Visa für Irland (Filipina mit österreichischem Aufenthaltstitel)

  • Ein kurzer Erfahrungsbericht über ein Visum für Irland:
    Ich bin österreichischer Staatsbürger und lebe mit meiner philippinischen Frau in Österreich, sie hat hier einen "Aufenthaltstitel Familienangehöriger". Wir möchten im Dezember für ein paar Tage nach Dublin fliegen (nicht wegen des Wetters, sondern Freunde besuchen ;) ). Wenn wir gemeinsam einreisen erhält sie gemäß EU-Richtlinien ein vereinfachtes Visaverfahren (insbesondere ist das Visum kostenlos und wird bei vollständigen Dokumenten nicht abgelehnt). Das Visum kann frühestens 3 Monate vor der geplanten Reise beantragt werden. Das Visaverfahren dauert maximal 4 Wochen, Familienangehörige von EU-Bürgern werden beschleunigt abgewickelt.
    Die entsprechende Seite des irischen Ministeriums: http://www.inis.gov.ie/en/INIS…U_EEA%20_Swiss%20citizens


    Als ersten Schritt muss man den Online-Antrag für "Family member of EU/EEA/Swiss cit. (spouse)" ausfüllen: http://www.inis.gov.ie/en/INIS/Pages/Apply+for+a+visa Das hat etwa eine Stunde gedauert, weil relativ viele Daten abgefragt werden.
    Den fertigen Online-Antrag muss man ausdrucken und unterschreiben.


    Als zweiten Schritt muss man die erforderlichen Unterlagen auf der irischen Botschaft in Wien einreichen. Wir waren heute die einzigen Kunden und sind sofort drangekommen. Folgende Unterlagen wurden gefordert:
    - ausgedruckten unterschriebenen Antrag
    - 1 Passbild meiner Frau
    - Reisepass und Aufenthaltstitel meiner Frau
    - Heiratsurkunde (in unserem Fall Heiratsurkunde aus Hong Kong mit Apostille).
    - mein Reisepass
    - Flugticket als Nachweis, dass wir gemeinsam reisen
    Der Aufenthaltstitel meiner Frau und mein Reisepass wurden kopiert und zurückgegeben, unsere Heiratsurkunde wird später mit dem Reisepass meiner Frau zurückgegeben.
    Die Dame am Schalter der irischen Botschaft war freundlich, die Einreichung hat nur ca. 10 Minuten gedauert. Die Botschaft meldet sich telefonisch bei meiner Frau, wenn das Visum abgeholt werden kann.


    In unserem Fall war alles sehr einfach, ich kann mich nicht beklagen. Ich werde berichten, wann das Visum fertig ist.


    Zwei Hürden, die eventuell auftreten könnten: Ob bei anderen Heiratsurkunden Übersetzungen und/oder Beglaubigungen notwendig sind, kann ich nicht beurteilen. Ich weiß auch nicht, ob der Reisepass mit dem fertigen Visum persönlich abgeholt werden muss oder auch verschickt werden kann (falls man nicht in Wien lebt).

  • Was mir nicht so recht einleuchtet ist, dass sie doch einen Aufenthaltstitel hat und dieser doch ein paar Nebenbestimmungen hat.


    ist dies dann nicht eine Residence card ???


    Frag doch mal in Österreich nach, denke da ist die Fremdenpolizei zuständig oder ein Ministerium wenn die nicht weiterwissen.




    Zitat aus deinem Link


    who does not hold a document called “Residence card of a family member of a Union citizen” as referred to in Articles 5(2) and 10(1) of Directive 2004/38/EC on the rights of citizens of the Union and their family members to move and reside freely within the territory of Member States, and

  • Hast du mal gefragt ob sie überhaupt ein Visa benötigt


    dennn auf


    http://www.inis.gov.ie/en/INIS…f%20you%20need%20a%20Visa


    steht


    Check if you need a Visa
    Whether you need an Irish visa to land in the State or an Irish transit visa when arriving at a port in the State for the purposes of passing through the port in order to travel to another state depends on what country you are from.
    Even if you are a national of a visa required country you may not require an Irish visa if:

    • you hold a residence card of a family member of a European Union Citizen,
  • Gute Frage, ich meine irgendwo gelesen zu haben, dass sie trotz österreichischem Aufenthaltstitel und gemeinsamer Einreise ein Visum benötigt.
    Die Antragstellung war relativ wenig Aufwand (denn wir wohnen in Wien) und sie war kostenlos, daher sehe ich das alles sehr entspannt. Allerdings, wenn sie kein Visum benötigt, hätte uns das die Dame auf der irischen Botschaft auch sagen können anstatt den Antrag entgegenzunehmen.


    Vielleicht weiß hge mehr?

  • Am Dienstag hat die Irische Botschaft meine Frau angerufen, und heute haben wir den Pass mit dem Visum abgeholt. Die Heiratsurkunde wurde auch ausgehändigt. Die Abholung hat 5 Minuten gedauert.
    Insgesamt war alles problemlos, wenig Aufwand und kostenlos.


    Ich denke, die Heiratsurkunde sollten wir trotzdem mitnehmen, sonst können wir nicht nachweisen, dass ich ihr Ehemann bin (wir haben auch unterschiedliche Familiennamen, weil uns die Namensänderung bisher zu aufwändig war). Im Visum steht aber explizit drin, dass es zur Begleitung von EU-Ehepartner gilt.


    Ob wir dieses Visum tatsächlich brauchen kann ich nicht beurteilen. Am besten selbst vorab bei der Irischen Botschaft erfragen, wenn man mit philippinischem Ehepartner nach Irland reist.


    Kleine Bemerkung am Rande: Die irische Botschaft in Wien nutzt unter anderem die Domain embassyofireland.at. Für mich sieht das eher aus wie Embassy O'Fireland :yupi

  • Kurzer Nachtrag zu unserer Reise nach Irland Anfang Dezember. Bei Ankunft am Flughafen in Dublin sind wir gemeinsam zum "Other Nationalities"-Schalter gegangen. Wir waren dort die einzigen, offensichtlich waren alle anderen Passagiere EU-Bürger. Der Zollbeamte war freundlich, hat sich kurz unsere Pässe angesehen, das Visum meiner Frau abgestempelt und uns eine schöne Reise gewünscht. Keinerlei Fragen oder so.


    Mein Fazit ist, das Visum ist kostenlos und einfach zu beantragen, und die Einreise In Irland ist unproblematisch.
    Ob es auch ohne Visum geht, kann ich nicht beurteilen, da mir die Formulierung "Passengers with a Family Member Residence Card issued by Austria to a family member of an EEA national or national of Switzerland" unklar ist.

  • da mir die Formulierung "Passengers with a Family Member Residence Card issued by Austria to a family member of an EEA national or national of Switzerland" unklar ist.


    ... damit ist der Unionsbürger gemeint, der Freizügigkeit geniesst.


    Ein Österreicher, der in Österreich wohnt, ist damit nicht gemeint und daher muss die Frau ein Visum beantragen.
    Die pinay eines Deutschen, der in Österreich wohnt, dürfte visumsfrei einreisen. (falls die airline diese EU-Regeln kennt und sie mitnimmt, -:) )

  • Kurzer Nachtrag zu unserer Reise nach Irland Anfang Dezember. Bei Ankunft am Flughafen in Dublin sind wir gemeinsam zum "Other Nationalities"-Schalter gegangen. Wir waren dort die einzigen, offensichtlich waren alle anderen Passagiere EU-Bürger. Der Zollbeamte war freundlich, hat sich kurz unsere Pässe angesehen, das Visum meiner Frau abgestempelt und uns eine schöne Reise gewünscht. Keinerlei Fragen oder so.


    Mein Fazit ist, das Visum ist kostenlos und einfach zu beantragen, und die Einreise In Irland ist unproblematisch.
    Ob es auch ohne Visum geht, kann ich nicht beurteilen, da mir die Formulierung "Passengers with a Family Member Residence Card issued by Austria to a family member of an EEA national or national of Switzerland" unklar ist.


    NOCH sind sie ja auch drin in der EU.
    Oder ist Irland vom Brexit nicht betroffen?

  • ... damit ist der Unionsbürger gemeint, der Freizügigkeit geniesst.


    Ein Österreicher, der in Österreich wohnt, ist damit nicht gemeint und daher muss die Frau ein Visum beantragen.
    Die pinay eines Deutschen, der in Österreich wohnt, dürfte visumsfrei einreisen. (falls die airline diese EU-Regeln kennt und sie mitnimmt, -:) )

    Alles klar, danke für die Klarstellung.


    NOCH sind sie ja auch drin in der EU.
    Oder ist Irland vom Brexit nicht betroffen?

    Was? Irland ist seit 100 Jahren ein eigenständiger Staat. Der Staat Irland ist gerne EU-Mitglied und hat keine Bestrebungen auszutreten. Der Brexit betrifft nur das Vereinigte Königreich (England, Wales, Schottland, Nordirland).

  • Alles klar, danke für die Klarstellung.


    Was? Irland ist seit 100 Jahren ein eigenständiger Staat. Der Staat Irland ist gerne EU-Mitglied und hat keine Bestrebungen auszutreten. Der Brexit betrifft nur das Vereinigte Königreich (England, Wales, Schottland, Nordirland).


    Danke für die freundliche Aufklärung. Demnach gehört Nordirland nicht zu Irland, verstanden............aber Norddeutschland gehört trotzdem zu Deutschland


    PS: Habe mal gegooglet: http://www.eu-infozentrum-berl…h-einem-brexit-zu-rechnen


    http://www.spiegel.de/politik/…iner-karte-a-1099133.html


    PPS: Der Initiator des Brexit ist inzwischen zurück getreten.
    Zitat: "Nigel Farage feiert. Die Briten, sagt der Rechtspopulist von der EU-kritischen Unabhängigkeitspartei Ukip, haben endlich ihre Unabhängigkeit zurück. Für Premierminister David Cameron sind die 51,9 Prozent für den Brexit eine schwere Niederlage, er hat seinen Rücktritt für Oktober angekündigt"

    Einmal editiert, zuletzt von sanukk ()

  • Was? Irland ist seit 100 Jahren ein eigenständiger Staat. Der Staat Irland ist gerne EU-Mitglied und hat keine Bestrebungen auszutreten. Der Brexit betrifft nur das Vereinigte Königreich (England, Wales, Schottland, Nordirland).


    Zudem hat Irland (nicht Nordirland) ja auch den Euro.


    . Demnach gehört Nordirland nicht zu Irland, verstanden............aber Norddeutschland gehört trotzdem zu Deutschland


    Es geht nicht um Geographie sondern um politische Zugehörigkeit. Und Nordlirland gehört politisch zum UK und hat damit auch noch den britischen Pfund.


    etwas OT


    Wir waren im September in Schottland und haben dort Rundreisen gemacht. Die Guides haben uns die Geschichte des Landes noch mal erklärt.


    Das Verhältnis von Schotten und Engländer ist so ähnlich wie Köln zu Düsseldorf... nur wesentlich ernster!
    Wenn man sich vor Augen führt, welche blutige Schlachten die beiden Völker gegeneinander geschlagen haben, wo letzendlich die Engländer obsiegten , dann ist klar, dass eine gewisse Abneigung der Schotten gegenüber den Engländern bis heute in den Knochen der Schotten stecken muss. Daher vertrauen die Schotten ja eher den Europäern als den Engländern.. nach dem Motto: der Feind meines Feindes ist mein Freund. Fast 2/3 der Schotten haben im Referendum für die EU gestimmt!

  • Es geht nicht um Geographie sondern um politische Zugehörigkeit. Und Nordlirland gehört politisch zum UK und hat damit auch noch den britischen Pfund.

    Beide sind noch EU-Mitglieder aber keine Vollanwender im Schengenrecht. Deshalb braucht man auch eine Permit (ist kein Visa) für die Angeetraute wenn man nach Irland oder UK fliegt (Überschreiten Schengenausengrenze), damit sowohl die Flugesellschaft als auch die Grenzkontrolle sehen, das sie unter die abgeleitete EU-Frezügigkeit fällt und damit einreisen darf. Inhaber von Aufeentshaltkarten brauchen kein Permit, da ja der Status aus dieser ersichtlich ist.


    Mit Brexit wird die innnerirische Grenze eine EU-Außengrenze und eine Zollgrenze des Binnenmarktes. Wie das dort dann mit den spezillen Regelungen zwischen UK und Irland bleibt, muss ggf. nun mit der EU und Irland neu verhandelt werden. Zudem wird es unwahrscheinlich das Irland in nächster Zeit Vollanwender des Schengenrechts wird. Damit wäre die innerirische Grenze eine Schengen-Außengrenze mit strengen Grenzkontrollen.

  • Mehr als interessanter Bericht


    Meine Frau und ich wollten letztes Jahr Irland und Nordirland mit einem Zwischestop auf der Isle of Man machen.


    Aus Deutschland mit unbegrenzter Aufenthaltsgenehmigung dacht ich, sollte dies kein grosses Problem sein, also haben wir uns im Internet schlau gemacht. Wir fanden weder auf der Seite der Englaender, noch der Iren eine Moeglichkeit im Rahmen der freizuegigkeit einen Antrag zu stellen. Nur normale Visas jeglicher Colour waren moeglich.


    Bei den Iren kamen wir dann auch relativ leicht auf Antworten fuer unsere Fragen, bei den Briten eben nicht. Wir haetten nur eine Moeglichkeit gehabt, ueber 500 km nach Duesseldorf zu fahren, ohne einen teuren Visum Dienst in Anspruch zu nehmen.


    Insgesamt finde ich den Aufwand im Vergleich zu anderen Nicht Schengen Staaten eine Unzumutbarkeit.

    Wenn ich über das Ziel hinaus geschossen bin, dann habe ich es wenigstens erreicht

  • Bei den Iren kamen wir dann auch relativ leicht auf Antworten fuer unsere Fragen, bei den Briten eben nicht. Wir haetten nur eine Moeglichkeit gehabt, ueber 500 km nach Duesseldorf zu fahren, ohne einen teuren Visum Dienst in Anspruch zu nehmen.


    Insgesamt finde ich den Aufwand im Vergleich zu anderen Nicht Schengen Staaten eine Unzumutbarkeit.

    UK schiebt seit Jahren bürkratische Hürden vor, um die Freizügigkeit zu unterminieren. Es gab mehrere Urteile des EuGH gegen UK. Aber eine Defizitverfahren wird die EU nun nicht mehr machen, das lohnt sich nicht mehr, da die Reisefreiheit sowieso Teil der Brexit Verhandlungen ist. Ich bin dafür das man möglichst Streng ist. Visapflicht für Briten im Schengenraum, damit die auch mal sehen wie das ist zum Konsult rennen zu müssen. Damit würden dann auch viele Touristen London meiden, auch ein positiver Nebeneffekt, weil die dann länger in Kerneuropa bleiben.

  • ie Reisefreiheit sowieso Teil der Brexit Verhandlungen ist. Ich bin dafür das man möglichst Streng ist. Visapflicht für Briten im Schengenraum, damit die auch mal sehen wie das ist zum Konsult rennen zu müssen. Damit würden dann auch viele Touristen London meiden, auch ein positiver Nebeneffekt, weil die dann länger in Kerneuropa bleiben.


    Ich bin auch dafür, ich denke aber, dass am Ende alles beim alten bleiben wird. Irgendwo werden auch die Lobbyisten (Tourismus) ihre finger mit in den Verhandlungen haben. Ein Verfahren ala Esta (USA) wäre aber durchaus vorstellbar, das wäre eine gute Einnahmequelle... und auch ein verständlicher Schutz der UK gegen Terroristen, die wir hier mittlerweile beherbergen. Aber solange die sich hier 14 mal mit unterschiedlichen Identitäten anmelden können, wird das in diesem Fall auch nicht helfen -:)


    Okay.. in einigen Jahren werden wir sehen.. denn die Verhandlungen werden sicherlich länger als 2 Jahre dauern. Sowohl EU als auch UK haben ja ihre Hardliner (Verhofstedt) in den Verhandlungsring beordert....

  • Ein Verfahren ala Esta (USA) wäre aber durchaus vorstellbar, das wäre eine gute Einnahmequelle... und auch ein verständlicher Schutz der UK gegen Terroristen, die wir hier mittlerweile beherbergen. Aber solange die sich hier 14 mal mit unterschiedlichen Identitäten anmelden können, wird das in diesem Fall auch nicht helfen -:)

    Ein Verfahren ähnlich ESTA ist bereits im Gespräch für den Schengenraum. Das betrifft dann die Staaten die visafrei Einreisen dürfen, dann wahrscheinlich auch UK. Wahrscheinlich wird ja UK irgendeinen Sonderstatus bekommen der an EU-Freizügigkeit angelehnt ist. Weder die deutsche Autoindustrie noch die engl. Finanzindustrie ist and starken Zollgrenzen interessiert. Das ganze musss dann gesichtswahrend für die Brexit befürworter in UK verpackt werden.

  • Liebe Moderatoren: Mein Erfahrungsbericht zu dem Visa für Irland ist mittlerweile abgeschlossen. Könnte man diese politische Diskussion über Anschauungen zu Visa für Irland und UK eventuell als separates Thema abtrennen?


    Visapflicht für Briten im Schengenraum, damit die auch mal sehen wie das ist zum Konsult rennen zu müssen. Damit würden dann auch viele Touristen London meiden, auch ein positiver Nebeneffekt, weil die dann länger in Kerneuropa bleiben.

    Die geforderte Visapflicht empfinde ich lächerlich.


    Du hast ja kein Problem, in UK einzureisen (sondern nur der philippinische Ehepartner). Sicherlich soll (und wird) es künftig natürlich Visafreiheit für kurze Aufenthalte von UK- und EU-Staatsbürgern geben - das machen die meisten Staaten ohnehin so, auch ohne EU. Die Regelung mit Reisefreiheit mit visapflichtigen Ehepartnern wird wohl endgültig fallen, und zwar auf beiden Seiten (sie wird ja heute bereits nur halbherzig angewendet).


    Viel mehr geht es beim BREXIT um dauerhafte Niederlassung und Arbeitserlaubnis - das wird auch noch auf beiden Seiten heiß diskutiert werden.


    Im Übrigen funktioniert es ohnehin nicht, dass Politiker irgendetwas begreifen, wenn man dem einfachen Bürger das Leben schwer macht.

  • Liebe Moderatoren: Mein Erfahrungsbericht zu dem Visa für Irland ist mittlerweile abgeschlossen. Könnte man diese politische Diskussion über Anschauungen zu Visa für Irland und UK eventuell als separates Thema abtrennen?



    Kurzfristige Exkurse sind mE in Ordnung... falls dieser Teil aber dann zu lang wird, werde ich schon abtrennen.