"Freundin" verpfändet das Haus


  • Nach Philippinischen Recht darfst du ein Grundstück als Ausländer für 25 Jahre plus 25 Jahre Option Pachten. Hast du schon einmal 50 Jahre Ruhe. Eine Power of Attorney ist eine Vollmacht, die dir Jeder geben kann. Deine Freundin muß dir eine irrevocable (unwiederufliche) Power of Attorney geben, dass du in Ihrem Namen das Grundstück mit allem drauf verkaufen darfst, und das Geld auch kassieren kannst. Diese Verträge machst du bevor du die Frau in Kawit bezahlst. Gehe zuvor mit den Verträgen zum Grundbuchamt (Register of Deeds) und frage ob man die Verträge so eintragen kann. Wenn du dann die Schulden bezahlt hast, und den Titel hast, lass die Verträge sofort eintragen ( Pacht und PoA). Den Titel gibst du nie wieder aus den Händen. Es ist extrem schwer einen Titel verlustig zu Melden. Schwerer als einen Neuen zu beantragen. Und mit den Einträgen ist der Titel auch nicht mehr wert neu beantragt zu werden.

  • Arian, das werde ich versuchen zu machen. Dafür brauche ich jedoch doch einen Anwalt. Da du in Cavite City wohnst, kannst du mir einen nennen?
    Was würdest du schätzen, wie lange brauche ich dafür? Weil meine Urlaubstage ja begrenzt sind...


    --
    Joe

  • Ich kann dir leider auch keinen Anwalt empfehlen. Die Cousine meiner Mutter ist die Oberstaatsanwältin in Manila. Sie schreibt alle Dokumente für uns, und lässt es dann von einem Anwalt unterschreiben. Ich würde dir empfehlen im Register of Deeds vorzusprechen und deine Situation zu erklären. Frage dann, ob man dir einen Anwalt empfehlen kann. Dies ist für den Anwalt eine leichte Aufgabe. Eventuell macht das sogar ein Anwalt vom Register of Deeds und lässt es von einem Kollegen notarisieren. Als den Betrag für die Pacht lässt du den Betrag eintragen, den du an die Pawnshop Besitzerin zahlst. Lass dir von deiner Freundin eine Quittung geben. Die Option für die zweiten 25 Jahre läßt du als ausgeführt eintragen, wenn du diese nicht 3 Monate vor Beendigung der ersten 25 Jahre schriftlich ablehnst. 15000 PhP solltest du dem Anwalt für die beiden Verträge zusammen bieten. Beim Doppelten solltest du auch nicht nein sagen. Bezahlung aber erst, wenn die Verträge im Titel stehen.


    Das kann man alles an einem Tag durchziehen. Da du aber fremd bist, wirst du wohl etwas länger brauchen. Aber in 2 Tagen sollte es erledigt sein.


    Viel Glück!


    Teile uns doch bitte mit, wieviel du in Kawit bezahlen darfst.

    Einmal editiert, zuletzt von Arian ()

  • 15.000.- PP für so ein bischen Schreibkram ? Das wäre maßlos überzogen. Wir haben für den Eintrag einer "lis pendence" auf einem Titel ein paar 100 P im register of deeds bezahlt. Unser Anwalt hat die Sache vorbereitet und wir sind zusammen hin.
    Anschliessend waren zusammen Mittagessen. Später erhielt ich eine Rechnung auf der der Anwalt 1000.- berechnet hat für diese Position.
    Als später ein Gerichtsverfahren anhing und wir ein "attachment" ( ein Verweis auf das anhängige Verfahren; kann nur per Gerichtsbeschluss entfernt werden) auf dem Titel haben eintragen lassen, haben wir dafür gar nichts bezahlt.
    Die Gebühren im register o.d. hat der Anwalt aus eigener Tasche bezahlt, da wir nicht in Phils waren.



    McTan

  • Bin gerade zurück vom ersten Treffen mit der Pawn-Lady. Treffpunkt war in ihrem Laden (Kleider-Laden), das Geschäft im August hat anscheinend in ihrer Wohnung stattgefunden... also kein "Pawnshop" im klassischen Sinne.


    Habe sie dann detailliert interviewt (hab meine Freundin rausgeschickt), wie der Vertrag zustande kam, wer dabei war, wie und wo das Geld ausbezahlt wurde etc. Dabei sind mir ein paar kleinere, aber auch eine gravierende Abweichung zur Version meiner Freundin aufgefallen, und zwar über die Auszahlung selbst: die Lady hat mehrfach wiederholt und bestätigt, daß die 250.000 in fünf Bündeln 500-er Noten erfolgte. Auf der anderen Seite kriege ich auch nach mehrmaligem Nachfragen erzählt, daß es drei Bündel waren, 2x 100.000 in Tausendern und 50.000 gemischt 1000/500er Noten.


    Was macht man jetzt mit so einem "Anfangsverdacht"? Alzheimer oder Abzocke?


    Interssant auch die Reihenfolge/Zeitpunkt der Unterschriften unter dem Mortgage-Vertrag, von dem wir übrigens erst heute unsere Kopie bekommen haben: die Pawn-Lady war bei dem Termin gar nicht dabei (obwohl es vom Attorney natürlich so bestätigt ist lt. Text), die hat erst am nächsten Tag unterschrieben...


    --
    Joe

  • Das mit dem Datum ist i.O.
    Der Anwalt als Notar bestätigt mit seinem Siegel nicht die Gültigkeit oder Richtigkeit des Vertrages, sondern nur und ausschliesslich die Identität der Personen. Wenn er jemanden persönlich kennt, kann diese Person auch nach Anfertigung des Vertrages unterzeichnen.
    Die Glaubwürdigkeit der Freundin kann nur der Kollege selbst einschätzen. Ich habe aber schon erlebt, dass meine Frau sich auch an manche Dinge nicht erinnern kann, die mir fest im Gedächnis bleiben würden.


    Die Frage ist auch nicht, ob da jemand abgezockt werden soll, das ist längst passiert, sondern wie er aus der Nummer rauskommt.


    McTan

  • lis pendence


    Was ist das? Wieviel ist diese Wert. Der Leasing Vertrag ist immerhin 250.000 Wert. Das Haus samt Grundstück etwa 2 Millionen. 3% nach der Gebührenordnung sind 67.500. Das wissen auch die Anwälte, insbesondere wenn sie im Register of Deeds arbeiten. Und das sind nur die Gebühren für die Notarisation. Der Anwalt bekommt auch noch seinen Lohn. mit 15.000 wäre er sehr gut bedient. Zusätzlich kommen noch die Kosten für die Eintragung! diese werden wohl auch etwa 5000 sein. Es kommt immer auf den Wert dessen an, das man eintragen lässt.


    Es ist eigentlich egal in welcher Stückelung ausgezahlt wurde. Wie McTan schreibt, ist es durchaus üblich, das Leute an unterschiedlichen Daten unterschreiben. Der Vertrag ist trotzdem gültig. Wieviel will die Dame denn nun von dir?

  • http://www.legal-explanations.…finitions/lis-pendens.htm



    Eintragungen beim register of deeds kosten ein paar hundert Peso.
    Ich habe den ganzen Scheixx bereits gemacht und bezahlt. Dabei hatte das Lot einen erheblich höheren Wert, ebenso die Häuser darauf. Der Wert interessiert hier niemanden.
    Keiner hat irgendeine Gebühr nach einer Wertetabelle berechnet.
    Möglicherweise ist das in anderen Provinzen anders.


    Da der Themenstarter sehr wortkarg ist, will ich die Ruhe hier nun nicht weiter stören.


    McTan

  • Zitat

    Wieviel will die Dame denn nun von dir?


    Die Pawn-Dame? Über Ablösung/Rückkauf oder wie man das nennt, habe ich gestern noch nicht gesprochen. Aber ich denke: 12.500 Php Zinsen für Oktober (plus viellleicht noch die überzogene Woche anteilig?) plus das Darlehen an sich, oder etwa nicht?!


    Ist das denn das richtige Register of Deeds für mich?


    Atty. Edgar Santos
    Register of Deeds (Acting)
    Telephone No: (046) 419-2661
    Cavite Provincial Capitol Bldg.
    Brgy. San Agustin, Trece Martires City 4109


    Ich bin heute erst mal in Manila, um den Pachtvertrag vom Anwalt abzuholen, den wir damals gemacht haben. Vielleicht ist der ja gut genug, um zusammen mit einem noch zu machenden PoA dann eingetragen zu werden.


    --
    Joe

  • Das ist der Richtige! Wirst du aber wahrscheinlich nicht sehen, sondern nur seine Mitarbeiter.


    12.500 Zinsen im Monat. Das sind 5% im Monat. Und ein effektiver Jahreszins von 87,58%. In Deutschland geht man dafür in den Knast.


    Und deine Liebste wollte über 100% kassieren. Super Geschäft! Vor allem ohne Sicherheiten!

  • 12.500 Zinsen im Monat. Das sind 5% im Monat. Und ein effektiver Jahreszins von 87,58%. In Deutschland geht man dafür in den Knast.


    Bin erstaunt über diesed Aussage: Du gibts an, daß Deine Wohnort in den Philippinen ist und weißt nicht, daß das der ganz normale Zinssatz für den privaten Lendingmarkt ist!!!! War in den letzten Jahren sogar bei 7-10%!


    Was soll denn der Vergleich mit Deutschland? Muss sich der Rest der Welt wieder an Deutschland orientieren? "Am deutschen Wesen soll die Welt genesen!" hatten wir schon einmal im letzten Jahrhundert mit den bekannten unsagbaren Folgen.


    WIR leben HIER (auf den Phil) und haben uns anzupassen - und nicht umgekehrt.

  • Ich leihe und verleihe aber kein Geld. Ich kenne einen Chinesen der 3% im Monat bezahlt.


    Aber in unserem Fall ist das Geschäft ist erstklassig gesichert (Immobilie). Man bekäme bei jeder Bank einen Kredit für einen Bruchteil der Zinsen.


  • Hallo McTan, wo siehst du den Vorteil gegenüber der von Arian vorgeschlagenen Vorgehensweise (Pachtvertrag und Power of Attorney im Titel eintragen lassen)?
    Ok, die Freundin hätte offiziell die Schulden bei mir. Vielleicht würde sie etwas zurückzahlen, um weiterhin Eigentümerin des Grundstücks zu sein?


    Bei Arians Vorschlag hätte sie keine wirksamen Rechte an der Immobilie mehr (erst in 50 Jahren, ich bezweifle mal, daß eine wie sie daran groß interessiert ist?), also wohl auch nur mäßiges Interesse, was in Richtung Rückzahlung zu unternehmen...


    Dank des Power of Attorney hätte ich dieselben Möglichkeiten (Übertragung oder Verkauf an eine andere Person), mit wesentlich weniger (Zeit-) Aufwand, oder?


    --
    Joe

  • Wer an die Macht der Papiere glaubt, kann es auch einfacher halten, als ich beschrieben habe. Sicher ist es ein langer und aufwändiger Weg.
    Wie aufwändig wird aber ein Rechtsstreit, wenn die Freundin das Haus/ Lot trotzdem verkauft oder weiter beleiht ?
    Glaube bitte nicht, dass ginge nicht. Es muss sich nur ein Käufer finden, der die Eintragungen im Titel "nicht sehen will".
    Recht hin oder her, es könnte zu einen Gerichtverfahren kommen, in dem man zwar die besseren "Karten" hat, aber nützen tun sie einem wenig.
    Es könnte sich also trotz aller Papiere das Szenario ergeben, dass du eines Tages Fremde im Haus hast, die einen Kaufvertrag vorweisen. Der Rechtsstreit dürfte viele Jahre dauern.
    Wie gesagt, so könnte es kommen, muss aber nicht.
    Wenn du aber ohnehin vorhast, in Kürze das Lot an jemand anderes zu verkaufen, dann mach das mit dem power of atty.


    McTan

  • Wie kann er den Eintrag nicht sehen wollen, wenn Joeana den Title physikalisch in den Händen hält. Sie hat nur die Chance den Title verlustig zu melden. Die ist aber ein Riesenaufwand, dauert einige Jahre, und ist irre teuer!

  • Ein deed of absolut sale kann jederzeit auch ohne Titel gemacht werden.
    Eine true certiefied copy des Titels kann jedermann vom register of deeds besorgen, unabhängig davon, wo sich der orig. Titel befindet.
    Ich spreche ja nicht von einem Verkauf nach den "Regeln" , sondern von einer unter Pinoys häufig praktizierten Art des Land(ver-) kaufs.
    Selbst hat meine Frau auch bereits 2x Land verkauft, ohne dass sich der Käufer je für den Titel interessiert hätte. Natürlich geht bei uns alles sauber von der Rolle, aber wir könnten die Lots auch jetzt noch an andere Leute verkaufen und mehrfach kassieren.
    Das ist ja das Grundübel in Phils, dass es keinen echten Notar gibt, der zwingend neutral ist und Geld verwalten kann, bis die Papiere gerichtet sind. Dazu kommt dann noch die Unwissenheit der Mehrheit der Leute dort.


    McTan

  • Ein deed of absolut sale kann jederzeit auch ohne Titel gemacht werden.
    Eine true certiefied copy des Titels kann jedermann vom register of deeds besorgen, unabhängig davon, wo sich der orig. Titel befindet.
    Ich spreche ja nicht von einem Verkauf nach den "Regeln" , sondern von einer unter Pinoys häufig praktizierten Art des Land(ver-) kaufs.
    Selbst hat meine Frau auch bereits 2x Land verkauft, ohne dass sich der Käufer je für den Titel interessiert hätte. Natürlich geht bei uns alles sauber von der Rolle, aber wir könnten die Lots auch jetzt noch an andere Leute verkaufen und mehrfach kassieren.
    Das ist ja das Grundübel in Phils, dass es keinen echten Notar gibt, der zwingend neutral ist und Geld verwalten kann, bis die Papiere gerichtet sind. Dazu kommt dann noch die Unwissenheit der Mehrheit der Leute dort.


    McTan

    McTan, Deinen Ausfuehrungen in diesem Thread kann ich ausnahmslos zustimmen! Sehr kompetent!


    LG Carabao

  • Hi Leute,


    nur einmal kurz ein weing OT zum eigentlichen Thread: Es ist also tatsächlich möglich auf den Phil., dass irgendwer Häuser, Lots, Fahrzeuge "verkaufen" kann obwohl sie ihm absolut nicht gehören und er auch keinen Eigentumsnachweis (Fahrzeugpapiere, Title) hat. Und es gibt tatsächlich Leute, auch Filipinos, die keine Nachweise "sehen wollen" dann auch "kaufen" und Geld rüberschieben.


    Beispiel: Meine Frau kauft Haus und Lot (mal unterstellend mit dem Kauf ist alles in Ordnung und so wie es sein soll, was Papiere angeht). Wir nehmen alle Original Papiere mit nach D. Als Caretaker soll die Schwester meiner Frau fungieren in unserer Abwesenheit. Wenn nun die Schwester kriminelle Energien hat, könnte sie also das gesamte Lot mit Haus "verkaufen bzw. beleihen" obwohl sie KEINE Papiere hat und auch NICHT Eigentümer ist. Und wenn wir dann wiederkommen, sitzt ein Fremder in unserem Haus, hält uns einen "Kaufvertrag" unter die Nase und ist der Meinung und auch ggf. im Recht, dass er jetzt Eigentümer ist? Und wir müssen das so hinnehmen, die Schwester auf alle Ewigkeit verfluchen aber ansonsten recht- und machtlos und sthen ohne Haus da ?


    Wenn das so ist und auch die Regel, dann würden wir niemals auch nur irgendetwas dort kaufen, sonder nur mieten um ggf. Schadensbegrenzung zu betrieben, oder wie meine Frau immer zu sagen pflegt: "Vergiss die Philippinen, alles nur korrupt und illegal dort. Lass uns in D. bleiben !" "Die Filipinos besch.... sich alle untereinander, trauen kannst du niemanden und ganz besonders der Familie nicht".


    LG


    Rockford

  • Es ist also tatsächlich möglich auf den Phil., dass irgendwer Häuser, Lots, Fahrzeuge "verkaufen" kann obwohl sie ihm absolut nicht gehören und er auch keinen Eigentumsnachweis (Fahrzeugpapiere, Title) hat. Und es gibt tatsächlich Leute, auch Filipinos, die keine Nachweise "sehen wollen" dann auch "kaufen" und Geld rüberschieben.

    Ganz klares "Ja"!
    Wie hatten neulich erst wieder so einen Fall gehabt. Uns wurde ein Grundstueck am Strand angeboten. Angeblicher Besitzer ein Foreigner und seine Filipina Frau! Sie hatten das Grundstueck auch tatsaechlich mit einem Deed of Sale gekauft von Leuten, die gar nicht als declared owner im Grundbuchamt eingetragen waren und auch sonst damit nichts zu tun hatten. Zwei von diesen vier Grundstuecksteilen aus denen das Grundstueck bestand waren zudem schon seit Jahren "Gouvernement Lots", sie gehoerten also der Municipalty fuer einen geplanten Strassenbau. Trotzdem standen auch diese Grundstuecksteile in dem Deed of Sale! es wurden also Grundstuecke notariell beglaubigt verkauft, die der Municipality gehoeren!
    Damit war ein Erwerb fuer uns natuerlich gestorben.
    Nun hoerte ich kuerzlich, dass ein freelancer Grundstueckmakler das Objekt gekauft hat. Ich sprach ihn persoenlich auf die Eigentumsproblematik an. Er stand da nur mit offenem Mund und hatte die Eigentumsfrage natuerlich nicht abgeklaert! Der "Schwarze Peter" ist somit weitergereicht!


    LG Carabao

    Einmal editiert, zuletzt von Carabao ()