I am back in the Philippines - Reisebericht Nr. 2 Tacloban - Bohol

  • Um unsere Einkäufe zu erledigen sind wir dreimal nach Tagbilaran gefahren. Dort befinden sich gleich drei Malls die wir besuchen konnten. Ich muss aber sagen dass mir die Stadt überhaupt nicht gefallen hat. Es ist alles noch enger und noch lebhafter als in Tagloban gewesen. Die Malls sind klein und eng und parken ist fast unmöglich mit einem Auto. Wir haben uns dann für einen bezahlten Parkplatz entschieden damit wir bei der Hitze nicht weit laufen mussten.


    Das Preisniveau ist auch höher als in weniger touristischen Gebieten. Einzig die Kirche ist sehr schön und der Platz davor mit I Love Bohol und den obligatorischen Tauben die man füttern kann sind etwas reizvoller als der Rest der Stadt.


    Der Verkehr besteht hier fast ausschließlich aus Bikes was auch nicht wundert bei der Parksituation. Bei einsetzender Dämmerung werden die zwei Brücken zur Insel zu Flaniermeilen an denen sich die Jugend der Stadt oder der Inselbesucher trifft um dort das ein oder andere Bierchen zu trinken.


    Helmpflicht scheint es hier nicht zu geben. Jedenfalls haben wir überhaupt keinen Biker mit Helm angetroffen. Da es ja eigentlich verboten ist ohne Helm zu fahren muss die Stadt wohl eine Ausnahme machen.


    Kulinarisch ist es wie überall. Die Ketten herrschen vor. Eines Abends habe ich alle ins Shakeys Pizza eingeladen. Gewissermaßen als Abschiedsessen nach der Woche. Am Eingang gut lesbar das Schild mit der Kreditkarte. Wir dinierten fürstlich für 2000 Pesos was nicht gerade billig war. Als ich dann mit der Karte zahlen wollte ein freundliches "no Cards, sorry". Da ist bei mir überhaupt das erste Mal seit ich die Phil. besuche der Hut hochgegangen. Ich habe dem armen Kerl erklärt, dass mir das Sch... egal ist ob er sagt no Cards oder nicht. Wenn ich am Eingang ein Schild sehe wo meine Karte drauf ist dann hat er Sie gefälligst auch zu nehmen. Er erklärte mir dann dass das Management gewechselt hätte und Kartenzahlungen eben nicht möglich wären im Moment. Deshalb hinge im Eingang noch ein anderes Schild wo dies erwähnt wurde. Das hatte ich aber nicht gelesen. Daraufhin habe ich Ihm sehr deutlich erklärt, dass er doch einfach das Schild mit den Creditcards aus dem Eingangsbereich entfernen soll dann bräuchte er hier nicht stehen und sich den Kopf waschen lassen. Meine Liebste und Ihr Bruder waren wohl das erste Mal erschrocken über mich. Ich war dermaßen geladen, dass ich noch weitergemacht hätte wenn meine Liebste nicht beschwichtigend auf mich eingewirkt hätte. Ich habe Bar bezahlt und beim rausgehen ist mir aufgefallen, dass viel mehr auf der Rechnung stand als wir eigentlich verzehrt hatten. Meine Liebste erkannte dass es besser gewesen ist, dass Sie das im Lokal klären würde anstatt mich das machen zu lassen. Ich glaube das wäre wohl dann wirklich eskaliert. Obwohl ich ein sonniges Gemüt habe und nicht leicht aus der Ruhe zu bringen bin ging mir das so gegen den Strich, dass ich meine guten Manieren wahrscheinlich vergessen hätte. Jedenfalls kam meine Liebste mit 350 Pesos wieder zurück aus dem Lokal. Und wie Sie ist hat sie dem armen Kerl - der ja wirklich nichts für alles konnte - noch 50 Pesos zugesteckt als Trinkgeld.
    Seit diesem Tag ist aber der Respekt vor mir in der Familie gestiegen. Auch wenn meine Liebste mir erklärte, dass ich ja den falschen rund gemacht hätte da es ja nur ein Angestellter gewesen ist und nicht der Manager. Trotzdem war dieser Vorfall auch noch Tage später in der Family Thema insbesondere meine direkte Ansage. Soll wohl heißen, der Kerl ist lieb aber leg Dich nicht mit Ihm an dann kann er auch anders. Vielleicht kein Fehler :).

    Wer sich nicht lebt, wehrt sich verkehrt!

  • Ja in der Tat es ging wie der Wind und schon stand die Rückreise auf dem Programm. Da ich mal wieder bestimmen durfte entschied ich dass wir am Hafen erst einmal in Tacbilaran nachfragen ob es eine direkte Verbindung nach Leyte gibt. Leider Fehlanzeige. Alles über Cebu was neben höheren Kosten auch deutlich mehr Zeit benötigt hätte. Also über Internet wieder den Hafen von Ubay aufrufen und schauen wann die früheste Fähre geht. Um 9 stand da also wieder um 4 aufstehen und einmal quer durch Bohol nach Ubay fahren. Wieder sehr genossen die Fahrt. In Ubay am Hafen dann der Dämpfer. Die Fähre die eigentlich laut Plan um 9 fahren sollte fährt erst um 13 Uhr da noch auf Busse Richtung Manila gewartet werden muss. Somit hätten wir uns die Nachtfahrt sparen können.


    Wir standen dann am Hafen 5 Stunden rum. Ich nutzte die Zeit um in einer Eateria Kaffee zu trinken und die Menschen hier zu beobachten. Die Eateria bietet Essen auf günstigstem Niveau an. Somit kommen hier viele Hafenarbeiter und Tricyclefahrer zum Essen. Ja ganze Familien nahmen morgens um 8 bereits Unmengen Reis und Bohnen oder anderes nicht näher definiertes Gemüse zu sich. Ich habe mich bisher nicht getraut etwas in einer Eateria zu essen da ich meinen Magen nicht überstrapazieren möchte. Aber ich muss sagen - irgendwie sah es doch lecker aus.


    Meine Liebste isst auch nicht dort aber für eine Instantsuppe hat es dann doch gereicht. Die Besitzerin war ein echter Drache. Da ich mehr als eine Stunde dort saß beobachtete ich Sie. Sie kommandierte die Mannschaft herum dass einem hören und sehen verging. Und Sie stauchte bei jedem noch so kleinen Fehler die jungen Männer zusammen die eifrig damit beschäftigt waren das Chaos auf den Tischen zu reinigen, was die Gäste hinterlassen hatten. ich dachte bei mir - so eine Frau dann haste nix mehr zu lachen in Deinem Leben :).


    Wir hinterlegten die Papiere wie auf der Hinfahrt im Hafenbüro. Nach 4 Stunden kam dann auch ein Mitarbeiter und wir mussten dieses Mal 3000 Pesos bezahlen. Auf meine Nachfrage warum eine Fähre in die eine Richtung weniger kostet als in die andere Richtung nur ein Achselzucken. OK kann man nichts machen. Inzwischen herrschte reger Betrieb am Hafen und zwei große Überlandbusse standen ebenfalls bereit zur Fähraufnahme. Als wir dann zur Fähre fuhren traf mich der Schlag. Die Fähre war total runtergekommen und es standen viel zu viele Fahrzeuge da die mitfahren wollten.


    Als die ersten Autos verladen wurden kamen die Überlandbusse dran. Mir war unerklärlich wie die auf die Fähre kommen wollten aber dafür hatte die Crew schon genug Erfahrung. Es wurden einfach dicke Taue unter die Räder gelegt damit die Busse nicht aufgesessen sind und Rückwärts in minutenlanger Kleinarbeit wurden die Busse Zentimeter für Zentimeter platziert. Die Fähre ging gefährlich in die Knie als der zweite große Bus eingefahren war. Die Brücke gab Befehl und die Taue wurden gelockert um zu sehen ob die Fähre noch im Gleichgewicht stand. Die Fähre machte einen Satz nach unten dass ich dachte die sinkt noch im Hafen. Aber alles blieb ruhig. Nur.... ich war immer noch vor der Fähre und nicht drauf. Während meine Liebste samt Bruder und Kindern bereits auf der Fähre waren. Prima - jetzt komme ich nicht mehr mit denn es standen noch weitere drei Autos da und mehrere Cabs die mitfahren wollten aber Platz war keiner mehr. Nach langem Warten wurden dann die zwei PKW vor mir draufgewunken und ganz zum Schluss tatsächlich ich auch. Ich fuhr rückwärts im Schneckentempo auf die Fähre und musste das Auto so platzieren, dass nach mir die Klappe geschlossen werden konnte. Es ging um Zentimeter aber es klappte. Die restlichen Fahrzeuge hatten Pech. Die mussten draußen bleiben. Entscheidend war nämlich die Entgegennahme der Fahrzeugpapiere am Schalter und da wir früh dran waren war uns ein Platz sicher. Die Fähre selbst war erbärmlich. Der Tourist Raum hatte dieses Mal keine Betten sondern sitze. Der Fernseher war laut und strahlte irgendwelche bekloppten Shows aus. Wenn man sich in Deutschland über diverse Shows schämen sollte dann darf jeder ruhig mal mehrere Stunden Shows auf den Phils geniessen. Danach empfindet er RTL-Shows als Bildungsfernsehen. Da es sich nicht vermeiden lies schaute ich mir ne Stunde so eine Show an bis ich endlich ins Reich der Träume wandern konnte. In dieser Show gibt es gleich 5 Moderatoren wobei bei zwei Frauen die Frage ist ob es sich um Frauen oder Männer handelt. Die Kleidung ist so schrill dass man davon schon alleine Augenkrebs bekommen würde und die Spiele samt Teilnehmern sind so bekloppt dass man sich selbst auf den Phil dafür fremdschämen kann. Aber dem Großteil der Fährbesucher schien es zu gefallen. OK meiner Liebsten zum Glück nicht :).


    Die Fähre war für mein Dafürhalten restlos überladen und hatte zu viele Menschen an Bord. Aber das scheint wohl Alltag auf den Phil. Wir kamen jedenfalls trotz aller Bedenken sicher in Bato an und ich durfte aus meiner Pool - Position dann die restliche Reise starten.


    Leider mussten wir dann eine Nachtfahrt einlegen. Das kann ich wiederum niemand empfehlen der nicht ganz so sicher im Autofahren ist. Es ist echt anstrengend und mit der Müdigkeit in den Knochen war es auch stressig. Die unbeleuchteten oder minderbemittelt ausgeleuchteten Fahrzeuge und Straßen. Die vielen Tiere und manchmal auch lebensmüden Menschen die auf einmal am Wegrand auftauchten und bei dieser Fahrt die zahllosen Trucks die sich durch die Nacht Ihren Weg bahnten. Das alles machte die Fahrt zu einem echten Risikospiel. Also wenn es sich vermeiden lässt nur am Tag fahren. Bedeutend stressfreier.


    Nach dieses Mal dann doch 4,5 Stunden erreichten wir wohlbehalten Tacloban und ich muss sagen auch mir viel ein Stein vom Herzen als wir endlich in unsere Barangay einfuhren.

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  • Den ganzen Juni über bis hinein in den Juli ist Festival - time in Tacloban. Da ich noch nicht so viel rumgekommen bin auf den Phil weiß ich nicht ob das überall der Fall ist. Jedenfalls scheint Tacloban dafür berühmt zu sein, dass dort im Sommer an verschiedenen Plätzen Music- und Dance - Festivals stattfinden. Tacloban besitzt einen Platz am Meer (ähnlich einem Messplatz in den großen Städten Deutschlands) und einen Park nur 500 Meter entfernt an denen die Festivals stattfinden.
    Die Festivals werden finanziert von der Stadt und das im Park von der Provinz Leyte. Lt. meiner Liebsten gibt es einen Streit zwischen Tacloban und der Provinz Leyte der wohl eher der Streit zwischen einer reichen Familie und den Romualdez ist . So finden parallel Veranstaltungen statt die von den jeweiligen Verwaltungen finanziert werden. Die Veranstaltungen sind für die Bürger kostenlos. Mich erinnert das ein Wenig an Brot und Spiele im Alten Rom. Wenn das Volk arm ist gebt Ihnen ein Kolosseum und lasst die Spiele beginnen :). Naja ein wenig bösartig von mir. Jedenfalls treten dort regionale Künstler auf und es wird ab ca. 18 Uhr bis am Wochenende zwei Uhr jede Stunde eine andere Band auf die Bühne geschickt. Von Country bis Hardrock, von Traditioneller Musik mit Waray-waray bis zu Hip-Hop ist alles dabei. Da ich ja noch eine Woche Zeit hatte beschlossen wir mehrmals das Festival zu besuchen.


    Angeschlossen an das Festival ist eine "Kirmes", Messe oder wie es sonst so in Deutschland heißt. Ein Bereich mit Buden, Riesenrad, Karussell und Box Auto (ja wirklich das gute alte Box Auto aus meiner Kindheit und wahrscheinlich waren einige davon auch so alt). Die Buden bestanden ..... aus Gambling-Ständen. Die Pinoys und Pinays sind ein Volk von Spielern. Hochgradig süchtig nach dem Glücksspiel. Auch meine Liebste samt ganzer Familie außer Tatay frönten gerne dem Glückspiel. Nur ohne Geld schlecht möglich :). Ich hatte einen Abend alle ins Auto geladen und wir sind dort hingefahren. Da Sie ja kein Geld hatten und mir es zu blöd war ewig das Sponsoring für alles zu übernehmen gab ich jedem 100 Pesos und er durfte damit machen was er für richtig hielt. Tatay lehnte ab und so beobachteten wir beide bei einem Red Horse aus der Flasche wie die übrigen Mitglieder einschließlich Kids sich im Glückspiel versuchten. Da der Einsatz bei 5 Pesos losgeht (manche spielen auch 1 Pesos) dauerte das Vergnügen ca. 1 Stunde bis alle das Geld los waren. Ich ging mit meiner Liebsten noch zwei Mal dort hin und wir spielten beide. Glücklicherweise gewannen wir jedes Mal so viel, dass wir den Verlust des anderen ausgleichen konnten. Sie spielte leidenschaftlich gerne und wir hatten wirklich unseren Spaß mit wenig Einsatz. Die Spiele waren klassisch.


    Roulette mit einem Basketball der in einen Ring mit Nummern geworfen wurde. Und - mein Spiel - 3 Farbwürfel die geworfen wurden und 6 Farben auf die man setzen konnte. Ansonsten nur noch Pistolenschießen aus einer Nähe dass selbst ein Maulwurf alles getroffen hätte. Und als Gewinn dann Junkfood :).


    Ich überredete meine Liebste zur Fahrt mit dem vermeintlichen Riesenrad welches weder Riesig war noch etwas mit unserem romantischen Riesenrad zu tun hatte. Den anstatt gemächlich nach oben zu gondeln und einen schönen Blick über die Stadt zu genießen wurde das Rad als Achterbahnersatz benutzt. Es fuhr in atemberaubenden Tempo und sollte einem den Magen lupfen. Tat es mir aber nicht da ich da aus dem Europapark anderes gewohnt war. Meiner Liebsten jedoch war es auch eine Stunde danach noch schummrig in den Füßen und mit immer wieder ausgesprochenen "I Hate You" Flüchen musste ich mich in dieser zeit auseinandersetzen. Also eine deutsche Achterbahn wird Sie niemals betreten.


    Wer schon mal ein deutsches Festival besucht hat bekommt dort einen Kulturschock. Ich war Fetivalerfahren und war es gewohnt vor der Bühne stehend und Bierchen trinkend den Acts bei zu wohnen. Jedoch nicht die Phil. Dort werden überall Barbecue Stände aufgebaut und es wird bei der Music gegessen und getrunken. Festivalfeeling - Fehlanzeige. Naja so ist es halt Andere Länder andere Sitten.


    Als ich nach einem sehr schön vorgetragenen Song klatschte bekam ich nur unverständliche Blicke von allen Seiten und meiner Liebsten war es peinlich... so etwas macht man dort nicht :). Mann o Mann was für ein armes Festival :)

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  • Danke für Deinen nett geschriebenen Bericht. Viele philippinische Eigenarten komen mir sehr bekannt vor.

    Ich habe mich bisher nicht getraut etwas in einer Eateria zu essen da ich meinen Magen nicht überstrapazieren möchte. Aber ich muss sagen - irgendwie sah es doch lecker aus.

    Kannst Du aber ruhig, ist auf den Philippinen meistens meine Hauptversorgungsquelle, wenn ich unterwegs bin. Oft schmeckt es auch, manchmal ist's aber auch fad, Gewürze sind halt teuer.


    Wenn Du mal wieder vor Ort bist, versuch doch von Tacloban aus die Richtung nach Nordosten, also Samar und Eastern Samar. Es gibt sehr viele schöne Ecken dort, oft gänzlich touristenfrei. fahrzeug macht Sinn. Best Zeit März bis Mai.


    Gruß,


    Martin

    Wahnsinn bei Individuen ist selten, aber in Gruppen, Nationen und Epochen die Regel.

  • Wenn Du mal wieder vor Ort bist, versuch doch von Tacloban aus die Richtung nach Nordosten, also Samar und Eastern Samar. Es gibt sehr viele schöne Ecken dort, oft gänzlich touristenfrei. fahrzeug macht Sinn. Best Zeit März bis Mai.


    Danke, das habe ich nächstes Mal auch vor. Allerdings wurde ich von der Family gewarnt da Samar im Moment anscheinend auch nicht ganz ungefährlich zu sein scheint. Hier sind es aber anscheinend weniger Rebellen als vielmehr Gangs die die Straßen unsicher machen. Tatay erzählte mir dass erst vor Kurzem ein ganzer Überlandbus ausgeraubt wurde von einer Bande Desperados.


    Wir wollten eigentlich dort hin da Tatay dort Familie hat und es irgend einen Todestag zu feiern gab. Aber selbst er als ehemaliger Polizist fährt im Moment nicht dort hin. Er sagt man sollte das Schicksal nicht rausfordern.


    Mal sehen wie die Situation nächstes Frühjahr sein wird. Dann bin ich aller Voraussicht wieder dort und wollte gerne auch Samar besuchen.

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  • Allerdings wurde ich von der Family gewarnt da Samar im Moment anscheinend auch nicht ganz ungefährlich zu sein scheint. Hier sind es aber anscheinend weniger Rebellen als vielmehr Gangs die die Straßen unsicher machen.

    Na ja, Samar, besonders die Pazifikküste und Northern Samar, ist für viele Filipinos recht abgelegen. Da halten sich Gerüchte hartnäckig. Als wir in Eastern Samar lebten (1999 - 2003), gab es gelegentliche "Hold Ups" südlich von Borongan. Die dafür verantwortliche Bande ist schon lange nicht mehr aktiv. Ich will nicht ausschließen, dass bewaffnete Überfälle passieren können, dies betrifft jedoch eigentlich das ganze Land, kommt ja manchmal in Bussen mitten in Manila auf der EDSA vor. Ich habe im Januar Samar komplett mit dem Motorrad umrundet, das gefährlichste sind die gestörten Van Fahrer.


    Gruß,


    Martin

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  • Ich hörte immer mal wieder von meiner Liebsten das es eine Art Wein auf den Philippinen gibt der sich TUBA nennt. Getrunken hatte ich den aber noch nie. Wird wohl aus Palmen gewonnen. Nun da ich meine Liebste darauf angesprochen habe fragte sie mich ob ich nicht einmal einen Tuba - Abend mit Tatay machen wolle. Gesagt getan. Ich spendierte mal wieder Geld für ein Abendessen und für eine Gallone Tuba. Zum Essen gab es Fisch damit der Alkohol nicht so sehr anschlägt. Der Fisch war das Beste was ich je an Fisch gegessen habe. Leider hatte ich mir die Sorte nicht gemerkt. Es war ein großer Fisch da nur Scheiben auf den Tisch kamen die ähnlich den Thunfischscheiben aussahen die man manchmal bekommt.


    Family hatte sich versammelt und nach dem reichhaltigen Essen kam dann Tuba auf den Tisch. Tatay, Brüderchen und ich hatten nun also die Galone vor uns und es wurde vorsorglich noch 2 Flaschen Cola dazu gestellt. Als ich Tuba probierte war mir klar wieso. Der Wein schmeckt nicht besonders gut und macht die Zunge im hinteren Bereich taub (bei uns sagt man Pelzig). Also kräftig mit Cola gemischt und sich die Stories von Tatay aus seiner aktiven Zeit als Police - Officer anhören. Wir vernichteten tatsächlich die zwei Flaschen komplett und meine Liebste meinte ich müsse jetzt eigentlich betrunken sein. Aber... nein ich spürte nichts davon. Das Gesöff war zwar genießbar mit Cola aber hatte wohl doch einen ziemlich niedrigen Alkoholgehalt. Ich vertrage nicht unbedingt viel aber zu Hause kann es schon sein, dass ich in Gesellschaft ne Flasche Wein alleine verkonsumiere. Tatay bekam merklich rote Stellen im Gesicht und Brüderchen wurde gesprächig. Meine Liebste war erschrocken, dass ich nicht zusammenbrach ob dem Alkohol.


    Dazu wurden dann reichlich Nüsschen gereicht. Ich esse kein Junk-Food und auch keine Nüsse sinnlos und so blieb es bei reinem Getränk. Aber ehrlich gesagt ist mir dann Red Horse doch lieber oder der süße Wein den es überall zu kaufen gibt Selbst Sangira schmeckt mir da besser. Also ich kann dem Nationalgetränk nichts abgewinnen. Der einzige Vorteil ist, dass es die billigste Art ist sich volllaufen zu lassen. zumindest als Philippino :)

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  • Toll geschrieben, musste paar mal herzhaft lachen :clapping Einzig die Miete von 240 € finde ich auch nicht wirklich günstig.
    Aber TAC ist einfach teuer, vermutlich weil es nicht genügend Konkurrenz gibt. In Southern Leyte hab ich nie mehr als 100 €
    für 4 Wochen bezahlt - allerdings ohne Aircon und mit einfachem Pinoy-Bad - ich komm damit gut klar ...

  • Tja, drei Wochen waren doch glatt wie im Flug vorbei gegangen. Und es waren...... wunderschöne drei Wochen. Neben dem oben geschilderten gab es viele kleinen Begebenheiten die mich in meiner Meinung bestärken dass der Gedanke einmal ganz dort hin zu ziehen nicht abwegig ist.


    Ich werde dem Reisebericht noch einige spezielle Treads anschließen die aber mit Reise an sich nichts zu tun haben Vielmehr handelt es sich hier um Gesellschaftsfragen, Fragen zur Schulpolitik und um Geldangelegenheiten.


    ich möchte mich zuletzt bei vielen hier im Forum bedanken dass Ihr bereit seid Eure Erfahrungen zu teilen. Ohne diese Erfahrungen wäre mein Abenteuer Phil um einiges schwerer geworden. Die vielen Mahnungen, Ermunterungen und einfach nur Erfahrungsberichte haben mir sehr geholfen und helfen mir heute noch einiges besser zu verstehen oder einiges zu vermeiden. So kann es jedem "Greenhorn" leichter gemacht werden sich auf den Phil zurechtzufinden und Fehler zu vermeiden.


    Auch wenn dieses Forum manchmal aus Wiederholungen lebt und einige Themen schon recht plattgetreten sind. Es ist wichtig immer wieder zu berichten. Denn so wie ich im Oktober letztes Jahr hier reingekommen bin werden immer wieder neue Leser auf das Forum stoßen und die wichtigen Hinweise lesen.


    Vielen Dank an alle!

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