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Bauern, Fischer und Saisonarbeiter, die auf dem Land ihre Lebensgrundlage verloren haben, leben in den Großstädten unter katastrophalen Bedingungen: entlang der Landstraßen, an den Uferböschungen, unter Brücken, auf Müllbergen und Friedhöfen. Die Kinder streunen bettelnd durch die Straßen. Andere sind zur Prostitution gezwungen, um zum Familieneinkommen beizutragen. Ihre Mütter haben bestenfalls einen Job als Hausmädchen oder ziehen mit etwas Gemüse, Fisch oder Fleisch im Angebot von Tür zu Tür.
Ein Drittel der Bevölkerung der Hauptstadt Manila lebt in Slums. Nur jeder dritte Slum ist an die kommunale Müllabfuhr angeschlossen. Und gerade mal jede fünfte Behausung hat eine Trinkwasserleitung. Die hygienischen Verhältnisse sind miserabel. Die Kindersterblichkeit ist in den Elendsvierteln dreimal höher, Durchfall doppelt so häufig und Tuberkulose-Fälle treten neunmal häufiger auf als im übrigen Manila.
Selbst wenn die Menschen vom Staat hierher umgesiedelt wurden, weil ihre frühere Behausung beispielsweise einer Straßenerweiterung Platz machen musste, können sie nie sicher sein, dass sie nicht eines Tages wieder geräumt" werden. Und dann wird ihnen oftmals ein Platz weit außerhalb der Stadt zugewiesen.
In Tondo, dem größten Slum Manilas, wohnten in den siebziger Jahren bereits über zwei Millionen Menschen. Und genau dort sollte ein internationaler Hafen entstehen. 51 Selbsthilfe-Organisationen schlossen sich zu der von "Brot für die Welt" unterstützten Vereinigung Zone One Tondo Organisation (Zoto) zusammen, um gegen die Räumung des Slums zu protestieren. Der Bezirk wurde trotz aller Bemühungen dem Erdboden gleich gemacht. Aber die Menschen wurden wenigstens nicht nach außerhalb, sondern innerhalb der Metropole nach Dagat-Dagatan umgesiedelt.