Miks Reisen in die Province - Zamboanga März 08 (sehr lang)

  • Im März 2008 war ich in Zamboanga . Da die Busreise von Davao aus doch recht zermürbend ist, bin ich mit Cebu Pacific für 3255.- Peso vica Verse nach Zamboanga geflogen. Was ich immer besonders klasse finde ist das schöne Englisch auf dem e ticket. CHCK IN 2HRS B4 D FLT ,ist doch klasse, oder?


    Der Flughafen ist recht überschaubar. Kleiner als der alte in Davao. Die wenigen Ausländer werden nach der Landung von der Immigration registriert. Wenn man keinen Pass dabei hat reicht auch die Kreditkarte und das Ticket. Es gab im März 2008 keine Flüge ins Ausland. Asian Spirit hatte wohl mal einen Versuch dort unternommen aber es gab nur noch Flüge nach Davao, Cebu und Manila. Seair flog und fliegt nach Tawi Tawi via Jolo 2-3 mal die Woche. Allerdings kann man als Ausländer per Schiff das Land legal verlassen. Die Schnellboote der RS Express fahren beinahe täglich von Zamboanga über
    Basilan, Jolo, Tawi Tawi (16 Std.) nach Sandakan Malaysia (Borneo).


    Beispielsweise zu buchen bei PTM Travel&Tours im Lantaka Hotel (062 991-2033 bis 35). Mrs. Manalac organisiert mit ihren 84 Jahren auch alle anderen Touren vor Ort.
    Um es gleich zu unterstreichen, Zamboanga ist eigentlich nur was für Reisende die sich auch mal was anschauen wollen und sich darüber hinaus selbst beschäftigen können. Alle Sehenswürdigkeiten lassen sich innerhalb von drei Tagen bequem erledigen. Internet gibt es überall im Stadtgebiet. ATM auch kein Mangel.


    Ich bin am Tage der Ankunft (10.00 Uhr) auf der Suche nach dem Spirit in Asia´s Latin City gewesen. Die Plaza Pershing machte hier den Anfang. Irgendwie ist diese umgeben von Straßen und hat zwei Eingänge die einfach in der Gosse beginnen/enden. Umgeben ist die Plaza Pershing von der Universidad de Zamboanga und einigen kleineren Kaufhäusern.


    Auf der gegenüberliegenden Seite ist neben einem Rizal Park das Municipal de Zamboanga. Und tatsächlich auf der coche de Policia steht es genau wie man von der Latin City erwartet. Aber auch die Aufschrift Pulisya.


    Leider wird der Reisende bereits jetzt von den zahlreichen bettelnden Kindern umlagert. Diese konnten recht hartnäckig und nervend sein. Ich habe hier ein verblüffendes Erlebnis gehabt. Ein anderer Reisender sprühte bei einem dieser endlos langen Versuche Geld zu erbetteln etwas Off Lotion in Richtung der Kinder und sofort machte sich die Kohorte aus dem Staub. Er versicherte mir das diese Methode bei ihm schon oft zum Erfolg führte. Der heiße Nachmittag lässt sich prima am Pool des Lantaka Hotels verbringen.


    Der Service ist nicht schlechter als sonst wo, aber manchmal doch etwas fauler. Das Zimmer mit Blick zum Meer war für 1300.- Peso zu haben. Inkl. Aircon, TV Bad und Balkon. Die Zimmer etwas einfach aber schön gelegen, direkt am Meer. Leider stören früh morgens um 5.00 die Schiffshörner!


    Aber wenn man sowieso um 8.00 per Boot nach Santa Cruz Islands oder Basilan will ist das ja nur halb so schlimm.
    Der tripp kostet inkl. Guide und Security 1000.- bzw. 1500.- Peso. Zuzüglich Proviant und SMB. Die obligatorischen Eintrittsgelder sind bereits im Preis enthalten.



    Auf Santa Cruz kann man nichts kaufen! Es gibt keinen Strom! Alle Vorräte kann man in einer Kühlbox mitnehmen. Santa Cruz Islands (Great & Small) taugen nach meinem dafürhalten nur zum schwimmen. Der angeblich Pinkfarbene Strand wirkt wirklich nur mit viel gutem Willen und Wasser rosa. Die Farbe resultiert durch einige rote Korallen. Das Ufer geht recht steil abwärts so das man dort wenig Schnorcheln kann. Auch war die Strömung sehr heftig!


    Beim Wandern nach Osten erreicht man nach ca. 20 min. ein Samal-Pfahldorf (Moslem). Auf halber Strecke erreichte ich einen Friedhof. Für mich etwas befremdlich, da auch kleine Holzschiffe z.t. auf den Gräbern lagen. Einige schon sehr verwittert.


    Die Moslems selbst sind zurückhaltend freundlich und versuchen Perlen und Muscheln zu verkaufen. Allerdings ist das gesamte Sortiment Kommissionsware. Hier wird nichts hergestellt. Die Produkte erinnern mich an den Plunder der überall auf Boracay verkauft wird.


    Rechts und links vom Landepunkt ist der Strand vermüllt (Plastik). Die einleuchtende Begründung: alle Fähren würden eben ihren Müll sorglos über Board kippen und die starke Strömung spüle eben den Plastikschrott zurück ans Ufer.
    Beim Umwandern des Strandes nach Westen wurde ich vom Militär begleitet (delicado ka ajo). Die Begründung: von der offenen See könne mich jeder böse Mensch sehen! Mein Einwand, das ich bei dem rosa Strand doch eher unsichtbar wäre fand keine Berücksichtigung.



    Die Männer dort waren ganz nett und hatten keine Scheu alle meine Fragen zu beantworten. So zum Beispiel meine Frage warum sie beinahe alle mit christlichen Frauen verheiratet sind. Viele Moslems können sich angeblich den moslemischen Brautpreis nicht leisten. So soll eine Frau nicht unter 25.000 Peso zu heiraten sein. Zudem verlangt die Familie eine Pistole. Dafür kann Mann gerne vier Frauen heiraten, wenn den genügend Barmittel vorhanden sind. Habe anschließend meiner Frau vorgeschlagen zu konvertieren. Sie hat Bedenken. So soll es in diesen Familien mit mehr als einer Frau vorkommen das schon mal Blut fließt (dafür wohl die Pistole). Aber das Handicap schlecht hin ist wohl die Tatsache das moslemische Frauen sich scheiden lassen können. Und dann kommt es wohl nicht zu selten vor, das sich diese mit den Landtiteln und den Goldarmbändern zum Imam begeben und sich scheiden lassen. Da sei Mann mit einer christlichen Frau (con Kasal) doch besser gestellt. Diese könne sich eben nicht scheiden lassen. Und günstiger sei Sie obendrein.


    Basilan ist während der Erntezeit einen Tagesausflug wert. Wenn in den Bodegas dann Zimt, Pfeffer, Kaffee und Kakao getrocknet wird gibt es etwas zu sehen ansonsten ist die Insel recht unerschlossen. Unser Guide riet von einer Übernachtung strikt ab. Dieses passte auch zu den Beobachtungen die ich in Zamboanga gemacht hatte. Auffällig in den wenigen Malls waren die zahlreichen Amerikaner im wehrfähigen Alter. Alle in Gruppen und in Zivil unterwegs. Auch im Lantaka saßen abends einige Amerikanerinnen an der Bar die beruflich vor Ort waren. Auch ich ließ diesen Abend hier ausklingen.


    Natürlich habe ich am nächsten TAG das Fort Pilar besucht. Es liegt nur 300m vom Lantaka Hotel entfernt. In den Räumen ist ein schönes Museum untergebracht. Hier gibt es ein paar Boote der Badjau und das Model eines Friedhofes der Samal. Im Grunde wirkte dieser wie jener den ich auf Santa Cruz gesehen hatte.



    Die ganze Anlage ist zu 80% restauriert, lediglich an der Westmauer hatte man keine Lust/Geld mehr. Vor etlichen Jahren war ich in den portugiesischen Anlagen Südamerikas. Das ganze hatte für mich schon viel Ähnlichkeit.





    Direkt neben dem Fort Pilar gibt es einen nagelneuen Baywalk. Angeblich von letzten Bürgermeister begonnen. Nach der Wahl eines neuen soll dieser dann kein Geld mehr dafür gehabt haben. Mehr hierzu bei Don Carlos von PTM Travel&Tours.


    Im JP ist die Rede davon das am Nachmittag am Justice Lim Boulevard die Food Stalls auffahren und man hier am Wasser sitzen kann. Das ist nur den härtesten vorbehalten. Das Meer riecht echt unangenehm. Das Essen sind nicht definierbare Spießchen die mit Tempura im alten Öl ausgebacken werden. Sitzen kann man, wenn platz ist auf Bänken. Getränke nur warm und alkoholfrei. Dafür kann man Basilan schön sehen.


    Mit Spanisch kommt man in Zamboanga tatsächlich weiter als mit Bisaya. Alle Bestellungen in Spanisch wurden ohne Nachfrage ausgeführt. Auch Herrenrunden im Lantaka haben spanische Wurzeln.


    Sogar diese Damen fanden sich am Nachmittag im Lantaka ein. Das hat seinen Namen von der Kanone die bei den Bauarbeiten gefunden wurde. Gegossen wurde diese 1857 in Sevilla. Lantaka were the bronze cannon mounted on merchant vessels travelling the waterways of Malaysia and Indonesia. The guns were used to defend against pirates demanding tribute for the local chief, or potentate. Der Geschäftsführer des Hotels soll ein Priester sein.


    Direkt neben dem Fort Pilar beginnt das Viertel Rio Hondo. Ich finde man muss dort nicht gewesen sein. Hier leben die Menschen auf Pfahlbauten wie in vielen Teilen Mindanaos. Beinahe alle Bewohner sind Moslems. Der Dreck und die Bevölkerungsdichte sind schon mächtig. Bis dahin glaubte ich in Mati (Davao Oriental) die versiffteste Siedlung gesehen zu haben. Nein, hier gab es noch eine Steigerung.








    Um sich davon zu entspannen bin ich dann mit dem Jeepney an das nördliche Ende der Stadt gefahren. Zamboanga ist sehr übersichtlich. Im Stadtteil Pasonanca gibt es den gleichnamigen Park und eine wirklich kleine Schmetterlingsanlage.






    Letzterer kostet nichts. Dort steht auch das im JP beschriebene Baumhaus. Es war verschlossen.
    Die Schwimmbecken kosten jedoch 20 Peso Eintrittsgebühr. Das Wasser ist wohl der Überschuss aus dem Wasserwerk, welches sich neben dem Jeepney Endpunkt befindet. Leider gibt es -wie so oft auf den Philippinen- keine Restauration. Der Reisende muss auf der Straße mit einem lauwarmen SMB die Keime des Schwimmbeckens fortspülen.


    Wenn man dann gemütlich bergab in Richtung Stadt wandert, kommt man an einigen netten Lokalen vorbei. Hier habe ich seit meinen Zwanzigern erstmals wieder ganz schreckliche Musik gehört. Vor der Bestellung spielte der Wirt wohl auf Wunsch eines dort ansässigen Expats der Junge mit der Mundharmonika volle Lautstärke. Er brauchte aber nur sehr kurze Bedenkzeit um sich dann für Umsatz und gegen die Scheißmusik zu entscheiden. Ich finde ich die Pinoys prima.


    Wo ich schon beim Essen bin. Es gibt ein paar brauchbare Lokale. Ich finde der JP hat wie so oft nicht recht. Das Essen am Abend im Lantaka ist romantisch am Wasser. Alles wird frisch gegrillt. Der Gast sucht sich aus was er gerne hätte. Fisch, Hähnchen oder Seafood. Die Preise sind durchschnittlich.



    Ansonsten ist das Hai San unbedingt zu empfehlen. Alle Produkte sind frisch und roh auf dem Buffet. Der Gast sucht aus und bestimmt wie die Zubereitung sein soll. Für 1 kg frische Gambas, Pilze und Spargel haben wir 1600.- Peso (einschließlich einiger SMB) gezahlt. Je zur Hälfte gegrillt den Rest mit Chilisause. Das Gemüse in Austernsause. Vorweg Kinilaw vom Tanguingue. Danach kann man in Popoys Family Resto echt gute Live Musik erleben. Die Jungs und Mädchen (7+2) sind weit jenseits der vierzig und bringen von Abba bis Queen die Songs wirklich gut rüber. Die Rechnung überzeugt, das SMB 25 Peso und einmalig 50 Peso für die Band. Auf Wunsch tanzten die Serviertöchter auch mit den Gästen. Aufpreis pro Tanz 10 Peso. Das Alejandras Restobar ist moderner und größer. Gastronomie, Karaoke, Disco und Live Musik. Die Kapelle war ebenfalls gut, die Musik und die Gäste jünger. Da der Flieger schon um 7.45 Uhr zurück ging reichte ein Absacker dort. Das Lantaka bietet einen Shuttle Bus um 6.00. Der Terminal Fee betrug 50 Peso.


    Fazit: Zamboanga ist kein Ort für Erlebnishungrige. Das Angebot der Sehenswürdigkeiten ist überschaubar. Restaurationen gibt es genug. Leider ziert Schmutz das Straßenbild. Ihr wisst ja, wie das mit den philippinischen Städten ist. Um schöner als andere zu sein gehört nicht viel. Zamboanga ist aber wunderschön gelegen, am Meer und mit hohen Bergen im Hinterland. Die Stadt selbst hat wohl einen gewissen Charme.










    Sigge Miks

    Demokratie ist, wenn zwei Wölfe und ein Schaf darüber abstimmen, was es zum Abendessen gibt. Rechtsstaat ist, wenn das Schaf das Abendessen überlebt.

  • Sehr schöne Bilder.
    Schade das du wenig Zeit hattest um weiter stadtauswärts zu recherchieren.
    Sicher wärst du dann auch mal in Bolong gelandet.........
    Für mich ist Zamboanga eine recht angenehme Stadt und ich freue mich schon das es in knapp 3 Monaten (Ende Juni) wieder los geht.
    Gruß bolong beach

  • Zitat

    Originally posted by bolong beach
    Für mich ist Zamboanga eine recht angenehme Stadt und ich freue mich schon das es in knapp 3 Monaten (Ende Juni) wieder los geht.
    Gruß bolong beach


    Das kann ich nur unterstreichen! :D Allerdings dauert es bei mir noch 8 Monate!


    Miks: danke für die tollen Fotos!

    Das Leben ist schön.....geniesse es!

    Einmal editiert, zuletzt von carldld ()

  • Miks, mein Kompliment zu den schönen Bilbericht und Danke für Dein kurz und gut rübergebrachte Hintergrundwissen über eine Gegend der Phils wo man sonst wenig hört und lesen tut.


    Biber

  • Klasse Reisebericht und schöne Bilder.
    Im Museum von Fort Pilar ist fotografieren verboten. Aber es sind meistens nur wenig Gäste dort und man ist ungestört. Der Besuch des Museum ist kostenlos, man sollte aber eine ID dabei haben und muss sich am Eingang ins Gästebuch eintragen.


    Auf dem Markt von Zamboanga in der Nähe des Hafens gibt es sehr günstig Obst.
    Im August ist z.B. Saison für Magosteen. Diese leckeren tropischen Früchte haben nur 35 Peso pro Kg gekostet.
    Die Durian gabs schon für 50-80 Peso pro kg. Ganz besonders lecker sind die nativ Durian. Also die wild wachsenden Durian.

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    Gesegnet seien jene, die nichts zu sagen haben und den Mund halten. (Oscar Wilde)