Hitze aus dem Haus leiten

  • Ein Mitglied hier hat es angesprochen dass es billige Container gibt die zu Wohnraum ausgebaut werden koennen


    Meine Suesse meinte Blechhaeuser waeren too hot


    Auch normale Steinhaeuser werden schnell heiss wie ich beobachten konnte


    Als positiv habe ich Haeuser in Erinnerung die statt einer massiven Zimmerdecke nur ein Netz und darueber gesetzt ein nach allen Seiten offenes Dach hatten


    Das ganze muss natuerlich sturmfest sein


    Andere haben oben im Dach eine Oeffnung ueber die nochmal ein Daechchen gesetzt wurde


    Erinnert mich an die chinesischen Tempel mit ihren Mehrfachdaechern


    Frage:


    Wie kann man Haeuser bauen so dass die im inneren entstehende und von aussen einstrahlende Hitze am Besten ausgeleitet wird?


    Wie kann moeglichst passiv also baubedingt ein kuehlender Luftstrom im Haus erzeugt werden?


    Ja klar, auf einem Huegel in Meeresnaehe bauen oder solarbetriebene Ventilatorr, schon klar


    Wie kann das Haus so gebaut werden dass ein Luftstrom innen entsteht?


    Hilft ein hohes Dach?


    Baeume?

    Bahalag saging basta labing

  • doppeltes Dach ist schon mal ein sehr guter anfang.
    die hitze entsteht auf dem oberen dach.
    der luftzug bläst dann die hitze weg.


    sehr effektiv ist eine sprinkelanlage. das wasser verdunstet.
    verdunsten ist eine aggregatzustandänderzung.
    die vernichtet fast unendlich energie.


    funktioniert auch im inner des hausen. einfach wasser vernebeln.
    noch schöner in verbindung mit einem ventilator.


    auf kalte tage


    daniel

    nicht jeder versteht meine art von humor. ich lache aber auch gerne alleine.

  • Zu dem Thema gibt es sehr viel (vor allem Englisch sprachige) Literatur,
    und in den Ergebnissen einer entsprechenden Google Suche habe ich schon wochenlang gelesen.


    Meiner Meinung nach wichtig ist:
    1) Ausrichtung des Hauses so das Sonneneinstrahlung vermieden wird und Wind aufgefangen wird
    2) Hohe Räume wo die warme Luft in Fenstern nahe der Decke (Oberlicht Fenster) austreten kann und wo kühlere Luft von Fentern/Türen weiter unten nachströmen kann
    Bei zwei Stockwerken könnte man einen Teil des Hauses (z.B. Wohnhalle) über beide Stockwerke planen.
    3) Fenster sollten mit einem kleineren Dachvorbau (englisch: Canopy) abgeschattet sein.
    4) Fenster so anordnen das ein Luftstrom durch die Räume erreicht werden kann.


    Ich habe mich selber bei Planung eines Hauses an diese Empfehlungen gehalten.
    Zusätzlich hat das Haus ein begrüntes Dach das mit Sprinkler bewässert wird, was das ganze Gebäude durch Verdunstungskälte kühlt.
    Das Haus ist noch nicht fertig, aber ich hoffe in Zukunft fast ohne Aircon auskommen zu können.

  • Ich würde vor allem auch zusehen, dass insbesondere sonnenexponierte Außenwände aus Massivmaterial eine dicke Dämmstoffschicht bekommen, damit sie nicht als Hitzespeicher fungieren und nachts das Haus heizen. Ähnlich wirksam sind große Dachüberstände an der Südhälfte des Hauses, aber in Taifungebieten sind sie problematisch.

  • Idealer Weise baust du dir ein Bahay Kubo oder schaust dir mal die Bauweise indigener Völker an. Hier bei aber an tropisches/subtropischen Klima mit hoher Luftfeuchtigkeit berücksichtigen. In trocknen Wüstengebieten baut man etwas anders, z.B. mit Windtürmen.


    Im Idealfall steht das Haus auf Stelzen und der Boden hat Schlitze. Im Dachgiebel befindet sich eine Öffnung. Kühle Luft aus Bodennähe kann durch den Boden ins Haus strömen. Warme Luft steigt noch oben und entweicht aus der Öffnung im Giebel -> natürliche Konvektion.


    Querbelüftung durch Wind ist auch gut. Ideal ein großer Raum mit Fenster an allen Seiten die geöffnet sind. Typische Jalousien Fenster wie auf den Phils oft anzutreffen sind hier für Ideal. Wenn das Haus allerdings Zwischenwände mit Türen hat ist das nicht mehr möglich. Abhilfe könnten Lüftungsgitter in den Türen schaffen. Fertige Türen findet man als Badezimmer Türen.


    Geschlossene Zimmerdecken (Abhang Decken) sind hier auch hinderlich. Warme Luft steigt nach oben, sammelt sich unter der Decke und kann nicht abziehen. Ein Abhang System wie z.B. eine Odenwalddecke, bei der vereinzelt Gitter- oder Lochplatten eingelegt sind kann da schon Wunder wirken.


    Grüße, Bahog Utot

  • ich habe mich vor unserem Bau mit cooling towers beschaeftigt...siehe Anhaenge. Halte ich fuer ne gute Idee.
    Evtl auch mit umgekehrter Stroemungsrichtung, also als Kamin.
    Habe dann aber doch keinen gebaut, sondern lediglich 5m hohe Decken und offene Fenster oben, in Verbindung mit einem Metalplas-Dach (Kunststoff).
    Das reicht aus, aircon brauchen wir nicht...nur im Sommer bei 33C im Schatten wirds etwas ungemuetlich.

  • Ich würde vor allem auch zusehen, dass insbesondere sonnenexponierte Außenwände aus Massivmaterial eine dicke Dämmstoffschicht bekommen, damit sie nicht als Hitzespeicher fungieren und nachts das Haus heizen.

    Dämmstoff darf nicht brennbar sein, darf nicht verotten und verschimmeln, und muss resistent gegen Ungeziefer und Termiten sein.
    So einen Dämmstoff gibt es fast nicht! Ich habe einen thermisch isolierenden Mörtel gefunden (thermoinsulating plaster, Hersteller ist ABC in Manila).
    Dieser Mörtel ist nicht billig, ich habe 820 Pesos für 20 kg gezahlt. Ich verwende den Mörtel an der Aussenwand und im Zwischenraum zwischen
    den Doppel-Hollowblock Wänden. Die Wände sind zwei-reihige Hollowblock Wände einerseits zur Isolierung und andererseits damit die Betonpfosten nirgends
    aus der Wand herausragen.

  • Hi Paradiser,


    Das wichtigste wurde wohl schon geschrieben.
    Eränzend schau mal hier und hier.
    Sind auch Bilder nach Reaslisierung zu sehen.
    Gruß leau

  • Dämmstoff darf nicht brennbar sein, darf nicht verotten und verschimmeln, und muss resistent gegen Ungeziefer und Termiten sein.


    Das gibt es ! heißt Schaumglas ( Foumglas ) ! Ist aber zu teuer !


    Um eine Kühlung auf billigste Art zu erreichen habe Ich folgende Idee .:
    Zwei Rohre Installieren quer durch den Wohnraum .Wobei das eine Rohr im anderen liegt . in dem Innenrohr wird ein Ventilator installiert der durch das Rohr bläst danach folgt eine Düse welches Wasser fein verstäubt .
    Durch die Verdampfung des Wassers entsteht Kälte .das Außenrohr hat vorne und hinten einen Deckel so das kein Kondenswasser unkontrolliert wegläuft . Dafür werden Seitlich Löcher oder Schlitze gemacht um 1. einen Lüfter für Umluft zu haben 2. um die Kaltluft auszublasen .


    Peter


  • Ich habe mich selber bei Planung eines Hauses an diese Empfehlungen gehalten.
    Zusätzlich hat das Haus ein begrüntes Dach das mit Sprinkler bewässert wird, was das ganze Gebäude durch Verdunstungskälte kühlt.
    Das Haus ist noch nicht fertig, aber ich hoffe in Zukunft fast ohne Aircon auskommen zu können.


    Bitte Bilder posten, Bericht ueber Hausbau, Kosten etc.

  • Um eine Kühlung auf billigste Art zu erreichen habe Ich folgende Idee .:
    Zwei Rohre Installieren quer durch den Wohnraum .Wobei das eine Rohr im anderen liegt . in dem Innenrohr wird ein Ventilator installiert der durch das Rohr bläst danach folgt eine Düse welches Wasser fein verstäubt .
    Durch die Verdampfung des Wassers entsteht Kälte .


    Das wird nicht funktionieren.
    Die Luft im Rohr wird sehr schnell mit Feuchte gesättigt werden. Der Effekt wird dann viel schwächer.
    Das Rohrmaterial isoliert die beiden Luftströme, egal welches Material. Da es nur sehr geringe Temperaturunterschiede gibt, reicht die Isolierung schon aus, um den Effekt auszubremsen.


    Man hat nicht umsonst Klimaanlagen erfunden.
    Der Strombedarf ist kaum höher, als der für die o.g. großen Lüftermotore und das Wasser muss ja auch noch irgendwo herkommen.
    Von veralgen, Bakterien und sonstigen Schnodder reden wir dann nach den ersten Betriebmonaten.


    Die Verdunstung im Phil Klima ist sowieso viel geringer.
    Es gibt große Ventilatoren mit Sprühsystem für Veranstaltungen o.ä.
    Ein Wirt in Phils hatte das ausprobiert für seine offene Bar. War nix.
    Die Gäste wurden nass, aber nicht kühl. Der Effekt war einfach zu gering.
    Die Luftfeuchte steigt an, so dass man seinen eigenen Schweiß nicht mehr los wird. Eine gegenteilige Wirkung tritt ein.
    Genau darum ist eine Aircon so schön. Die Luft wird trocken und man fühlt sich durch Verdunsten von Schweiß angenehm kühl, obwohl die Temperatur gar nicht viel niedriger sein muss.


    McTan

  • Die Luft im Rohr wird sehr schnell mit Feuchte gesättigt werden. Der Effekt wird dann viel schwächer.


    Die Luft wird nicht gesättigt werden, weil Sie mit einem Ventilator ständig erneuert wird . Es sind 2 Ventilatoren verbaut einer für das Innenrohr , einer für das Aussenrohr !


    Peter

  • Nur eine Überlegung.


    Würde das funktionieren, wenn man vor dem Zementieren der Bodenplatte im tieferen Erdreich z.B. einige 100er KG Rohre verlegt und dann diese kühlere Luft nach oben die Räume einleitet?

    I`ts more fun in the Philippines.

  • Das funktioniert !


    Wenn der Boden beschattet und feucht ist ! Dadurch entsteht Verdunstungskälte die genutzt werden kann . Bei einer Fläche die der vollen Sonnenstrahlung ausgesetzt ist geht das nicht ! Da kann man höchstens Brauchwasser heizen . lol



    Peter

  • Das funktioniert nicht.
    Schon mal gemessen, wie "kalt" der Boden ist ?
    In der "kalten" Jahreszeit hat unser Brunnenwasser 22 Grad.
    Selbst, wenn man Luft in Rohren auf diesen Wert hat, gibt es Verluste bis sie im Haus ist und Abwärme der Ventilatoren. Für die paar Grad Differenz, die dann noch bleiben lohnt sich der Aufwand nicht.
    Irgend wann hat man dann den Boden um die Rohre auf Raumtemperatur aufgewärmt und stellt fest, das die Luft dort nachts wärmer heraus kommt, als sie in der Umgebung ist.
    Das ist das Gleiche wie mit den Rohren durchs Wohnzimmer.
    Viel Aufwand für ganz wenig Effekt, aber ein Refugium für Mikroben und Rennbahn für Kakerlaken.
    Ein Bekannter hatte in Phils einen Keller unterm Haus gebaut, weil er den Raum nutzen will.
    Trotz üblicher Geschosshöhe unter Tage, ist es nicht spürbar kühler da unten.
    Aber durch die schlechtere Lüftung ist die Luft unangenehm feucht.


    Ich hatte mal für eine Übergangszeit im Nebengebäude mit Betonflachdach gewohnt. Die Terasse darüber habe ich mehrmals täglich mit Wasser berieselt.
    Die Wirkung war fast Null.
    Ohne Klimaanlage war der Raum darunter nicht bewohnbar.
    Wer in Phils ohne Klimaanlage auskommen und nicht in den Bergen wohnen will, der muss für einen steten Luftstrom in den Räumen sorgen.
    Dabei ist es egal, woher die Luft kommt und ob sie ein paar Grad mehr oder weniger hat.



    McTan

  • Wenn ich neu bauen würde, dann würde ich die komplette Decke auf den Wänden aufliegend betonieren und als Terasse umfunktionieren.
    Dann würde ich die an den Ecken herausragenden Steelbars der unteren Pfeiler verlängern und darauf ein zweiflächiges, oder vierflächiges Dach bauen.
    Die Terasse wäre rundherum offen und hätte nur ein verzäuntes Geländer, um nicht herunterzustürzen.


    So wäre das Problem mit der Sonne von oben gelöst. Ich denke bei einem zweiseitigen Dach sollte die eine Seite zum Sonnenaufgang und die andere zum Sonnenuntergang gerichtet sein, falls möglich. Um die Solarpanäle später anzubringen.


    Als nächstes müssen Bäume ebenfalls zu Sonnenaufgangs- und Sonnenuntergangsseite gepflanzt werden.


    So wäre das Problem mit der Sonne von den Seiten gelöst. Natürlich erst, wenn die Bäume eine entsprechende Höhe und Blätterdichte haben.


    Der Idealfall wäre nun der Ort des Hauses, wenn eine der beiden Dachgiebeln zum Meer schaut. Oder ein offenes Feld, oder ein Stück Privatstraße, Ausfahrt, dergleichen.


    Im Übrigen sollte das Dach verlängert sein, um um das Haus herum etwas Regenschutz zu bieten. Und die Terasse muß mehrschichtig oberflächenbehandelt werden, damit das Regenwasser, das dennoch dort hingelangt nicht in das Baumaterial hineindiffundiert. Es muß durch Mulden/Fugen gemäß Schwerkraft abgeleitet werden, sonst gibts Eiablagerungen von Moskitos nach jedem Regen. Gut, die gibts in der Umgebung sowieso. Aber man muß sie nicht unbedingt am Haus haben!



    Gruß
    Nik

    Einmal editiert, zuletzt von NikWalker ()

  • Genau so würde ich es auch machen, leider zu spät. Wäre eine super Dachterrasse, die meiste Zeit verbringt man sowieso im Außenbereich.
    Leider baut man im Leben halt nur ein mal. (manche auch zwei mal :floet )

    :friendsrinogenioforever

  • Hmhm interessante Ideen, ich habe mir dazu auch schon einige Gedanken gemacht.


    Verwandtschaft von mir hat das Haus auf den Phils gebaut. (Bild anklicken)
    Die Fenster sind fast schwarz und zum schieben ausgelegt.
    Da drin ist es recht kühl ohne Klimaanlage, auch wenn es draußen über 30 Grad hat.
    Woran liegt das ?


    Gruß Mangojo


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    :yupi Frugalist, Privatier ohne Rente :yupi

    Auf dem Totenbett sagt keiner: Ach, hätt ich doch mehr gearbeitet.

    https://frugalisten.de/

    Einmal editiert, zuletzt von mangojo ()