Segel- resp. Yachting Träume

  • Als wir kürzlich vom Kalibo International Airport starteten und der Küste Aklans entlang flogen, wurde mir einmal mehr bewusst, wie ideal die Bucht von Banga gelegen ist. Sie würde sich ideal für eine Marina eignen. Entlang der nordöstlichen Küste von Aklan ist die Bay of Banga einige der wenigen, wirklich gut geschützten Buchten.


    Das liess des Schreibenden „Seglerherz“ natürlich höher schlagen. Erinnerung kamen hoch und liessen vom seinrzeitegen Segeln in den Philippinen träumen (1972-1982).


    Vieles spräche dafür, dem Yachting in den Philippinen neue Impulse zu versetzen und in der pittoresken Umgebung des Hafenstädtchens von New Washington eine Marina zu bauen, zumal der Internationale Flughafen von Kalibo nur gerade 20 Minuten entfernt ist.


    ........

  • ...Fortsetzung:


    Aus dieser in den Visayas zentral gelegenen Bucht heraus wären viele attraktive Ziele in Tages-, Wochenend- und Wöchentörns zu erreichen. Die Romblon Gruppe und Sibuyan Island, Boracay und Carabao Island, Roxas City und weiter östlich die Islas de Gigantes und Sicogon, aber auch Masbate und Bantayan böten sich als lohnenswerte Destinationen an.


    Eine Google-Suche bestätigte mir, dass ich nicht der einzige bin, der sich mit der Idee einer Marina in der Bay of Banga beschäftigt. Offensichtlich bestehen (oder bestanden) bereits solche Pläne. Ein landestypisches Riesenprojekt „geistert“ im Internet herum. :denken


    Hierzuland darf offensichtlich nicht gross genug angerichtet werden! Dass dabei komplett an den Bedürfnissen vorbei geplant wird (oder wurde), ist offensichtlich.


    Yachting verlangt nicht nach riesigen Hotelanlagen, Kasinos und weiterem Schick-Schnack. Wichtig wären gute und sichere Anlegeplätze sowie die Möglichkeit, Boote zu warten.


    Wenn man den zum Projekt publizierten Film betrachtet, wundert man sich, was hierzuland unter Eco-Tourismus verstanden wird.


    Fazit: Einmal mehr wurde ein Luftschloss gebaut. Seit 2013 hört man nichts mehr von diesem „grossartigen“ Projekt. Bleibt die Frage im Raum, warum man in den PI's immer mit der Grossen Kelle anrichten muss. Gerade in einem Gebiet mit grossem Potential (Yachting in den Philippinen dürfte eine sehr interessante Zukunft haben) müsste seriös geplant und erst einmal bescheiden gestartet werden. Ein Markt muss langsam und nachhaltig aufgebaut werden. Aber eben: Flashy muss es sein. „World Class“ oder besser noch besser und grösser. Schussendlich wird eh nur heisse Luft produziert. ;(


    Offensichtlich geht es aber auch anders: Der Puerto Galera Yacht Club scheint zu funktionieren und wurde von Seglern und Yachting Enthusiasten ins Leben gerufen. Der vernünftige Weg, etwas zu entwickeln. - Eine einfache, aber anständige Marina in New Washington würde das Segel- und Yachting-Revier des PGYC ideal erweitern!

  • Seglerherzen


    Wo sollen die Yachten denn herkommen?
    Einheimische Eigner gibt es wenig. Yachtsport ist nun mal ein
    teures Hobby. Und wenn ein Boot, dann in der Mehrzahl ohne Mast, also Motoryacht. ;-(
    So schoen die Inselwelt auch ist, ideale Segelreviere gibt es hier wenige.
    Staendig wechselnde Winde und Untiefen machen das
    Segeln zwar spannend aber entspannt ist anders. Mit Katamaran
    oder Trimaran geht's noch einigermassen, mit einem Kielboot
    wird's schon eng (Tiefgang). Nur Ankern vor den meist flachen Kuesten!


    Hinzu kommt unzureichendes Kartenmaterial bis hin zu schlechten
    Plotterdaten. Infrastruktur fuer Yachten nicht vorhanden - oft muss
    Landtechnik als Ersatz herhalten, die dann schnell vergammelt.


    Ich habe rd. 1Jahr im Cebu-Yachtclub "gearbeitet". Die kommen dort
    mehr schlecht als recht ueber die Runden. Zahlende Gastlieger
    gibt es selten, oft "No-Budget-Segler" - die Ankern vor der Hafeneinfahrt,
    bringen keinen Umsatz.


    Das Tropenklima haelt den Skipper auf Trap, sind Boote schon allgemein
    arbeitsintensiv, hier werden sie groesstenteils zu Dauerbaustellen.
    In Cebu habe ich z.B. Yachten gesehen, wo die Teakdecks wg. Schutz
    vor der Sonne weiss angestrichen waren. Bootstechnik war bei allen
    mehr oder wenig beschaedigt - Rost!


    Aber . . .
    schoene Idee und Traeumen darf man ja!


    R :hi l f

    :friends

    Wer nur in die Fußstapfen anderer tritt, hinterlässt keine eigenen Spuren !
    :hi

  • Ich hatte mit meiner Sloop (26' - Tiefgang 1m30) eigentlich nie Probleme und fand in den verschiedenen Buchten in der Batangas-Region und in Puerta Galera immer einen geeigneten Ankerplatz. Hinsichtlich Unterhalt der Boote war es im MYC in den 70ern nie ein Problem, das Boot auf Vordermann zu halten - aber vielleicht hat sich di Situation ja wirklich drastisch verändert.


    Es stimmt, dass es hinsichtlich Yachting in den PI's wirklich nur ein sehr beschränktes Angebot gibt. Ich bin überzeugt, wenn es eine gewisse Anzahl von einfachen, aber gut geführten Marinas gäbe, dann wäre hier ein sehr intressantes Gebiet für das sich auch Charter-Agenturen interessieren könnten. Hinsichtlich Wetterbedingungen dürfte die Situation nicht viel anders, als z.B. in der Karibik sein - auch dort gibt es eine Hurrikan-Saison.


    Mit dem Puerto Galera Yacht Club besteht bereits eine Basis - aus meiner Sicht wäre es ideal, wenn zwischen dort und Cebu eine gut geschützte Marina entstehen würde, dann wären die Visayas fürs Yachting gut erschlossen. Aber eben: Ohne Infrastruktur keine Nachfrage - diese müsste erst geschaffen werden.


    Dass man aber mit so abgedrehten Riesenprojekten, für das nun wirklich kein Markt besteht und das eh nicht verwirklicht wird, nichts bewirkt, scheint mir ebenso klar. Sie blockieren die Entwicklung eher.


    Makato45

  • Ein kleiner Markt existiert.
    Ich erhalte jedes Jahr ein bis zwei Anfragen nach Marinas in den Philippinen.
    Die verrückteste Anfrage erhielt ich von einem Paar aus Luxemburg.


    Die suchten nach einer Marina für ihre Yacht und einen Hangar für ihren Privat-Jet.
    Wir hatten uns auf Cebu geeinigt. Schlussendlich hatten sie sich dann für Panama entschieden.


    So wie ich es seheh, gibt es im Moment nur 3 einigermassen seriöse Marinas:
    - Manila Yacht Club
    - Cebu Yacht Club
    - Puerto Galera
    Ich hatte zwar einmal von einer Marina in Negros gelesen, finde den Artikel aber nicht mehr.
    Weiss jemand etwas?
    Auch in Davao soll es eine Marina geben?


    Ich kann auch Makato45 bestätigen.
    Prunkvolle, überdimensionierte Projekte werden immer wieder vorgestellt.
    Realisiert wird kaum eines. Oder wenn dann gebaut wird, wird das Pferd von hinten aufgezäumt.


    Beispiele:
    Auf Camiguin wurden zwei (2) Passagier Terminals gebaut. Riesenkästen!
    I'm Balbagon Port fährt zur Zeit zwei mal in der Woche eine Fähre. Für den Papierkrieg muss man aussen in der prallen SOnne anstehen.
    I'm Benoni Port sieht es zwar in Sachen Verkehr besser aus. So an die zehn Fähren nach Mindanao rüber.
    Aber I'm Terminal Gebäude überkommt einen das grosse Heulen. Toiletten sind schmutziger als ein Jauchefass, die Klimaanlage wurde nie in Betrieb genommen
    und der Flachbild Fernseher ist immer noch in seiner Plastikverpackung. Dass die X-Ray Maschinen nicht funktionieren gehört hier ja zum Standard.
    Ein neues Flughafengebäude ist schon bewilligt und soll bald für 92 MPHP gebaut warden.


    Strassenbau: Die Strasse von Iligan nach Butuan wird auf 4 Spuren ausgebaut (2 Spuren für den Verkehr und 2 Spuren zum Palay trocknen).
    Diese Strasse (auch Highway genannt) ist sehr wichtig für den Norden Mindanaos.
    Die Strassenerweiterung ist schon recht vorangeschritten. Aber die Brückenerweiterungen haben sie vergessen.
    In CH zum Beispiel, werden zuerst die neuen Brücken und Tunnels gebaut. Wenn die fertig sind, wird mit der Strasse begonnen.


    - followyou -

    Einmal editiert, zuletzt von followyou ()

  • Solltest mal nach Olongapo (Subic) fahren. Da kannst Du die echt teuren Yachten der Filipinos betrachten. Neben einem Super Sailor-Resort natuerlich.



    Spider

  • Marina auf Negros? - mir nicht bekannt.
    Tambobo kann da wohl nicht gemeint sein - da ueberwiegend Schiffs-/Bootsleichen im Hafen (Foto).
    Die Yachten in der Bay (Anker bzw. Mooring) sind ueberwiegend in einem besch...eidenen Zustand.


    Eine Marina muss mind. Wasser-/Stromanschluss bieten. Selbst die Liegeplaetze im Cebu-Yachtclub keine Stromstecker. Strom wird per
    Isolierband angeschlossen, unter "Saft" - abenteuerlich. 1 Toilette / 1 Dusche.
    Die Internetseiten versprechen auch viel - Wirklichkeit ist krasse Differenz!
    http://cebuyachtclub.com/index.html



    Das ansaessige Hafenrestaurant ist nicht uebel, am Abend "Cebu bei Nacht" - schoener Ausblick!
    Bild, Hafeneinfahrt-von See aus.


    Aber, solange nicht ein einigermassener Service angeboten wird, bleiben die meisten auslaendischen Yachten weg!


    Die Yacht (Bild + und im Hintergrund Hafenansicht) habe ich 2012 betreut (damals Deutscher Eigner, inzwischen verkauft) Azimut55 - Made in Italy - Plastikeimer, viel Schnick-Schnack / viel kaputt! Aber der Tender (Beiboot) hat Spass gemacht, Williams-mit Jetantrieb, 45 Knoten!
    (ich bin Segler!!!)



    R :hi lf

  • zumindest ein schöner Ankerplatz, meist zwischen 10 und 20 boote da, stege gibt es nicht, aber eine schöne kneipe, wo regelmässig geklönt wird, einkaufen , Proviant fassen im 30 km entfernten DGT da ist in subic dann doch entscheidend mehr los, vorallem an motoryachten, ich habe schon einige gesehen , wo zumindest eine fussballmanschaft übernachten kann...

    Leben wie Rockefeller, warum kaufen wenn mieten so einfach ist.

  • Mit 10-20 Booten meinst Du wohl nur die Seetüchtigen? Sonst liegst Du da weit daneben.
    Da sind 5 Kneipen in unmittelbarer Umgebung.
    Die Frage war auch nicht wo die grässten Yachten liegen.


    Daniel

    nicht jeder versteht meine art von humor. ich lache aber auch gerne alleine.

  • Marinas in Philipinen.
    Das ist ein trauriges Thema.
    Flor hat schon Cebu erwaehnt. Neben vielen Dingen (allesamt schlecht), die ich schon gehoert habe,
    ist dann der Preis erstaunlich hoch.
    Das kann sich dann doch nur ein wirklich Reicher leisten.
    Bezahlbar, fuer uns lowbudgetuntermenschen, Davao,/Samal island ,gemanaged von einem Norweger.
    Gerade erst hats ne Entfuehrung von 4 Menschen dort gegeben.
    Es gibt hier keine wirkliche Seglerkultur. Wenn einer Geld hat dann halt ein Motorboot.
    Daher dann , wenn schon, Marinas fuer die Leute, die richtig Geld haben.
    Bloss da gibts auch nicht so Viele, da die dann lieber da sind wo wirklich die Kuehe fliegen und das ist dann Singapur,Honkong, usw...


    Da es u.a. an allem fehlt, wie Ersatzteile, Mechaniker (ich meine wirkliche Mechaniker), Personal, Infrastruktur usw, kann man eine Marina auch nicht
    einfach ins Nirwana bauen.
    Das naechste ist dann die Korruption, die die Preise fuer den Bau ins unermessliche schnellen lassen. Abgeshen davon, dass man als Foreigner sowieso
    nicht selbst was machen kann, braucvht man dann einen phil. Partner mit 51% ...
    Malaysia foerdert staatlich den Bau von Marinas, das ist hier nicht denkbar.


    Gruesse
    Giovanni

  • Da geht man halt vor Anker und ist sein eigener Mechaniker.
    Dafür ist es kostenlos. Wo gibt es denn das noch????


    Kunststoff und Holzarbeiten sind hier auf höchsten Niveau
    mit den wohl weltweit tiefsten Preisen realisierbar.


    Daniel

    nicht jeder versteht meine art von humor. ich lache aber auch gerne alleine.

  • Da geht man halt vor Anker und ist sein eigener Mechaniker.
    Dafür ist es kostenlos. Wo gibt es denn das noch????


    Kunststoff und Holzarbeiten sind hier auf höchsten Niveau
    mit den wohl weltweit tiefsten Preisen realisierbar.


    Daniel


    Wohl wahr, nur das Thema lautet "Warum gibt es keine/so wenige Marinas ..."
    Sonst waer ich ja schon laengst weg.
    Fuer Lowbudgetuntermenschen wie mich, geradezu ideal...denn ich bin segelnder Hausmeister :clapping


    Gio

  • PH sind nun mal kein Segelland, trotz so viel Wasser um die 7100 Inseln. Dito Ägypten, obwohl das Rote Meer ein genial gutes Segelrevier wäre. Amis segeln in der Karibik, Europäer in Ostsee und Mittelmeer. Also ist in PH kein Bedarf für Marinas, folglich gibts keine Marinas. Segeln verlagert sich sowieso immer mehr hin zum Chartergeschäft. Die leidenschaftlichen Segler werden hier an der Ostsee immer weniger. Sommer, blauer Himmel, 4 bft, Wochenende - in der Nähe ist eine der größten Marinas, aber kaum eine Yacht ist draußen, im Hafen sitzen sie auf dem schwimmenden Wochenend-Statussymbol und trinken Sekt in der Pflicht. Da gehts ums Besitzen und Gesehenwerden, die Yacht ist dazu die teure Deko.

  • Ahoi, mein Boot lag einige Jahre in der Tambobo Bay. An einer starken Boje, Taifun-sicher, bewacht von Einheimischen bei Abwesenheit, gut erreichbar über Dumaguete u. mit Wasser versorgt dich dort manch Angrenzer gegen geringe Gage. Sechs bis acht 20 l Kanister Wasser vom angrenzenden Resort o. von einer Quelle bei Emma pro Lieferung; - preisgünstig. Stromversorgung ist nicht gegeben, aber die neuen Solarmodule laden kräftig, sodass man den Landstrom nicht vermisst. Zudem eine illustre internationale Seglergemeinschaft, die sich regelmäßig zu Gemeinschaftsessen im Resort o. bei Emma (2xwöch.) trifft. Nichts bleibt verborgen, was so auf den benachbarten Decks abläuft ... Eine boats-maid findet sich gleich nach dem Einlaufen in die Bay. Reinigen, Kochen, Waschen, Einkaufen, jegliche Pflege, - für alles ist bestens gesorgt. Werkzeug u. Ersatzteile findet man meist in Dumaguete, oder man läßt es sich von dort über Manila o. Cebu anliefern.
    Mit manch Vorzügen einer Marina sicher nicht zu vergleichen,.. aber unvergesslich.
    Klar zur Wende ..!