Operationskosten in den Phils

  • Hallo,


    ich habe ein kleines Problem und hoffe auf hilfreiche Meinungen, ob ich den Wunsch einer Tante meiner phil. Frau erfüllen soll.


    Um was gehts: Meine Tante leidet seit einigen Wochen, wenn ich es richtig verstanden habe, an Schmerzen an ihren Kropf, sie kann nur leise sprechen und beim Husten blutet es manchmal. Heute erhielt ich nun die Nachricht, daß der Arzt (Spezialist) festgestellt hat, daß eine Operation notwendig sei. Diese Operation soll 80.000 PHP zuzüglich Medikamente kosten. Meine Verwandten verfügen leider nicht über diese finanzielle Mittel und deshalb fragt die Tante bei mir an.


    Kann jemand hier im Forum bestätigen, daß die angegeben Kosten realistisch angegeben sind bzw. ob es in den Phils möglich und üblich ist, daß man sich einen "Kostenvoranschlag" in so einer Situation geben lassen kann?


    Meine Absicht ist, zunächst weitere Einzelheiten über die Diagnose zu erhalten und bei wirklich medizinischer Notwendigkeit zu helfen. Aber meine Hilfe dann auch auf den tatsächlich notwendigen Betrag zu beschränken, den so, wie ich die phil. Mentalität kennen gelernt habe, wird ein "Überschuss" dann gerne - ohne böse Absicht - für andere Dinge schnell ausgegeben.


    Freue mich über jede Meinung oder auch Ratschlag (falls jemand schon mal in ähnlicher Situation gute oder schlechte Erfahrungen gemacht hat).


    Gruß


    roha

  • zuerst wuerde ich mich genauer nach art der krankheit sowie der benoetigten operation erkundigen. auch scheinen mir die kosten sehr hoch da fuer gewoehnlich bei solchen voranschlaegen die medikamente und auch alles andere nicht eingeschlossen sind.... meist nicht mal die op benuetzung und der folgende krankenhaus aufenthalt... manchmal sogar nur der fee vom chirurgen und nicht die des assistenten und narkosearztes.....
    und wenn ich alles genau weiss wuerde ich eine zweite meinung eines anderen arztes einholen und dann mal vergleichen.....
    auch sollte man wissen ob es nicht krebs ist... da ist in solchen faellen mit heiserkeit und blut meist keine chirurgische heilung zu erzielen und nachfolgende chemotheraopie ist sehr teuer.....

  • Frag nach dem Spital wo sie liegt und rede dort mit dem Arzt der wird es dir bestätigen was es kostet. Sollte er es nicht bestätigen wird es peinlich. :peinlich

    Es grüßt der Andre



    You don't stop riding when you get old; you get old when you stop riding.


    Keep on Riding - DLzG

  • Die Krankheit "Kropf" überrascht mich hier auf den Philippinien. Normalerweise ist das doch eine Schilddrüsenkrankheit die u.a. aus Jodmangel entsteht. Und da die Filipinos ja sehr viel Fisch essen, und Fische stark jodhaltig im Vergleich zu anderen Lebensmittel sind dachte ich gibt es diese Krankheit hier überhaupt nicht.


    Ich kenne den Kropf (Scherzhaft: Bayerisches Sportabzeichen) als eine Krankheit die nur in Bayern/Österreich bekannt ist.


    Aber wenn es zutrifft muss auf jedenfall ein ärztliche Untersuchung erfolgen, da hier ein Krebsverdacht bei älteren Menschen nahe liegen kann.

  • Zitat

    Original von andy74th
    Frag nach dem Spital wo sie liegt und rede dort mit dem Arzt der wird es dir bestätigen was es kostet. Sollte er es nicht bestätigen wird es peinlich. :peinlich


    Meine Tante war erst bei einem "Spezialarzt" (auf Rate eines "normalen" Arztes), im Krankenhaus ist sie jedoch noch nicht.


    Quote von Kraus: Die Krankheit "Kropf" überrascht mich hier auf den Philippinien...


    Sie schreibt: "having a Goiter.." = Kropf oder ???


    Gruß


    roha

  • Also meine Schwägerin hatte vor Jahren auch Probleme mit dem Kropf. Die OP sollte 15.000 P kosten, die ich auch treu bezahlt habe.
    Fazit: meine Schwägerin wurde nicht operiert, sondern mit Tabletten behandelt, die 15.000 P waren aber trotzdem fort.


    Gruß
    Horst

    HG

  • Hi,
    also Operationskosten und Nachsorge bereiten mir auch ein bisschen Unbehagen. Wir haben ein Haus gebaut und Teile der Familie leben mit uns auf dem Grundstück. Wir haben der Schwiegermutter und auch den Geschwistern meiner Frau in den letzten Jahren enorm geholfen und es läuft eigentlich gut - aber die Menschen werden älter und auch krank. Von allen Verwandten ist keiner in der Lage, einen Krankenhausaufenthalt oder eine Operation zu bezahlen. Also wäre der Onkel aus Germany dran mit der Finanzierung. Ich werde aber wie es aussieht in 3 Jahren meine Arbeit mit dann 56 Jahren verlieren und benötige mein erspartes Kapital selbst. Deshalb bin ich nicht bereit hier gross zu helfen - denn wenn ich einem helfe, muss ich allen helfen. Hinzufügen muss ich, dass wir meine Schwiegermutter nach einem Schlaganfall alleine versorgen und auch den finanziellen Aufwand für Reha und Medikamente bestreiten. Andererseits habe ich die Befürchtung dass trotz aller Hilfe der letzten 20 Jahre schnell eine negative Einstellung mir und meiner Frau gegenüber entstehen könnte.
    Andererseits kann man auf diese Art schnell sein gesamtes Kapital verlieren und auf Hilfe von Seiten der Verwandtschaft kann man nicht hoffen.Wir werden im Winter ca. 5 Monate auf den Philippinen wohnen-und ich wäre für Erfahrungen und Tipps wie man sich bei dieser Problematik verhalten sollte, dankbar.
    Viele Grüsse
    Digger

    Die Dummen sind konsequenter als die Klugen !!!

  • Zitat

    Original von Digger
    Deshalb bin ich nicht bereit hier gross zu helfen - denn wenn ich einem helfe, muss ich allen helfen. ..... Andererseits habe ich die Befürchtung dass trotz aller Hilfe der letzten 20 Jahre schnell eine negative Einstellung mir und meiner Frau gegenüber entstehen könnte.


    Genau, dieses Problem sehe ich auch... Ich bin mal gespannt, ob morgen Forumsmitglieder, die in den Phils leben, zu diesem Sachverhalt noch ihre Meinung und Erfahrungen beitragen.


    Gruß


    roha

  • Zitat

    Original von roha
    Meine Tante leidet seit einigen Wochen, wenn ich es richtig verstanden habe, an Schmerzen an ihren Kropf, sie kann nur leise sprechen und beim Husten blutet es manchmal. Heute erhielt ich nun die Nachricht, daß der Arzt (Spezialist) festgestellt hat, daß eine Operation notwendig sei. Diese Operation soll 80.000 PHP zuzüglich Medikamente kosten. Meine Verwandten verfügen leider nicht über diese finanzielle Mittel und deshalb fragt die Tante bei mir an.


    Kann jemand hier im Forum bestätigen, daß die angegeben Kosten realistisch angegeben sind bzw. ob es in den Phils möglich und üblich ist, daß man sich einen "Kostenvoranschlag" in so einer Situation geben lassen kann?


    Meine Absicht ist, zunächst weitere Einzelheiten über die Diagnose zu erhalten und bei wirklich medizinischer Notwendigkeit zu helfen.


    Was mich wundert das Husten es manchmal blutet. Ein Kropf ist eine Schilddrüsenkrankheit.
    Ich frage mich ob es sich nicht um den Kehlkopf (Larynx) handelt. Tritt in den Philippinen sehr häufig auf. Habe gerade so einen Fall hier. Kosten mit allem drum und dran im Veterans Hospital Manila: 62000 Pesos.


    Inbesondere die Schmerzen das leise Sprechen der Husten mit Blutauswurf. Eine Schilddrüsenerkrankung zeigen andere Symtome.
    Wie Luftnot, Druckgefühl im Halsbereich, Schluckbeschwerden, Heiserkeit, Nervosität, Zittern, Herzklopfen, Herzrasen, Hitzewallungen, starkes Schwitzen, Gewichtsverlust, Hustenanfälle sind ehwer selten.


    Zu den Kosten für eine Schilddrüsenoperation kann man ohne Diagnose wenig sagen.


    Nach einer Diagnose am besten in 2, 3 Spitäler anrufen und die Preise Nachfragen.


    Operationsdauer 1 bis 3 h, stationärer Aufenthalt etwa eine Woche.

    Einmal editiert, zuletzt von Arthur ()



  • eine solche situation ist nicht ganz unproblematisch..... habe das alles auch erlebt......


    man muss zuerst einmal klar machen dass man nicht kroesus ist... das ist leichter gesagt als getan.... aber wenn man sich vielleicht mit einem ortsansaessigen vergleichen kann der etwas mehr aufweisen kann als du selbst und der eben als well off betrachtet wird dann klappt es sehr gut.... das beschraenkt sich natuerlich auf aeusserlichkeiten.... ein anderer weg ist klar zu machen, dass das geld fest angelegt ist und es jahre dauert da dran zu kommen insbesondere wenn es um hoehere kosten geht....


    um den guten stand mit der familie nicht zu verlieren zahle ich gelegentlich kleinere medizinische ausgaben... z.b. hier mal 3000 fuer medikamente dort mal 4000 fuer eine kleine behandlung.... aber nicht oefter als zweimal im jahr.... und gelegentlich muss man dann halt auch sagen dass man im moment wirklich kein uebriges geld hat und auf umstaende verweisen wie ich im moment auf den starken peso....


    ich halte das so seit jahren und habe ein sehr gutes verhaeltnis.... denn ich helfe ja in notfaellen, wenn auch limitiert..... aber die tatsache dass zaehlt halt....

    Einmal editiert, zuletzt von kaithoma ()

  • vor drei Jahren ist meine Schwiegermutter nach laengerer Krankheit und einem Monat Krankenhausaufenthalt inklusive Operationen gestorben.
    trotz Krankenversicherung belief sich die Krankenhausrechnung auf 250,000 PHP
    grosse Katastrophe... da Familie kaum ueber Barmittel verfuegte...
    dem Krankenhaus mussten sie Grundstuecke im Werte von 80,000 PHP in der Provinz verpfaenden, da man sonst den Leichnam nicht freigegeben haette !!!
    wer die philippinische Mentalitaet und deren Bezug zu einer Bestattung kennt, weiss was das bedeuten wuerde...
    den Rest muessen sie ueber Jahre abstottern...
    da ich vor Ort war fragte man mich nach einem Beitrag die 80,000 PHP Anzahlung aufzubringen.
    dafuer sollte ich auch einen Gegenwert erhalten...
    zu diesem Zeitpunkt hatte ich sehr wenig Geld, habe mich aber moralisch verpfichtet gefuehlt etwas beizusteuern.
    also habe ich die (fast) letzten verfuegbaren 20,000 PHP aus der ATM-Machine geleiert und gegeben.
    dafuer bekam ich 200 qm Provinzland vom Daddy ueberschrieben...
    ohne Titel und mit jeder Menge Tax-Schulden belastet...
    egal - ich habe es eh als Spende aufgefasst...
    auch nie bereut...
    es hat nicht lange gedauert... ich war mit meiner Frau in D., da kommt der Hilferuf vom Daddy er koennte das Futter fuer seine Schweinezucht nicht mehr bezahlen, da die Krankenhausraten alles verschlingen...
    ok. habe mit 80 Euro ausgeholfen + Western Union Gebuehren... Resultat:
    Schweine verkauft... Geld versoffen, verspielt, alte Schulden beglichen...
    ich helfe der Familie trotzdem, wenn es mir moeglich ist, da alle anderen super ok und nett sind und mir bei vielen Dingen helfen... aber der Dad kriegt nix mehr...


    der Knarf

    jetzt wird' waermer 8-)

  • bluthusten. man sollte einmal auch die lunge anschauen. denn bei kropf hustet niemand und bluten auch nicht.
    da ja die luft auf den philippinen sehr schlecht ist und atemwegserkrankungen en masse sind, ist da so etwas in der richtung auch nicht von weit her zu vermuten!

  • in faellen wie schweinezucht habe ich auch einmal ausgeholfen (meinem schwager) aber am ende das gleiche... geld weg und schweine weg.... seitdem beschraenke ich mich auf ernsthafte medizinische notfaelle.... und auch da nicht immer..... aber solche erfahrungen macht wohl jeder....

  • kaithoma
    ich denke mal, so wie Du es praktizierst ist der einzig gangbare Weg und auch der Königsweg schlechthin. Helfen ja - aber in Grenzen, um des lieben Friedens willen. Werde ich auch so machen. Danke für den Tipp.
    Digger

    Die Dummen sind konsequenter als die Klugen !!!

  • Nun moechte ich auch noch meinen Senf dazugeben. Natuerlich sollte man nicht alles glauben , was die Familien einen alles erzaehlen nur um Geld zu bekommen. Unfaelle oder Krankheiten sind oft eine beliebte Ausrede um Geld vom Auslaender zu bekommen. Aber um beim Thema zu bleiben , der Betrag vo 80 T koennte unter Umstaenden durchaus realistisch sein. Haengt davon ab was genau alles dazu gehoert ( Operation, Medizin , Nachbehandlung ), und natuerlich in welchem Krankenhaus es durchgefuehrt werden soll. Zum Vergleich , mein Bekannter ( ein 68 Jaehriger Filipino ) wurde im Doctor's Hospital an der Prostata operiert. Alles in allem hat die Operation ca 180 Tausend Pesos gekostet ,( mit Medizin und Nachbehandlung usw ).

    1121-aafe43f0.jpg

  • mein freund war auf der intensivstation fuer 11 tage und hat einschleisslich sauerstoff der alleine schon ueber 80000 p frass mit allen medikamenten und aerzten 320000 pesos bezahlt..... leider ist er dennoch verstorben.

  • Zitat

    Original von kaithoma
    mein freund war auf der intensivstation fuer 11 tage und hat einschleisslich sauerstoff der alleine schon ueber 80000 p frass mit allen medikamenten und aerzten 320000 pesos bezahlt..... leider ist er dennoch verstorben.


    Darf man wissen was das Problem war.
    Dies gibt doch keinen Rückschluss wie teuer etwas ist, da musst du dich ein bisschen genauer ausdrücken.
    Irgendwelche Zahlen hineinzustellen bringt gar nichts.

  • Einige glauben hier ueber das forum eine Ferndiagnose aufstellen zu muessen. Das Beste waere es wenn man sich mit dem Arzt bzw. das Krankenhaus anzurufen und sich einen Kostenvoranschlag geben zu lassen. Anschliessend kann man ja direkt ans Krankenhaus ueberweisen und nicht ueber die Familie denn da bleibt halt oft was haengen und wird dann nicht bezahlt. Ausserdem gibt es immer noch die Moeglichkeit den Charity Ward in Regierungskrankenhaeusern zu benutzen. So braucht man dann nicht fuers Bett bezahlen sondern nur fuer Medikamente. Sollte die Familie wirklich sehr arm sein dann steht auch noch der Weg ueber Mayors/Govornorss oder Congressman offen die dafuer Budget haben. mein Vorschlag: Nicht Alles glauben was die Familie sagt und lieber selbst kontrolieren.

    I am multi-talented!

    I can talk and p.iss people off at the same time!


    A pessimist is a man who thinks all women are bad.

    An optimist is a man who hopes they are.


    My mouth is not a bakery, I don't sugarcoat anything!


    If you ask my opinion,
    I am going to tell you the truth,
    Not that what you'd like to hear!


    Ein erfahrener Pilot ist,

    wer seine Erfahrung benutzt,

    um Situationen zu vermeiden,

    die seine Erfahrung erfordern!


    ╭∩╮(︶︿︶)╭∩╮

  • Ich denke auch, es ist ratsam, sich mit dem Krankenhaus in Verbindung zu setzen und sich den Kostenvoranschlag bestätigen lassen. Dann das Krankenhaus direkt von Deutschland aus bezahlen. Die meisten Hospitäler akzeptieren Kreditkarten. Dann ist man sicher dass das Geld von den Verwandten nicht zweckentfremdet wird.


    Ansonsten halte ich das System von kaithoma für den einzigen realistischen Weg. Andernfalls wird das ein Fass ohne Boden und niemand dankt es einem. Man muß sich immer vor Augen halten wie die Situation für die Familie wäre wenn es keine Langnase gäbe.


    Nur mal zum Vergleich: In Deutschland kostet 1 TAG Intensivstation ca. 900 EURO plus Medikamente, also über 60.000 Pesos. X(


    Ein Bekannter von mir (Deutscher Expat) war vor ca. 2 Jahren in Naga City im Krankenhaus wegen Darmkrebs operiert worden, 4 Wochen Aufenthalt, hat ca. 150.000 Peso gekostet und er lebt immer noch. Das hätte in Deutschland ein zig-faches gekostet.