Einige Gedanken zu Ralph's Tod

  • Ärztliche Versorgung


    Die ärztliche Versorgung in der Provinz (Camiguin) ist rudimentär.
    Es gibt zwar zwei Spitäler, eines in Mambajao und ein kleineres in Catarman, aber das Leistungsangebot ist äusserst mangelhaft.
    Die Ausrüstung des von der Regierung geleiteten "Provincial Hospital" in Mambajao würde jedes Mdizin Historischen Museum
    bereichern. Die Röntgenabteilung stammt aus den 50er Jahren. Die Röhre ist nicht abgeschirmt und das Personal
    erhält so seine tägliche Bestrahlung. Der Rest ist nicht besser. Alles Material besteht aus sehr alten Schenkungen. Die neueste
    Maschine ist ein aus Taiwan entsorgtes Rektal-Endoskop mit Bildschirm.


    Weit schlimmer ist, dass keine Telefonnummern der Ärzte erhältlich sind. Noch schlimmer ist dass manche Ärzte die Nachtruhe
    höher einstufen als den Hippokratischen Eid. (siehe auch auch hier)


    Die einzige Hoffnung auf medizinische Versorgung besteht darin, zum Spital zu fahren, sich dort den Fragen einer Krankenschwester
    auszusetzen und zu hoffen, dass sie eventuell einen Arzt vor dem Morgendienst erreichen kann.


    Im Fall von Ralph hatte dies zwei fatale Folgen.

    • Die geholte Ambulanz kam mit einem Fahrer, welcher unfähig war, die Zufahrt zum Haus rückwärts hinauf zu fahren.
      Die Krankenschwester kam mit leeren Händen. Ein Arzt war nicht aufzutreiben.
    • Eine befreundete Air-Charter Gesellschaft war bereit Ralph um etwa 6 Uhr morgens nach Cebu zu fliegen. Aus gesetzlichen Gründen
      hätte aber ein Arzt mitfliegen müssen. So früh war hier kein Arzt zu finden.


    Vorsorge Untersuchungen


    Wie Ralph's Partnerin schreibt, hatte er schon seit zwei Wochen immer wieder recht starke Rückenschmerzen. Eine eingehende Untersuchung
    in einem guten Spital oder einer guten privaten Klinik hätte die Ursache mit grosser Wahrscheinlichkeit rechtzeitig entdeckt.


    Ich hatte vor 4 wochen selbst einige Check-ups in Naga City. Dabei wurden unter anderem mittels Echographie während total zwei Stunden mein
    Herz vermessen, seine Aktivität analysiert und sämtliche Arterien und Venen untersucht und vermessen.
    Alle 3 Kliniken, welche ich in Naga aufgesucht hatte, waren spezialisiert und mit top-modernen Apparaten ausgerüstet. Während der zweistündigen
    Analyse unterhielt ich mich mit der "Technikerin". Sie hatte 2 Semester bei Philipps in Holland verbracht, um die Hardware, Software und Diagnose-
    Methoden zu lernen. Die Kosten waren absolut tragbar: PHP 4200 für die total 2 Stunden auf zwei Sitzungen verteilt.
    Wie sich später herausstellte war die "Technikerin" sehr bescheiden, denn effektiv war sie Kardiologin mit einem Dr. med. in der Tasche.


    Das Problem für uns Expats ist, solche gute Einrichtungen zu finden. Am besten ist, im Freundeskreis und in der Verwandtschaft herumzufragen.
    Tut dies aber, bevor ihr die Information dringend benötigt. Für Naga City und Cagayan de Oro kann ich via PN helfen.


    Informationen
    Kennt euer Partner den Mädchennamen eurer Mutter? Solche Kleinigkeiten können die ganzen bürokratischen Prozeduren zum Stehen bringen. Es kann
    auch sehr zeitaufwändig sein, solche Informationen nachträglich zu finden.
    Ich schlage deshalb vor, gegenseitig eine Liste mit allen Verwandten 1. und 2. Grades zu erstellen. Die Liste sollte folgendes enthalten:
    1. Vorname, sämtliche "Mittelnamen", Familiennamen
    2. Verwandtschaftliche Bezieung
    3. Geburtsort und Geburtsdatum
    3. Lebend oder verstorben
    4. Falls lebend: Wohnort, Wohnadresse, Telefonnummer, E-mail Adresse
    5. Falls verstorben: Wann und wo


    Falls ihr keinen dringenden Grund dagegen habt, meldet euch bei eurer Botschaft an und hinterlegt auch dort eine Kopie obiger Liste.
    Im Konkreten Fall war Ralph bei der DBM gemeldet, diese konnte uns aber nicht weiter helfen. Schulfreunde, zu welchen Ralph immer
    noch Kontakt hatte und wir auch kannten, konnten dann die Information auf dem zuständigen Amt seiner Heimatstadt erhalten. Zeitverlust
    war etwa 1.5 Tage, wegen Zeitverschiebung und Öffnungszeiten.


    Hinterlasst bei einer Person eures Vertrauens eine Liste mit folgenden Informationen:
    - Bankkonten (Bank, Adresse, Konto-Nummer)
    - Andere Besitztümer mit Kontaktpersonen
    - Passwörter und Logins für euren Computer, E-mail Konten, Social Media, usw.
    und informiert euren Partner über die Existenz einer solchen Liste und bei wem sie zu finden sein wird.


    Nicht verheiratet?
    Wenn ihr mit eurem Partner nicht verheiratet seid, dann wird es kompliziert. Und wenn eure Partnerschaft kürzer ist als 8 Jahre oder nicht
    von 2 Zeugen in eurem Barangay bezeugt werden kann, dann hat der überlebende Partner gar nichts zu sagen, aber zu zahlen.


    Im konkreten Fall mussten wir zwei Zeugen finden, welche selbst seit mindestens 8 Jahren im gleichen Barangay leben und die beiden seit
    mindestens 8 Jahren gekannt hatten. Es hat glücklicherweise geklappt.


    Wären die beiden weniger als 8 Jahre zusammen gewesen, hätten wir in Deutschland nach allfälligen Verwandten suchen müssen. Vorher wird
    keine Sterbeurkunde ausgestellt, was mit enormem Stress und einigen Kosten verbunden ist.


    Kremation oder Erdbestattung?
    Falls ihr eine Erdbestattung wünscht, sichert euch schon jetzt ein Grab. An manchen Orten scheint es gar nicht so einfach zu sein, ein Grab zu erhalten.
    Und in der Trauer und im Stress des Todes ist es viel einfacher, sich auf einen Vertrag berufen zu können.
    Falls ihr kremiert werden wollt, schaut schon mal, wo das nächste Krematorium steht. Hier gibt es eine Liste der Krematorien.


    Falls ihr in klammen finanziellen Verhältnissen lebt, sorgt vor, damit euer Partner im Todesfall neben der Trauer nicht auch noch eine finanzielle Katastrophe überleben muss.


    Abschliessende Bemerkung
    Sterben werden wir alle einmal, das ist sicher.
    Es ist deshalb wirklich empfehlenswert, sich mit seinem Partner zusammen zu setzen und das leidige Thema
    in einem guten Moment zu erörtern und die Informationen schriftlich festzuhalten.
    Mein Navigator und ich haben das vor einem Jahr gemacht, bei einem guten Glas Wein und Kerzenlicht.
    Es gab damals sogar Gelächter und viel Schmunzeln. Zum Beispiel meinte sie, dass eine Kremation günstiger
    wäre, da ich dann nur die Asche nach Naga City bringen müsste und nicht so eine grosse Box senden müsste.
    "Und vergiss nicht meine 'Senior Citizen Card' dann kannst du mich noch billiger senden!"


    Meine Aufzälung beruht auf den Erfahrungen aus 3 Fällen in 18 Monaten und ist deshalb sicher nicht komplett.
    Ich hoffe deshalb, dass in diesem Thread noch viele weitere nützliche Informationen aus anderen Gegenden hinzukommen.


    - followyou -

  • Hoy followyou,


    noch eine Frage, falls das das nicht zu kalt wirkt:


    Weisst Du, was die Kremation gekostet hat? Habe im Septemper 2014 meinen Freund in Lipa kremieren lassen und die wollten doch glatt knapp 50.000 haben. Ca 30.000 die Verbrennung und 20.000 die Urne.


    Hatte immer gezweifelt, ob das mit rechten Dingen abgeht. Vor allen Dingen eine Urne zu diesem Preis?


    Koenntest Du evtl. aufklaeren. Will mich selbst samt meiner Ehefrau verbrennen lassen.


    Danke


    Zitat

    Der Link zu den Krematorien funktioniert bei mir leider nicht.

    Bei mir schon






    Spider

  • @ Spider


    Im aktuellen Fall hat die Kremation inklusive Urne PHP 32,000.00 (only) gekostet.
    Suzy hatte die Funeral Chappel von Montag bis Samstag gemietet. Kosten waren PHP 22.000.00
    Dazu kommen noch Blumendekoration und der Pfarrer für die Messe.


    Bei St. Peters Chappels hatten wir aber Preise von über 50,000 bis über 70,000 für die Kremation gesehen.


    Kurze Information zur Funeral Chappel:
    Es handelt sich um einen klimatisierten Raum von etwa 60 Quadratmetern.
    Davon sind etwa 15 Quadratmeter als "Sleeping Room" mit Betten, Toilette und Dusche (Taboo) abgetrennt.


    Die ganze Familie hat von Montag bis Samstag dort bei Ralph verbracht (und geschlafen). Es waren sehr
    intensive Begegnungen und Gespräche.


    Und deine Frage wirkt nicht kalt, lieber Spider, sondern sie entspricht der Realität.
    Hier in den Philippinen sind die Prozesse des Lebens viel näher, viel unmittelbarer als in Europa.
    Das gilt vom Anfang bis zum Ende.


    - followyou -

  • Darf man hier auch antworten? Suzy's Letter ist schon sehr bewegend. Aber andererseits ein Spiegelbild der philippinischen Umstände.


    Mein Vater hat vor wenigen Wochen einen Herzinfarkt erlitten (in Budapest, hätte aber auch Wien, München oder anderswo in Mitteleuropa sein können). Um 22:00 die Rettung gerufen, um 22:15 war die Rettung da, um 22:45 war er im Krankenhaus, um 23:00 Herzkatheter mit Stent bekommen. Ich bin dann erst später in der Nacht informiert worden, da ist er schon auf der Intensivstation gelegen und hat sich beklagt, dass ihm langweilig ist weil er nicht telefonieren und fernsehen darf. Kurz: In Mitteleuropa herrscht die Ansicht, dass man an einem Herzinfarkt im Allgemeinen nicht sterben muss und nach erfolgreicher Behandlung mit einem Stent die selbe Lebenserwartung wie ein gesunder Mensch hat.


    Auf den Philippinen kauft man sich das Gesamtpaket ein. Auf einer abgelegenen Insel wie Camiguin stirbt man an einem Herzinfarkt, daran ist nicht zu rütteln. Darf man diese Tatsache als Ausländer kritisieren? Darf man als Ausländer daran arbeiten, gegebenenfalls auch mit Vehemenz, dass sich diese Sache in Zukunft ändert? Jedenfalls ist zu verstehen: Eine hochwertige medizinische Versorgung, die ein Überleben bei Herzinfarkt, Schlaganfall etc. sicherstellt, ist nur möglich, wenn sich das Leben der Menschen von Grund auf ändert. Denn die ansässige Bevölkerung muss sich ein entsprechendes Gesundheitssystem durch Arbeit selbst organisieren, aufbauen, erhalten und auch bezahlen. Könnte die Gesellschaft das machen, wenn sie wollte? Wollte sie es machen, wenn sie könnte? Oder ist sie glücklich damit, wie es ist, selbst wenn man mit Anfang 60 wie ein Tier hilflos am Herzinfarkt verreckt?

  • aber dennoch für uns alle erwartbarer ist: Du hast in Deinen Tipps genau die richtigen Schlüsse daraus gezogen und man kann nur wünschen, das viel der Auswanderer dem folgen werden!


    Auch ich habe mit einem vertrauenswürdigen Freund - ja auch die gibt es hier - auf gegenseitiger Basis einen verschlossenen Umschlag ausgetauscht, in denen die Zugangsdaten zum PC,Onlinebanking, den Versicherungen und anderen wichtigen Instittutionen enthalten sind.


    Ausserdem habe ich für meine Frau eine Kontoermächtigung für den Todesfall ausgesprochen und ihr für diesen Fall auch eine eigene Kreditkarte ausstellen lassen, die ebenfalls in dem Umschlag ist.


    Dein Beitrag "followyou" ist grosse Klasse! :clapping

  • Der Beitrag von followyou zeigt eigentlich wie schlecht das Rettungssystem in den Philippinen ist. Im Grossraum Manila gibt es zwar eine Rettungsorganisation, die relative schnell ist. Die Organisation nennt sich Lifeline Rescue. Die Rettungswagen sind gut ausgeruestet und sind und auch wissen wie sie an ihr Ziel kommen. Nur das ist kein Vergleich zum deutschen Rettungssystem.


    Seit Jahren versuchen verschiedene Organisationen und private Firmen ein besseres Rettungssystem ala Royal Flying Doctor Service of Australia langsam aufbauen. Einige Mining Companies haben ihren eigenen Hubschrauber oder Turboprop um Verletzte aus den Mining Sites in die Zentren wie Manila oder Cebu zu bringen. Aber auch da hapert es denn die momentanen Luftfahrtvorschriften erlauben KEINEN Nachtflug fuer Hubschrauber (auch nicht mit 2 Triebwerken und voll Instrumentenflug tauglich).


    So werden wohl noch Jahrzehnte vergehen bis ein halbwegs akzeptables Rettungssystem aufgebaut ist (aber wahrscheinlich gar nicht!).


    Damit ist die Gefahr, dass man in den Philippinen noch heute an einem Blinddarmdurchbruch stirbt, sehr hoch. Das Krankenhaussystem ist gut in den großen Ballungszentren aber auf dem Land total "für den Popo" und dann noch außerhalb der Bürozeiten und ohne Cash in der Tasche!


    Und jeder, der auf die Philippinen in den Urlaub oder zum Business oder sich gar hier nieder lässt sollte seinen eigenen Notfallsplan sehr frühzeitig erstellen. Denn wenn etwas passiert, dann ist es meistens zu spät um dann Alles schnell auf die Reihe zu bekommen OHNE einen Unfallplan!

    I am multi-talented!

    I can talk and p.iss people off at the same time!


    A pessimist is a man who thinks all women are bad.

    An optimist is a man who hopes they are.


    My mouth is not a bakery, I don't sugarcoat anything!


    If you ask my opinion,
    I am going to tell you the truth,
    Not that what you'd like to hear!


    Ein erfahrener Pilot ist,

    wer seine Erfahrung benutzt,

    um Situationen zu vermeiden,

    die seine Erfahrung erfordern!


    ╭∩╮(︶︿︶)╭∩╮

  • Ist für mich nur ein halbwegs guter Tip,denn kann man sich wirklich so sehr auch auf einen guten Freund verlassen?


    Wäre mir ehrlich gesagt zu unsicher,und dann noch mit Onlinebanking zugang :denken
    Wir werden später wen wir auf den Philippinen leben,alle wichtigen dinge (Dokumente und sonstige wichtigen Papiere) in einen Umschlag packen,und an einen Sicheren Ort im Haus aufbewahren!
    Und wenn einem von uns etwas passiert,der andere weiss wo diese Unterlagen zu finden sind!

    LG bonbon

  • Und jeder, der auf die Philippinen in den Urlaub oder zum Business oder sich gar hier nieder lässt sollte seinen eigenen Notfallsplan sehr frühzeitig erstellen. Denn wenn etwas passiert, dann ist es meistens zu spät um dann Alles schnell auf die Reihe zu bekommen OHNE einen Unfallplan!


    und das wäre Plan A also sehr wichtig.Auf kleinen Inseln mit schlechter Spital Infrastruktur plus weit ab vom nächst besten Hospital sollte unbedingt ein Notfallplan abgesprochen
    werden.Telefon Nr. von Polizei, Ambulanz und auch von guten Bekannten oder Freunden sollten immer auf dem Handy sein.
    Ich weiss nicht wie das heute aussieht auf Borocay,als ich das letzte mal 1992 dort war gab es nicht einmal eine Arzt Praxis und eine Touristin hätte kaum überlebt wäre da nicht zufällig
    ein Arzt als Tourist vor Ort gewesen,die Patientin hatte schon hohes Fieber und den ganzen Körper voller Sandfloh "Nester".

    Der Sinn des Lebens besteht nicht darin ein Erfolgreicher Mensch zu sein

    sondern ein Wertvoller !


    -Einstein-


    Einmal editiert, zuletzt von Gogobo ()

  • Auf kleinen Inseln mit schlechter Spital Infrastruktur plus weit ab vom nächst besten Hospital sollte


    Obwohl Cebu ueber sehr gut ausgestatte moderne Krankenhaeuser verfuegt, aber nicht ueber gut ausgestattete Ambulanzwagen, ist auch hier ein Infarkt/Schlaganfall ein sehr grosses Risiko und nicht unproblematisch. Bei dem katastrophalen Chaosverkehr in Cebu ist ein schnelles durchkommen zum Patienten und wieder zurueck in das Hospital kaum in der vorggesehenen Zeit zu schaffen. Die Krankenwagen sind meistens nicht notfallmaessig ausgestattet, verfuegen ueber keinen Defibrillator, keinen Notarzt, keine gut ausgebildeten Sanitaeter und oft fehlt der Sauerstoff oder das Benzin, weil nicht nachgefuellt bzw. nachgetankt wurde. Das Shangri-la Hotel in Mactan ist meines Wissens das einzige Hotel mit eigenen Ambulanzfahrzeug und mit einem Defillibrator. Selbst die Polizeifahrzeuge haben nicht einmal einen Verbandskasten an Bord wie ich schon sehr oft bei Unfaellen gesehen habe.


    Ein Arzt in Cebu sagte zu mir einmal, in jedem Langstreckenflugzeug sind die Ueberlebungschancen bei einem Infarkt hoeher als am Boden auf den Philippinen. Hier ist ein komplett ausgeruesteter aerztlicher Notfallkoffer, ein Defibrillator und ausgebildete Ersthelfer(Flugbegleiter) an Bord. Und ueberraschenderweise in 70-80% ist ein Arzt, Ersthelfer, Rettungsanitaeter unter den Passagieren. (Lufthansa). Bei einem Flug letztes Jahr mit Singapur Airlines meldeten sich sogar drei Aerzte bei einem Notfall.



  • Ist für mich nur ein halbwegs guter Tip,denn kann man sich wirklich so sehr auch auf einen guten Freund verlassen?


    Wäre mir ehrlich gesagt zu unsicher,und dann noch mit Onlinebanking zugang :denken
    Wir werden später wen wir auf den Philippinen leben,alle wichtigen dinge (Dokumente und sonstige wichtigen Papiere) in einen Umschlag packen,und an einen Sicheren Ort im Haus aufbewahren!
    Und wenn einem von uns etwas passiert,der andere weiss wo diese Unterlagen zu finden sind!


    Gott behüte, daß es nicht passiert, aber was ist, wenn Deine Frau und Du gleichzeitig versterben sollten, z.B: bei einem Unfall? Oder gar bei einem Hausbrand und ihr seid beide nicht mehr und die Dokumente sind auch verbrannt?


    Da ich mir selbst mit meinen "gerade mal" 38 Jahren auch schon so meine Gedanken über den Tod und meine Hinterbliebenen mache und auch vor genau den Problemen mit Kennwörtern, Zugängen und anderen sensiblen Daten gemacht habe, kam ich zu einer FÜR MICH idealen Lösung, da ich mir auch die selbe Frage gestellt habe wie bonbon "kann man sich wirklich so sehr auch auf einen guten Freund verlassen?" Und ich gehe sogar noch weiter und inkludiere die Familie:
    - Alles an wichtigen "physischen" Dokumenten (Versicherungen, Land title, etc.) eingescannt und als secured PDF gespeichert (Passwortgeschützt).
    - Alles an virtuellen Zugängen (Webseiten URLs, Online Logins und Passwörter, etc.) in eine Datenbank gepackt (Passwort geschützt), gute Tools finde ich sind z.B. KeePass, 1 Password und andere
    - Weitere Dinge in ein Excelsheet getippt (alles was mir so einfällt, z.B. Person X soll die PS4 bekommen, etc. :P ), welches auch Passwortgeschützt ist.


    - ALLE PDFs, Excelsheets, die Datenbank, etc. in einen Ordner gepackt und verschlüsselt/mit Passwort gezippt
    - Die ZIP Datei via Boxcryptor verschlüsselt in Dropbox abgelegt (bis ich endlich mal Zeit finde meine Owncloud fertig zu stellen)
    - Die ZIP Datei ebenfalls auf 2 verschlüsselten/passwortgeschützten USB Sticks abgelegt, welche an 2 verschiedenen physischen Orten liegen.


    Jetzt zum wesentlichen:
    - Die Passwörter für die PDFs, Datenbank und Excelsheets haben 4 meiner Vertrauensleute, die sich unereinander kaum kennen, aber via Facebook und anderen Medien "befreundet" sind.
    - An diese Dateien kommen sie aber nur, wenn das ZIP file von Dropbox geladen und dann geöffnet wird.
    - Je 2 Leute haben den Anfangsteil des Dropbox und ZIP file Passwortes und die anderen 2 haben den Endteil, d.h. wäre das Passwort AB123, habe ich Person 1 (P1) und P2 "AB" mitgeteilt und P3/P4 kennen 123.
    - Somit habe ich auch eine Redundanz, falls eine der Personen nicht mehr greifbar sein sollten.
    - Dieses Passwort ist das Selbe für die USB Sticks über deren Verbleib widerum nur meine Frau und JE Stick 2 weitere Personen wissen.


    Dank der globalen Vernetzung und den einfachen Mitteln einer asynchronen wie auch synchronen Kommunikation, kann man Vertrauensleute "global outsourcen" und kann dennoch zeitnah an deren "Köpfe" kommen, falls mir mal was passiert ;)


    Klingt alles komplizierter als es ist und haltet mich ruhig für ein bischen Paranoid, aber da diese ZIP Datei ALLES BEINHALTET, will ich es so.... :)
    Und ja, Excel Passwörter und auch verschlüsselte ZIP Dateien, etc. kann man bestimmt hacken, aber zum einen, warum sollte sich jemand soviel Mühe bei MIR machen und des Weiteren kommen NSA und andere die es wirklich wollen auch so an meine Daten ;) Hier geht es einfach um die Sicherheit gegen "normale" Kiddies und auch gegen Schmarotzer und andere Gestalten aus meinem Umfeld, die einem evtl. böses wollen, auch wenn man es selbst nicht sieht.


    Klar könnte man auch nur einen USB Stick nehmen, den in ein Bankschliessfach sperren und beim Notar hinterlegen, aber da man manche Passwörter doch ab und an ändern muss, finde ich es so einfacher und entspricht wohl eher meinem "nerdigen" Naturell ;)

  • Gott behüte, daß es nicht passiert, aber was ist, wenn Deine Frau und Du gleichzeitig versterben sollten, z.B: bei einem Unfall? Oder gar bei einem Hausbrand und ihr seid beide nicht mehr und die Dokumente sind auch verbrannt?


    Was dann ist? Ich denke die werden erstmal eine Weile tot sein.


    Ich meine ist ja alles logisch was du sagst. Aber ist schon erstaunlich, dass man heutzutage schon ein x-fach verschlüsseltes globales Netzwerk aufbauen muss, um vernünftig sterben zu können. Das ist man ja so beschäftigt, dass man kaum noch zum Sterben kommt.

  • jgannon
    Da ich sowas befürchtet habe, schrieb ich auch, daß dies FÜR MICH die ideale Lösung ist.... Habe es nicht komplett detailliert beschrieben, aber zumindest soweit, damit jeder, der sich die Frage stellt "Wem kann ich meine Daten für Konto, Versicherung, etc. anvertrauen, damit meine Liebsten nach meinem Ableben auch alles haben" zumindest eine Idee hat und evtl. für SICH einen kleinen Teil rausziehen kann. Für den 08/15 user reicht evtl. schon ein USB Stick im Bankschliessfach oder auch ein USB Stick der ein Passwort hat, aber es mag Leute geben, die eben mehr Sicherheit wollen.
    Gerade in Fällen, wie z.B. bei Ralph und anderen Mitgliedern, die in einem anderen Land leben oder nicht mehr so mobil sind, finde ich die Möglichkeiten von digitalen Aufbewahrungsorten für alle relevanten Daten sinnvoller als ein Bankschliessfach, bzw. kann man die Originale irgendwo physisch hinterlegen und digital dann Kopien haben, auf die man EGAL WO, EGAL OB MAN MOBIL ist oder nicht, hauptsache man hat Internet, zureifen kann. Und in diesem jenen Internet eben sollten die Daten dann aber sicher sein.
    Es gibt zig Möglichkeiten dafür, ich habe nur meine aufgezeigt, die widerum aus vielen einfacheren, kleinen Einzelmöglichkeiten besteht!
    Jeder muss wissen, was er macht, aber wir hatten hier schon viele Threads mit "hätte ich mal meinen Pass, mein Flugticket, etc zumindest abfotografiert" o.ä. ;)

  • Gott behüte, daß es nicht passiert, aber was ist, wenn Deine Frau und Du gleichzeitig versterben sollten, z.B: bei einem Unfall? Oder gar bei einem Hausbrand und ihr seid beide nicht mehr und die Dokumente sind auch verbrannt?

    Ganz einfach,da wir keine eigenen Kinder haben,und auch keine mehr haben werden wird der Sohn meiner Frau natürlich Kopien davon erhalten.
    Und wiederum diese Kopien wird er nur erhalten (Hinderlegung bei einem Notar) wenn wir beide zur gleichen Zeit ums leben kommen.
    Und was die Passwörter angeht,werden wir 3 Stück haben,und diese von zeit zu zeit untereinander wechseln.
    Und so wird immer 1 von den Dreien immer zum Ziel führen.

    LG bonbon

  • Zitat

    Gerade in Fällen, wie z.B. bei Ralph und anderen Mitgliedern, die in
    einem anderen Land leben oder nicht mehr so mobil sind, finde ich die
    Möglichkeiten von digitalen Aufbewahrungsorten für alle relevanten Daten
    sinnvoller als ein Bankschliessfach,

    Und Du bist sicher, dass Deine 4 Vertrauensleute, die untereinander keinen physischen Kontakt haben, genauso fit mit dem Computer umgehen koennen, wie Du?



    Spider

  • Ganz einfach,da wir keine eigenen Kinder haben,und auch keine mehr haben werden wird der Sohn meiner Frau natürlich Kopien davon erhalten.
    Und wiederum diese Kopien wird er nur erhalten (Hinderlegung bei einem Notar) wenn wir beide zur gleichen Zeit ums leben kommen.
    Und was die Passwörter angeht,werden wir 3 Stück haben,und diese von zeit zu zeit untereinander wechseln.
    Und so wird immer 1 von den Dreien immer zum Ziel führen.


    Und am "D-Day" sind die Passwoeter nicht aufzufinden, die Personen nicht erreichbar, oder die Passwoerter fallen einem nicht mehr ein oder werden verwechselt oder oder oder. Das ist alles ein "bisserl "Komoedienstadl". Der Streit und Verwirrung ist hier schon vorprogrammiert. Ein Testament (wenn es sich ueberhaupt lohnt) hinterlegt man bei einem (richtigen!!!) Notar mit einem entsprechenden Backround, in einem Bankschliessfach, bei dem zustaendigen Amtsgericht (auch wenn man nicht mehr in Deutschland wohnt), in einem guten feuerfesten Tresor. Wer noch Verwandschaft in D. hat sollte diese oder gute Freunde zusaetzich informieren, wo der letzte Wille hinterlegt ist.

  • Und am "D-Day" sind die Passwoeter nicht aufzufinden, die Personen nicht erreichbar, oder die Passwoerter fallen einem nicht mehr ein oder werden verwechselt oder oder oder. Das ist alles ein "bisserl "Komoedienstadl". Der Streit und Verwirrung ist hier schon vorprogrammiert. Ein Testament (wenn es sich ueberhaupt lohnt) hinterlegt man bei einem (richtigen!!!) Notar mit einem entsprechenden Backround, in einem Bankschliessfach, bei dem zustaendigen Amtsgericht (auch wenn man nicht mehr in Deutschland wohnt), in einem guten feuerfesten Tresor. Wer noch Verwandschaft in D. hat sollte diese oder gute Freunde zusaetzich informieren, wo der letzte Wille hinterlegt ist.

    Sorry,aber was für ein Schmarren!


    Warum sollen die Passwörter nicht mehr aufzufinden sein? Sie werden aufzufinden sein!!
    Meinst du wir hinterlegen die Dokumente einem möchte gern Notar,oder was?
    Und warum soll es streit oder Verwirrung geben? Es gibt nur einen Erben,und das ist der Sohn meiner Frau(mein Stiefsohn)

    LG bonbon

  • Und Du bist sicher, dass Deine 4 Vertrauensleute, die untereinander keinen physischen Kontakt haben, genauso fit mit dem Computer umgehen koennen, wie Du?



    Spider


    Also, wenn ich mir ein solches Konstrukt ausdenke, dann werde ich auch sicherstellen, daß es nicht an den Beteiligten scheitert. Es wurde alles besprochen und getestet...


    @all
    Hier geht es nicht um digitale Sicherheit und auch nicht um mein Konstrukt. Hier soll es darum gehen, was man alles vorbereiten könnte/sollte, für den "Fall der Fälle" und daher habe ich MEIN Konstrukt, bzgl. Zugang zu Konten, Papieren, etc. dargestellt... NIEMAND, inklusive mir, kann sicher sein, daß er DIE EIERLEGENDE WOLLMILCHSAU bzgl. Vorbereitung (inklusive Papierkram -digital oder analog-) hat, JEDER kann machen wie er es für richtig hält, followyou, Almdudler, ich und andere, haben hier UNSERE Gedanken und Wege gepostet, NIEMAND muss das nachmachen oder in Erwägung ziehen.
    Eventuelle "Lücken" in den Gedankengängen, sogenannte KONSTRUKTIVE KRITIK, ist bestimmt erwünscht, weil es jedem Interessierten hilft, aber dieses ständige und überflüssige infrage stellen von MEINUNGEN und GEDANKEN hilft niemandem und man braucht sich nicht wundern, wenn dann wieder einige zweimal überlegen, ob sie noch was posten, bzw. mehr posten als das übliche Geplänkel!


    BTT:
    Man sollte auch generell die Rufnummern von Arzt, Krankenhaus/-wagn, Polizei, Feuerwehr irgendwo auf einer Liste mehrfach im Haus haben und mindestens einmal im Jahr verifizieren, ob diese noch stimmt. Kann da aus eigener Erfahrung sprechen, daß sich die Rufnummern (oftmals Mobile) teilweise oft genug ändern oder nicht mehr erreichbar sind!


    Je nach location, kann es manchmal auch von Vorteil sein, wenn man seine Grabstelle, wenn man eine gekauft hat, ab und an mal checkt. Als meine eine alleinstehende Tante starb, musste man erst die Grabstelle "bereinigen", nachdem da alles mögliche drauf gepackt wurde...


    Je nachdem wie man mit den Nachbarn kann, ist es auch von Vorteil, wenn man weiß, ob es Krankenschwestern, Doktoren, etc. in der näheren Umgebung hat, falls der "richtige" Arzt nachts nicht von seiner Mutter geweckt werden will ;)


    Auch hier erwähne ich wieder: MEINE MEINUNG! KANN man machen, MUSS man nicht!

  • Naja, da bist Du gluecklich,


    Meine Frau (mittlerweile 64) kann weder einen meiner 3 Computer bedienen, noch ein Android-Phone. Da gibt es nur noch die Kartennummern auf der Rueckseite einiger Fotos. Und selbst am ATM kommt sie nicht klar, ohne Hilfe. :)


    WTF




    Spider