4. Reise auf die Philippinen : Come back home

  • Da wir nur drei Tage Ormoc gebucht hatten blieben uns noch zwei Tage Tacloban übrig.
    Auf dem Rückweg von Ormoc schrieben meine Liebste und Rosi die Frau des Expats Bernd miteinander. Das ganze mündete darin, dass wir am gleichen Abend nochmals zum Essen eingeladen waren. Dieses Mal – weil Bernd meinen Bericht vorab gelesen hatte – gab es zwei Essen. Einen gemischten Salat mit Ei, Schinken und Lyoner !!!!!!! für Bernd und mich und ein Chicken Curry für meine Liebste und Rosi. Wir plauderten wieder lange und schauten uns Bilder von der Zeit der Beiden aus Köln an.
    Ein kleiner Nachtrag fällt mir da noch ein. Bei unserem ersten Besuch sah meine Liebste zum ersten Mal in Ihrem Leben Dinner for one. Bernd ist ein- bei uns sagt man „Käpsele“ (Spezialist für Nichtbadener) was das Herunterladen von Filmen angeht und hatte alle Versionen des Dinners auf Festplatte . Wir entschieden uns für das Original aus den 60ern und meiner Liebsten tat hinterher der Bauch weh vor lachen. Es ist eben genau der Humor den Philippinos lieben.
    Bei unserem ersten Besuch kamen wir auch auf Dirk Bruckner zu sprechen. Ich denke, jeder der sich mit den Philippinen beschäftigt wird den Namen schon mal gehört habe aufgrund der zwei einstündigen Dokumentationen auf Arte bzw. ZDF die vor 7 oder 8 Jahren ausgestrahlt wurden. Es ist ja viel über Ihn geschrieben worden sowohl negatives wie positives. Bernd kannte Ihn schon seit längerem und so beschlossen wir – wenn er zustimmte – Ihn am Donnerstag in Tolossa zu besuchen.
    Also verabredeten wir uns für den nächsten Morgen.

    Wer sich nicht lebt, wehrt sich verkehrt!

  • Ich weiß gar nicht ob ich über Ihn schreiben darf aber ich riskiere es jetzt einfach mal. Ich habe mir die Dokumentation seiner Auswanderung vor Yolanda angesehen. Dabei wirke er wie ein idealistischer Typ der irgendwie zu groß und stattlich geraten war für ein Land mit lauter kleinen Leuten. Nun Yolanda hat wohl das Leben aller Philippinos aus der Region verändert aber auch Ihn hat dieses Ereignis sehr mitgenommen. Jedenfalls konnte man das an den vielen Interviews und Artikeln in der deutschen Presse entnehmen.
    Ich habe auch aufmerksam die Diskussion über Ihn hier gelesen. Er scheint zu polarisieren. Also war ich doch sehr gespannt Ihn persönlich in Telegrafo zu erleben. Wir trafen uns um 10 Uhr und nach einer Stunde fahrt bogen wir in den Dschungel ab . Jedenfalls kam es mir so vor. Kein Mensch würde das finden ohne Guide.
    Bernd jedoch kannte sich aus und nach abenteuerlichen 5 Minuten Djungelweg die unsere Dampfmaschine ohne einmal aufzusetzen überstand, standen wir plötzlich vor seinem Haus.
    Er empfing uns offen und vorbehaltlos. Unsere Konversation fand komplett in Englisch statt damit meine Liebste auch folgen konnte. Er ist in der Tat eine „Type“. Er redet gerne und lacht laut und erzählt aus seiner Zeit während und nach Yolanda. Das Ereignis steckt Ihm wohl heute noch in den Knochen. Natürlich sind seine Geschichten aus dieser Zeit teilweise so atemberaubend dass man sich schon fragt ob dass alles so stattgefunden hat aber egal- ich wollte den Menschen sehen und ihn vorbehaltslos beurteilen und das konnte ich nach den 2 Stunden die wir in seinem „Wohnzimmer bzw. Esszimmer auf der Terrasse verbracht haben. Wir lachten viel, er erzählte viel und es hat rundherum spaß gemacht. Ob alles stimmt…… interessiert mich nicht die Bohne. Ich werde Ihn auf jeden Fall bei meinem nächsten Aufenthalt wieder besuchen.
    Ich möchte hier nicht näher auf seine Lebensumstände eingehen da ich das mit Ihm nicht abgesprochen habe. Aber mir macht er einen zufriedenen Eindruck. Er arbeitet hart um seine Familie durchzubringen hauptsächlich nachts wegen der schlechten Internetverbindungen und klar – er ist alleine von seiner Statur und seiner Stimme her ein „Rambo“ aber – jedenfalls mein Eindruck ein liebenswerter mit weichem Kern.
    Ich denke er hat bestimmt schon einige Fehler gemacht in der Vergangenheit aber die Person die da vor dir sitzt ist es allemal wert sich mit Ihr vorbehaltslos auseinanderzusetzen.
    Nach zwei Stunden machten wir uns auf den Heimweg und kehrten unterwegs im Haynan ein. Ein Restaurant irrigerweise benannt nach dem Tropensturm Yolanda. Auf so eine Idee muss man erst mal kommen. Wer jedoch hunger hat und dort vorbei kommt (Zwischen Tolossa und Tacloban) sollte einkehren. Gutes Essen zu normalen Preisen.
    Schließlich verabschiedeten wir uns von Bernd und Rosi und diese Verbindung wird wohl bleiben. Schön dass man Menschen im Umfeld weiß die sympatisch sind.

    Wer sich nicht lebt, wehrt sich verkehrt!

  • Tja, wie schnell die drei Wochen doch wieder rum waren. Dieses Mal kam es einem besonders schnell vor da wir ja einiges unternahmen.
    Hatte ich noch bei meinem letzten Besuch depressive Durchhänger die mich an der ganzen Sache zweifeln ließen muss ich sagen dieses Mal war es genau das Gegenteil. Bedingt durch das Kennenlernen einiger Menschen, bedingt durch die Harmonie die ich fühlte sowohl mit meiner Liebsten als auch mit Ihrem Bruder der ein richtiger Freund geworden ist, bedingt dadurch dass ich dieses Mal bewusst die Kontakte mit der Family ansonsten auf ein Minimum beschränkt habe kann ich heute sagen es war ein durchweg tolles Erlebnis. Das schreit nach weiteren Reisen .
    Am Morgen des Abfluges gingen wir nochmals zum Frühstück ins Dream Coffee. Auch hier wurden wir von der Besitzerin wie alte Freunde begrüßt. Sie setzte sich zu uns, wir plauderten und lachten …. Genau so muss es sein in einer Gegend die man Heimat nennt. Und es wird mehr und mehr meine Heimat.
    Mein Flug ging um 18.30 und um 23.30 war der Weiterflug nach Dubai geplant. Ich habe mich extra für die teurere Variante PA entschieden da Air Asia mir wegen der teilweise horrormäßigen Verspätungen zu riskant erschien. Und siehe da…. Cebu war pünktlich, Air Aisa flog um 18 Uhr anstatt um 16 Uhr und PA….. die waren bei Abflugzeit gerade mal in Manila gestartet.
    Ich ging zum Schalter und fragte wie das aussieht mit meinem Anschlussflug. No Problem…. Und tatsächlich. Obwohl ich mit 80 Minuten Verspätung gelandet war wurde ich von dem freundlichen PA-Personal gewissermaßen als VIP-Kunde durchgeschleust. Ich musste in den ersten Bus einsteigen der daraufhin sofort losfuhr. Ich wurde am Busausstieg von einem eigenen PA-Mitarbeiter abgeholt und mein Gepäck wurde mit den ersten Stücken aufs Band gelegt und so war ich 70 Minuten vor Abflug am Schalter und konnte bei Emirates einchecken. Eine Behandlung mit WOW-Effekt.
    Nun sitze ich in Dubai und warte auf den Weiterflug. Ich werde meinen Bericht noch mit einem Resume beenden und dann war es das mal wieder von meiner Seite aus.
    Resume: Ich habe die Philippinen lieben gelernt, ich habe gezweifelt, ich habe gezaudert und doch ich weiß heute dass es das Land ist in dem ich leben werde – wenn nichts unerwartetes dazwischen kommt.
    Vielen Dank an Alle die diesen Bericht verfolgt haben und mich aufmuntern weiterzuschreiben. Ich wollte eigentlich nicht mehr viel berichten aber es macht ja auch Spaß. Und auch wenn es für die alten Hasen ein müdes Grinsen hervorruft. Es kommen ja immer wieder neue Menschen mit neuen Träumen und neuen Ideen ins Forum. Wenn ich dem einen oder anderen ein paar Denkanstöße geben kann oder ein paar Tipps beisteuere dann lohnt es sich auch zu schreiben.
    It is more Fun on the Philippines then anywhere else 

    Wer sich nicht lebt, wehrt sich verkehrt!

  • Danke :clapping :clapping :clapping


    Ich mag deine Art zu schreiben, auch wenn ich die Art des Urlaubs (Schrottkarre :floet und Anhang) nicht teile. Deshalb hoffe ich auf weitere Reiseberichte für die Zukunft. Ein ganz fettes Dankeschön :blumen :hi

    Eine gute Landung ist eine, bei der du hinterher weggehen kannst. Eine phantastische Landung ist eine, bei der das Flugzeug noch einmal verwendet werden kann. Starten muss man nicht. Landen schon

  • So macht das Forum wieder Spass, dank Leuten wie dir welche die Philippinen so akzeptieren wie sie sind :clapping


    In diesem Sinne: Danke und ich denke wir treffen uns mal in Bohol oder Leyte... :blumen 8-)


    wie schon bei all deinen Berichten fühle ich mich irgendwie nah an der Story... viele Gemeinsamkeiten, viele gemeinsame geographische Eckpunkte.
    ...Auch ich habe mich in die Philippinen verliebt... Meine erste Reise anfangs 2009 führte mich nach southern Leyte und auch kurz nach Tacloban...
    ...Ubay-Bato mit der Fähre, schon einige Male erlebt... dass man da jetzt reservieren muss war absehbar und ist auch gut so. Wäre dann bei Gelegenheit froh um die Nr.
    ...auch wir haben uns Gedanken gemacht bezüglich der Automieterei und haben uns vor 4 Monaten entschlossen ein gutes second hand Auto zu kaufen, was auch auf Bohol ein schwieriges Unterfangen war. Aber wir sind zufrieden mit unserem Honda Accord 1996 =)


    Und dass du followyou wieder zum schreiben bringst, dass wird einige hier (und mich ganz besonders) sehr freuen :clapping


    Ich freue mich auf weitere tolle Zeilen!



    LG
    Jarno

  • Ich mußte letztes Jahr eine SMS an die Nr. 09321517908 senden mit Datum, Wagentyp und Anzahl der Personen. Danach bekam ich eine Bestätigungsmail und ging dann zum Schalter und konnte meine Tickets kaufen und bezahlen.


    ...Ubay-Bato mit der Fähre, schon einige Male erlebt... dass man da jetzt reservieren muss war absehbar und ist auch gut so. Wäre dann bei Gelegenheit froh um die Nr.

  • Danke für den Bericht.


    Schön zu lesen, wenn Jemand Land und Leute richtig zu nehmen weiß, und dabei glücklich ist.
    Nur darum geht es.


    In vielen Deiner Beschreibungen habe ich mich wieder erkannt. Manches sehe ich anders oder würde es anders tun. Das ist aber egal.


    Ich freue mich, daß Du Dich sichtlich wohlfühlst.

  • schliesse mich an, sehr nett geschrieben...und schoen, dass es Dir hier immer noch gefaellt.


    welche Farbe hat der Rauch Deiner Dampfmaschine?
    weiss: Wasser wird verbrannt, vermutlich Zylinderkopfdichtung kaputt, evtl. groesserer Schaden
    blau: Oel wird verbrannt, wahrscheinlich Ventilschaftdichtungen alt und sproede, evtl. Kolbenringe und Zylinderbuchsen verschlissen
    schwarz: schlechte, zu fette Verbrennung: Luftfilter dicht, evtl. Einspritzduesen verschlissen


    alles halb so schlimm, kriegen die in Tacloban schon hin.



    Wäre dann bei Gelegenheit froh um die Nr.


    s. Foto. Da gehts zwar um die Boote nach Cebu, ist aber die gleiche Gesellschaft die nach Ubay faehrt.
    Das Foto ist allerdings schon ein halbes Jahr alt :-)

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    tschö
    Juanico