Grundsätzliche Fragen zum Tauchkurs

  • Ich wollte meiner Frau auf dem nächsten Urlaub einen Tauchkurs spendieren, da sie sich sowas schon lange wünscht.
    Nun bin ich absoluter Laie was die Taucherei betrifft und habe natürlich keinen Plan, was bei der Auswahl des Tauchlehrganges wichtig ist, bzw. auf was man achten sollte.
    Ich möchte aber nicht unerwähnt lassen, daß unser nächster Urlaub nicht unbedingt auf den Philippinen sein wird/muß.
    Deshalb sind meine Fragen eher allgemein und nicht speziell für die Philippinen bezogen.


    Auf was sollte man achten ?
    Was sollte im Tauchkurs alles drin sein, wie sieht es mit Sicherheit aus ?


    Was sind die Vorrausetzungen ( insbesondere gesundheitlicher Art ) ?


    Was darf /sollte sowas kosten. Ich weiß natürlich, das die Frage nach den Kosten schwierig zu beantworten ist, eine grobe Richtung reicht mir allerdings.


    Habe ich sonst noch was wichtiges vergessen ?


    Als planloser Newbie wäre es toll, wenn ich ein paar Tips von den Experten bekommen könnte.

  • Moin moin,


    Wundert mich, dass hier nach so langer Zeit noch keine Antwort drin steht...
    Ich schreibe meine Antwort im "du" dann muss ich nicht immer sie, ihr, euch schreiben.



    Schau mal auf der website von PADI nach, da sind viele Antworten drin. Ist einer der grossen Tauchgemeinschaften. Du wuerdest dann nach PADI zertifiziert sein und somit in vielen Tauchbasen anerkannt als Taucher.


    Als Anfaenger mache erst mal einen Kurs, damit du bis 18 Meter tauchen darfst. Danach gehts entweder weiter mit Spezialitaeten wie: tiefer als 18 Meter, Hoehlen, Wracks oder Nitrox.
    Die meisten Tauchgaenge die ich gemacht habe sind zwischen 18 und 30 Metern, sei darauf gefasst, dass der erste nicht ausreicht.


    Die theoretischen Teile kann man mittlerweile online bei machen. Nach Abschluss bekommt man ein Zertifikat und im Tauchshop gehts dann mit der Praxis weiter.


    Gesundheitscheck vorab ist nicht zwangsweise erforderlich. Kann man machen, ist immerhin die eigene Gesundheit und eigenes Risiko. Ich habe keinen gemacht.
    Ist deine Frau Asiatin und hat die typisch suesse kleine Nase, kann es Anfangs zu Schwierigkeiten beim Druckausgleich kommen. Das Zusammendruecken der Nasenfluegel, um den Druckausgleich beim Abstieg zu machen (ab ca. 7 Meter Tiefe), kann besondere Aufmerksamkeit verlangen. Dann heisst es noch langsamer abtauchen oder ueben und den Druckausgleich auf andere Weise hinbekommen (Schlucken oder bewusst Luft von der Lunge in die Ohren pressen, wie beim Gaehnen). Ist wie im Flugzeug beim Aufstieg oder der Landung, nur etwas intensiver.


    Mein Tauchkurs hat damals 2009 noch ca. 400€ gekostet und der advanced 2010 genausoviel. Tauchgaenge und Zubehoer sind unterschiedlich teuer. Wenn du erst mal ein paar mal Unten warst, wirst du die guten von den schlechten Tauchbasen und die guten von den schlechten Diveguides unterscheiden lernen.


    Mehr faellt mit im Moment nicht ein...


    Achim
    PS: ich bin advanced diver mit ca. 80 Tauchgaengen, habe meinen "open water" Tauchschein in Thailand gemacht und den "advanced" und "nitrox" in den Phills. Den ersten tauschschein noch mit ankreuzen auf Papier, den zweiten und dritten online.

    Ich bewundere die konzeptionelle Reinheit. Geschaffen, um zu überleben. Kein Gewissen beeinflusst es. Es kennt keine Schuld, oder Wahnvorstellungen ethischer Art.

  • Schau mal auf der website von PADI nach, da sind viele Antworten drin.

    Schau mal auf der website von PADI nach, da sind viele Antworten drin.

    also wenn das die "antworten" auf der website von padi sind, dann wundert mich eigentlich nur, das man den tauchschein nicht gleich in geschenkpapier verpackt und (natürlich gegen bares), herschenkt.


    gesundheitschek nicht erforderlich? seit wann?
    druckausgleich erst ab 7m?
    mit ein bißchen "glück" ist da schon ein neues trommelfell angesagt.
    also wenn das jetzt die lerninhalte bei padi sind, dann bestätigt das mal wieder die vorurteile vieler.
    das so aussagen von jemand kommen, der "schon"80 tg überlebt hat, umso bedauerlicher.


    so, jetzt zu den fragen ganz oben.
    als erstes solltes du mit deiner frau zum arzt gehen. denn entgegen der aussage oben, ist bei seriösen basen, bzw. tauchschulen sehr wohl ein gesundheits chek erforderlich. es geht nämlich nicht nur um die funktion des trommelfells, sondern auch um lunge, kreislauf, und noch ein paar lebenswichtige körperfunktionen.
    wenn du dir und deiner frau einen gefallen tun willst, dann spendiere ihr den tauchkurs VOR dem urlaub zu hause. das hat mehrere vorteile.
    1. man hat mehr zeit für alles.
    2. wenn einem etwas am kurs nicht passt, kann man normalerweise problemlos den anbieter wechseln, was im urlaub manchmal schwerfällt, da die auswahl begrenzt ist.
    3. der urlaub wird nicht durch lernen und üben verballert. man kommt an, und darf gleich loslegen. natürlich mit begleitung.
    4. es ist, da bin ich mir ziemlich sicher, auch billiger. (billiger nicht im sinne von schlechter).


    kosten dürfte sowas hier in D 150 -200€. jedenfalls kostet es bei uns 150€. darin ist dann qauch die ausrüstung enthalten, bis auf ABC ausrüstung. (maske, flossen, schnorchel). ich denke nicht, das du auf einer urlaubsbasis damit hinkommst. am besten aus meiner sicht wäre es, ihr würdet euch einen tauchclub in eurer nähe suchen. die meisten bieten tauchkurse an. dann finden sich meistens sogar noch tauchpartner zum üben.


    jetzt noch was grundsätzliches. eigentlich hatte ich mir abgewöhnt, PADI gegen CMAS zu vergeleichen. nachdem ich jetzt aber die vorzüge der padi ausbildung weiter oben lesen durfte, würde ich dir raten, wenn dir an deiner frau etwas liegt, sie bei einer tauchschule oder basis anzumelden, die nach CMAS ausbildet. es hat unter anderem den vorteil, das man nicht für jeden kinderkram extra zur kasse gebeten wird. und ein ärztliches attest wird gefordert.

    >>> Mit jedem Tag meines Lebens, erhöht sich zwangsläufig die Zahl derer, die mich am Arsch lecken können <<<

  • tauchschulen gibt's an jeder ecke, die preise gehen weit auseinander.wenn du richtig Qualität willst gehe in ein Resort, willst du es billig gehe zu einem privaten. die preise für OWD liegen zwischen 15.000 und 30.000 php. bevor ich aber Geld in den sand setzte würde ich empfehlen mal 2-3 schnupper TG zu machen. Beispiel sts: ich war zig mal dabei beim tauchen, habe mir das handlich etwas abgeschaut, hab mit dann von meinem kumpel die Ausrüstung geborgt und mal selber bissl probiert im flachen wasser ( 2-5 meter) da ich schon vorher wusste das das nicht so 100 % mein ding ist ich es aber unbedingt mal machen wollte, bin ich dann noch 3 mal mit einem TL getaucht, sogar bis auf 26 meter. seitdem nie wieder. meine frau 2 mal ( bis auf 12 meter) seit dem nie wieder. das liegt nun schon 5 jahre zurück. - man sollte also prüfen ob man das wirklich will.


    in Deutschlands kaltem wasser machts natürlich weniger spass. selbst bei gutem Sommerwetter ist es in 20 meter eisekalt, tauchschulen gibt's hier fast in jeder Kleinstadt. preislich 2-300 euro Minimum zzgl. bücher.

    Leben wie Rockefeller, warum kaufen wenn mieten so einfach ist.

    Einmal editiert, zuletzt von sts ()



  • Vielleicht gab es so lange keine Antwort, weil sämtliche Fragen mit einem Mindestmaß an Eigenrecherche selbst herausgefunden hätte werden können. Nebenbei hat es keinen Philippinenbezug, bzw. wird vom TS negiert.


    Eventuell könnte sich der TS einfach mal ein klein wenig schlau machen und dann gegebenenfalls konkrete Fragen stellen.


    Und keine Antworten sind manchmal besser, als das, was Du da geschrieben hast, das ist nämlich schon fast gemeingefährlich.


    Gesundheitscheck vorab nicht erforderlich? Druckausgleich erst ab 7 Metern? Wegen "süsser kleiner Nase" Probleme mit dem Druckausgleich?


    Da kräuseln sich einem ja die Fußnägel hoch.


    Hast Du überhaupt mal einen Tauchkurs gemacht? Wenn ja, dann poste bitte wo. Dann hat der TS zumindest einen guten Hinweis, nämlich wo er auf gar keinen Fall einen Tauchkurs machen sollte.


    Nochmal zum Topic, der TS sollte sich einschlägige Internetseiten ansehen und dann spezifizierte Fragen stellen. So würde man vom hundertsten ins tausendste kommen bei einer Beantwortung.

    Wer mit dem Teufel tanzt, der sollte besser die Schritte beherrschen.

  • Erstmal vielen Dank für die Antworten, mit den Infos kann ich schon mal was anfangen.
    Vielen Dank auch an diver100, denn mit geraden solchen Tips kann ich am meisten anfangen.
    ich wede mal schauen, wie es in meiner Gegend mit einem Tauchclub aussieht und dann evtl. hier schon den Tauchkurs zu machen.
    Wie geasgt, es sollte nur mal eine Möglichkeit zum reinschnuppern sein, wie ich die interessen am Tauchen dann weiter entwickeln wird man dann sehen

  • Hallo Snoxall,


    dann am besten einfach mal im Netz recherchieren und ein Schnuppertauchen ausprobieren, bei vielen Tauchläden und angeschlossenen Tauchschulen ist sowas möglich, im Schwimmbad z.B. haben diese oft reservierte Zeiten für die Ausbildung und da läßt sich sowas gut mit einschieben, bei Gefallen wird dann so eine Gebühr oft für einen Kurs angerechnet.
    Neben Suche im Web sollte ein erster Eindruck vor Ort gut sein, Basis sauber, Equipment gepflegt, Personal nimmt sich für Fragen Zeit und gibt kompetent Auskunft.


    Gesundheitscheck sollte trotzdem vorliegen, ist eh nicht verkehrt, sich da mal durchchecken zu lassen, muß man mal googeln, wer tauchärztliche Untersuchungen in der Nähe anbietet.


    Man sollte sich bewußt auf so etwas vorbereiten, schaden kann es nicht, schonmal zu üben, wie man eine vollgelaufene Maske ausbläst, was sonst beim Schnuppertauchen zusätzlich Zeit kostet. Und sich mal ein bischen einlesen tut auch gut.


    Zum Druckausgleich ist zu sagen, daß der höchste Druckunterschied in Richtung Wasseroberfläche stattfindet, von daher sollte man das können.
    Wenn man keinen Druckausgleich bekommt, kann man nicht Tauchen gehen!


    ALIEN war sicher etwas leichtfertig, PADI wird in seinen Unterlagen kaum derartige Vorschläge formulieren, auch wenn sie sehr kommerziell auftreten.


    Beste Grüsse
    deepdiver27


    Wir, die guten Willens sind, geführt von den Ahnungslosen, versuchen, für die Undankbaren das Unmögliche zu vollbringen. Wir haben so viel mit so wenig so lange versucht, dass wir jetzt qualifiziert sind, fast alles mit nichts zu bewerkstelligen.


    Quelle unbekannt

  • Autsch!


    Ich war zwei Wochen im Roten Meer auf Tauchsafari, gucke hier wieder rein, lese das von dem ALIEN und bekomme das Gruseln! Mehr kommentiere ich dazu nicht.


    Snoxall, schenke deiner Frau erstmal vor Abreise etwas, das sich Schnuppertauchen nennt. Es gibt in Deutschland einige sogenannte Indoor-Tauchzentren, da ist das Wasser ähnlich warm wie auf den Phils, die bieten sowas an. Guter Test, ob deine Frau überhaupt sowas mag und dafür geeignet ist.


    Wenn da ein Ja herauskommt: Der Tauchkurs, der am längsten dauert, der die im zeitlichen Umfang meisten Übungseinheiten im Wasser bietet, ist meist auch der beste Kurs. Herausragend sind Tauchschulen, die nicht den "Schein" zum Pauschalpreis quasi garantieren, sondern die Tauchzertifizierung erst nach wirklichem Beherrschen der Fertigkeiten ausstellen, aber die kannst du weltweit fast mit der Lupe suchen.


    Geschäftsprinzip fast aller Tauchschulen ist:
    Der Kunde will den "Schein" haben, und dies billig und ohne Anstrengung.
    Der Kunde hat null Ahnung von den Ausbildungsrichtlinien, merkt folglich nicht von real betrachtet mieser Leistung für sein Geld.
    Der Kunde kommt mit großer Wahrscheinlichkeit nicht wieder, also gleich einen Nachfolge"schein" kostenpflichtig nachschieben, bevor es woanders der Kollege macht.

  • Ich schiebe noch mal was hinterher, aus langjähriger nichtkommerzieller Tauchlehrererfahrung:
    Frauen sind bei Tauchkursen ganz oft erstmal von der sehr skeptischen Sorte. Außerdem müssen viele Frauen erst einmal lernen, dass man auch ohne Schnupfen durch den Mund atmen kann - das mag jetzt albern klingen, ist aber Fakt.
    Wenn es Frauen aber erstmal gepackt haben, sind sie unter Wasser mir viel sympathischer als viele vor allem jüngere Männer.
    Früher war die typische Vorwegphase zum Tauchkurs ausgiebiges Schnorcheln mit Apnoe-Abtauchen. Heute melden sich oftmals Leute zum Tauchkurs, die kaum die Schwimmfähigkeiten "Seepferdchen" haben, für die eine Tauchmaske so neu und exotisch ist wie die erstmalige Nutzung einer Inkontinenzwindel für entsprechende Patienten, die im Tauchkurs nicht mal lernen, wie man mit Tauchflossen effektiv und umweltschonend umgeht, weil die kurszeitsparenden Tauchkurse sowieso fast ausschließlich stationär und kniend auf dem Meeresgrund stattfinden.


    Tauchen muss man lernen wie Golfen, wo man auch erst mit viel Üben auf den richtigen Platz darf, und man muss vor allem stetig im Training bleiben, sonst ist so ein Kurs rausgeworfenes Geld. Einigermaßen sicher tauchen kann man (ohne Folgekurse!) sowieso erst nach ca. 30 Tauchgängen.


  • kosten dürfte sowas hier in D 150 -200€. jedenfalls kostet es bei uns 150€. darin ist dann qauch die ausrüstung enthalten, bis auf ABC ausrüstung. (maske, flossen, schnorchel). ich denke nicht, das du auf einer urlaubsbasis damit hinkommst. am besten aus meiner sicht wäre es, ihr würdet euch einen tauchclub in eurer nähe suchen. die meisten bieten tauchkurse an. dann finden sich meistens sogar noch tauchpartner zum üben.

    Ich noch mal dazu, diesen Satz von Diver100 habe ich neulich überlesen.


    Zunächst was Grundsätzliches zum Thema Tauchkurs im Bereich der EU: Es gibt dazu eine weitgehend unbekannte Norm, Normen sind eigentlich eine rechtsverbindliche Sache. Für den Anfängerkurs (OWD bzw. bei CMAS 1* genannt) ist es die EN 14153-2 mit der verbalen Kurzbezeichnung Selbstständiger Taucher/Autonomous Diver. Erweiterte Normerklärung: Derjenige, der nach einem Tauchkurs die Zertifizierung OWD / 1* bekommt, ist befähigt, mit einem gleich/ähnlich qualifizierten anderen Taucher selbstständig, also ohne verpflichtenden Aufpasser = Tauchguide oder Tauchlehrer, sicher tauchen zu können (Einschränkungen - erfahrungsabhängig - bezüglich Tiefe und Umgebungsbedingungen). Wer in der EU jemand als OWD / 1* zertifiziert, bestätigt damit, dass sein Tauchschüler dafür qualifiziert ausgebildet wurde, ansonsten verstößt er gegen die Vorgaben der verbindlichen Norm.


    Es liegt auf der Hand, dass dieses Ziel auf keinen Fall mit dem nahezu weltweit üblichen Anfängerkursschema (5 x Lektionen im Schwimmbad oder flachen Freiwasser, 4 x Wiederholungslektionen im Freiwasser in Tiefen bis 18 m) erreichbar ist. Es ist auch nicht erreichbar an zwei Wochenenden oder von Freitag bis Sonntag außer wenn der Kandidat drei oder vier Tage lang mindestens 8 Stunden täglich im Wasser ist (was nahezu alle Kandidaten rein physisch nicht durchhalten).


    Realistisch betrachtet ist es wirtschaftliches Harakiri, wenn sich eine Tauchschule beim Kursergebnis an die EN-Norm hält, aber den Kurs zum Pauschalpreis anbietet, ohne vorher nicht mal ansatzweise zu wissen, ob der Kandidat ein seltenes Naturtalent ist oder erst einmal 3 Stunden braucht, um unter Wasser fehlerfrei zu atmen. Keine Fahrschule würde es riskieren, den Autoführerschein zum Fixpreis anzubieten.


    Zu dem genannten OWD-Kurspreis 150 Euro, ich will es nicht im Detail vorrechnen: Selbst beim genannten Kursumfangminimum, das fast nie mit dem Erreichen der EN-Norm konform geht, beträgt der reale Stundenlohn des Tauchlehrers nach Abzug aller betrieblichen Fixkosten kaum mehr als 1 Euro. Steigerung ist nur möglich durch Erhöhung der Tauchschülerzahl pro Tauchlehrer, darunter wiederum leiden natürlich Trainingseffektivität, Kursergebnis und Sicherheit.
    Ein einigermaßen an der EN 14153-2 orientierter Tauchkurs, mit Stundenlohn ab 10 Euro für den Tauchlehrer, ist in Deutschland nicht unter 500 Euro realisierbar, und, s. o., mit offener Grenze nach oben bei notwendigen Zusatz-Trainingseinheiten.


    Warum gibt es dann Tauchkursangebote für 150 Euro? Der Markt ist total kaputt, viel zu viele Leute erlagen der Werbeverlockung, dass man als Tauchlehrer/Tauchshopinhaber reich werden kann, der typische Tauchschüler weiß nichts von der EN-Norm, die Tauchschulen jagen sich im begrenzten Markt nur über Dumpingpreise die Kunden gegenseitig ab. Der ahnungslose Kunde meint, zum Schnäppchenpreis einen Mercedes A-Klasse zu erwerben, bekommt aber unwissend nur einen indischen Tata, auf dem dann allerdings wegen Bauchpinseln der Dreieckstern aufgeklebt ist (heißt in der Tauchbranche P*** oder S**). Dass die Mogelpackung nichts taugt, erfährt er dann im Urlaub vom Tauchbasisleiter. Typische Sätze sind: Du bist Anfänger, auf dich müssen wir aufpassen, selbstständiges Tauchen mit Partner ist nicht drin, du brauchst einen Tauchguide (auch Gouvernante oder Rudel-Leithammel genannt). Du kannst noch viel zu wenig, buche gleich mal einen Folgekurs (nennt sich oft AOWD, ist sowas wie kostenpflichtiges Anfixen für noch viel mehr Bankkontoleerungen).


    In richtigen Tauchvereinen (die meist unter dem Dach des VDST laufen, seltener bei DLRG/Wasserwacht) lernt man wirklich sicheres Tauchen, aber eben nicht in wenigen Tagen, sondern eher mit viel Training in paar Monaten. Sowas ist aber kaum noch am Markt gefragt, denn der "Tauchschein" ist zum billigen Müllprodukt vom Grabbeltisch verkommen.


    edit: werbung entfernt tdc

  • Zunächst was Grundsätzliches zum Thema Tauchkurs im Bereich der EU: Es gibt dazu eine weitgehend unbekannte Norm, Normen sind eigentlich eine rechtsverbindliche Sache. Für den Anfängerkurs (OWD bzw. bei CMAS 1* genannt) ist es die EN 14153-2 mit der verbalen Kurzbezeichnung Selbstständiger Taucher/Autonomous Diver. Erweiterte Normerklärung: Derjenige, der nach einem Tauchkurs die Zertifizierung OWD / 1* bekommt, ist befähigt, mit einem gleich/ähnlich qualifizierten anderen Taucher selbstständig, also ohne verpflichtenden Aufpasser = Tauchguide oder Tauchlehrer, sicher tauchen zu können (Einschränkungen - erfahrungsabhängig - bezüglich Tiefe und Umgebungsbedingungen). Wer in der EU jemand als OWD / 1* zertifiziert, bestätigt damit, dass sein Tauchschüler dafür qualifiziert ausgebildet wurde, ansonsten verstößt er gegen die Vorgaben der verbindlichen Norm.


    von cmas kenn ich das 2 taucher 4 sterne ergeben müssen... wie verhält sich das den bei padi ?(


    gruss tdc

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  • Diese 4 Sterne-Regelung sehe ich als ziemlich überholten Hut an, er war sowieso immer nur eine verbandsinterne Empfehlung, geboren aus 3* = Gruppenführer plus sonstwen dazu als Zweierteam, geboren auch aus der Tatsache meist mieser Sicht in deutschen Gewässern, wo sich eine Gruppe von mehr als 2 Tauchern sowieso oft aus den Augen verliert.


    Laut EN-Norm gibt es diese Regelung gar nicht bei Tauchgängen innerhalb des empfohlenen Bereiches für 1*.


    Der CMAS 3* = Gruppenführer ist in der Norm dem PADI Divemaster und dem SSI Divecon äquivalent. Das ist ein minimalistischer Kompromiss, den damals die beiden US-Verbände durchsetzten, denn die realen Anforderungen in Theorie und Praxis liegen beim 3* deutlich höher als beim Divemaster oder Divecon.


    Ersatz für das Entfernte in meinem vorigen Beitrag: Ein Tauchkurs für 900 Euro und über den Zeitraum von einer Woche jeden Tag ist ziemlich sicher ein wertiger Kurs, nach dem der Tauchschüler es ziemlich gut drauf hat. Der Preis selektiert auch die wirklich Ernsthaften von all denen, die das Billigangebot als spaßigen Mitnahmeartikel sehen und später (Statistiken gehen Richtung 90 %) nie wieder tauchen, oder die dann viel zu selten tauchen und die Riffe zerstören.

    Einmal editiert, zuletzt von mytilus ()

  • Ich wollte meiner Frau auf dem nächsten Urlaub einen Tauchkurs spendieren, da sie sich sowas schon lange wünscht.

    Hei,


    nicht dass ich neugierig bin :floet ,


    aber wie sieht nun aus ??


    Hat deine Frau nun den Tauchschein gemacht ?

    Gruß
    Alouis
    :rolleyes:


  • soviel zu dem Thema "Geiz ist geil"...und es geht doch hier auch nur noch um Massenabfertigung und Verkauf möglichst vieler Kurse...Und wenn ein Koreaner 1 Woche urlaub macht versucht man als basenbetreiber natürlich die Jungs irgendwie dadurch zu hauen, ob der jetzt tarieren kann oder sich beim halben tauchgang in der Korallenbank befindet interessiert dann niemanden mehr.....und mit Genuß hatt dass auch nichts mehr zu tun.....

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