Call Center gründen auf den Philippinen

  • Hallo,

    Ich werde in etwa 6 Monaten mit 2 Geschäftspartnern mein know how aus Deutschland mit in die Philippinen nehmen um dort ein Call Center zu gründen.

    Gibt es hier nette Menschen die schon ähnliche Erfahrung gemacht haben oder die generell wissen wie sich die Bürokratie in die Praxis lebt?

    Es wird wohl auf den Bereich Cebu oder Manila rauslaufen.

    Lieben Gruß Mads

  • Da musst Du Mal im Forum recherchieren nach Geschäftsgründung....


    Prinzipiell ist es so dass 51 Prozent deines Geschäfts einem Pinoy gehören muss. Es gibt aber Möglichkeiten es mit Strohmännern zu konstruieren


    Call center gibt es auf den Phil. viele weil die billigen Mitarbeiter fast ohne Akzent Englisch sprechen im Vergleich zu Indien.


    Wegen Geschäfts Gründung haben schon viele Schiffbruch erlitten. Ich kenne mehr Menschen wo das gescheitert ist, als umgekehrt.

    "Kung gusto mong igalang ka, matuto kang gumalang muna"


    "Wenn du respektiert werden willst, lerne zuerst andere zu respekteren"

  • (...) mein know how aus Deutschland mit in die Philippinen nehmen um dort ein Call Center zu gründen.

    Dazu waeren ein paar weitere Details von deiner Seite her interessant!


    1. hast du eine Firma/Konzern die hinter dir steht welche bereits auf den Phils eine Niederlassung hat?

    Falls ja (A): sollte kein Problem sein da die buerokratischen Huerden dann von der Fa. gestemmt werden welche "den Fuss ja bereits im Land hat".

    Falls nein (B): dann brauchst du einen (oder mehrere) philippinischen Miteigentuemer dem nicht weniger als 51% des Geschaeftes gehoeren.


    2. warum gerade die Philippinen?

    Falls 1.A dann wird es wohl machbar sein.

    Falls 1.B dann wuerde ich eher davon abraten.


    Grundsaetzlich gilt zu bedenken dass man auf den Phils. nur dann ein Geschaeft eroeffnen kann wenn man etwas mitbringt das die hiesigen Fachkraefte "nicht koennen" also nicht selbst machen koennten. Ich weiss nicht ob da ein Callcenter eine gute Idee ist.


    Ich denke wenn du ein Callcenter aufmachen willst dann hast du doch bestimmt einen Kunden im Hintergrund den du erstmal hauptsaechlich bedienen wirst, oder?

    Wenn dem so ist dann wuerde ich eher den Weg einschlagen den Kunden das Buero eroeffnen zu lassen anstatt es auf eigene Faust zu versuchen.


    Dazu fehlt aber auch die Info Nr.

    3. was ist die Infrastruktur hinter der geplanten Firma? Welches Budget, welcher Jahresumsatz, wieviele Stammkunden bringst du mit, wieviel Personal ist angedacht, etc. pp.



    Ich wuerde sagen im Grunde ist es schon moeglich, sowas auf den Phils aufzuziehen, WENN man sich mit dementsprechendem Kapital und mit einem dementsprechenden "Netzwerk" (Anawelte, Steuerberater, Unternehmensberater, Kundenstamm, usw...) vorstellig macht.


    Andererseits, wenn man sowas alleine anstrebt "1-2-3-GO!", dann wuerde ich auf jeden Fall davon abraten!

    Denn abgesehen von den fast unueberwindbaren Behoerdengaengen ist die lokale Competition einer der Hauptgruende warum sowas nicht nur erfolglos sondern sogar gefaehrlich ausgehen kann.



    Aber erzaehl mal mehr von deinem Plan...

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  • Wie schafft das Amazon Call Center etc in den Philippinen zu gründen? Glaube kaum, dass die einem Filipino 51% überschreiben

    Nein, nicht einem(1) Filipino, das wird mittels Joint-Ventures oder aehnlichen Vertragsformen mit phil. Firmen umgesetzt.

    Bei Amazon ist es glaube ich die Ayala-Group wenn ich mich gerade richtig erinnere.


    Also ja, die 51% bleiben in dem Fall immer in den Philippines.

    Das ist im big picture aber keineswegs ein Verlust fuer Amazon, ganz im Gegenteil!

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  • Wie schafft das Amazon Call Center etc in den Philippinen zu gründen? Glaube kaum, dass die einem Filipino 51% überschreiben

    Nein, nicht einem(1) Filipino, das wird mittels Joint-Ventures oder aehnlichen Vertragsformen mit phil. Firmen umgesetzt.

    Bei Amazon ist es glaube ich die Ayala-Group wenn ich mich gerade richtig erinnere.


    Also ja, die 51% bleiben in dem Fall immer in den Philippines.

    Kann sein, muss aber nicht.


    nicht alle Firmenstrukturen brauchen einen phil Partner. Es geht auch ohne, grad bei Call Centern. Der Threadstarter soll sich mit PEZA in Verbindung bringen und sich dort zuverlaessige Auskunft einholen.

    "Eine Expertise ist eine objektive Niederschrift einer subjektiven Meinung"

    "Fakten sind keine Wahrheiten" - Werner Herzog

  • Das kann man so nicht stehen lassen:


    Fall (A) von welchen buerokratischen Huerden sprichst Du? Eine Firmenregistrierung ist auf den Philipippinen relative einfach. "Permits" sind ebenfalls problemlos zu erhalten sofern man alles richtig macht. Wer nach Abkuerzungen sucht ist selbst schuld, da fangen die Probleme schon an. Dabei sollte man auch nicht auf Sprueche wie "we can fix this later" hoeren. Das kann teuer und schnell als "zahlungswillig" gedeutet werden.


    Fall (B) "51% philippinische Partner" muessen auf exportorientierte Unternehmen nicht zu treffen. Am besten schon vor Geschaeftsgruendung sich richtig informieren. Erste Anlaufstelle PEZA http://www.peza.gov.ph/index.p…ble-activities-incentives . Call Center sind in der Regel exportorientierte Dienstleistungen. Im lInk unter "IT Service Export" nachzulesen.

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  • Wie schafft das Amazon Call Center etc in den Philippinen zu gründen? Glaube kaum, dass die einem Filipino 51% überschreiben

    Wie es in diesem speziellen Fall war, weiß ich nicht.


    Prinzipiell kann man sich für solche Arbeiten auch einen philippinischen Partner suchen, idealerweise hat der schon Erfahrung in dieser Branche. Der öffnet dann auf eigenes Risiko das Callcenter und muss liefern, wenns passt verdient er gut, ansonsten kann man ihm das Geschäft entziehen und das Callcenter ist Geschichte.



    Grundsaetzlich gilt zu bedenken dass man auf den Phils. nur dann ein Geschaeft eroeffnen kann wenn man etwas mitbringt das die hiesigen Fachkraefte "nicht koennen" also nicht selbst machen koennten. Ich weiss nicht ob da ein Callcenter eine gute Idee ist.

    Denn abgesehen von den fast unueberwindbaren Behoerdengaengen ist die lokale Competition einer der Hauptgruende warum sowas nicht nur erfolglos sondern sogar gefaehrlich ausgehen kann.

    Wenn es einen konkreten Auftraggeber im Ausland gibt sehe ich die Gefahr nicht, weil potentielle philippinische Konkurrenz an diesen Auftraggeber vermutlich nicht oder nur extrem schwer an diesen Auftraggeber herankommt.


    Du hast völlig Recht, dazu wären weitere Infos zu Mads Plänen interessant.

  • Fall (B) "51% philippinische Partner" muessen auf exportorientierte Unternehmen nicht zu treffen.

    Ok, vielen Dank fuer den Einwurf - das wusste ich so nicht und da scheint wohl was dran zu sein, aber:

    (Habe hier zwei weitere Links zu dem Thema gefunden)

    Now, for a foreigner, it might be a challenging task to start a business in the Philippines as, legally, a foreigner cannot have a business license in their name. The total share of a foreigner in a firm can be 40%, while the remaining will be of a Filipino.

    Quelle: https://www.businesssetup.com/…ess-philippines-foreigner


    Sowie

    It is a common misconception that foreigners cannot own their businesses in the Philippines. In fact, in most industries, foreign investment is not only allowed, but promoted by fiscal and non-fiscal incentives. The country’s Republic Act No. 7042 or the Foreign Investments Act of 1991 (FIA) outlines these incentives and their requirements for availment.

    (...)


    For export oriented enterprises (which are defined as companies deriving at least 60% of their revenue from sources outside the Philippines), they can do away with the capitalization requirement and go beyond the 40 percent cap on equity owned by foreigners.

    Quelle: https://enterph.com/blog/the-e…iness-in-the-philippines/


    Hier wird sogar von 40% gesprochen, nicht von 49%.

    Das mit den Export-orientierten Geschaeften ist allerdings ebenfalls aufgefuehrt!


    Nun bin ich etwas verwirrt...


    Es gibt aber Möglichkeiten es mit Strohmännern zu konstruieren

    Ne das sollte man besser nicht machen!

    The Philippines also has an Anti-Dummy Law, formally known as the Commonwealth Act No. 108, which penalizes individuals who violate the restrictions on foreign equity and those who evade laws on nationalization.


    The Anti-Dummy Law also forbids the so-called “dummy arrangement” wherein foreign investors arrange for locals to buy a land in the Philippines and register the property under the local’s name. Both locals and foreign nationals caught violating this law could be jailed for five to 15 years or asked to pay a hefty fine.

    Quelle: https://enterph.com/blog/the-e…iness-in-the-philippines/


    Fall (A) von welchen buerokratischen Huerden sprichst Du? Eine Firmenregistrierung ist auf den Philipippinen relative einfach. "Permits" sind ebenfalls problemlos zu erhalten sofern man alles richtig macht.

    Ja das meinte ich damit. Es mag ja vielleicht alles relativ straight-forward sein, aber es DAUERT wenn man es alleine macht!

    Meditieren ist immernoch besser als rumsitzen und nichts tun

  • TaskUs wurde von zwei Amis gegruendet. Die fingen hier in Cavite mit einer gemieteten Wohnung und paar Computern/Phones an.


    Mittlerweile haben sie ueber 8000 Mitarbeiter und wachsen weiter.


    Vielleicht ja mal einen der beiden CEO's (vor allem Bryce scheint gerne zu antworten) kontaktieren und fragen wie die das angestellt haben? Die sind ganz umgaenglich und antworten auch auf Emails von ihren sozusagen rangniedersten Agents, wenns mal Probleme gibt. Also sehe ich Chancen das die auf eine Kontaktanfrage dahingehend eingehen.


    Nur so als Idee. Von der Materie selbst habe ich keine Ahnung.