Kakaoanbau als Geschäft

  • Schernihund


    Ich gehe halt von realen Kosten und Verkaufspreisen aus. Ob dies nun typisch deutsch ist weiss ich nicht. Glaub die meisten Menschen mit Geschaeftssinn denken so. :rolleyes:


    Klar kann man es versuchen aber man sollte schon realistisch an die Sache heran gehen. Es gibt genug "Helden" hier die das lesen und sich mit so einem Projekt reich rechnen. Daher liefere ich einfach mal ein paar andere Fakten zu so einem Projekt. Am ende haengt es nur an der Vermarktung und den zu erzielenden Preis. ;)

  • Der Preis für Kakao war diese Woche schon nahe der 1.800$ pro Tonne.
    Auch in Westafrika wird kein Kakao Farmer reich mit dem Anbau und dort gibt es die noch billigere Kinderarbeit (absolut zu verurteilen) für die Arbeiten auf der Plantage. Das wirkliche Geld verdienen nur Zwischen- und Großhändler - niemals die Produzenten.

  • In Südamerika gibt es Kooperativen, welche die Vermarktung in Eigenregie betreiben, die schneiden etwas besser ab, weil sie einen Händler ausschließen.


    Das könnte eine Möglichkeit sein, nur wird das auf den Philippinen wahrscheinlich nicht funktionieren.

    Grüße aus Haukeliseter, Telemark / Norge - http://www.haukeliseter.no


    Frank Peter


    ....der Feind, den ich kenne ist mir lieber als der Freund, der mir in den Rücken fällt...


    Maturity is not when we start speaking BIG things. It is when we start understanding small things….

  • In Südamerika gibt es Kooperativen, welche die Vermarktung in Eigenregie betreiben, die schneiden etwas besser ab, weil sie einen Händler ausschließen.


    Das könnte eine Möglichkeit sein, nur wird das auf den Philippinen wahrscheinlich nicht funktionieren.

    Auch in Suedamerika koennen die davon nicht leben. Der Kostpreis pro Tonne liegt dort bei 1700-1800 Dollar. Heisst der Bauer wuerde gerade mal 100 Dollar verdienen pro Hektar p.a. Und da die meisten dort Kleinbauern sind kommen die auf einen Gewinn von 500-1.000 Dollar im Jahr. Da ist man selbst in einer Kooperative noch ein Bettelarm.
    Also was will man damit auf den Philippinen?! Es gibt kaum Haendler die einem das Zeug aufkaufen und dazu kommt das es Alternativen gibt um deutlich mehr Geld mit Farmland zu verdienen.
    Der Kakaopreis wird weiter fallen da es mitlerweile ein Ueberangebot auf dem Markt gibt. Sollten die Effekte von El Nido schwaecher werden heisst es das die Uberkapazitaeten weiter anwachsen und dies immer weiter zum Preisverfall fuehrt.

  • drohne


    ...das ist richtig so weit, es kann aber funktionieren, wenn man die Möglichkeit hat besonders hochwertige Kakaosorten wie Criollo anzubauen und dann direkt vermarktet.


    Dazu muss man natürlich auch die Kontakte zu den entsprechenden Abnehmern finden...reich wird man trotzdem nicht werden.

    Grüße aus Haukeliseter, Telemark / Norge - http://www.haukeliseter.no


    Frank Peter


    ....der Feind, den ich kenne ist mir lieber als der Freund, der mir in den Rücken fällt...


    Maturity is not when we start speaking BIG things. It is when we start understanding small things….

  • Hallo beieinander,
    vielen Dank für die vielen Meinungen. Was Ritter sport sagt, glaube ich nicht und würde das mal als Marketing abtun, um klazumachen warum die Schoki so teuer ist. Gesezt den Fall man hätte genug qualitativ hochwertiges Schokoladenprodukt um es nach Deutschland zu schicken. Auf welchem Weg würdet Ihr das angehen?
    Gruß
    Bildermensch

  • Hallo beieinander,
    vielen Dank für die vielen Meinungen. Was Ritter sport sagt, glaube ich nicht und würde das mal als Marketing abtun, um klazumachen warum die Schoki so teuer ist. Gesezt den Fall man hätte genug qualitativ hochwertiges Schokoladenprodukt um es nach Deutschland zu schicken. Auf welchem Weg würdet Ihr das angehen?
    Gruß
    Bildermensch


    Das bleibt weiterhin schwierig, solltest Du fertige Schokolade meinen und eine Meinung dazu haben wollen, dann wende Dich eventuell mit einem Geschmacksmuster an Georg Bernardini

    http://georgiaramon.com/shopware/shopware.php/ueber-uns/


    Vielleicht wären auch Dritte Welt Läden eine Möglichkeit

    Grüße aus Haukeliseter, Telemark / Norge - http://www.haukeliseter.no


    Frank Peter


    ....der Feind, den ich kenne ist mir lieber als der Freund, der mir in den Rücken fällt...


    Maturity is not when we start speaking BIG things. It is when we start understanding small things….

  • Hallo.
    mein letzter Post war vielleicht ein wenig irreführend: Naürlich müßte es sich um ein gutes Produkt handeln. Meine Frage war eher in Richtung auf Transportweg bzw. Mittel gemünzt. Bisher habe ich nur Transporteure kennen gelernt, die mit Ankunft des zu transportierenden Gutes mitgeteilt haben, dass die in den Phillipinen entrichtete Transportgebühr nur bis Singapur war und das Paket ab da sozusagen unfrei weiter geshippt wurde. Falls ich nicht wolle, dass das Paket verbrannt würde müsse ich zahlen.
    Ich suche nach vernünftigen Transportwegen von den Philippinen nach Deutschland, die zuverlässig sind auch wenn man erst mal nur gelegentlich was schickt und nicht gleich ganze Containerladungen. Cebu als Point of Origin wär super!
    Gruß
    Bildermensch

  • Die Region Davao wurde offenbar vom europäischen Markt schon als Quelle für Kakao-Bohnen entdeckt, mit wachsendem Absatz.


    http://business.inquirer.net/2…book#link_time=1509831899



    um die Relationen aufzuzeigen - die EU importiert jaehrlich in der Groessenordnung von 1.5 Mio Tonnen Kakao Bohnen da fallen die 5000 Tonnen aus den Philippinen maechtig ins Gewicht



    Aus meiner Sicht eine aehnlich sunstantielle Meldung wie die Philippinen sind nun Reisexportland ( laut hier im letzten Jahr im Wert von 318.000 $ oder 0,002% des Welt Jahresvolumens, die Philippinen schliessen zu de Zuckerexporteuren auf ... tatseachlicher Eport wohl kleiner 200.000 Tonnen / Jahr in die USA


    ... sorry aber solche Meldungen sind mE einzig und alleine fuer den hiessigen 'Konsum' dedacht so im Sinne von wir sind auch , um die Seelen zu streicheln

    Edel sei der Mensch, Zwieback und gut ....

    Einmal editiert, zuletzt von Haki ()


  • Damit magst du recht haben, aber darum geht es hier doch gar net...

  • Vorsicht offtopic


    Bildermensch
    Wenn ichdie Zeit und das Geld hätte, dann würde ich auf den 10ha eine sandelholz plantage anlegen.
    Sandelholzöl wird essentiell zur Parfumherstellung benutzt. Es wird immer weniger davon hergestellt und der Preis ist in den letzten Jahren um ein vielfaches gestiegen.


    Einfach mal googlen "die Welt der Düfte"
    Arte Reportage

    "Kung gusto mong igalang ka, matuto kang gumalang muna"


    "Wenn du respektiert werden willst, lerne zuerst andere zu respekteren"

  • Sandelholz:


    @ Chienfuegos: Ich hab mal in das Thema Sandelholz geschaut, ohne zu sehr in den Bussiness Bereich vorzudringen: Sieht interessant aus aber irgendwie seeehr langatmig. Zudem habe ich den Eindruck das man den Baum abholzen muß um an das Öl zu kommen, das immer wieder vom Wurzelöl die rede war. Ich behalts mal auf dem Schirm und versuch mich schlauer zu machen. Meine Situation ist, das ich noch 10 Jahre bis zur Rente habe und bis dahin auf den 10ha was halbwegs lukratives am laufen haben will. Ob das Kakao oder irgendwas anderes ist, ist mit im großen und Ganzen einerlei!
    Gruß
    Bildermensch


    PS: Betreffs des Transportproblems in Richtung Deutschland hat bisher noch Niemand ne zündende Erfahrung/Idee?

  • Bzgl. Transportproblem: Ich weiß zwar nicht welche Mengen Du produzieren wirst, aber in dem Link von Slickowan werden doch Namen zum DTI, Schokifirmen, etc. erwähnt. Kannst ja evtl. dort mal anfragen, bzw. muss Dein Kakao zwingend nach D? Evtl. kannst Du ja auch an die Abnehmer aus der EU auf den PH verkaufen?

  • Sandelholz:


    @ Chienfuegos: Ich hab mal in das Thema Sandelholz geschaut, ohne zu sehr in den Bussiness Bereich vorzudringen: Sieht interessant aus aber irgendwie seeehr langatmig. Zudem habe ich den Eindruck das man den Baum abholzen muß um an das Öl zu kommen, das immer wieder vom Wurzelöl die rede war. Ich behalts mal auf dem Schirm und versuch mich schlauer zu machen. Meine Situation ist, das ich noch 10 Jahre bis zur Rente habe und bis dahin auf den 10ha was halbwegs lukratives am laufen haben will. Ob das Kakao oder irgendwas anderes ist, ist mit im großen und Ganzen einerlei!
    Gruß
    Bildermensch


    PS: Betreffs des Transportproblems in Richtung Deutschland hat bisher noch Niemand ne zündende Erfahrung/Idee?


    Es sind die Blüten!

    "Kung gusto mong igalang ka, matuto kang gumalang muna"


    "Wenn du respektiert werden willst, lerne zuerst andere zu respekteren"

  • Damit magst du recht haben, aber darum geht es hier doch gar net...



    meines Erachtens schon beschreiben diese Zahlen doch die 'Moeglichkeiten' mit Landwirtschaft hier sich im internationalen Kontext zu positionieren.


    Geld ist auch in Cacao drinne wenn Del Monte oder aehnliche Groessen einsteigen. Fuer den 'Kleinbauer' fehlt hier sehr vieles was man im weitesten Sinne als Infastruktur bezeichnen wuerde.

    Edel sei der Mensch, Zwieback und gut ....

  • Ich suche nach vernünftigen Transportwegen von den Philippinen nach Deutschland, die zuverlässig sind auch wenn man erst mal nur gelegentlich was schickt und nicht gleich ganze Containerladungen. Cebu als Point of Origin wär super!


    Ich würde mich nach anderen Exportern umschauen und mit diesen einen Container "teilen". So machen wird das mit unserer kleinen Kaffee-Kooperative in Äthiopien, eine anderen Lösung wäre in Äthiopien auch nicht realisierbar gewesen. Die 20 Säcke nehmen kaum Platz im LKW bzw. Container weg, ist also praktisch kein großer Aufwand. Aber es war einiges an Networking in Äthiopien nötig um die Kontakte zu knüpfen.

  • Mich würde mal die Fachkompetenz von Bildermensch interessieren, sowohl landwirtschaftlich als auch bezogen auf die Produktqualitäten. Ich kann doch als doppelter Laie in dem Business nichts werden, wenn ich doppelt keine Ahnung habe. Kakao ist ein auf dem Weltmarkt zumeist billigst angebotenes Rohprodukt. Wertschöpfung gibt es erst vom Rohprodukt zum nachgefragten Endprodukt. Beispiel Tantal: Hochbegehrt in der Elektronikindustrie. In Schwarzafrika graben Einheimische den Rohstoff Coltan für wenige Cent/kg aus der Erde, aber machen daraus nicht mal Tantal, geschweige denn Kondensatoren - aber jammern, dass die böse Erstwelt sie ausplündert. Warum machen sie es nicht?


    Ich kann mir doch nicht den Kopf über Transportwege von Kakaobohnen nach Europa zerbrechen, wenn ich erstens noch gar keine Bohnen habe, zweitens keinen verlässlichen Abnehmer und drittens keinen Preis.


    Was heute in der Zeitung steht: Der teuerste Kaffee kommt aus Peru. Viecher fressen die Kirschen, die rohen Bohnen werden im Darm anfermentiert und ausgekackt. Die Farmer sammeln deren Kacke, pulen die Bohnen raus und verkaufen sie für 100 USD/kg. Das wäre doch was!