Mindoro nach dem Taifun MELOR (NONA)

  • Gestern zog der Taifun Melor über Mindoro. Die Schäden sind teilweise beträchtlich. Es gibt derzeit - auch am White Beach - keinen Strom in Mindoro. Aufgrund der eingetretenen Schäden soll der Stromausfall nach Informationen vom Strombetreiber ORMECO in Mindoro 2 bis 3 Monate dauern. Ob das so stimmt, wird sich zeigen. It's more fun in the Philippines. Da hilft nur, locker bleiben. Es gibt Schlimmeres. :denken

    Einmal editiert, zuletzt von Cinque ()

  • Wir haben den Typhoon hier live erlebt...Mannomann...das ist dermaßen beeindruckend trotz dass wir in einem guten Hotel sind das stabil gebaut ist. Trotzdem floss das Regenwasser durchs Zimmer und Treppenhaus, Stromausfall und wenn das Aggregat mal ausfiel wegen Überhitzung auch kein Wasser.
    Die Leute vom Hotel alle ruhig, besonnen, gelassen, improvisieren halt, obwohl Angehörige z.T. das ganze Dach derer Häuser, z.T. auch noch eingefallene Mauern, also unbewohnbar, zu beklagen hatten.
    Laut Hotelboss soll es in 2 bis 3 Tagen wieder Strom geben. Es sind auch einige Teile von Puerto Galera wieder am Netz.
    Wir sind gestern mit dem Tricycle nach Sabang rüber, da auf dem Weg sah es böse aus...weggewehte Dächer von Hallen, Erdrutsche...besonders hart hat es das Utopia-Resort erwischt. Deren steile Einfahrt ist komplett samt Mauer und Betonabstützung auf die Strasse gerutscht, echt übel.
    Da die Fähren und Bankas noch nicht raus dürfen gibt es Leute die dann eine Banka sich privat mieten um wahrscheinlich den Flug zu erwischen. In Sabang wurden wir Zeuge dieses Ablegemanövers, das fast schief gegangen wäre. Die Banka schmetterte mehrmals an die Kaimauer, das Boot schlug so hart mit den Wellen das wir dachten die Passagiere fallen gleich raus. Der Steuermann war zudem unfähig wie uns die beobachtenden Pinoys erklärten. Dann sprang ein Kapitän ins Wasser (der Lebensmüde) schwamm zu denen um denen zu helfen. Das er von den peitschenden Auslegern nicht getroffen wurde oder in die Schraube kam grenzt an ein Wunder.


    Die Bilder poste ich später, soeben wurde uns gesagt dass der Diesel ausgeht und sie das Aggregat erstmal abschalten um zu sparen, bis sie neuen Diesel geliefert bekommen. Schhhhhh...ande ;) It´smore fun in the Philippines

    Viele Grüße


    cappo

  • Oriental Mindoro steht seit gestern unter Desaster/Katastrophen Status... offensichtlich nicht umsonst. Da und anderswo natuelich hat es auch kraeftig reingehauen... Der letze vergleichbar starke Typhoon hatte Nord Mindoro 30.11. /1.12 2006 erwischt, damals aehnlich und 6Wochen kein Strom...


    und heuer:




    Die Vessel in der Varadero Bucht (oestliches Puerto Galera hinter dem Markt):



    dark christmass in vielen Regionen die der Typhoon zerstoert hat, die armen Menschen.

    GET THE FOOG
    OFF
    MY COMPUTER!
    (YOU´RE NOT SNEAKY)


    :dudu

  • Zitat

    Nona strongest typhoon to hit Oriental Mindoro


    Oriental Mindoro Gov. Alfonso Umali Jr. said Typhoon Nona is the strongest typhoon to hit the province after 20 years.


    Es erstaunt immer wieder, wie sich die Tyohoons verhalten. Kalibo auf der Insel Panay ist nicht weit von Mindoro und Puerto Galera entfernt. Wenn man bedenkt, dass der Sturm dort so extrem gewütet hat und auch Romblon stark betroffen war, so ist es um so erstaunlicher, dass wir hier vom Typhoon rein gar nichts verspürt haben. Kein Wind und nur wenig Regen - es herrschte lediglich bedecktes Wetter.


    Makato45

  • Zitat

    besonders hart hat es das Utopia-Resort erwischt.

    Tja,da kam die Mauer etwas runter.


    Das ist kein Vessel, das ist eine Barge (Schleppkahn), die mittels eines kleinen Schleppers von Simarara-Island beladen mit Kohle nach Batangas geschleppt wird. Hat halt dieses mal nicht geklappt :(
    Hier die Mauer vom Utopia:



    Spider

  • Oha, die Utopia-Mauer hats gut erwischt! Auch das Hotel selbst steht ja richtig exponiert auf dem Hügel.


    Banka in Sabang: Wie bekloppt müssen eigentlich Touristen sein, um auf eine kleinere Privatbanka zu steigen, wenn für die großen Fährbankas Auslaufverbot ist? Denen ist wohl nicht klar, was passiert, wenn seegangbedingt ein Ausleger verloren geht oder bricht.


    Die Kohlenbarge kriegen sie wieder flott. Abladen, auf high tide warten, wegziehen.


    Makato: Das Gleiche gibts auch oft in D, und teilweise so kleinräumig in den Windunterschieden, dass in Ort A Dächer wegfliegen, hundertfach Bäume entwurzelt werden, und 30 km weiter nur Windstärke 5 ist. Von Puerto Galera bis Kalibo sind es Luftlinie 140 Seemeilen = 260 km

  • Makato: Das Gleiche gibts auch oft in D, und teilweise so kleinräumig in den Windunterschieden, dass in Ort A Dächer wegfliegen, hundertfach Bäume entwurzelt werden, und 30 km weiter nur Windstärke 5 ist. Von Puerto Galera bis Kalibo sind es Luftlinie 140 Seemeilen = 260 km


    ...da gehe ich voll mit dir einig, wobei das Wetter in D nicht unbedingt mit der Situation hier verglichen werden kann. Der Typhoon Nona wurde offiziell mit einem Durchmesser von 550km beschrieben. Panay lag daher durchaus im Einzugsgebiet mit prognostizierten Windstärken von 75-100 km/h. Auch Romblon, das noch näher an der Nordküste Panays liegt wurde ebenfalls stark betroffen. Daher ist es erstaunlich, dass bei uns praktisch windstilles Wetter herrschte und wir nur sporadische und leichte Regenfälle zu verzeichnen hatten.


    Makato45

  • Hier die Bilder, schnell schnell, solange der Diesel des Aggregates hier läuft. Diesel ist ausverkauft hier in der Gegend, sie mussten nach Calapan City.


    Bitte löschen, Internet zu langsam hier, Upload funktioniert nicht

    Viele Grüße


    cappo

  • Das ist kein Vessel, das ist eine Barge (Schleppkahn),


    "Barge" ist natuerlich richtig, voellig ungeschuetzt in der Bucht vor Anker, hier ein Bild aus September:


    Na klar kein Strom, wer sich das bisher nicht vorstellen konnte was ein Typhoon auf "seiner Urlaubsinsel" incl. der wochenlangen Folgen so alles anrichten kann sollte sich das mal anschauen....


    -however, es gibt im Netz einige Videos z.B. White Beach & Strasse bis Balatero,


    und hier:

    GET THE FOOG
    OFF
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    (YOU´RE NOT SNEAKY)


    :dudu

  • Wir haben zur Zeit ein Au Pair Mädchen bei uns, dessen Eltern auf Mindoro leben. Bei deren Haus in Socorro wurde das Dach weggeweht.


    Auch unsere Verwandten auf Marinduque sind diesmal betroffen. Ihre Siedlung am Fuße des Malindig wurde durch einen eigentlich winzigen Bach, der in der Trockenzeit überhaupt kein Wasser führt, vollkommen überschwemmt. Während auch bei Nachbarn Dächer davonflogen oder einstürzten fielen bei unseren Verwandten nur die Zäune um. Verletzt wurde zum Glück niemand.

  • I am multi-talented!

    I can talk and p.iss people off at the same time!


    A pessimist is a man who thinks all women are bad.

    An optimist is a man who hopes they are.


    My mouth is not a bakery, I don't sugarcoat anything!


    If you ask my opinion,
    I am going to tell you the truth,
    Not that what you'd like to hear!


    Ein erfahrener Pilot ist,

    wer seine Erfahrung benutzt,

    um Situationen zu vermeiden,

    die seine Erfahrung erfordern!


    ╭∩╮(︶︿︶)╭∩╮

  • Bei unserem Freund in Romlon war es sehr schlimm! Sein Resort steht nur noch zur Hälfte und das Aufräumen und Wiederaufbauen wird dauern und so kurz vor der Hauptsaison ist nicht daran zu denken, Gäste aufzunehmen... :( :(

  • Befinde mich gegenwärtig auf der kleinen Insel Calintaan (2 Barangays) südwestlich von Matnog in der San Bernardino Strait zwischen Luzon und Samar. Die Taifunschäden in dieser Region sind verheerend. Tausende von Nipahäusern wurden total zerstört. Bei massiven Häusern wurden teilweise die Dächer weggefegt.
    Die Stromversogung ist totalunterbrochen. Es dürfte Wochen, wenn nicht Monate dauern bis die Stromversorgung wieder hergestellt ist. Die Stromkabel, die unsere Insel mit dem Festland verbinden, liegen irgendwo auf dem Meeresgrund. Erstaunlicherweise haben wir wieder Telefon- und Internet. Einige Leute hier, so aquch unsere Nachbarn, haben Generatoren, so werden wir von 18-22 Uhr mit Strom versorgt. Die Bananenpflanzen sind zu 95% zerstört. Kokospalmen wurden entwurzelt und Tausende haben schwere Schäden. Dauert Jahre bis wieder mit normalem Ertrag gerechnet werden kann.


    Viele Leute, vor allem der ärmere Teil der Bevölkerung hat teilweise alles verloren, und trotzdem


    wird nicht gejammert, ganz im Gegensatz zu einigen Mitgliedern hier, von denen man seit Wochen nur Gejammer und Wehklagen über
    das Flüchtlingselend in Deutschland hört. Jammern auf hohem Niveau. Es ist ja schon hart wenn man im 600 m2 Haus lebt.


    Zum Glück sind hier wenigstens keine Tote oder schwer Verletzte zu beklagen.


    Gruss
    Peter

  • Wie viele Menschen in Deutschland (oder Europa generell) leben denn in einem Haus (oder einer Wohnung) mit 600m²? 1-2 Prozent? Man kann es auch übertreiben, Perles.


    Sicher, jammern auf hohem Niveau mag in Deutschland oder Österreich quasi normal sein, aber als vor wenigen Jahren große Teile Deutschlands und Österreichs überflutet wurden, haben auch alle mitangepackt. Die Flüchtlingskrise damit zu vergleichen ist so ne Sache von Äpfeln und Birnen, oder eher noch von Äpfeln und Papayas...

    "Diejenigen, die zu klug sind um sich in der Politik zu engagieren,
    werden dadurch bestraft werden, dass sie von Leuten regiert werden, die
    dümmer sind als sie selbst."

    Platon

  • Es stimmt natürlich, dass die Flüchtlingssituation in D und Europa nicht mit einer Naturkatastrophe zu vergleichen ist. Ich denke, worauf Perles abstellt, ist der tatsächliche persönliche Grad der Betroffenheit bzw. der Einschränkung der eigenen Lebenssituation. Und insofern hat er schon recht, auf den Philippinen sind viele Menschen wiederkehrend mit einer existentiellen Gefährdung des (Über)Lebens konfrontiert, während in der "Deutschlandkneipe" 80 Leute sitzen, die Tür geht auf und ein arabisch aussehender Gast kommt hinzu und die halbe Meute gröhlt, "jetzt wird es hier aber wirklich zu voll"...


    Wie gesagt, es geht um den "Impact", ursächlich haben beide Situationen natürlich rein garnichts miteinander zu tun. :-)

    Recht sehr zu wünschen,


    dass es in jedem Staate Männer geben möchte, die über die Vorurteile der Völkerschaft hinweg wären und genau wüssten, wo Patriotismus Tugend zu sein aufhört, ...

    dass es in jedem Staate Männer geben möchte, die dem Vorurteil ihrer angebornen Religion nicht unterlägen; nicht glaubten, dass alles notwendig gut und wahr sein müsse, was sie für gut und wahr erkennen."


    Gotthold Ephraim Lessing, Ernst und Falk - Gespräche für Freymäurer

    2 Mal editiert, zuletzt von diogenes ()

  • Es stimmt natürlich, dass die Flüchtlingssituation in D und Europa nicht mit einer Naturkatastrophe zu vergleichen ist. Ich denke, worauf Perles abstellt, ist der tatsächliche persönliche Grad der Betroffenheit bzw. der Einschränkung der eigenen Lebenssituation. Und insofern hat er schon recht, auf den Philippinen sind viele Menschen wiederkehrend mit einer existentiellen Gefährdung des (Über)Lebens konfrontiert, während in der "Deutschlandkneipe" 80 Leute sitzen, die Tür geht auf und ein arabisch aussehender Gast kommt hinzu und die halbe Meute gröhlt, "jetzt wird es hier aber wirklich zu voll"...


    Wie gesagt, es geht um den "Impact", ursächlich haben beide Situationen natürlich rein garnichts miteinander zu tun. :-)


    Solche Idioten gibt es natürlich immer wieder.


    Ich habe es allerdings auch schon selbst in Südafrika und in Brasilien erlebt, wie sehr die Menschen nach solchen Katastrophen (vor allem Überflutungen) zusammenhalten. In Europa verlässt man sich auch (unterbewusst) zu sehr auf irgendwelche Versicherungen. Vielleicht erklärt das ja auch gewisse Unterschiede im Umgang damit.
    Ich habe einer Freundin deren Haus durch diesen Taifun schwer beschädigt wurde etwas geholfen. Wäre ich schon auf den Philies gewesen, wäre ich wahrscheinlich auch zu ihr hinüber geflogen um ihr bei den Reparaturen zu helfen.

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    werden dadurch bestraft werden, dass sie von Leuten regiert werden, die
    dümmer sind als sie selbst."

    Platon