Heirat bzw. danach die Scheidung ist nur dann nachteilig, wenn man Vermögen gebildet hat oder ein hohes Einkommen erzielt. Die Hälfte der Deutschen hat als Single aber weniger als € 1.600 netto/Monat und lebt zur Miete. Da ist dann im Falle der Scheidung praktisch kein Zugewinn, der aufgeteilt werden müsste und für Unterhalt bleibt auch nichts übrig, wenn man nur wenig über dem Selbstbehalt verdient und man mehr als € 360/Monat Miete zahlen muss.
Auf der anderen Seite ermöglicht die Heirat die kostenfreie Familienversicherung, das entspricht bei kinderlosen Partnern und 0,9% Zusatzbeitrag im Jahr 2018 einem Vorteil von € 2228,94 im Vergleich zur freiwilligen Versicherung in der GKV mit Beiträgen auf Basis der Mindestbemessungsgrundlage. Außerdem werden Zuzahlungen der Ehegatten zusammengezählt und es kann früher eine Befreiung von den Zuzahlungen zu Leistungen der GKV erreicht werden.
Außerdem gibt es noch die gemeinsame Veranlagung zur ESt, was bei geringen Einkommen aber nicht viel ausmacht, vor allem, weil man den unehelichen Partner als außergewöhnliche Belastung absetzen kann und so nicht viel weniger Steuern spart als wenn man heiratet.
Unterhaltsverpflichtungen sind ein Luxusproblem für den kleinen Teil der Gesellschaft mit hohen Einkommen und Vermögen.