte man sich klar darüber sein was durch den neuen familienzuwachs auf einen zukommt. verantwortungsvolle tierhaltung ist eine selbstverständlichkeit und im fall von wildtieren eine pflicht! ich habe nichts gegen den tiger im wohnzimmer, wenn dafür sorge getragen wird, das dem tier alles zur verfügung steht was es benötigt. dazu gehört dann auch eine ausbruchssichere anlage. und man muss sich von vornherein im klaren sein, dass diese kleine schmuse tiere zu erwachsenen, grossen und gefährlichen raubtieren heranwachsen. wenn man auch dann noch willens und in der lage ist sich um die tiere 1A zu kümmern - well, da ist das fein mit mir. leider ist das in der überwiegenden zahl der tiere die bei uns abgegeben werden nicht der fall gewesen. aus dem kleinen, süßen affenbaby ist ein großes und gefährliches tier geworden das man sich möglichst schnell vom hals schaffen will. und das kann es ja wohl nicht sein!

  • Zitat

    Original von suman933
    Die Frage nach der Reaktion bei Kastration oder Sterilisierung lässt bei mir schon wieder den Verdacht aufflackern nach Argumenten zu suchen , wie man trotzdem solche Tiere der Natur entnehmen kann zur Befriedigung des eigenen Egos


    Muss ich den Wasserbüffel aber auch mal in Schutz nehmen. Ich habe nicht den Eindruck, daß er danach gefragt hat, um sich weitere Affen zu kaufen, sondern weil er jetzt verzweifelt nach der besten Lösung sucht, weil er jetzt in einer misslichen Lage ist. Einerseits darf er nicht, andererseits hat er auch kaum eine gute Alternative (einfach freilassen ist ja nicht, und ein Tierheim hat er wohl auch kaum die Ecke rum - abgesehen davon, wie es dort dann behandelt würde... und abgeben, damit es dann getötet wird, mag er dem Tier auch nicht zutrauen). Daß er seine Familie (und sich / Freunde) beschützen muß nach den Ankündigungen / Prophezeiunen, die er hier bekommen hat, ist auch klar - und wie ich finde auch legitim und verantwortungsbewußt. Ich hätte auch keine Patentlösung parat und finde es aber gut, daß er sich Gedanken macht.


    Sicher gilt dies nicht (und in keinster Weise) für Leute, die ein Tier mit der Überlegung kaufen, es durch Kastration eben doch harmlos zu halten etc.


    Zitat

    LASST DOCH DIE "WILDEN" TIERE WO SIE SIND!!!!!


    Denke, das läßt er jetzt auch ;) nach aller Schelte, die er abbekommen hat. Den Spruch sollten wir aber unter den Einheimischen zum bon mot machen... denn die denken vielfach noch anders, bzw. Tiere haben einen anderen Stellenwert


    Gruß, Stefan

  • Zitat

    Original von herpaworld
    ...es gibt tierschutzbeauftragte bei der regierung, die darauf achten das keine tiere gequält etc. werden....


    Sind diese Tierschutzbeauftragten nur für in Gefangenschaft lebende Wildtiere zuständig oder kümmern die sich auch um alle anderen Tiere?


    In Sachen Tierschutz sind die Philippinen ja leider noch immer ein Entwicklungsland... :(

    Einmal editiert, zuletzt von Hubert ()

  • Ich bezweifle auch, dass es den privat gehaltenen Wildtieren gut geht. Wo in der Stadt oder im Village ist der Platz vorhanden, der z.B. von großen Wildtieren, sei es Raubkatzen, Hirsche oder ähnlichem benötigt wird? Dies ist nur in den seltensten Fällen der Fall. Ich finde es ok, dass den Filipinos mal der Zugang zu fremden Tierarten ermöglicht wird, aber dann bitte nur in dafür vorgesehenen Anlagen und nicht daheim in der Busgarage beim Nachbarn oder Freund.


    Meiner Ansicht nach sollte man doch versuchen, das bisschen der noch vorhandenen Tierwelt zu schützen und wieder aufzubauen. Zoos haben doch die Aufgabe der Erhaltung, der Zucht und der schrittweisen Auswilderung. Aber immer mehr Tierarten verschwinden so nach und nach von den Inseln. Der Zwergbüffel und der phil. Affenadler sind wahrscheinlich die nächsten Kandidaten der größeren Art. Ich weiss, dass es die Haribon Foundation gibt, aber auch diese kann ohne Mittel nicht allzu viel ausrichten. Aber die sind wenigstens auf dem richtigen Weg.
    Man kann ja schon heute stundenlang durch das Unterholz tigern, ohne eine Vogelstimme zu hören. Für viele Einheimische sind gewisse Tiere wie Feinde, die ausgemerzt werden müssen. Auf der einen Seite werden die Vögel gefangen oder geschossen weil sie die Ernte gefährden, auf der anderen Seite killt man den Waran, weil er an die Küken geht.
    Solange aber die Tierschutzgesetze nur auf dem Papier stehen und nicht veröffentlicht, durchgeführt oder angewandt werden, sehe ich leider keine rosige Zukunft für die ehemals bunte Tierwelt. Man muss den Leuten den Naturschutz erklären und näher bringen. Sie für etwas zu bestrafen, was sie nicht kennen schürt nur den Unmut.


    nosy


    Es gibt doch so viele erfolgreiche Zoologische Gärten in der Welt, die auch erfolgreich züchten und wieder auswildern. Kann man sich den hier nichts abschauen, oder gtibt es hier auch so etwas wie ein "Copyright"? Es sind doch z.B. Zoo-Experten aus Germany unterwegs in Indonesien und anderen Teilen der Welt. Da ist doch bestimmt was machbar, oder . . ?

    Wer bis zum Hals in der Sch...e steckt, sollte den Kopf nicht hängen lassen

    Einmal editiert, zuletzt von nosy ()

  • da möchte ich zualler erst einmal ganz klar machen: die probleme mit tierschutz, artgerechter tierhaltung und sinnlosem töten von tieren ist KEIN philippinisches problem! ich errinere an, zur urlaubszeit an der autobahn angebundenen hunde, anakondas im wohnzimmer und erschlagene blindschleichen (upps. ist ja nicht einmal eine schlange-dabei haben die gedacht es sei was giftiges), ja, alles das passiert in deutschland... täglich, und in allen anderen ländern der welt...


    nun, am verkertesten und contra-produktiv finde ich solche aussagen wie:


    "In Sachen Tierschutz sind die Philippinen ja leider noch immer ein Entwicklungsland..."


    wo bitte nimmst du deine informationen her? wie kommst du darauf, dass es den menschen hier weniger oder mehr egal ist, was mit ihrer natur und ihren tieren geschieht als euch in europa? natürlich wird ordentlich was am tierschutz hier gemacht, es wird versucht dem illegalen tierhandel herr zu werden (übrigens die tiere werden alle von europäern und amies gekauft! und dann mit fingern auf die dritten welt länder zeigen, nun ja - kotz!)


    also, lasst euch versichern, es hat sich in den letzten jahren vieles zum besseren geändert, für einige leute zuviel. wir müssen uns mittlerweile den vorwurf machen lassen, das giftschlangen, wildschweine ud irgend welche blöden tauben wichtiger sind als menschen. nun, man kann versuchen etwas zu tun oder man setzt sich zuhause hin und philosophiert drüber etwas zu tun. ich habe mich für ersteres entschlossen, wohlwissend, dass ich die welt auch nicht retten kann. ich werde aber versuchen meinen teil dazu beizutragen, fest davon überzeugt, daß wenn jeder mensch auf der welt so denken würde wir uns keine sorgen um unseren planeten machen brauchten.

  • Jetzt sei doch nicht gleich so aufbrausend. Dies ist doch nur ein Meinungsaustausch.


    Natürlich weiß ich, dass hier in Deutschland gehörig gegen das Tierschutzgesetz verstoßen wird. Das ist wohl jedem bekannt. Auch ich sehe die angebundenen Hunde an der Autobahn und die verhungerten Haustiere aus tierunwürdiger Massenhaltung. Auch mir entgeht nicht der einträgliche Tierschmuggel, und auch ich habe geflucht, dass die Bayern wieder mal diejenigen waren, die den letzten Bären in Germany geschossen haben.


    Dass dem Tierhandel/-schmuggel Einhalt geboten werden muss ist ganz klar. Dagegen existieren ja bereits Gesetze und Vorschriften, aber solange andere an deren Nichteinhaltung mitverdienen bleibt es oft nur dem Zufall überlassen, solche schwarzen Schafe (Tierschutz ja/nein?) zu überführen und einzusperren. Ich rede da auch von Häuten, Korallen oder sonstigen Tierteilen.


    Ich finde es ja super, dass Du dich so für den Tier-/Naturschutz engagierst, aber man sollte dies auch lehren und erklären und evtl. Alternativen erklären, wie man anderweitig Geld verdienen kann. Die Großen verdienen hier nur an der Unwissenheit der Kleinen und an der Korruption der Verantwortlichen. Hier sind die Behörden u.a. an Airports und Häfen gefragt.


    Auf den Philippinen wurde jahrelang rücksichtslos Raubbau betrieben. Nun wacht man auf und erlässt diverse Gesetze. Dies betrifft alle Bereiche. Jahrelang wurden die Wälder abgeholzt um Acker- oder Bauland zu gewinnen. Man hat sich gewundert, dass die Anzahl der Erdrutsche und die damit verbundene Anzahl der Toten gestiegen ist. Es hat lange gedauert bis man dahinter kam.


    Das Gleiche gilt für die Umweltverschmutzung, die dort heute noch fast ungestraft durchgeführt wird. Pasig River ist doch hier das beste Beispiel. Dieser Fluss (Kloake) ist doch biologisch tot. Langsam lernt man, dass es auch anders geht und gehen muss, wenn man nicht den völligen Kollaps erleiden will. Ich bin gespannt, wie lange Jeepneys, Busse und Trucks die Luft noch verschmutzen.


    Aber ich schweife vom Thema ab. Es geht ja um den Tierschutz bzw. Naturschutz. Wie mit allem sollte damit im Kindesalter angefangen werden. In der Schule sollte man den Kindern schon beibringen wie man die Umwelt schützt und erhält. Ich weiß, dass es Projekte gibt, die sich mit diesem Thema befassen, aber es könnten ruhig ein paar mehr sein.


    Man sollte auch in den Medien dieses Thema vermehrt aufgreifen und dafür ein oder zwei Dramen unter den Tisch fallen lassen. Auch ich werde mich noch aktiver mit diesem Thema befassen, wenn ich auf den Philippinen wohne. Dies wird hoffentlich bald der Fall sein. Naturschutz tut Not, aber das erwähnte ich bereits schon.


    Wie lautet eine alte Indianerweisheit:


    Erst wenn der letzte Baum gerodet,
    der letzte Fluß vergiftet,
    der letzte Fisch gefangen ist,
    werdet ihr feststellen,
    daß man Geld nicht essen kann.


    In diesem Sinne


    nosy

    Wer bis zum Hals in der Sch...e steckt, sollte den Kopf nicht hängen lassen

  • NE, NE nosi,


    will ja nicht aufbrausen... sorry wenn das so rüberkommt....
    mir knallt schnell die sicherung raus bei dem thema, natürlich ist es klar das es defizite ohne ende gibt. ich wehre mich nur dagegen, dass einige zu denken scheinen, dass das auf den philippinen schlimmer sein als anderstwo auf der welt.


    ich habe in den letzten jahren folgende, nicht unwesentliche feststellungen, im bezug auf behörden und die durchsetzung des natur- und artenschutzes gemacht:


    es ist sehr, sehr schwer als weisser hier im land mit den behörden zusammen zu arbeiten, anfänglich. als ich damit begonnen habe das projekt hier aufzubauen wurde mir mit ungläubigkeit, vorurteilen und misstrauen begegnet. ich sollte sehr schnell herausfinden warum. nun, als ich da leichtgläubig ins büro des protected area & wildlife bueros (PAWB) merkte ich sehr schnell, das hier keinerlei interesse, sich mit meinem anliegen, ein rescue center und arterhaltungszuchtprogramm auf zu bauen bestand. kann doch wohl nicht wahr sein, dachte ich mir und liess nicht locker.


    ich erspare euch die aufzählung was ich alles durchmachen musste auf dem weg, das habe ich weiter oben ja (welche vorraussetzungen erfüllt werden müssen) schon getan. well zwei ganze jahre später und um ca 400.000 euro ärmer hielt ich endlich mein wildlfe farm permit in den händen. warum 400k ärmer? weil ich erst die gesamte anlage bauen musste um in den genuss der prüfung zu gelangen ob ich denn zum kreis der ausserwählten mit einer genehmigung komme oder nicht. also nach 2 jahren und einigem an trouble war es nun soweit, es ging los.


    als dann die zusammenarbeit enger und enger mit dem government wurde legten sich nach vielen monaten die weichen mehr und mehr zu meinem vorteil. durchhalten wird belohnt. manchmal...


    wieder viele monate später stand einmal wieder eine, diesesmal unangemeldete inspizierung meines betriebes ins haus. well, als ich die dame (die mir immer negativ gegenüber stand) herumführte sprach sie mich auf die bei uns gehaltenen parias mcgregori (eine vom aussterben, und nur hier auf einer einzigen insel vorkommenden vipern art) an. wie der zufall wollte, fing bei einem gelege der schlupf der babys einen TAG vorher an. ich die tante an die hand genommen und in die baby station geführt. da waren so ca. 15 tiere bereits geschlüpft und andere steckten gerade ihre nase aus den eiern. was dann passierte gab mir mal wieder schwer zu denken. sie, ganz bleich - ungläubig auf die gerade schlüpfenden babys schauend, fing plötzlich an zu weinen, nicht heulen oder so, aber ihr liefen die tränen herunter und sie stammelte vor sich, so etwas wie: you really breed them here? I - I really was thinking you just claim to breed them in order to get the export permits done. mir tief in die augen schauend sagte sie weiter: i am so sorry for miss judging you! ups, was war denn das?


    nun ich muss dazu etwas ausholen, die Batanes pitviper, wie sie unter ihrem common name bekannt ist, wird seit jahren ohne rücksicht auf verluste aus dem land geschmuggelt. sammler zahlen für ein tier bis zu 1.500 euro nur um sie in ihrer sammlung zu wissen. das größte problem, trotz das die tiere seit jahren auf illegale art und weise das land verlassen haben, hat es vor mir noch niemand geschafft die tiere in gefangenschaft nachzuziehen. selbst große, amerikanische zoo´s haben dabei kein glück gehabt. nun, die dame von der regierung erzählte mir später, das es vor mir schon einige versuche gegeben hat die tiere, als nachzuchten deklariert aus dem lande zu bringen. und das dabei in erster linie ausländer beteiligt waren. aha, dachte ich mir, da wird mir doch einiges zum thema misstrauen klar!


    wie dem auch sei, leider gibt es diese gestalten bis heute. große artenschutz organisationen (ohne namen zu nennen), die international millionen an spenden geldern einsammeln verdienen ein nicht zu unterschätzendes handgeld, indem sie, unter dem vorwand artenschutz zuchtprogramme weltweit zu inszinieren, gefährtete zum teil kritisch vom aussterben bedrohte tierarten in die zoos der ganzen welt verscherbeln. nein, natürlich stellen diese herren keinerlei rechnungen, die bekommen auch keine bezahlung von den zoos sonder die bekommen ihre (steuerfreien) spenden im austausch. diese praxis ist weitläufig im land bekannt und kann leider auf grund vieler politischen und anderer situationen kaum gestoppt werden. es ist schon sehr viel solcher "geschäfte" von den hiesigen agencies gestoppt worden. anstatt anerkennung dafür zu bekommen, werden hiesige büros mit dem vorwurf überzogen gut vorbereitete arterhaltungszuchtprogramme, von diesen - ach so guten und uneigennützigen organisationen- zu be- und verhindern. das wird dann von denen auch genauso publiziert und verbreitet. was wiederum zu dem ergebnis führt, das niemand, dringendst benötigte gelder, direkt in projekte auf den philippinen steckt, weil die ja dort alle so korrupt und unfähig sind. also wird das geld, den "sauberen" organisationen gegeben, weil die ja hier für den schutz der natur sorgen und der regierung fleissig feuer unterm ar... machen. der teufelskreis schliesst sich. unglaublich? denkste, ich könnte (und werde wahrscheinlich auch) ein buch über die grüne mafia des artenschutzes schreiben. tonnenweise material habe ich jedenfalls dazu sammel können.


    abgeschweift, aber (wie ich finde) wichtig zu wissen, wenn man über regierungen und deren vergehen reden möchte! es gibt immer zwei seiten einer medallie. nun, ich werde von selbigen großen organisationen in misskredit gebracht, da werden verleumdungen, falsche behauptungen getroffen etc. und nur, weil ich nicht zahn in diesem rad des schicksals (oder geldes?) werden wollte.


    meine wenigkeit steht voll hinter den bemühungen der lokalen mitarbeiter von naturschutzbehörden, die teilweise nicht mal ihre fahrtaufwendeungen ersetzt bekommen um ihrer arbeit nachzugehen. es gibt viele junge leute im land, die ehrenamtlich artenschutz projekte unterstützen, und zwar nicht nur mit fernseh kamera und damit ausländische pseudo tierschützer von puff zu puff zu führen.


    ein link zu einer unserer aktion sei beigefügt, hier hatte ich (einmal mehr) vollste unterstützung der regierung. wieso darf ich und andere nicht? da muss was faul sein!



    http://www.abs-cbnnews.com/storypage.aspx?StoryId=81843


    mit dieser, zugegeben etwas langatmigen geschichte wollte ich nur einmal aufzeigen, das es leicht ist den falschaussagen und verleumdungen auf den leim zu gehen, da man in der regel an echte insider informationen, was denn nun tatsächlich abgeht nicht rankommt.






    (nicht aufbrausende grüße)
    Mario