Diskussion zu: Das Wagnis oder Business on the Philippines

  • ER hat Verantwortung für den Laden? Seit wann das denn?

    Verstehen kann ich ihn trotzdem, immerhin arbeitet er seit Wochen für lau.....Was willst Du da machen?

    Er hat Verantwortung fuer seine Schicht und das Barbecue was er schon herausgelegt hatte.

    Es gehoert auch auf den Philippinen zum Standard dass man seinen Arbeitgeber informiert wenn man nicht zur Arbeit kommt - zumindest wenn man die Arbeit behalten moechte.


    Dass sein Spaß an dem Laden nachgelassen haben koennte mag sein. Aber GM hatte ihm ja angeboten dass er jederzeit sagen kann wenn er frei haben moechte.


    LG CARABAO

  • Natürlich ist das NICHT Ok aber..... im Falle von Ihm müssen und wollen wir beide Augen zudrücken. Der Mann ist ein Phänomen wenn er arbeitet. Egal was er macht - er macht es gründlich. Er stammt aus den Slums von Tacloban aber der Laden, mein GM das alles ist wie seine Familie. Dass er dabei mal "nebenrausgeht" sollten wir nicht so hoch hängen. Wenn es öfter passiert dann schon aber im Moment.... Er schläft inzwischen permanent dort. Geht nur zum duschen nach Hause. Er ist also das backup sollte dem Madel in der Nacht mal ein paar unangenehme Gestalten in den Laden schneien.


    Insgesamt ist der Typ Mensch für mich wirklich einzigartig. Er ist schweigsam. Ein Beispiel... Als ich vor Ort war hatte ich zwei Standen Zigaretten mitgebracht aus Abu Dhabi. Er raucht wenig aber er raucht. Als ich Ihm bedeutete dass er gerne von den Zigaretten nehmen könne lächelte er aber sagte nichts. Nächsten Morgen war die Schachtel leer. Es fehlten gut 10 Zigaretten. Ich fragte Bruder ob er so viel geraucht hätte aber der verneinte. Es stellte sich heraus dass Doi Doi die 10 Zigaretten einfach mitgenommen hat zu seinen Freunden und dort verteilte. Darauf hin machte ich Ihm klar dass er gerne davon rauchen dürfe aber eben nur er weil sonst die Zigaretten sehr schnell aufgebraucht sind. Ab diesem Zeit punkt fehlte immer nur eine oder zwei Zigaretten.


    Und auf dem Bau war er sowieso unschlagbar.

    Wer sich nicht lebt, wehrt sich verkehrt!

  • Je kleiner der Laden und das Gehalt, desto größer die "Fluktuation". Oft haben die ja nicht mal Verträge, Urlaubsansprüche, Lohnfortzahlung bei Krankheit etc., daher geben sich die "Arbeitgeber" oft sehr flexibel.

    In Grossunternehmen sieht das natürlich anders aus.


    Die Entscheidung, wie sie damit umgeht liegt einzig und allein bei GM und WNN.

    Pinoys sind IMHO sehr spontan und emotional.

  • Mystery check?


    Also liebe Forums - Mitglieder - irgendeiner von Euch war gestern unter Tage im Shop.


    Die Tag - Schicht berichtete, dass ein Forreigner mit einem Motorrad vorgefahren sei, Fotos vom Shop gemacht hätte und dann rein kam. Er kaufte ein paar Kleinigkeiten und fragte die Tagschicht ob Sie die Frau vom Besitzer wäre.


    Diese Infos gibt es exklusiv nur hier. Will sich derjenige irgendwann zu erkennen geben?


    Es würde mich natürlich brennend interessieren ob derjenige meine Schilderungen dort wiedergefunden hat und was für einen Eindruck er vom Shop hatte. Auch wenn es negativ sein sollte kann ich das aushalten.


    Wenn er übrigens meine GM treffen möchte muss er zwischen 17 und 23 Uhr kommen. Und wenn er sich zu erkennen gibt gibt es den versprochenen Kaffee oder dann wahlweise ein Pilsen auf meine Kosten.

    Wer sich nicht lebt, wehrt sich verkehrt!

  • Also liebe Forums - Mitglieder - irgendeiner von Euch war gestern unter Tage im Shop.

    Ich war der geheimnisvolle Foreigner, der gestern früh im Shop war. War auf der Durchreise von Tacloban nach

    Samar. Leider war die Dame des Hauses nicht anwesend. Der Shop macht einen sehr guten Eindruck, auch die Verkäuferin war motiviert. Viel konnte ich mit meiner beschränkten Transportkapazität nicht einkaufen. Da ich ja vorher ein gutes Frühstück im Hotel genossen hatte, habe ich auch auf den Kaffee verzichtet und für Pilsen war es mir definitiv noch zu früh.



    Länger konnte ich mich nicht aufhalten, denn es lag noch eine grössere Strecke vor mir bis

    San Isidro oder Allen und unterwegs wollte ich noch die Lulugayan Waterfalls besuchen bei Calbiga/Samar.

    Die sind absolut empfehlenswert.



    Wünsche weiterhin viel Erfolg und Durchhaltewille mit dem Shop.


    Habe übrigens schon am Vorabend nach dem Laden gesucht, aber nicht realisiert, dass er so weit ausserhalb der

    Stadt liegt und bin daher zu früh wieder nach Tacloban zurück.


    Gruss

    Peter


    P.S. Diesen Beitrag evtl. in den Diskussionsthread verschieben.

    2 Mal editiert, zuletzt von Perles ()

  • Mensch Perles, schade mein GM hätte sich bestimmt riesig gefreut. Vielleicht ein anderes Mal.


    Danke für den durchaus positiven Check. Sollte als Einladung an alle Member verstanden werden wenn Sie mal in Tacloban vorbeikommen ist ein Besuch in unserem Forums- Laden ein MUSS. :D


    Wenn ich da bin werde ich ein BBQ - Abend organisieren für die die sich befähigt fühlen nach Tacloban zu kommen. Essen wird frei sein und Getränke müssen an mein GM bezahlt werden. Habe diese Idee der Dame mitgeteilt sie meinte dann müssen ich aber das Essen auch bezahlen. So geht das mit den Managern. Sie ist eben rundherum geizig wenn es ums Business geht.

    Wer sich nicht lebt, wehrt sich verkehrt!

  • Zitat

    Es wird immer mehr Bier gekauft und auch die Lady-Drinks gehen gut.

    Hey WNN,


    vorsicht mit diesem Begriff, sonst springt der Umsatz noch in ungewohnte Höhen :yupi.

    Weiterhin viel Erfolg, die Wochenbilanz kann sich doch sehen lassen.

    Langfristig werdet ihr schon die richtigen Stellschrauben finden und ihr justiert ja schon, siehe Eier.

    Vielleicht könnt ihr ja einen Deal mit der Würstchenfabrik machen?


    Beste Grüße

    deepdiver27


    Wir, die guten Willens sind, geführt von den Ahnungslosen, versuchen, für die Undankbaren das Unmögliche zu vollbringen. Wir haben so viel mit so wenig so lange versucht, dass wir jetzt qualifiziert sind, fast alles mit nichts zu bewerkstelligen.


    Quelle unbekannt

  • Seit dieser Woche haben wir ein Facebook - Account. https://www.facebook.com/andray2016/ . Mit dem werden wir nun versuchen etwas "Marketing" zu betreiben. ich habe von DE aus 15 Dollar investiert und wir bewerben nun die Shopseite auf Facebook. Mal sehen ob das ein paar Kunden in den Laden spült.

    Gut gemacht. Facebook ist hier in den Philippinen ein sehr wichtiger Informationsträger. Wichtiger als bezahlte FB Werbung ist ein beinahe täglicher Update. Ebenfalls wichtig sind Likes und Follower. Wenn ihr zum Beispiel einen besonders günstigen Einkauf gemacht habt, könnt ihr eine zeitlich beschränkte Promo starten, ohne Geld zu verlieren. Motto: As long as stock lasts.
    Weiterhin viel Glück und Energie


    - followyou -

  • Hallo followyou,

    genau das ist der Plan. Facebook hat auf den PHil noch einen viel höheren Stellenwert als in Deutschland. Unser Post share and get for free soll dazu dienen möglichst viele Follower zu erhalten. Dann werden wir diese mit regelmäßigen Angeboten bewerben und auch mal was lustiges einstreuen.


    Habe da schon einige Ideen.


    Danke für Deine Bewertung aus der Ferne :)

    Wer sich nicht lebt, wehrt sich verkehrt!

  • Vollkostenkalkulation


    Einige haben ja mal den Wunsch geäußert, dass ich mal eine Vollkostenkalkulation hier einstellen sollte damit man abschätzen kann ab wann der Laden wirklich echte Gewinne für mich als Investor abschmeißen würde.

    Ich lasse mal Abschreibungen weg weil das zu kompliziert würde und lasse auch mal weg, dass meine Investition verzinst werden müsste oder so was. Das wäre zwar kaufmännisch korrekt aber das verzerrt das Bild dann komplett.


    Das Szenario welches ich errechnet habe geht von folgenden Voraussetzungen aus:


    Personal in jeder Schicht 2 Personen (Nacht und über Tag + Abends GM und Bruder).

    Dazu Kuja Doi Doi für den BBQ .


    Damit würde die Kalkulation wie folgt aussehen:


    Miete 30.0000

    Strom 5.000

    Fremdpersonal Tag 15.000

    Fremdpersonal Nacht 15.000

    GM 9.000

    Brüderchen 9.000

    Doi Doi 7.500

    Buchhalter 4.500

    Sonstige Kosten (Benzin) 2.000

    Internet 3.000


    Gesamtkosten 100.000 Pesos.


    Um nach Abzug der MwSt. einen Reinerlös von diesen 100.000 Pesos zu erzielen müssen wir einen Umsatz von 527.000 Pesos generieren.

    Dabei wurde der BBQ mit 1.000 im Schnitt am Tag gerechnet und der Rest - also 496.000 über den Shop. Davon wiederum vielen täglich 3.000 auf die Nacht und 13.000 auf den Tag.


    So wie es im Moment aussieht werden wir wohl im März - dem 2. Monat seit Eröffnung einen Umsatz um die 220 - 250 T Pesos erreichen können.


    Bedeutet also wir haben noch 18 Monate Zeit um unser Ziel zu erreichen. (Dann muss erst die volle Miete bezahlt werden).


    Falls irgendjemand einen Fehler findet einfach hier reinschreiben, dann kann ich mich korrigieren.

    Wer sich nicht lebt, wehrt sich verkehrt!

  • Danke fürs einstellen der Zahlen.


    5.000 Peso für Strom erscheint mir für den Laden vielleicht etwas zu wenig, angesichts. ( zukünftig) mehrerer Kühlschränke, Beleuchtung und AC.


    Ich würde noch eine Position für Reparaturen der Geschäftsausstattung, z.B. 5% der Anschaffungskosten pro Jahr, berücksichtigen.


    Den Wert Eurer Einbauten, Renovierungen und Geschäftsausstattung einfach zusammen rechnen und bis zum Ende des Mietvertrages abschreiben. Ist nicht kompliziert, berücksichtigt dann aber euer Investment in angemessener Weise.


    Ich vermisse Positionen für Werbemaßnahmen und -Artikel, einheitliche T- Shirts fürs Personal, rechtliche Abgaben unter anderm.


    Weiterhin würde ich monatlich einen prozentualen Anteil des durchschnittlichen Warenbestandes als Schwund berücksichtigen. Weiß nicht, was da angemessen wäre. 5 % ?


    Wenn man das alles berücksichtigt müsstet ihr einen Netto - Umsatz von ca. 650.000 Peso pro Monat erwirtschaften. Dann wären die Gehälter für die Familie bezahlt, aber noch kein darüber hinausgehender Gewinn erwirtschaftet.

  • Hi WNN,


    vielen Dank dass Du uns Deine Kalkulation zur Verfuegung stellst!


    Dabei wird in dem Geschaeft weiter nichts gestohlen, es verdirbt keine Ware, es laeuft keine Ware ab (das wird irgendwann ein Thema).

    Was ist mit allgemeinen Steuern?

    Was ist mit Kosten fuer jaehrliche Permits/Genehmigungen (auf Monat umgelegt)?


    "Expect the Unexpected"

    Du hast ja jetzt schon erlebt dass mal eine Scheibe springt, mal muss ein Feuerloescher gekauft werden. Mach Dich darauf gefasst dass frueher oder spaeter noch mehr Behoerden bei Euch erscheinen werden, z.B. um Mitarbeiter zu Lehrgaengen zu schicken etc.

    Dann kann imnmer mal wieder ein Taifun durchziehen (Taifune lieben Tacloban) und es muss renoviert werden etc. etc.

    Ein geschaeftlich genutztes Fahrzeug muss mal in die Werkstatt etc. etc.

    Erwarte also das Unerwartete. Man weiss zuvor nicht was - aber irgendwelche unerwarteten Kostenfaktoren kommen immer. Dafuer sollte man als erfahrener Kaufmann jeden Monat eine bestimmte Summe einplanen (realistisch wohl mindestens zwischen 5.000 und 10.000 Peso).


    Ich gehe daher mit Phil-Ole konform dass bei einer Vollkostenkalkulation die uebliche Extrakosten und Schwund im normalen Rahmen einschliesst ein Umsatz zur Deckung aller Kosten von ca. 650 k benoetigt wird.


    Was ist eigentlich mit Deinen 285.000 Peso Investition mit welcher Du den Laden renoviert hast? Hast Du die Summe schon abgeschrieben? Eigentlich war ja mal geplant die 15.000 Peso Mietersparnis schon jetzt jeden Monat aus den Umsaetzen zurueckzulegen. Da dies derzeit nicht moeglich ist verlierst Du erst einmal jeden Monat 15.000 Peso aus Deiner Investition.

    Wenn Du diese Summe nicht abgeschrieben hast kommen spaeter auf die Vollkostenrechnung noch einmal 15.000 Peso pro Monat als Rueckzahlung der Investition obendrauf.



    LG Carabao

    Einmal editiert, zuletzt von Carabao ()

  • Fremdpersonal Tag 15.000

    Fremdpersonal Nacht 15.000

    GM 9.000

    Brüderchen 9.000

    Doi Doi 7.500

    Noch etwas:


    Wenn der Umsatz sich irgendwann in den Dimensionen 500 k, 600 k oder darueber bewegt ist die Frage ob dieses Personal insbesondere tagsueber ueberhaupt noch ausreicht. Geplant sind wohl tagsueber zwei Schichten mit jeweils Freundin und einem Fremdpersonal sowie Bruder und einem Fremdpersonal.

    600 k Umsatz machen aber viel mehr Arbeit im Vergleich zu heute. Der Bestand muss staendig auf fehlende Artikel ueberprueft werden, Ware muss verhandelt werden, bestellt werden, kontrolliert werden, eingeraeumt werden, Die Verwaltung der heutigen Verkaufslisten und die gesamte Organisation wird viel aufaendiger. Ob Freundin und Bruder dann noch viel Zeit haben werden waehrend ihrer Schicht im Geschaeft zu stehen und zu verkaufen ist fraglich. Wenn Freundin oder Bruder z.B. zur spontanen Warenbeschaffung in ihrer Schicht ausser Haus sind bleibt dann nur noch eine Fremdkraft in einer Tagesschicht die schnell ueberfordert sein kann mit moeglicher Folge eines Kontrollverlustes. Waehrend sie darauf konzentriert ist abkassieren waere es ein Leichtes fuer Kunden in anderen Ecken des Ladens sich die Taschen vollzustopfen.

    Bei fast allen Geschaeften mit derartigen Dimensionen steht deswegen trotz CCTV noch ein Guard am Eingang. Aktuell wird er zwar wohl noch nicht gebraucht, wenn sich die Umsaetze aber in den Dimensionen bewegen wie hier besprochen wohlmoeglich schon wenn man kein Lehrgeld zahlen moechte. Die stehen dort ja nicht nur zum Tuer aufhalten sondern haben vor allem Kontrollfunktionen. Dass fast alle groesseren Geschaefte dieser Art mit Guards arbeiten muss ja einen Sinn haben. Geld fuer unnoetiges Personal zu verschenken hat niemand.



    LG Carabao

    .

    4 Mal editiert, zuletzt von Carabao ()

  • Hallo @WNN,


    nochmals vielen Dank für die Darlegung Deiner Zahlen. Es ist wirklich toll, wie offen Du hier berichtest. Nur deshalb ist es ein klasse Thread geworden. Finde ich jedenfalls.


    Ich halte das für sehr wichtig, daß man diese Dinge in regelmäßigen Abständen zu Papier verbringt und überprüft. Nur so wird einem klar, wo man wirklich steht und wo die Reise hingehen wird.


    Fasse mein Geschreibsel bitte nicht als Meckern auf, sondern als Anreiz zum Überlegen. Ich glaube wirklich , daß Du auf einem sehr gefährlichen Weg bist und wichtige Eckdaten des Ladens kritischer hinterfragen und analysieren solltest. Ich bestehe nicht darauf Recht zu haben, komme aber zu anderen Schlußfolgerungen als Du.


    Vollkostenkalkulation


    Gesamtkosten 100.000 Pesos.

    Wie bereits weiter oben dargelegt, glaube ich daß einige weitere Positionen zwingend hinzugefügt werden müssen, um wirklich eine Vollkostenkalkulation vorliegen zu haben.


    Ich würde daher im Jahresmittel bei der derzeitigen Kostenstruktur eher von 130.000 Peso im Monat ausgehen. Bei hoffentlich steigenden Umsätzen und benötigten Investitionen wird es m. E. in Richting 150.000 Peso gehen. Dabei gehe ich von Reparaturkosten von 5% des Inventars aus, sowie 5% Schwund von dem durchschnittlichen monatlichen Warenbestand aus. Das sind Schätzungen. Die tatsächlichen Werte können deutlich darüber liegen. Darunter eher nicht.


    Fremdpersonal Nacht 15.000


    Davon wiederum vielen täglich 3.000 auf die Nacht und 13.000 auf den Tag.

    Momentan habt ihr noch keine 3.000 Peso pro Nacht, aber selbst wenn das in Zukunft erzielt werden könnte, ist es bei weitem nicht ausreichend um Öffnungszeiten von 24/7/365 darzustellen.


    3.000 pro Nacht bedeutend 90.000 pro Monat. Bei einer Marge von 20% ist das ein Deckungsbeitrag von 18.000 Peso pro Monat.


    Von diesen 18.000 Peso werden 15.000 Peso für Personal bezahlt.

    Es stehen also lediglich 3.000 Peso für alle weiteren anfallenden Kosten zur Verfügung, wie Strom, Abgaben, Reparaturen, Schwund und so weiter und so fort.


    Es stellt sich die Frage, ob die langen Öffnungszeiten dann wirklich noch Sinn machen. Meiner Meinung nach ist es anhand der von Dir vorgelegten Zahlen ein Minusgeschäft.


    So wie es im Moment aussieht werden wir wohl im März - dem 2. Monat seit Eröffnung einen Umsatz um die 220 - 250 T Pesos erreichen können.

    ........

    Gesamtkosten 100.000 Peso

    250.000 sind nicht annähernd kostendeckend und würden einen monatlichen Verlust bedeuten.


    Wenn ich davon ausgehe, daß 250.000 Peso bei einer Marge von 20% einen Deckungsbeitrag von 50.000 Peso bringen, dann machst Du bei den von Dir ermittelten Gesamtkosten bereits 50.000 Peso Verlust pro Monat. Bei meiner Rechnung wären es sogar 80.000 Peso, da ich von 130.000 Peso Kosten ausgehe.


    Sollte das so eintreten, und würdest Du kein weiteres Kapital nachschießen, könntest Du in sehr kurzer Zeit keine Waren mehr einkaufen und benötigte Investitionen tätigen. Selbst wenn an die Familienmitglieder kein Gehalt ausgezahlt wird, würde es nicht ausreichend sein um kostendeckend zu arbeiten. Du machst bei 250.000 Umsatz Verluste, die den Fortbestand des Ladens gefährden, bzw. weitere Kapitalspritzen erfordern. Egal ob die volle Miete bezahlt wird oder nicht. ( Die ist bereits bezahlt)


    Bedeutet also wir haben noch 18 Monate Zeit um unser Ziel zu erreichen. (Dann muss erst die volle Miete bezahlt werden).

    Ich komme da zu anderen Schlußfolgerungen. Sorry.


    Die volle Miete hast Du bereits vom ersten Tag an bezahlt. 50% in bar, und 50% in Form der Ladeneinrichtung. Das sogar im Voraus. Es wird also jeden Monat die volle Miete beglichen, und ist damit zwingend zu 100% in die Kalkulation mit aufzunehmen.

    Du verwechselst m.E. in Deiner Kalkulation Kosten und Cash Flow. Das ist sehr gefährlich.


    Du hast meiner Meinung nach keine 18 Monate mehr Zeit, es sei denn Du gleichst die monatlichen Verluste aus und schießt Kapital nach.


    Wie oben dargelegt, machst Du nach Deiner Rechnung 50.000 Verlust pro Monat, sprich 900.000 in 18 Monaten.

    Nach meiner Rechnung wären es 80.000 Verlust pro Monat, oder 1.440.000 in 18 Monaten.

    Kannst und willst Du das ausgleichen ?


    Schießt Du kein Kapital nach, kannst Du den Warenbestand nicht nur nicht aufstocken, sondern er wird successive abgebaut. Zahlst Du die Gehälter an die Familie nichts aus, verzögert das den Prozess, verhindert ihn aber nicht.


    Ich lasse mal Abschreibungen weg weil das zu kompliziert würde und lasse auch mal weg, dass meine Investition verzinst werden müsste oder so was.

    Deine Investition fließt in Höhe von 15.000 Peso pro Monat in Form von geleisteten Mietvorauszahlungen in die Kosten ein. Das ist Fakt und muß zwingend bei Deiner Kalkulation berücksichtigt werden. Es ist nichts weiter als ein aktiver Rechnungsabgrenzungsposten, der monatlich aufzulösen ist.


    Über Zinsen brauchen wir zur Zeit nicht ernsthaft sprechen.


    Abschreibungen auf die Geschäftseinrichtung würde ich mitnehmen. Regale, Theke, Kühlschränke etc.

    Geh von 3 Jahren aus. Aber kaß sie auf keinen Fall weg, denn sie müssen ja verdient werden.


    Das wäre zwar kaufmännisch korrekt aber das verzerrt das Bild dann komplett.

    Das sehe ich anders.

    Das Bild wird nicht verzerrt dadurch, sondern entspricht mehr der Realität, als wenn man es wegläßt.


    Insbesondere die geleistete Mietvorauszahlung muß vom ersten Tag an berücksichtigt und verdient werden. Nicht erst in 18 Monaten.


    Um die benötigten, und lediglich kostendeckenden, Umsätze von 650.000 zu erreichen, ist meiner Meinung nach eine erneute Überprüfung des Geschäftsmodells notwendig, besonders hinsichtlich Warensortiment, Marge und Öffnungszeiten. Da die Verkaufspreise vom Markt vorgegeben werden, liegt hier besonderes Gewicht auf den Einkaufsbedingungen.


    Bleibt zu hoffen, daß die Facebook Seite was bringt. Von 250.000 bis 650.000 ist es ein langer Weg. Der kann nur erfolgreich beschritten werden, wenn weitere Maßnahmen ergriffen werden.


    Ich hoffe, Du faßt meinen Beitrag nicht als böswilliges Gemecker auf. Ist wirklich nichts in gemeint.

  • Phil-Ole ich stimme deiner Analyse (i.w.) zu. Aber wie sieht es den normalerweise aus? In den Anfangsmonaten einer Existenzgründung kann man üblicherweise nicht gleich davon ausgehen, dass ein Business auf Vollkostenbasis (inkl. aller kalkulatorischen Kosten) funktioniert. Wichtig ist für mich in den ersten 3 bis 6 Monaten, dass die tatsächlichen Ausgaben (inkl. Wareneinkauf) durch die Einnahmen gedeckt sind bzw. eine Unterdeckung (hier durch WNN) ausgeglichen werden können, da keine Kreditaufnahme für GM in Frage kommt.


    Insbesondere die geleistete Mietvorauszahlung muß vom ersten Tag an berücksichtigt und verdient werden. Nicht erst in 18 Monaten.

    Wenn ich es richtig verstanden habe, hat WNN diese Investitionskosten, die zur Halbierung der Mietzahlung geführt haben, der Freundin als "Starthilfe" (ohne Rückzahlungsverpflichtung) zur Verfügung gestellt. Und insofern besteht jetzt m.E. nicht der unbedingte Druck, dass dieser Betrag "verdient" sein muss.


    Interessant wäre ein Abgleich der jetztigen Vollkostenkalkulation mit der ursprüngliche Kalkulation (Einnahmen und Kosten).


    Facebook finde ich gut. Vielleicht lässt sich auch noch etwas über andere Werbemittel (z.B. Verteilung von Handzetteln) machen?


    Ich denke, bei weiterer Nachschärfung des Geschäftsmodells und Warenangebot, es ist zu schaffen, wenn es keine völlig unplanmässige Ereignisse gibt.


    Gruß

    roha

  • Phil-Ole ich stimme deiner Analyse (i.w.) zu. Aber wie sieht es den normalerweise aus? In den Anfangsmonaten einer Existenzgründung kann man üblicherweise nicht gleich davon ausgehen, dass ein Business auf Vollkostenbasis (inkl. aller kalkulatorischen Kosten) funktioniert.

    Da hast Du sicherlich recht.

    Aber auch, oder gerade, in den Anfangsmonaten muß man das Geschäftsmodell überprüfen. Und dazu gehört neben verläßlichen Informationen und Daten auch eine Kalkulation, die alles berücksichtigt, was verdient werden muß.


    Natürlich muß ein Geschäft bei Neugründung nicht sofort den großen Gewinn abwerfen. Aber es ist doch wichtig zu wissen wo man steht, wieviel Verlust man macht und warum. Nur dann können die Weichen entsprechend gestellt werden und es wird zum Beispiel auch klar, welch zukünftigen Kapitalbedarf man braucht und wann und für wie lange dieser bereit zu stellen ist.


    Und insofern besteht jetzt m.E. nicht der unbedingte Druck, dass dieser Betrag "verdient" sein muss.

    Es besteht keinerlei Druck, daß der Betrag zurück gezahlt werden muß zur Zeit. Da hast Du Recht. Den Cash Flow berührt es zur Zeit nicht.


    Aber der Anteil der Miete, der in Form von Investitionskosten bereits gezahlte würde, muß doch in die generelle Kalkulation des Geschäftsmodells von Anfang an mit einfließen. Es hat erheblichen Einfluss auf die Kostenseite, und damit auf die Berechnung der benötigten Marge.

    Man kann doch auch nicht in 18 Monaten einfach die Preise anteilsmäßig erhöhen, nur weil man auf einmal 15.000 pro Monst mehr Cash out hat.


    Interessant wäre ein Abgleich der jetztigen Vollkostenkalkulation mit der ursprüngliche Kalkulation (Einnahmen und Kosten).


    Ja. Das wäre interessant. Genauso wie eine Aufschlüsselung der Umsätze. Ich habe verstanden, daß im wesentlichen Getränke der Umsatzbringer ist. Was ist mit den ganzen anderen Artikeln ? Eventuell muß das Sortiment geändert werden.


    Macht es eventuell Sinn weitere Tische aufzustellen, vielleicht sogar im Inneren des Ladens, und dafür ein Regal rauszuschmeißen ?


    Das sind nur so Gedanken. Ich kann das nicht beantworten ohne detaillierte Zahlen.


    Ich denke, bei weiterer Nachschärfung des Geschäftsmodells und Warenangebot, es ist zu schaffen, wenn es keine völlig unplanmässige Ereignisse gibt.

    Die von Dir genannte Nachschärfung des Geschäftsmodells ist der Schlüssel für die weitere Zukunft.

    Ein ganz normaler Vorgang, der aber gerade in der Anfangsphase und bei geringer Kapitaldecke eine umso höhere Bedeutung hat.


    Es ist zu schaffen, und ein solcher Markt kann sicherlich profitabel betrieben werden. Es ist aber noch ein langer und steiniger Weg von 250.000 zu 650.000 Umsatz.


    Unplanmäßige Ereignisse gibt es immer. Das kann man kaum verhindern. Hoffen wir, daß es sich im Rahmen hält.

  • "

    "Damit würde die Kalkulation wie folgt aussehen:


    Miete 30.0000

    Strom 5.000

    Fremdpersonal Tag 15.000

    Fremdpersonal Nacht 15.000

    GM 9.000

    Brüderchen 9.000

    Doi Doi 7.500

    Buchhalter 4.500

    Sonstige Kosten (Benzin) 2.000

    Internet 3.000


    Gesamtkosten 100.000 Pesos.


    Um nach Abzug der MwSt. einen Reinerlös von diesen 100.000 Pesos zu erzielen müssen wir einen Umsatz von 527.000 Pesos generieren."


    Verstehe ich dass richtig, um die o.g. laufenden von 100.000 Pesos zu decken musst Du 527.000 Pesos umsetzen. Bei diesen 527.000 Pesos habt ihr dann noch keinen Peso für euch verdient?

    Tag der Auswanderung aus Deutschland: 30.04.2026

  • Phil-Ole voll einverstanden.

    Unplanmäßige Ereignisse gibt es immer. Das kann man kaum verhindern.

    Ich dachte bei "unplanmässige" Ereignisse insbes. daran. dass der Bruder oder Doidoi hinschmeisst oder es tatsächlich mal ein schlimmes Unwetter gibt und es keine Versicherung für den Schaden gibt.

  • Wenn ich es richtig verstanden habe, hat WNN diese Investitionskosten, die zur Halbierung der Mietzahlung geführt haben, der Freundin als "Starthilfe" (ohne Rueckzahlungsverpflichtung) zur Verfügung gestellt.

    WNN ging urspruenglich davon aus, dass die investierten Summen (nicht nur die Renovierungkosten, sondern auch alle anderen Investitionen) aus den Erloesen an ihn zurueckfliessen. WNN hat mehrfach von Rueckzahlung geschrieben, z.B. hier am 23.9.2018:


    Es ist trotz allem ein riesen Wagnis denn auch 600.000 Pesos Einsatz ist eine Menge Geld für mich. Ich rechne für mich damit dass ich eventuell noch ein paar Monate zuschießen muss aber es könnte auch von Anfang an klappen....


    Sie selbst und Ihr Bruder der gewissermaßen zweiter Chef sein wird bekommen jeweils 12.000 Pesos. Alles was darüber geht an Gewinn geht an mich zurück bis die Summe beglichen ist.

    Es war also nicht als Art "Schenkung" gedacht, WNN ging urspruenglich davon aus, dass seine Investitionen an ihn zurueckgezahlt werden. 750 bis 800 k Peso, die es am Ende dann wurden sind schliesslich eine Menge Geld.

    Dass daraus in absehbarer Zeit nichts wird ist bei den derzeitigen Umsaetzen verstaendlich. Eine zukuenftigen Gesamtkostenkalkukaltion muesste aber einen Tilgungsbetrag enthalten. Selbst wenn spaeter jeden Monat nur 15 k Peso zurueckgezahlt werden dauert es immerhin 4 bis 5 Jahre bis die urspruenglichen Investitionen beglichen sind.

    Deswegen meine Frage ob WNN den Betrag inzwischen schon gedanklich abgeschrieben hat weil davon nicht mehr die Rede ist.


    LG Carabao