80 ha Farmland - was macht man damit?


  • Schon mal daran gedacht, dass Schweine die gesamte Maispflanze fressen, mitsamt dem Stamm und den Blättern? Die Körner sind nur Zugabe.


    Obwohl mehrfach vorgeführt, glauben meine Leute in Bicol das immer noch nicht.


    Die schimpfen lieber darüber, dass Schweinezucht sich nicht lohnt, da 80% der Einnahmen für das Futter draufgehen.


    Welch ein Potential für kreative Leute!!!

  • Zitat

    Original von Karsten


    Du scheinst offenbar so in Deiner Landwirtschaftskammer aufzugehen, daß man meinen könnte Du arbeitest auf einer.


    Karsten


    Für HartzIV-Empfänger ist die ARGE zuständig. Die ARGE für die Landwirte hier in Deutschland ist die Landwirtschaftskammer. Ohne Anträge und Zuschüsse bei der Landwirtschaftskammer kann kein Landwirt in Deutschland überleben.


  • Das mit dem Mais stimmt schon, hast du recht, aber er darf nicht zu grün wegen der Scheißerei und nicht zu trocken sein, da die Schweine die Stengel dann nimmer fressen. Aber eine sehr gute Idee. hab auch schon an KArtoffeln gedacht, nur denke ich, dass es dafür zu heiss ist und die Lagerung Schwierigkeiten machen wird. Aber du hast recht, Mais über das ganze Jahr über ist eine gute Idee.


    Jochen, hast du noch eine Idee, wie man sie auf den Phil füttern kann?


    Ich hab mal gehört, dass man irgendein Teil des Bananenbaumes kochen kann und diesen dann ebenfalls an die Schweine verfüttern kann. Nur weiß ich nimmer wo ich das gelesen habe.

  • Wie gesagt, das Problem ist: Die Leute glauben nicht, dass man Maispflanzen verfüttern kann. Im Prinzip braucht man nur alle paar Wochen ein Teil des Feldes bepflanzen, dann hat man ganzjährig billiges Futter. Man braucht dazu auch keine Hochleistungssorten.


    Weisst Du genaueres über den optimalen Zustand der Maispflanzen? Am besten wäre natürlich, direkt nach der Kolbenernte, dann würde man das Zeugs praktisch umsonst bekommen.


    Kartoffeln aus Deutschland haben wir bislang noch nicht ausprobiert. Aber es gibt ja die lokalen Süßkartoffeln, Kamote. Das sollte man auf jeden Fall probieren, könnte sich aber als zu teuer erweisen.


    Wenn wir ganz rüberziehen werde ich auf jeden Fall ein Experiment mit Schweine-Freilandhaltung machen. Das könnte auf den Philippinen eine Riesensache werden, wenn man es richtig macht. Die Vorteile: Bessere Fleischqualität und geringeres Krankheitsrisiko. Nachteil: Dauert ca. 2 Wochen länger mit entsprechend höheren Futtereinsatz, da die Viecher 24 Std. Futter zur Verfügung haben.

  • Hallo Magic1 und Jochen


    Bei der Schweineproduktion sollte man auf die Zusammensetzung der Futterrationen achten. Sie ändert sich mit dem Lebensalter des Schweines. Bei Grünfutter wie Mais kann es gerade in den Philippinen auf Grund des Klimas sehr leicht zu Pilz und Schimmelbildungen kommen. Vielleicht schaut ihr euch jamal folgenden Link an:


    http://www.vu-wien.ac.at/ernae…-124601Sau-Ferkel_ger.pdf

  • Mit der Schimmelbildung gebe ich dir recht. Wenn ich den Jochen allerdings richtig verstanden habe, will er den Mais täglich frisch verfüttern. Ich denke, die beste Zeit hierfür ist, wenn der Kolben reif, der Mais selber aber noch grün ist.


    Kmobiniert mit etwas Schrot bin ich sicher, dass es den Schweinen schmecken würde.


    Am besten wäre es natürlich, wenn man einen kleinen Mais-Hächsler hätte, um damit die Stengel zu verkleinern.


    Jim,


    meinst du es ist möglich, mit dem Mais eine Art Silo anzulegen.
    Da gibt es doch dieses Luprosil, dass die Veschimmelung unterdrückt. Ich weiß allerdings nicht, ob das mit dem Silo bei den tropischen Temperaturen funzen würde.


    Andererseits füttern die Bauern hier auch das ganze Jahr über die Silage, obwohl ja mittlerweile auch hier Temperaturen herrschen, die das philippinische Maß errreicht haben.


    Also, ich züchte ja auf den Phil. bislang nur Ferkel, die nach dem Absetzen verkauft werden. Insofern könnte ich mir mit Sicherheit vorstellen, dass eine Verfütterung von Mais kombiniert mit normalem Futter durchaus zu einer Einsparung führt.


    Weiß jemand, ob es auf den Philippinen so was ähnliches wie Futtertrüge nach unserem Muster gibt. Bei mit haben die Arbeiter nur eine kleine erhöhte Bucht gemacht. Mir taugt das allerdings gar nicht, aber ich war an diesen 2 Tagen leider nicht vor Ort.

  • Wir hatten mit den Mais einen Versuch an 3 Schweinen gemacht: Denen haben wir gehäckselte Maispflanzen, normales Futter und Wasser in die Bucht gestellt. Alle 3 taten das Gleiche: Immer abwechselnd Mais, Futter und Wasser usw. bis alles weggeputzt war.


    Bei Mais hatten wir Pflanzen aus 3 verschiedenen Größen genommen, es machte beim Freßverhalten keinen Unterschied.


    Allerdings habe ich keine Ahnung, wie sich der Mais auf die Verdauung usw. auswirkt. Das ist wirklich eine Wissenschaft für sich.


    Den Link vom Jim habe ich mir angeschaut. Das bezieht sich aber auf europäische Verhältnisse, also hochleistungs - Zucht. Ich denke, auf den Philippinen ist das etwas anders, da kommt es zwar auch auf die Rentabilität an, aber wenn man z.B. billiges Futter einsetzen kann, macht es nicht viel, wenn es einige Wochen länger bis zum Schlachtgewicht dauert.


    Mein Schwager (Ingenieur) hatte einmal die traditionelle Schweinehaltung genau durchkalkuliert. Demnach ist es so, dass ca. 80% der Erlöse für Futter draufgehen und am Ende ein Nullsummenspiel rauskommt.


    Daher mein Ansatz mit dem Mais: Wenn man dadurch die Futterkosten um vieleicht 20% senken könnte, würde die Sache profitabel werden.


    PS: Was mir gerade noch einfällt ist, dass sich die Blätter und Samenschoten der Ipel-Ipel Bäume auch als Beimischung zum Futter eignen, ich erinnere mich an einen Beitrag aus Los Banos, da war bei den Blättern von 5% bei Geflügel- und Schweinefutter die Rede.

  • Es ist sicherlich möglich eine Maissilage auf den Philippinen zu machen. Für die Maissilage muss der Mais jedoch gehäckselt werden. Einen Maishäcksler habe ich jedoch dort noch nicht gesehen. Desweiteren muss die Maissilage gut verdichtet werden mit einem schweren Schlepper, auch diese habe ich in den Philippinen noch nicht gesehen. Der Silagehaufen muss dann ja luftdicht verschlossen sein. Die Probleme gehen dann erst richtig los bei der Siloentnahme, weil auch keine Entnahmetechnik wie Siloschneider vorhanden ist. Du hast keine glatte Schnittfläche und die Pilz- und Schimmelbildung startet im Restsilo.


    Zu der Frage nach den Futtertrögen, würde ich mir mal von verschiedenen Stallausrüstern hier in Deutschland einen Katalog besorgen und dann mir die entsprechenden Gerätschaften wie Abferkelkäfig und Futtertröge herstellen lassen.


    Da Du ja auch zwangsläufig Kontakte zur Futtermittelindustrie hast, würde ich die mal fragen ob es möglich ist größere Ferkelerzeugungs- oder Mastbetriebe zu besichtigen. Diese wird es sicherlich geben. Schau Dir an, wie die das bislang gemacht haben. Was haben die für Fütterrungstabellen und für eine Stalltechnik. Kann ja nun nicht alles so verkehrt sein was die bisher gemacht haben. Sie kennen in der Regel alle örtlichen Prbleme, wie Tiergesundheit, Stalltechnik und Vermarktung.Vergleiche deren Erfahrungen mit unserem Wissen und lege dann los. Ich glaube dieses ist der richtige Weg.

  • Jim, nur mal eine dumme Frage: Hat eine Maissilage ausser Lagerung noch andere Zwecke? Ich denke da z.B. an die Sache mit den Enzymen.


    Wenn das nur der Lagerung dient, ist die Sache mit dem ständigen pflanzen und ernten wohl die vermutliche bessere Methode.

  • Vielleicht gar keine schlechte Idee mit dem Maissilo.


    Abstract
    In der Ökologischen Landwirtschaft basiert die Fütterung der Nutztiere vorrangig auf der Nutzung wirtschaftseigener Futtermittel. Die Maispflanze kommt mit dem hohen Energieertrag pro Fläche der begrenzten Verfügbarkeit von energiereichen wirtschaftseigenen Futtermitteln sehr entgegen. In der konventionellen Schweineproduktion beschränkt sich die Nutzung der Maispflanze weitgehend auf die Fütterung von Corn-Cob-Mix (CCM). Wertgebender Inhaltsstoff ist dabei die Stärke, welche den hohen Gehalt an Umsetzbarer Energie (ME) von bis zu 16 MJ/kg T bedingt. CCM findet insbesondere in den Bundesländern Nordrhein-Westfalen und Niedersachsen eine breite Anwendung auf spezialisierten Schweinemastbetrieben. Die Fütterung von CCM setzt einen hohen Grad der Technisierung bei Ernte, Konservierung und Lagerung sowie bei der Futterzuteilung (v.a. bei Flüssigfütterung) voraus, welches die Einsatzmöglichkeiten einschränkt.
    Auf ökologisch wirtschaftenden Betrieben werden derzeit weder die Größenordungen bei den Tierbeständen noch die Spezialisierungs- bzw. Technisierungsgrade erreicht, die den Einsatz von CCM wirtschaftlich machen. Dagegen kann unter den Zielsetzungen der Ökologischen Landwirtschaft dem Einsatz von Mais als Ganzpflanzensilage ein maßgebliches Nutzungspotential zugesprochen werden. Der Nährstoffgehalt der Maissilage spielt dabei eine eher untergeordnete Rolle. Vielmehr sind die diätetischen Wirkungen von Maissilage als Zusatzfuttermittel im Hinblick auf die Optimierung von Tiergesundheit, Tierverhalten, Schlachtkörperqualität und Umweltverträglichkeit von Belang.
    Die Rahmenbedingungen der Ökologischen Landwirtschaft schreiben eine tägliche Vorlage von Raufutter vor. Maissilage besitzt im Vergleich zu anderen Raufuttermitteln wie Klee-(Gras)silage oder Heu eine hohe Attraktivität und Akzeptanz bei den Schweinen. Selbst bei Jungtieren werden die für diätetische Wirkungen relevanten Mengen an Raufutter verzehrt.
    Als faserreiches Futtermittel kommt die Maissilage dem Nahrungsaufnahmeverhalten sowie dem Kau- und Sättigungsbedürfnis der Schweine entgegen. Eine erhöhte Speichelbildung, eine verbesserte Sekretion von Verdauungsenzymen und eine verbesserte Digestapassage beugen verschiedenen Verdauungsstörungen insbesondere bei Absatzferkeln und Sauen vor. So kann durch die Aufnahme von Raufutter Verstopfungen entgegengewirkt und das Auftreten des Mastitis-Metritis-Agalaktie-Komplexes nach der Geburt drastisch reduziert werden. Bei der praxisüblichen rationierten Kraftfutterfütterung in der Endmast zwecks Vermeidung einer übermäßigen Verfettung wirkt die Maissilage den unterschiedlichen Folgewirkungen unzureichender Sättigung wie dem Kannibalismus entgegen. Darüber hinaus kann mittels rohfaserhaltiger Futtermittel die organische Bindung im Kot erhöht werden. Aufgrund verringerter Emissionspotentiale resultiert daraus eine erhöhte Nährstoffverfügbarkeit der wirtschaftseigenen Düngemittel für das Pflanzenwachstum. Die verschiedenen Vorteile der Maissilage in der Schweinefütterung können derzeit nur im Gesamtkontext der Ökologischen Landwirtschaft amortisiert werden. Unter konventionellen Rahmenbedingungen rentieren sich die Mehraufwendungen in der Regel nicht. Den diversen Vorteilen stehen verschiedene Nachteile gegenüber. Neben den fütterungstechnischen und arbeitswirtschaftlichen Mehraufwendungen gehört dazu insbesondere das erhöhte Risiko hinsichtlich des Pilzwachstums und damit einhergehende Belastungen mit Mykotoxinen. Die Ausschöpfung der mit der Maissilage verbundenen Nutzungspotentiale setzt eine Optimierung der Silier- und Fütterungstechnik sowie eine angemessene Honorierung der Zusatzleistungen voraus.

  • Hallo, ich bin zwar noch relativ neu hier habe aber schon viele Beiträge gelesen, ich weis das auch Gemüse aus Europa auf den Philippinen angebaut werden kann mit einen guten Ertrag zB. grünee Bohnen die auch den Filipino schmecken, du kannst einen Teil als Futterzusatz nutzen den anderen teil kannst du an Restaurant oder so verkaufen!
    Das gleiche kannst du auch mit anderen Europäischen Gemüse machen was ein relativ guten Preis erziehlt!
    Magic1 du bist also Farmer auf den Philippinen?
    wenn das Richtig ist warum " produzierst" du nicht mit hilfe der abfall Produkte die anfallen dein eigenes "GAS" zum Kochen oder zur Strom Erzeugung? :)
    falls du gerne mehr wissen möchtest kann ich dir da weiter Helfen, wenn ich im August wieder zurück bin von den Philippinen!


    MfG


    Dirk

  • Besteht jetzt auch schon die Möglichkeit in den Philippinen Elektrizitäet in Stromnetze einzuspeisen wie hier in Deutschland?

  • Hallo zusammen,


    wei sieht es denn mit der tax aus für soviel Farmland, ich habe gehört, das soll demnächt erheblich erhöht werden?



    Gruß


    Benz

    Wenn einer, der mit Mühe kaum, geklettert ist auf einen Baum, schon meint, daß er ein Vogel wär, so irrt sich der (QUELLE: Wilhelm Busch auf Krüppeleiche im siebten Rennen)


  • Hallo Dirk,


    hier der Link zu meinem Gemüseprojekt:


    http://www.buddel.de/kft/gemuese.htm


    Das Thema Biogas interessiert mich auch. Hast Du da nähere Informationen? Wie bekommt man das Gas in die Gasflaschen? Kann man dazu die Shellane Flaschen nehmen? Muß der Gasherd dann umgestellt werden?

  • Zum Thema Schweinezucht ist mir noch ein wichtiger Aspekt eingefallen: In Deutschland wollen die Verbraucher mageres, helles Fleisch. Die Filipinos bevorzugen aber eher etwas mehr mit Fettrand. Ich denke, durch diese Sache sind die Fütterungsmethoden nur bedingt vergleichbar.

  • Zitat

    Original von jochen53


    Das Thema Biogas interessiert mich auch. Hast Du da nähere Informationen? Wie bekommt man das Gas in die Gasflaschen?


    Ich denke mal mittels eines Kompressors mit dem das Gas dann angesaugt und komprimiert wird ?(


    Hier ein Link über Biogas-Herstellung auf den Philippinen !


    http://www.habmigern2003.info/…n/Baron-biogasanlage.html



    ;) Nobi

    Wer schweigt, stimmt nicht immer zu.
    Ich hab nun halt eben keine Lust, mit Moralaposteln zu diskutieren!


  • Jochen, wie hast du denn den Mais gehäckselt?


    Ich meine, welche Maschine hattest du da zur Verfügung?


  • Hi Dirk,


    Interesse auf alle Fälle, aber der Abfall kommt bis jetzt auf den Misthaufen, da ich ja Dünger für mein Gemüse und auch für das Feld brauche.


    Der Rest wird an die Tiere verfüttert.


    Aber wie gesagt, grundsätzlich gerne.

    Einmal editiert, zuletzt von magic1 ()