Ausbildung zur Krankenschwester in Deutschland für Philippiner/innen

  • Ein Bekannter, verheiratet mit einer Filippina, behauptet, es gibt die Möglichkeit für Filippina nach Deutschland zu kommen und hier eine Ausbildung zur Krankenschwester oder Krankenpflegerin zu absolvieren. Wohlgemerkt ohne zuvor eingebürgert worden zu sein. Begründung: Pflegenotstand. Hat vielleicht jemand dazu nähere Informationen? Meine Google-Recherche hat nichts zu Tage gefördert. Herzlichen Dank!

  • Ein Bekannter, verheiratet mit einer Filippina, behauptet, es gibt die Möglichkeit für Filippina nach Deutschland zu kommen und hier eine Ausbildung zur Krankenschwester oder Krankenpflegerin zu absolvieren.



    Nein, das gibt es nicht.


    Richtig ist, dass es einen Pflegenotstand gibt und daher ausgebildete Pflegefachkräfte im Rahmen des Triple-Win-Projektes (ausgehandelt von der damaligen Familienministerin v d Leyen) nach Deutschland kommen kann. Siehe hier:


    http://www.manila.diplo.de/con…03/MB_pflegefachkraft.pdf


    Die 2. Variante auf dem Merkblatt (ZAV Positivliste) ist nur "theoretisch" möglich, da die philippinischen Behörden darauf bestehen, dass die POEA involviert wird. Ohne POEA wird die Ausreise nicht erlaubt.


    Wenn dein Bekannter das nicht glaubt , dann bei der DBM nachfragen....

  • Ganz grundsätzlich: Wenn sich kein anderer qualifizierter Bewerber, der bevorrechtigt ist, für den Ausbildungsplatz hat finden lassen, kann auch ein Angehöriger eines Drittstaats den Ausbildungsplatz bekommen.
    Voraussetzung ist dann die erfolgreiche Bewerbung. Geeignete Bewerber haben ein Bachelordegree vom College und sprechen Deutsch mindestens auf B1 Niveau. Die besten Erfolgsaussichten mit der Bewerbung hat man in Regionen, in denen Auszubildendenmangel herrscht, also typischerweise außerhalb der Großstädte, wo deutsche Jugendliche eher nicht hinwollen.


    In der Regel ist ein Aupairjahr der erste Schritt zur Ausbildung in Deutschland mit anschliessendem Zweckwechsel der AE zur Ausbildung. So kann der Bewerber seine Deutschkenntnisse noch verbessern, sich persönlich vorstellen und die Unsicherheit beim Ausbildungsbetrieb, ob der Bewerber nicht vielleicht nach ein paar Monaten abbricht, weil es ihm in Deutschland zu kalt/dunkel/unfreundlich/teuer ist, ist nicht so groß, denn immerhin hat der Bewerber ja schon ein Jahr hier durchgehalten.

  • Wäre ja schön, wenn mehr Filipinas kommen würden, um den Job in Deutschland zu machen.
    Da hatte meine Frau jahrelang drauf gewartet.
    Statt dessen kamen immer mehr alte Russinnen und Ukrainerinnen.
    Die redeten dann nur russisch miteinander und meine Frau kam sich immer mehr fehl am Platze vor.
    Flüchtlinge wurden ebenso als Helfer eingestellt.
    Leider kam nur eine junge Filipina, die dann bald schwanger war und aufhörte.

    Gruß Mangojo


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    :yupi Frugalist, Privatier ohne Rente :yupi

    Auf dem Totenbett sagt keiner: Ach, hätt ich doch mehr gearbeitet.

    https://frugalisten.de/

  • Ganz grundsätzlich: Wenn sich kein anderer qualifizierter Bewerber, der bevorrechtigt ist, für den Ausbildungsplatz hat finden lassen, kann auch ein Angehöriger eines Drittstaats den Ausbildungsplatz bekommen.


    Auch das dürfte im Falle der Philippinen schwierig werden, weil - so weit ich weiss - am Ausbildungsplatz ja auch schon ein Gehalt gezahlt wird.
    D.h. eine pinay braucht dann zur Ausreise ein CFO-Zertifikat und das wird ihr wahrscheinlich verweigert, weil sie ohne POEA (philipp. Arbeitsagentur) den Vertrag gemacht hat..

  • Der CFO Aufkleber ist noch ein Grund als ersten Schritt ein Aupairjahr zu machen. So kann man als Aupair ausreisen und in Deutschland später die AE wechseln ohne jemals wieder ins Herkunftsland zurückkehren zu müssen.



    Ps: Das grösste Hemmnis werden die Sprachkenntnisse sein. Nach der Highschool/College müsste der Einwanderer Deutsch pauken und sich bewerben. Da wäre auf viele Monate kein Einkommen in Sicht und Geld für Prüfung und Flugticket müssten aus der eigenen Tasche gezahlt werden. Wer als junger Mensch den Wunsch hat, die Philippinen zu verlassen, für den ist es viel einfacher einen Ehepartner im Ausland zu finden.

    Einmal editiert, zuletzt von Alacrity23 ()

  • Frag mal den Gerald Arndt auf fb. 100ig serioes. Hat eine Agentur in FFM und vermittelt Pflegekräfte über TripleWin. Gegenpart ist eine Sprachschule in Cebu, betrieben von einem deutschen Freund.

    Time to change!

  • Der CFO Aufkleber ist noch ein Grund als ersten Schritt ein Aupairjahr zu machen. So kann man als Aupair ausreisen und in Deutschland später die AE wechseln ohne jemals wieder ins Herkunftsland zurückkehren zu müssen.


    Das geht auch nur, wenn das Visum bzw die AE ohne Nebenbedingung vergeben worden sind. (zB Verpflichtung nach dem Au-Pair jahr wieder auszureisen ) siehe §8 Abs 2 AufenthG


    Zitat

    (2) Die Aufenthaltserlaubnis kann in der Regel nicht verlängert werden, wenn die zuständige Behörde dies bei einem seiner Zweckbestimmung nach nur vorübergehenden Aufenthalt bei der Erteilung oder der zuletzt erfolgten Verlängerung der Aufenthaltserlaubnis ausgeschlossen hat.


    Dazu ist die Erteilung nach §16 Abs 1 AufenthG eine Ermessenssache.. zumal wenn nicht alle Vorbedingungen (Einkommen, Wohnraum , sprache) einwandfrei erfüllt sind. Dann kann die ABH ihr Ermessen verweigern...


    Ich halte den Weg zwar für machbar, jedoch schwierig.

  • Der 8.II ist für Saisonarbeiter, keins meiner Aupairs hatte die Nebenbestimmung und ich habe sie auch noch nie bei Aupairs gesehen. Hast du?
    Dafür kenne ich mehrere Beispiele, wo nach dem Aupairjahr AE für Ausbildungen zur Altenpflegerin oder Hotelfachfrau erteilt wurde.

  • Frag mal den Gerald Arndt auf fb. 100ig serioes. Hat eine Agentur in FFM und vermittelt Pflegekräfte über TripleWin.


    Triple-Win ist für Pfleger, die ihre Ausbildung auf den Philippinen schon erfolgreich beendet haben. Hier im thread geht es aber darum, die Ausbildung in D zu machen.


    Der 8.II ist für Saisonarbeiter, keins meiner Aupairs hatte die Nebenbestimmung und ich habe sie auch noch nie bei Aupairs gesehen. Hast du?


    Nein, aber bei Wackelkandidaten denkbar.. wenn es drinsteht, wird es kaum Chancen für eine Verlängerung geben.

  • Zitat hge:
    Triple-Win ist für Pfleger, die ihre Ausbildung auf den Philippinen schon erfolgreich beendet haben. Hier im thread geht es aber darum, die Ausbildung in D zu machen.


    Inhaltlich richtig, dennoch ist der Gerald eine kompetente Adresse aufgrund seines langjährigen Business im Pflegebreich.

    Time to change!

  • Zitat

    Ein Bekannter, verheiratet mit einer Filippina, behauptet, es gibt die Möglichkeit für Filippina nach Deutschland zu kommen und hier eine Ausbildung zur Krankenschwester oder Krankenpflegerin zu absolvieren. Wohlgemerkt ohne zuvor eingebürgert worden zu sein. Begründung: Pflegenotstand. Hat vielleicht jemand dazu nähere Informationen? Meine Google-Recherche hat nichts zu Tage gefördert. Herzlichen Dank!

    Die Frage ist womöglich etwas mißverständlich formuliert. Nur zur Berufsausbildung bzw. Lehre in Deutschland ein Visum zu bekommen, ist m.E. nicht vorgesehen. Aber für den Fall, daß die Filippina in D heiratet und dort bleibt: Warum sollte sie dann nicht wie jeder andere eine Ausbildung machen können. Jedenfalls, wenn sie die Voraussetzungen erfüllt.


    - Erstmal muß sie ja 7-8 Monate ihren Integrationskurs absolvieren.
    - Für eine Berufsausbildung in D ist das Sprachniveau B2 erfoderlich. Wer etwas anderes behauptet, sage bitte, wo das geschrieben steht.
    - Dann muß sie sich darum kümmern, daß ihr Schulabschluß (z.B. College, Bachelor) in ihrem jeweiligen dt. Bundesland überprüft und die Vergleichbarkeit mit einem dt. Abschluß festgestellt wird. Dabei sollte notwendigerweise die
    - Mittlere Reife rauskommen.
    - Hat sie keine einschlägigen Erfahrungen im Krankenpflegebereich, muß sie erstmal ein Praktikum im Krankenhaus machen (keine nennenswerte Bezahlung), Dauer 1 Jahr.
    - Danach kann sie sich für eine Ausbildung als Krankenschwester bewerben, dauert dann nochmal drei Jahre, wenn ihre Bewerbung erfolgreich war.


    Beispiele:


    http://pflegecampus-regensburg…bung/voraussetzungen.html
    http://pflegecampus-regensburg.de/bewerbung.html


    Gruß LBV

  • Die Frage ist womöglich etwas mißverständlich formuliert. Nur zur Berufsausbildung bzw. Lehre in Deutschland ein Visum zu bekommen, ist m.E. nicht vorgesehen.


    Ich (ich denke auch andere) hatten es so verstanden, dass es eine Filipina ist, die nicht mit einem Deutschen verheiratet ist und somit keinen Anspruch auf eine langfristige AE in D hat.... denn über den "Normalfall" (pinay verheiratet mit Deutschem) brauchen wir ja wohl nicht diskutieren. Einreise auf Grund der heirat mit einem Deutschen jederzeit möglich; Ausbildung oder Studium auch jederzeit, falls natürlich die Vorrausstzungen für diesen Beruf mitgebracht werden.


    Der TS kann das ja mal klar stellen!

  • Hat sie keine einschlägigen Erfahrungen im Krankenpflegebereich, muß sie erstmal ein Praktikum im Krankenhaus machen (keine nennenswerte Bezahlung), Dauer 1 Jahr.
    - Danach kann sie sich für eine Ausbildung als Krankenschwester bewerben, dauert dann nochmal drei Jahre, wenn ihre Bewerbung erfolgreich war.

    Sie muss das einjährige Praktikum nur machen, wenn Ihr Abschluss nicht als mittlerer Reife oder höher anerkannt wird. Mit mittlere Reife kann sie direkt die Ausbildung starten.


    Ich weiss nicht warum alle auf die Pfelgeberufe gehen. Das ist ein Knochenjob und viele springen nach ein Paar Jahren wieder ab.
    Erstmal sollte man ergründen wo die Interessen und Begabungen der Ehefrau liegen. Dann einen entsprechenden Ausbildungsberuf suchen der auch noch gute Chancen bietet.

  • Ich bin auch der Meinung, dass der Beruf nichts für Pinays ist.
    Meine Frau ist zwar groß, aber die Belastungen unter dem permanenten Zeitdruck sind enorm.
    Die Leute werden in den Heimen immer fetter, Zeit um die Hebemaschine herbeizukarren hat man nicht.
    Meine Frau hat es daher inzwischen ordentlich am Kreuz.
    Die daraus resultierenden Probleme bleiben nun einfach an uns hängen.
    Sie hat das ca. 10 Jahre gemacht und auch die Ausbildung zur examinierten geschafft, aber danach war Schluß.
    Ob sie nochmals in dem Beruf arbeiten wird, man wird sehen.

    Gruß Mangojo


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    :yupi Frugalist, Privatier ohne Rente :yupi

    Auf dem Totenbett sagt keiner: Ach, hätt ich doch mehr gearbeitet.

    https://frugalisten.de/

  • Sie muss das einjährige Praktikum nur machen, wenn Ihr Abschluss nicht als mittlerer Reife oder höher anerkannt wird. Mit mittlere Reife kann sie direkt die Ausbildung starten.


    Bei uns war es auch so, dass sie erst ein halbes Jahr quasi für umme arbeiten mußte.
    Regierungsbezirk Stuttgart.
    Erst danach konnte sie mit der Ausbildung zur Krankenschwester anfangen.
    Sie bekam zuvor vom Obershulamt den Realschulabschluß anerkannt.
    Ich denke das ist vielleicht auch von Krankenhaus zu Krankenhaus unterschiedlich.


    Meine Frau hat dann aber nach ca einem Jahr in der Ausbildung aufgehört, nachdem sie zusammengeklappt war.
    Ich vermute damals waren die Anforderungen in der Schule zu hoch für sie.
    Jahre später hat sie dann nochmals gestartet als Altenpflegerin.
    Das hat sie fertig gemacht, hat dafür jetzt aber die oben erwähnten körperlichen Probleme.

    Gruß Mangojo


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  • .. wohl wahr.. wenn man bedenkt, dass pinays im Durchschnitt in Größe und Statur nicht mit den hiesigen "Hünen" mithalten können.

    Das ist ein allgemeines Phänomen und hat nichts mit Pinays zu tun. Schwere körperliche Arbeit (in der einfachen Pflege), unregelmäßige Arbeitszeiten (auch Wochenende und Nacht), vergleichsweise schlechte Bezahlung.


    In Österreich wurde das einmal ansatzweise evaluiert, da schickt man junge Leute auf Steuerkosten in eine ziemlich teure 2-3 jährige Ausbildung (je nach Pflegeberuf). Die arbeiten dann oft 5 bis 10 Jahre im Beruf, mit Ende 20 wollen sie eine Familie gründen, Frauen gehen dann meist längere Zeit in Karenz. Und dann finden sie heraus, dass man in einem Bürojob das gleiche verdient, aber mit geregelten Arbeitszeiten und ohne die körperliche Belastung. Das ist natürlich fast schon eine Verschwendung von Steuergeld, außerdem schafft eine große Fluktuation an Arbeitskräften Probleme (Nachbesetzung der Stellen, Qualität der Pflege).


    Das sollte zumindest jedem bewusst sein, der/die einen Pflegeberuf anstrebt. Wobei man noch unterscheiden sollte, um welchen Beruf es geht. In Österreich sind diplomierte Krankenschwestern/-pfleger als qualifiziertes Personal einzuordnen, die relativ viele Kompetenzen haben und oft Hand in Hand mit dem Arzt arbeiten, da ist kaum körperlich schwere Arbeit zu verrichten. Pflege(fach)assistenten dagegen machen die Arbeiten, die weder Ärzte noch diplomierte Krankenschwestern/-pfleger machen, das ist wirklich ein Knochenjob.

  • Das ist ein allgemeines Phänomen und hat nichts mit Pinays zu tun. Schwere körperliche Arbeit (in der einfachen Pflege), unregelmäßige Arbeitszeiten (auch Wochenende und Nacht), vergleichsweise schlechte Bezahlung.

    Das Phänomän ist, das wenn man mit einer Frau aus den Philippinen hier ankommt, die scheinbar den Stempel Pflegerin auf der Stirn hat.


    Warum ich das so so sage. Meine Freundin kam zu besuch und es ergab sich ein Gespräch mit einen entfernten Bekannten. Der arbeitet als Arzt. Irgendwann kam dann das Gespräch auf das Thema Umzug nach Deutschland. Und natürlich kam die Empfehlung so könne ja anschließend in der Pflege arbeiten. Meine Freundin hat eine Master einer guten Universität, leitet ein Regionalbüro mit Verantwortung für Personal und Budget. Als ich sie ansah ist sie innerlich geplatzt, hat das aber Souverän weggelächelt.