Coming home for Christmas - Meine 6. Reise auf die Philippinen

  • 2. Feiertag - endlich wieder raus.


    Am zweiten Feiertag hatte ich dann genug vom in der Bude hocken und wir beschlossen unseren Bekannten in Tolossa zu besuchen da er ja inzwischen seit zwei Monaten das zweite Mal Vater geworden ist. Und meine Liebste wollte jetzt unbedingt das Baby näher betrachten. So eine Mischung aus Forreigner und Pinay ist ja immer wieder was spannendes.


    Meine Dampfmaschine schnurrte wie ein Kätzchen und der Weg war schnell hinter uns gebracht. Und dort war alles wie immer. Der Herr des Hauses saß auf der überdachten Terrasse und meine Liebste war ganz aus dem Häuschen ob des schönen Babys. Wir verbrachten dort drei Stunden und die Zeit verging wie im Flug. Auf dem Rückweg kehrten wir im Haiyan ein. Ein wirklich zu empfehlendes Lokal mit gutem Essen zu vernünftigen Preisen. Allerdings was mir immer wieder auffällt ist die Trägheit des Personals. Mann oh Mann - das dauert bis die sich mal bequemen einen zu bedienen. Den anderen Gästen scheint das nichts auszumachen aber ich bin dann doch etwas Service-orientierter. Aber wie schon immer wieder gesagt - nicht mit deutschen Maßstäben messen.


    Abends packten wir die Kids ein (inzwischen war die Horde auf 4 angewachsen - zwei vom "verstoßenen" Bruder übernachteten seit einigen Tagen bei uns) und machten uns auf den Weg nach Palo - dort hatten die findigen Barangay - Verantwortlichen ein schönes Weihnachtslicht - Arrangement bei der großen Kirche aufgebaut was die Menschen nun magisch anzog und für vielerlei Geschäft sorgte.


    Dabei besuchte ich erstmals den 7/Eleven - Shop der seit kurzem aufgemacht hatte. Es gibt innerhalb von 500 Metern jetzt gleich zwei dort und beide waren - wie überall auf der Welt Bumsvoll. Was mir sofort auffiel war, dass die Preise relativ gesalzen waren und die Regale gähnend leer. Entweder die wurden schlicht und einfach ausverkauft oder es fehlt an Nachschub. Jedenfalls scheint das Modell blind zu laufen weshalb ich die Kosten für dieses Franchising durchaus verstehen kann. Da hat man die Besuchergarantie. Ich kann nur hoffen, dass in der Straße in der wir im Februar eröffnen nicht auch noch einer kommt - dann sehen wir wahrscheinlich alt aus.


    Als Abschluss wurde dann noch auf den Gambling - Markt gegangen. Das bekannte Spiel. Ich gab jedem der Kids 50 Pesos und zwei schafften es tatsächlich mit 150 Pesos nach Hause zu gehen. Ich spielte ebenfalls und konnte die verschenkten Pesos wieder reinholen. Ich glaube sehr viel bleibt den Ständebetreibern nicht übrig bei den Spielen.


    Es werden aber schon kleinste Kinder mit dem Spielen vertraut gemacht - was ich jetzt nicht ganz so toll finde. Neben mir stand eine maximal 10 jährige mit schmuckem Handtäschchen die immer wieder 5 Pesos - Münzen auf die 6 Farben setzte die zur Verfügung standen. Sie tötete mich mit Blicken als Sie sah, dass mein Geldberg wuchs während Ihrer immer kleiner wurde. Wenn Sie dann gewann und ich nicht juchzte sie triumphierend.


    It´s more fun...... hehe

    Wer sich nicht lebt, wehrt sich verkehrt!

  • Die Sintflut - Regen und Familie haben epische Ausmaße angenommen.


    Das es viel regnet weiß ja jeder der im Januar oder in der Regenzeit generell auf die Phil geht. Aber heute regnet es zu viel.


    Das Auto mussten wir retten und an eine höher gelegene Stelle bringen.

    Inzwischen sind auch diverse Stellen in unserem Mietshaus gewässert da anscheinend die Drainagen am Haus verschmutzt sind und die riesigen Wassermassen nicht aufnehmen können. Da das Haus ca. 40 cm über der Straße steht geht das Wasser jetzt im Moment knapp bis unter die Eingangstür. Die erste Stufe steht schon unter Wasser noch 20 cm mehr und wir können im Wohnzimmer schwimmen gehen.


    Nicht nur der Regen ist angewachsen sondern auch die Bewohnerzahl in unserem Haus. Da es bereits Vorwarnungen gab bezüglich des Starkregens hat der "verstoßene" Bruder meine Liebste gebeten die Kinder aus seiner ersten Beziehung einige Zeit aufzunehmen. Drei an der Zahl.


    wir holten Sie bei Ihrer Mutter ab - dabei wurde mir klar warum er uns gebeten hatte. Das Haus - wenn man es so nennen will war eine aus Pressspan gebaute Holzhütte - der Weg dorthin bestand aus Morast und es wohnten dort noch neben den drei Kindern weitere 2 Kinder nebst Mann und Frau sowie Schwester. Also 8 Personen auf ca. 50 qm² Wellblech - Holzkonstruktion. Mir machte es nichts aus und so nahmen wir die dann eben auch noch auf.


    Bei unserer Tour in die Stadt war es ein Roulette spiel durch die Pfützen zu fahren, da man ja nicht wusste wie voll diese sind bzw. wie tief die Löcher gehen. Ohne Stoßdämpfer dann doch eher geschlichen. Dazu ist dann noch der Scheibenwischer auf der Fahrerseite weggeflogen. Konnte ihn glücklicherweise wieder "einfangen" und befestigen. Die Philippinos bringt das alles nicht aus der Ruhe. Es wird geduldig in die Fluten geglotzt als wäre es das aktuelle Fernsehprogramm- ok was soll man auch machen. Dafür war die Robinsons Mall North voll was normalerweise nicht der Fall ist.


    Ein Glück haben wir damals den Shop nicht bekommen bzw. genommen. Inzwischen musste Robinson den Mietern die Miete halbieren da keinerlei Geschäfte zu machen waren. Ohne Leute keine Kohle. Und die die drin sind sind eigentlich immer leer.


    Es gibt allerdings einige nette Lokale dort. Einmal das Republik - eine Pizzeria und das Kenny Rogers ein ebenfalls nettes Lokal. Das große Plus ist dass das Parkhaus überdacht ist und damit bei dem Wetter ohne Probleme trockenen Fußes den Eingang ermöglicht.


    Nun beherbergt unser Haus also 5 Kinder und 4 Erwachsene denn auch unser Handwerker Doi doi ist wieder aufgetaucht und wohnt wieder da. Da die Kinder aber sehr diszipliniert sind fällt es eigentlich gar nicht groß auf.


    Jetzt ist halt Leben in der Bude :)

    Wer sich nicht lebt, wehrt sich verkehrt!

  • Usman is crossing Leyte !! Nicht so gut wie Santa Claus is coming to town. Ich hoffe, ihr behaltet trockene Füße und müsst nicht die Schwimmsachen auspacken, he he he.:mauer

    Wir liegen etwas höher über der Straße, und so können wir "den Kelch an uns vorübergehen lassen".:tease

    Auch wir waren im Robinson, da sich nach den Feiertagen im Kühlschrank ein bemerkenswerter Schwund einstellt.

    Jetzt genießen wir trotz Usman unseren Salatteller getoppt mit Käse, Lyoner, gekochtem Schinken und Eiern und dazu ein Glas, oder auch ne Flasche, Rotwein.:friends

  • Nun beherbergt unser Haus also 5 Kinder und 4 Erwachsene denn auch unser Handwerker Doi doi ist wieder aufgetaucht und wohnt wieder da. Da die Kinder aber sehr diszipliniert sind fällt es eigentlich gar nicht groß auf.


    Jetzt ist halt Leben in der Bude :)

    Deine Hilfsbereitschaft finde ich toll. Hut ab.


    Hoffentlich bleibt ihr von wirklichen Katastrophen verschont und kommt trocken und gesund ins Neue Jahr.

  • Die Sintflut - Regen und Familie haben epische Ausmaße angenommen.


    Das es viel regnet weiß ja jeder der im Januar oder in der Regenzeit generell auf die Phil geht. Aber heute regnet es zu viel.

    Soviel zu den Bemerkungen einiger Members: "Ja es regnet, aber meistens nur 1-2 Stunden, dann scheint die Sonne wieder".

    Habe in Bicol im Januar schon Dauerregen von einer Woche oder mehr erlebt. Zum Glück lebten wir da auf einer kleinen Insel und die Regenmassen liefen immer gleich ab ins Meer.


    Gruss

    Peter

  • Die Ruhe nach dem großen Regen - ein paar Gedanken


    Der Morgen nach dem großen Regen verlief zum Glück ruhig. Die Sonne ließ sich ein wenig hervorlocken und das Wasser war abgelaufen. Schon in der Nacht nahm die Niederschlagsmenge deutlich ab und die 20 cm bis es uns in die Wohnung gelaufen wäre erreichten wir glücklicherweise nicht. Unser Nachbar gegenüber hatte weniger Glück er liegt noch 10 cm tiefer und musste mit Holzbewährungen sein Haus vor Wasserschaden schützen.


    Da ich eine Smart - Mobil - Karte auf den Phil benutze bekam ich auch die Warnungen über den Starkregen aufs Handy geschickt. Nachdem wir heute Mamugla besucht haben der schon sehnsüchtig auf die von mir mitgebrachten Fototapeten aus Deutschland wartete und mir dafür einen Sauerbraten mit Knödel und Rotkraut servierte bekam ich über Facebook mit dass es ein Erdbeben gegeben hat und das eine Tsunami - Warnung allerdings für Mindanao ausgesprochen wurde.


    Das alles führte bei mir dazu, dass ich mir gegenwärtig werden muss, dass hier Leben auch heißt in weniger Sicherheit zu leben als in DACH. Denn Stürme, Regenfluten und Erdbeben sind nun mal Alltag auf den Phil. Auch das sollte sich jeder Auswanderungswillige durch den Kopf gehen lassen. Man lebt hier mehr mit den Launen der Natur als in Deutschland und die Launen sind manchmal übel. Wenn auch die Philippinos dies wahrscheinlich mit Unverständnis betrachten - sie sind es ja nicht anders gewohnt.

    Wer sich nicht lebt, wehrt sich verkehrt!

  • Ich halte mich z.Zt. mit einigen Verwandten für eine Woche in Lebak (im Westen von Mindanao) und rd. 250 km von Davao entfernt auf. Als wir heute um die Mittagszeit am Strand waren, spürten wir ein leichtes Erdbeben. In Davao, wo ich mich überwiegend aufhalte, gab es eine Tsunamiewarnung. Auch wenn letztlich nichts passiert ist, ist dies schon ein komisches Gefühl. Bei den zunehmenden Wetterkapriolen, wird man doch nachdenklich, ob man sich tatsächlich darauf verlassen kann, dass es unwahrscheinlich ist, dass man zum falschen Zeitpunkt am falschen Ort ist.


    Aber auch die Wetterunterschiede in den Phils sind erstaunlich. Geregnet hat es bei uns wenig.


    Gruß

    roha

  • Aber auch die Wetterunterschiede in den Phils sind erstaunlich. Geregnet hat es bei uns wenig.

    Also wenn ich mir die Grösse und die Topographie des Landes anschaue so sind für mich die Wetterunterschiede eigentlich normal und nicht erstaunlich. Wenn eine tropische Depresseion von ca. 400 Km Durchmesser von Ost nach West das Land mehr oder weniger in der Mitte durchquert so ist es doch möglich, dass der südliche und nördliche Teil des Landes von den Regenfällen nicht betroffen ist.


    Gruss

    Peter

  • Meine Meinung ist, dass die Natur auf den Philippinen im Allgemeinen unkomplizierter ist als in Europa. Es ist immer angenehm warm, es gibt keine Winter, Pflanzen wachsen das ganze Jahr lang, man kann oft 3x pro Jahr ernten, es gibt im Allgemeinen ausreichend Regen, es gibt im Allgemeinen ausreichend Süßwasser. Das ist ein Segen. So etwas gibt es nur in wenigen Gebieten auf dieser Erde.


    Sicherlich gibt es Stürme, Starkregen und Erdbeben. Dagegen kann man sich aber wappnen. Gegen Stürme helfen massive Häuser. Ich war 2014 unmittelbar nach dem Typhoon Haiyan im Krisengebiet, da war sehr viel zerstört, aber die massiven Anwesen der reichen Familien standen unbeschadet da. Gegen Hochwasser hilft Landschaftsplanung (dezidierte Überschwemmungsgebiete für Flüsse, Dämme, keine Gebäude in Überschwemmungszonen) und ein gutes Kanalsystem. Straßen kann man so bauen, dass sie nicht unterspült werden. Japan zeigt eindrucksvoll vor, wie man erdbebensichere Gebäude baut.


    Auf den Philippinen gibt es das alles nicht, weder entsprechende Infrastruktur noch Gebäudestandards. Und so mündet jeder Starkregen und Sturm in großen Zerstörungen. Das ist eine Lebensphilosophie, die so zu akzeptieren ist. Wenn man auf den Philippinen lebt, ist man all dem bis zu einem gewissen Grad ausgeliefert. Aber es ist nicht so, dass der Mensch der Natur völlig chancenlos ausgeliefert ist.

  • Die Tage bis Neujahr - wo kommt das ganze Geld her????


    Nachdem ja schon das Weihnachtsfest sehr ausgiebig und kulinarisch anspruchsvoll gefeiert wurde und ich dachte jetzt würde im Lande wieder Ruhe einkehren musste ich feststellen - es geht alles wieder von vorne los. Der Publik Market in Tacloban ist auf einmal doppelt so groß wie sonst und die Mengen der Menschen sind atemberaubend. Jeder kauft hauptsächlich Früchte da nach einem was weiß ich woher kommenden Brauch 13 verschiedene Früchte auf dem tisch stehen sollen wenn es ins neue Jahr geht. Das würde Glück und Geldsegen bringen. Beides gut zu gebrauchen weshalb auch wir uns in die Menschenfluten stürzten. Wahnsinn - die Preise hatten auch dermaßen angezogen und man konnte von Glück sagen wenn man noch was bekam. Meine Liebste kaufte etwas abseits vom Getümmel an einer Ausfallstraße bei einem großen Obsthändler aus Davao weil dort die Früchte am besten wären. Danach handelte Sie wie auf dem Bagdader Eiermarkt und bekam ihre 45 Pesos Nachlass. In der alten Robinsonsmall war es aussichtslos einen Parkplatz zu bekommen was darauf schließen lies, dass der Supermarkt noch voller als beim Weihnachtsbesuch sein würde. So fuhren wir in die neue Robinsons Mall und tatsächlich - hier war wesentlich weniger Betrieb. Und der heutige Tag wird wieder dazu verwendet die diversen Leckereien vorzubereiten.


    Ich bin weder Weihnachts - noch Sylvesterfan also für mich ist das alles Höchststrafe hier :).


    Dazu kommen die Tröten, die jetzt überall verkauft werden. Meine Liebste hat auch welche besorgt und jetzt trötet alle paar Minuten hier jemand im Hause und findet das lustig.


    Die 3 Kids haben wir wieder zurückgebracht nachdem die Regenwarnungen ja glücklicherweise nicht unsere Region so stark betroffen hatten. Die wollten zwar gerne bleiben aber sie fügten sich kritiklos. Somit ist unser Haus wieder auf normaler Besetzung heruntergefahren. Mal sehen wer heute Abend aufschlägt. Wir sind eingeladen zum feiern bei Nanay und Tatay und bringen die meisten Sachen selbst mit.


    Übermorgen geht es dann nach Eastern Samar für 4 Tage. Ich muss sagen dass ich nicht unglücklich bin noch ein paar Tage aus Tacloban rauszukommen und was anderes zu sehen. Was dass werde ich dann wieder berichten.

    Wer sich nicht lebt, wehrt sich verkehrt!

  • Hallo WhyNotNow,

    freut mich für Euch, dass bzgl. Regen soweit alles glimpflich abgelaufen ist.


    Wohin nach Eastern Samar wollt Ihr denn?


    Gruß,

    Martin

    Wahnsinn bei Individuen ist selten, aber in Gruppen, Nationen und Epochen die Regel.

  • Nachdem wir heute Mamugla besucht haben der schon sehnsüchtig auf die von mir mitgebrachten Fototapeten aus Deutschland wartete und mir dafür einen Sauerbraten mit Knödel und Rotkraut servierte bekam....

    Bin nicht untätig gewesen und habe die erste Fototapete an die Wand gebracht. Vergleicht mal das Foto weiter oben mit den Salattellern und das neue unten: Der Unterschied ist kolloassal. Habe jetzt jeden Morgen direkt Urlaubsstimmung.:yupi:yupi:yupi

    Dateien

    • DSC00183.JPG

      (277,54 kB, 31 Mal heruntergeladen, zuletzt: )
  • Okay, das ist auf Calicoan Island, schon fast vor der Brücke nach Sulangan. Etwas abgelegen.

    Ihr seid ja motorisiert, es gibt ein paar Dinge die man sich ansehen kann. Am Flughafen die Pagasa Station, schöner Ausblick, Dumpao beach ist auch schön

    Wahnsinn bei Individuen ist selten, aber in Gruppen, Nationen und Epochen die Regel.

  • Urlaub im Urlaub – 4 Tage Guiuan Eastern Samar


    Ich kann nicht sagen dass ich traurig war ein paar Tage aus Tacloban rauszukommen. Zu viel regen, zu viel Family zu viele Feste – da wurde es mal Zeit für ein paar Tage Urlaub mit meiner Liebsten.


    Unsere Dampfmaschine hatte sich was neues einfallen lassen. Dieses Mal ging der elektrische Scheibenwischer auf der Beifahrerseite nicht mehr so dass wir bei leicht geöffnetem Fenster fahren mussten. Solange es nicht heftig regnete kein Problem. Wie gesagt es sind die kleinen Dinge die kaputt gehen nicht die großen.


    Die Fahrt nach Guiuan ist schnell beschrieben. Kaum hat man die San Juanico Bridge überschritten, werden die Straßen merklich schlechter (glaube dass habe ich schon mal wo anders beschrieben). Die Schlaglöcher erinnerten teilweise an Probebohrungen nach Öl. Trotz wenig Verkehr musste man hochkonzentriert bleiben. Erst ab etwa halber Strecke wurde die Straße merklich besser bis sehr gut und dass dann bis Guiuan. Das kleine Resort (wenn man es so nennen will) lag fast schon auf der vorgelagerten Insel Sulanang auf der die bekannte Wallfahrtskirche steht. Nach langem suchen fanden wir das kleine Schmuckstück schließlich.


    Das La Luna Beach Resort ist ein wirklich schönes kleines Resort mit 7 Zimmern zu sensationell günstigen Preisen. Wir bezahlten über Airbnb für drei Nächte inklusive Frühstück 60 Euro.


    Das Zimmer war groß, sauber mit Aircon und Bad (leider kein warmes Wasser) mit Blick direkt aufs Meer. Das Essen war lecker dort und der kleine Infinity-Pool davor direkt das Meer hatte schon was. Die Leute waren langsam aber freundlich wie immer und das Wetter spielte auch teilweise mit.

    Eine Empfehlung für Alle die mal ein paar Tage Auszeit benötigen (und am besten einen SUV fahren). Ohne fahrbaren Untersatz aber nicht zu empfehlen, da man ansonsten auch nichts machen kann.


    Die andere Seite des Meeres war den Wellenreitern vorbehalten. Hier traf der Wind ungeschützt auf die Küste und die Wellen türmten sich zu beträchtlicher Höhe auf. Insbesondere als wir nach Guiuan unterwegs waren und ein Gewitter-Sturm mit heftigem Regen auf das Land traf. Dank unseres geöffneten Fensters waren wir gewissermaßen gefühlsecht dabei. Der Regen kam waagrecht zur geöffneten Scheibe rein. Aber nur wenige Kilometer dann drehte die Straße ab und wir saßen wieder im trockenen.

    Guiuan selbst ist naja eine Kleinstadt halt. Wir haben eh nur in der Pharmazie etwas geholt. Dabei ist mir noch nie eine so überladene Pharmazie aufgefallen wie hier. Vom 6 Liter Gallonen Wasser die überall rumstanden bis zu Kartonagen teilweise bis unter die Decke. Mit Pharmazie hat das nicht mehr viel zu tun. Eher mit Lagerverkauf.

    Bei der Kirche in Sulanang war endlich mal nix los so dass ich mir die vielen Heiligen die man mit Pesos bedenkt einmal in Ruhe näher anschauen konnte.


    Den Abend ließen wir dann wieder in unserem Resort ausklingen. Mal sehen was morgen kommt.

    Wer sich nicht lebt, wehrt sich verkehrt!

  • Relaxing in Eastern Samar

    Obwohl das Wetter sehr wechselhaft war waren es traumhaft schöne Tage in Guiuan. Da einer der Member hier wohnt kann man ihm wohl gratulieren. Ein wirklich interessanter Fleck Erde dort.


    Das „Doppelklima“ von Westküste und Ostküste sorgt dafür, dass bei genügend Wind auch Regen schnell wieder verschwindet und immer wieder die Sonne zum Vorschein kommt. Dazu die wirklich schöne Anlage und die nette Familie des italienischen Forreigner machten es zu einem Platz an dem man sich wohlfühlen konnte.


    Am 2. Tag fuhren wir nochmals nach Guiuan um die neue Kirche in Augenschein zu nehmen. Es ist endlich mal eine Kirche wie Sie eigentlich überall stehen sollte. Ohne großen Prunk – bescheidene Bauweise ohne Gold und anderen Luxuseinrichtungen. Wenn schon Kirche, dann so in diesem Stil.


    Auf dem Rückweg trauten wir unseren Augen nicht. Es kreuzten eine ganze Horde Affen den Weg am Meer. Sie vergnügten sich in einem Baum mit Früchten und ließen sich von unserem Auto nur nach und nach widerwillig vertreiben. Ich hielt aber bis auf ein wackeliges Handyphoto war es mir nicht vergönnt mehr Bilder von der Affenfamilie zu machen. Sie waren relativ groß ich würde sagen etwas größer als Berberäffchen. Meine Liebste meinte es gab früher hier in der Gegend sehr viele davon die immer die Straße gesäumt hätten auf dem Weg zur Wallfahrtskirche. Seit Jahren wäre aber die Zahl doch stark zurückgegangen.


    Vielleicht weiß jemand aus der geballten Schwarmintelligenz welche Äffchen das sind.

    Wer sich nicht lebt, wehrt sich verkehrt!

  • Hallo why not now


    Die Affen duerften zu der philippinischen Unterart der Javaneraffen gehoeren (Macaca fascicularis philippinensis).

    Leider wurden/werden sie ziemlich bejagt...einerseits als Fleischlieferant, andrerseits werden die Muttertiere erschossen, um an die Babys zu kommen...die dann als Haustiere vor sich hin vegetieren.


    Ansonsten klasse Berichte, schoen unterhaltsam geschrieben.

    tschö
    Juanico

  • The birthday party


    Am Montag war es dann so weit. Das dritte Fest innerhalb von 2 Wochen stand an. die Geburtstagsparty für den Sohn meiner Liebsten der nun 13 Jahre alt ist. Wir beschlossen - da die Feste ja ausschweifend genug waren - im kleinen Rahmen am Beach zu feiern. Nur Family. Leider hatte ein Teil der Family das wohl nicht mitbekommen und noch einen Zweig des verstorbenen Onkel Bioc eingeladen.


    Nett wenn man uns dann im nach hinein informiert. ich war etwas sauer und meine Liebste sprach ein paar ernste Worte mit Nanay und Tatay. Ich war nicht bereit wieder so ein Monsterfest zu finanzieren. Der obligatorische Kuchen mit Inschrift war schon schweineteuer für mein Dafürhalten. Aber gut jetzt war es eben so. Das Wetter spielte mit auch wenn es am Morgen noch geregnet hatte und wir konnten uns an eine der Strände in der Nähe des Flughafens aufmachen.


    Marcos - Beach hatte ich ja schon vor einem Jahr beschrieben. Ich war allerdings positiv überrascht was sich seitdem getan hatte. Die Hütten wurden erweitert, bekamen neue Dächer und das (Resort) sah einfach aber sehr sauber und aufgeräumt aus. Ein wirklich schöner Platz zum Verweilen in der Stadt.


    Da es Montag war und zudem noch Schule (unsere schwänzten den Tag) war der Beach leer. Das Wasser war für Stadtstrand extrem sauber, es lag nirgends Plastik rum und das Wetter hatte sich inzwischen total geöffnet und gab die Sonne frei.


    Im kleinen Kreis hieß Vater , Mutter, Bruder, Sohn, Sohn des Bruders und zwei der drei Übernachtungsgäste die bei uns ständig am Wochenende zu besuch waren. dazu Cousin doi doi und wir zwei was 9 machte. Das Essen reichte aber für gut 30 Personen was mir schon ein Fragezeichen ins Gesicht brannte. Als wir nach zwei Stunden dort dann die Family des verstorbenen Bruders Bioc empfingen wusste ich wieso. Es kamen sage und schreibe nochmals 9 Personen dazu. Dann noch die Freundin des Bruders und die Tochter einer anderen Freundin und schon wuchs unsere "kleine" Runde auf 20 an. Es wurde gegessen und vor allem getrunken.


    Es war aber insgesamt einer der schönsten Tage in Tacloban dieses Jahr. Da ich ja hier inzwischen zuhause bin kam eines der seltenen Urlaubsgefühle auf. Denn ansonsten ist es einfach wie nach Hause kommen mit täglicher Routine und kein Urlaub mehr.


    Was aber alle noch lernen müssen ist, dass es eben auch heißt, dass es nicht mehr der "Ausnahmezustand" ist sondern der Normalfall. Und das bedeutet auch, dass ich nicht mehr der großzügige Spender aller möglichen Feste bin sondern nur noch einen Teil dazu beitrage.


    Verstanden hat es meine Family denn der zweite Kasten Bier wurde nicht mehr von mir gesponsert. Den bezahlte dann Tatay dem das peinlich war, dass ich mich etwas darüber echauffiert hatte.


    Dieser Lernprozess wird sich in Zukunft noch verstärken müssen damit es da auf Dauer keinen Ärger gibt.


    Man mag mich für kleinlich halten aber ich habe mich inzwischen an die Phil - Verhältnisse angepasst. Wenn ich dann nicht mehr umrechne sind 1000 Pesos viel Geld. Klar kann man sagen was willst Du sind doch nur 16 Euro aber so sehe ich dass nicht mehr. Es sind 1000 Pesos und für Phil - Verhältnisse viel Geld. Auch wenn dieser "Urlaub" für mich so günstig war wie bisher keiner hier will ich ganz bewusst das Niveau auf normalem Level halten. Denn wer zweimal oder dreimal im Jahr hierherkommt braucht schon genügend Geld um das ganze zu bezahlen. Da schadet es nicht etwas sparsamer zu sein wenn man dann da ist. Und zwei mehrtägige Ausflüge waren ja auch noch drin auch wenn ich fairer weise sagen muss, dass der Besuch des Forumsmitglieds dank der Großzügigkeit des Hausherren uns gar nichts gekostet hat.


    Und für Abends mal hier oder dort essen gehen reicht es immer noch. Lediglich die Zuwendungen an die Family wurde von mir auf ein Minimum beschränkt und da selber kochen auch Spaß machen kann wurde halt öfter gekocht was den Geldbeutel doch ziemlich entlastet.


    So werden wir die letzten Tage wohl relaxt in Tacloban verbringen bevor es wieder ins verschneite Deutschland zurück geht. Das wird mit Sicherheit ein Klimaschock.

    Wer sich nicht lebt, wehrt sich verkehrt!