Warum sind viele Pinoys im Alltag so rücksichtslos?

  • Auf vielen Reisen in Asien habe ich rücksichtsloses und verantwortungsloses Verhalten in den Ländern festgestellt, wo Armut verbreitet ist. Wertlosigkeit ist die Ursache von Armut, d.h. es ist egal, was mir oder anderen passiert.

  • Rücksicht und verantwortungsvolles Verhalten hat auch viel damit zu tun, wie entwickelt eine Zivilgesellschaft ist. Wie "bürgerlich" eine Gesellschaft ist. Historisch gesehen, war die philippinische Gesellschaft über Jahrhunderte eine Art Ständegesellschaft. Z. B. war es lange so: Ganz oben die in Spanien geborenen Spanier, dann die auf den Philippinen geborenen Spanier, dann die Mestizen, dann Chinesen. Und ganz unten die "philippinischen" Filipinos.


    Die Oberschicht ist auch heute anders, als die Oberschicht, sagen wir mal in westeuropäischen Ländern. Sie schauen mehr auf "das Volk" herab und beuten es mehr aus. Jeder nimmt sich, was er kriegen kann. Und das zieht sich dann halt auch nach unten durch.


    Die Philippinen haben nicht gerade Fair Play erfunden. Es gilt als o.k., zu tricksen und übers Ohr zu hauen. Selber Schuld, wenn der sich übers Ohr hauen lässt, heisst es. Sogar innerhalb der Famile. Das ist kein guter Nährboden für "Rücksicht". Was immer man auch unter diesem Wort verstehen mag.


    Ich finde die Filipinos sind sehr höflich. Der Konsens ist ihnen wichtig, zumindest oberflächlicher Konsens. Und die Geselligkeit. Aber im Mitdenken, im sich in den anderen und eine andere Perspektive einfühlen, auf kurzfristige eigene Vorteile verzichten zugungsten eines grossen Ganzen ausserhalb der Familie, darin sind die Filipinos nicht gerade Weltmeister. Das wären aber Voraussetzungen, für rücksichtsvolles Verhalten.


    Wenn man mich fragen würde, in welchen Ländern Rücksichtnahme besonders gepflegt wird, würden mir da spontan die Schweiz einfallen oder Schweden. Das sind reiche Länder. Die Philippinen sind ein armes Land. Jetzt kann man sich die Henne oder Ei Frage stellen. Wie auch immer: In einer rücksichtsvollen Umgebung kann man sicher produktiver sein.

  • Damit ist eigentlich alles gesagt.


    Macht es nicht besser und diese Gleichgueltigkeit und Ignoranz nervt dennoch.


    Offenbar scheint es aber politisch gewollt, sonst wuerde man ja etwas dagegen unternehmen. Z.B. Korruption eindaemmen oder bessere Vermittlung (allgemein bessere Bildung) von Werten in der Schule.

  • Weil der griesgraemige Nachbar arbeiten muss und frueh raus muss und es daher als nervtoetend empfindet das jede Nacht bis 5 Uhr morgens die Videoke Maschine und besoffene Menschen droehnen?

    In dem Fall sind es die Nachbarn die Ruecksichtslos sind.


    Denn, wenn dem nicht so waere, warum lebe ich dann in einer Subdivision die hier streng dagegen vorgeht? Und warum ist diese Subdivision besetzt mit besserverdienenden und besser gebildeten?

    Waren das alles OFW's die zu lange in Deutschland lebten? Ich glaube kaum.


    Strassenverkehr. Sorry. Ist das ein Scherz? Ich fahre nahezu jeden Tag 1-2 Stunden in und um Manila. Die fahren nicht freestyle. 90% koennen nicht fahren. 50% kennen die einfachsten Regeln nicht.

    Und mindestens diese 50% fahren ruecksichtslos. Hupend, lichthupend, fluchend, draengelnd und drueckend. Und am Ende sind sie gerne bereit den anderen aufs Maul zu hauen oder gar zu erschiessen.


    Hat nix mit Freiheit zu tun, sondern mit mangelnder Dizplin und Ignoranz. Und die meisten tuckern mit 30 durch die Gegend, wenn sie nicht gerade ruecksichtslos fahren. Nur selten hat man die Gelegenheit ordentlich zu ueberholen.


    Ich finde auch nicht das es eine Frage der Meinung ist. Nur wie man dem begegnet und damit umgeht ist eine Frage.


    Ich komme damit bisher besser klar als mit den Macken der Menschen in Deutschland und daher lebe ich hier aktuell noch lieber. Aber toll ist es nicht.


    Man muss nicht ignorant und egoistisch sein um seine Freiheit auszuleben. Man hat hier noch genug Freiheit, wenn an seinen Muell in den Muelleimer wirft. Man hat auch noch genug Freiheit wenn man niemanden abdreangt oder die linke Spur blockiert. Man hat auch noch genug Freiheit wenn man nicht jeden Morgen im Saufkoma die Nachbarn terrorisiert hat.

  • die Philippinen sind da wohl die Ausnahme in Asien - sie sind hoch katholisch

    Nicht in jedem katholischen Land überwiegt eine Schuldkultur. In vielen Ländern Lateinamerikas ist z. B. eine Kultur von Scham und Ehre vorherrschend. Die Bedeutung des Gesichtsverlustes ist auf den Philippinen ähnlich wie in anderen asiatischen Schamkulturen.

    Seien wir ehrlich. Der Gesichtsverlust der Filipinos ist lediglich ein Mangel an Kommunikationsfaehigkeit und ein Mangel an Frusttoleranzfaehigkeit.


    Der Pinoy der explodiert weil er Gesichtsverlust hinnehmen muss, hat einfach angestauten Frust. Man kann hier nicht einfach den Leuten die Meinung geigen. Man kann nicht straight forward reden. Das fuehrt zu einer gewaltigen Menge an Frust, die sich dann irgendwann auf die ein oder andere Weise entlaedt.


    Ich spuere dies bereits an mir selbst. Ich muss ja schliesslich im Buero mit Pinoys als Manager arbeiten. Meine Fresse...ich kanns garnicht in Worte fassen.


    Knall mal einem typischen Pinoy Teamleader/Manager ein kaltes Nein vor den Bug. Einer unserer ersten Teamleader (Mann) hat angefangen zu heulen und nie wieder mit uns geredet. Unfassbar. Er war es halt nicht gewohnt das es Menschen unter ihm gibt, die eine eigene Meinung haben und nicht sklavenmaessig seinen Arsch kuessen.

    Das konnte er nicht ertragen.


    Das hat nix mit Kultur oder Scham zu tun. Unsere jetzigen TL und Manager halten das aus. Und finden es teilweise sogar ganz gut, weil sie ehrliche und offene Meinungen bekommen und daher besser drauf eingehen koennen. Auch wenn ich ihnen dennoch mangelnden Schneid bezeuge. (Oder anders formuliert, die haben dennoch keinen Arsch in der Hose und trauen sich nix)

  • Damit ist eigentlich alles gesagt.


    Offenbar scheint es aber politisch gewollt, sonst wuerde man ja etwas dagegen unternehmen. Z.B. Korruption eindaemmen oder bessere Vermittlung (allgemein bessere Bildung) von Werten in der Schule.

    Oder aufhören Witze über Vergewaltigungen zu machen.

    I believe that Manila can be a reflection of your state of mind. Being a city of extreme contrasts it's easy to see how it can become an intense personal experience. Manila can be chaotic and spiritual, dirty and divine, gritty and gorgeous all at once. If you don't find beauty and poetry here, you will never find it anywhere. - Carlos Celdran

  • Morgen ist Sonntag. Am So-Nachmittag bewegen wir uns nicht mehr hier in Dauin auf der Strasse (zu Fuss, Moped oder Auto), weil 80% der Männer alle besoffen. ?( und unberechenbar :drunk.gif

    Wohnort wechseln und die Leute leben lassen wie sie wollen!

    I am multi-talented!

    I can talk and p.iss people off at the same time!


    A pessimist is a man who thinks all women are bad.

    An optimist is a man who hopes they are.


    My mouth is not a bakery, I don't sugarcoat anything!


    If you ask my opinion,
    I am going to tell you the truth,
    Not that what you'd like to hear!


    Ein erfahrener Pilot ist,

    wer seine Erfahrung benutzt,

    um Situationen zu vermeiden,

    die seine Erfahrung erfordern!


    ╭∩╮(︶︿︶)╭∩╮

  • Padawan

    Gesichtsverlust, oder Angst vor Gesichtsverlust, ist nur ein Mangel an Kommunikationsfähigkeit und ein Mangel an Frustrationsfähigkeit? Es ist also "eigentlich" keine wirkliche Angst vor Gesichtsverlust?


    Wäre das so, dann müsste der Filipino eigentlich wieder im Lot sein, wenn es ihm gelungen ist, zu kommunizieren, was er rüberbringen wollte. Und wenn es ihm gelungen ist, alle seine Frustration abzubauen. Und dann müssten Filipinos, die wirklich stark in der Kommunikation sind und die Frustrationen wegstecken wie nichts, weniger Empfindlichkeit haben, gegenüber Gesichtsverlust und Scham. Dergleichen habe ich nicht beobachtet. Vielleicht ist das hypothetische Konstrukt "Angst vor Gesichtsverlust" doch ganz nützlich.


    Padawan, du kannst ja mal ein Experiment machen, mit deinen Teamleadern und Managern, die "das" (Kritik, "etwas vor den Bug geknallt bekommen") aushalten. Ein Experiment, das deine Hypothese überprüft. Und schauen, ob die wirklich unempfindlich sind, gegen "Gesichtsverlust". Zum Beispiel, indem du ihnen etwas leicht Beschämendes, leicht Ehrverletzendes sagst. Etwas, das man in Westeuropa mit einem Schulterzucken quittieren würde.


    Nun ja. Wie leicht zu erkennen ist, behalte ich das Konstrukt "Gesichtsverlust" vorerst noch. Als ein sehr nützliches Konstrukt, um sich die philippinische Kultur zu erklären. Und mit den Filipinos klarzukommen. Ich bin nicht überzeugt, dass das Konstrukt "Mangel an Kommunikationsfähigkeit und Mangel an Frustrationsfähigkeit" ein gleichwertiger Ersatz ist.

  • 2 Dinge, die ich in meinem Leben gelernt und sich billig oft anweden laest, ist "Die Konsequenz eines Tuns" und "Die Definition von Armut =< 4 USD". Diese beiden Beobachtungen erklaeren das vorhandene oder fehlende Verstaendnis fuer Ruecksicht und Respekt.


    Naturvoelker, wie auch Gesellchaften in Laendern ohne lange Winter, bestehen ausschliesslich auf dem Grundsatzrecht des Staerkeren. Ruecksicht und Respekt in diesen Strukturen kann nicht gedeihen. Daher auch der Satz: "der ehrliche ist der dumme".

    Die Deutschen z.b. waeren auch nicht viel anders, waeren da nicht die langen Winter. Das Selbstinteresse, der Egoismus eines Einzelnen kann als Konsequenz zur Gefahr der Gemeinschaft werden. So einer wurde oft von der Gemeinschaft ausgestossen oder wie in 1793 der Kopf abgeschlagen. Ein starker Charakter, der mit Strenge, oft auch mit purer Gewalt das Interesse der Sippe vertritt, der Anfuehrer.


    Europa, noerdlich und suedlich der Alpen, sind 2 Welten, in deren Gesellschaften unterschiedliche Entwicklungen stattgefunden haben. Die langen Winter praegten die noerdlichen Menschen, zwangen diese miteinander zu arbeiten, planen, leben und entscheiden. Ohne Respekt und Ruecksicht wurde die Gemeinde untergehen. Im suedlich Teil, dagegen, geht das Leben einfach weiter. Auch da gibt es eine Konsequenz, aber nicht die, die eine Gemeinschaft zum Ueberleben braucht. Vergleicht die Korruption zwischen den suedlichen mit den noerdliche Laendern Europas.


    In ganz Suedasien, Afrika, Latein -und Suedamerika feht diese "Konsequenz eines Tuns". Auch die Australier sind davon betroffen, aber die haben das gesetzlich geregelt. Meine Herren, noch nie habe ich ein so uebereguliertes Land betreten. Das stellt Singapore in den Schatten. Singapore, ein gutes Beispiel, wie man mit Haerte, Strenge und harten Strafen Menschen zu einem respektvollen und ruecksichtsvollen Miteinander zwingen kann.


    Armut. Von Jemanden, der tagtaeglich ums Ueberleben kaempft, kann man weder Ruecksicht noch Respekt erwarten. Der wuerde dabei einfach untergehen. Das Prinzip des Recht des Staerkeren tritt ein.


    USD 4.00. Die Grameen Bank in Bangladesh hat diesen Wert als den Unterschied zwischen Arm und Reich festgelegt. Ich sehe das tagtaeglich auf den Philippinen. Mit 200 pesos kann ich losziehen und Arbeit finden, eine Ware kaufen und mit Mehrwert wieder verkaufen oder ich erschaffe etwas, fuer das ich bezahlt werde. So wie damals , waehrend der grossen Rezession, als ein Fahrrad einen ganz anderen Stellenwert hatte. Die 200 pesos sollten natuerlich symbolisch angesehen werden.


    Dem Filipino geht es zunehmend besser. Zumindest in Manila. Dies fuehrt zunehmend zu einem ruecksichts- und respektvollerem Umgang mit einander.

    BGC, harte Strafen haben dazu gefuehrt, dass Autofahrer, am Zebrastreifen fuer Fussgaenger anhalten. Makati CBD ebenfalls.


    Beides faerbt ab und von 10x mal, an denen ich heute an der Pasong Tamo uebern Zebrastreifen gehen, verlangsamen oder halten die Fahrer immer oefter an. Es wird allgemein zunehmend besser, ich kann mich eigentlich kaum beklagen.

    "Eine Expertise ist eine objektive Niederschrift einer subjektiven Meinung"

    "Fakten sind keine Wahrheiten" - Werner Herzog

  • inexile

    Der Effekt des Winters erklärt viel. Die Philippinen haben keinen Winter, aber immer wieder Naturkatastrophen. Fürs Aufräumen danach braucht man auch die Gemeinschaft. Taifune schädigen am häufigsten den Norden von Luzon und den Osten der Visayas. In manchen Reisanbauregionen, z. B. Cordilleras, erfordert allein schon die Aufrechterhaltung und Bewirtschaftung der Reisfelder das Zusammenwirken der Gemeinschaft. Man könnte sich ja mal anschauen, ob in den genannten Regionen etwas anders ist. Also ob die dort "rücksichtsvoller" oder kooperativer sind.


    Singapur ist ein sehr interessantes Beispiel. Ein Unterschied zu den Philippinen ist, dass über 70% der Bürger ethnische Chinesen sind. Und nicht mal 15% Malaien. Manche sagen übrigens, China habe sich vor 30 Jahren Singapur als Modell genommen um voranzukommen. Da ist was dran, finde ich.

  • inexile

    Der Effekt des Winters erklärt viel. Die Philippinen haben keinen Winter, aber immer wieder Naturkatastrophen. Fürs Aufräumen danach braucht man auch die Gemeinschaft. Taifune schädigen am häufigsten den Norden von Luzon und den Osten der Visayas. In manchen Reisanbauregionen, z. B. Cordilleras, erfordert allein schon die Aufrechterhaltung und Bewirtschaftung der Reisfelder das Zusammenwirken der Gemeinschaft. Man könnte sich ja mal anschauen, ob in den genannten Regionen etwas anders ist. Also ob die dort "rücksichtsvoller" oder kooperativer sind.

    Das ist richtig, in den kleinen Dorfgemeinschaften in der tiefen Provinz funktionerst das ruecksichtsvolle Zusammenleben auch etwas besser. Eine "Konsequenz dens Tuns", in deren Fall, sind Unannehmlichkeiten, verhungern werden dabei die wenigsten.


    Das ist beim Winter etwas anders. Wenn das Heu schlecht gelagert wurde oder es am naechsten Tag (vorm Einbringen) ganz unerwarted regnet, dann krepiert das Vieh vorm Januar im Stall. Das waers dann gewesen


    Unsere Bauern haben ueber Jahrhunderte einen Bauernkalender zusammengestellt, frag mal einen Bauern auf den Philippinen welchen Pilz man essen kann und welche Schlangen man meiden sollte? Auch hat es sich in DACH schnell eingebuergert, dass fuer jeden gefaellten Baum ein neuer gepflanzt wird.


    Schau mal was hier an Essen weggeschmissen wird. Jedes Obst, das in Deutschland auf den Boden faellt, wird eingemacht (zumindest frueher). Hier sind die Leute schon fast zu faul eine Mango vom Boden aufzuheben. Fuer mich sind die Philippinen das was dem Garten Eden am naehesten rankommt. Aus dieser Sorglosigkeit, hat sich demenstprechend auch ein Kultur und Gesellschaftstruktur entwickelt die uns total fremd ist.


    Ein Beispiel, das wir als ruecksichtslos ansehen aber eigentlich gar nicht ist. Diese wahsinns Verstaerkeranlagen mit denen ganze Inseln mit Housemusic zugedroehnt werden. Mir geht's tierisch auf den Senkel, fragt mal die Leute wie die dazu stehen! Ein Dienst fuer die Gesellschaft?


    Ist Euch schon mal aufgefallen, dass es in ganz Suedostasien kein lokales Wort fuer "Arbeit" gibt?

    "Eine Expertise ist eine objektive Niederschrift einer subjektiven Meinung"

    "Fakten sind keine Wahrheiten" - Werner Herzog

  • Ich finde auch nicht das es eine Frage der Meinung ist.

    Somit ist Deine Meinung also alternativlos? Du laesst keine andere Meinung als Deine zu?


    Damit bist Du der Ruecksichtslose auch weil Du erwartest dass die Leute auf den Philippinen so funktionieren muessen wie in Deutschland!


    Strassenverkehr. Sorry. Ist das ein Scherz? Ich fahre nahezu jeden Tag 1-2 Stunden in und um Manila. Die fahren nicht freestyle. 90% koennen nicht fahren. 50% kennen die einfachsten Regeln nicht.

    90% koennen nicht fahren? Wer ist denn der bessere Autofahrer? Der Nerd welcher die Strassenverkehrsordnung auswendig aufsagen kann oder der Formel1 Fahrer der rings um seinen Wagen herum alles im Blick haben muss, je nach Gelegenheit mal links und mal rechts ueberholt und milimetergenau fahren muss damit er nicht in einen Unfall verwickelt wird? Fahren nach Gefuehl ist die Kunst!

    Denn trotz des unkonventionellen Fahrstils Millionen von Autofahrern gibt es erstaunlich wenig Unfaelle in Metro Manila!



    Und mindestens diese 50% fahren ruecksichtslos. Hupend, lichthupend, fluchend, draengelnd und drueckend. Und am Ende sind sie gerne bereit den anderen aufs Maul zu hauen oder gar zu erschiessen.

    Ich bin auch oft in Manila unterwegs, sowohl mit dem eigenen Auto als auch mit dem Taxi. Hupend, lichthupend und draengelnd fahren die Pinoys - ja! Das gehoert zu den ungeschriebenen Regeln im Strassenverkehr auf den Philippinen dazu! Dass die Leute aber in nennenswerter Zahl menthal aggressiv waeren kann ich nicht feststellen! Bei allem Hupen und Draengeln erscheinen mir die Fahrer sehr relaxed. In Deutschland sehe ich viel oefter dass Fahrer aggressiv reagieren wenn sie andere Fahrer bemerken welche sich nicht absolut regelkonform verhalten.


    Die stundenlangen Staus in Manila haben nichts mit der Fahrweise zu tun, sondern mit dem immer weiter explodierendem Autoverkehr, dem nicht schnell genug nachkommenden Stassenbau und dem unzureichendem Nahverkehr. Teils ist es wegen der engen Bebauung auch unmoeglich neue Strassen zu bauen.

    Setze in Manila in jedes Auto statt eines Filipinos einen Deutschen und es wuerde keine Minute schneller vorangehen!

    Ich vermute es wuerde sogar noch langsamer vorangehen denn die Deutschen waren ja selbst zu bloed den Rechtsabbiegerpfeil zu begreifen welcher den Verkehr deutlich entlastet! Sie warten warten warten an jeder roten Ampel ergebenst auch wenn meilenweit weder links oder rechts etwas kommt. Bescheuert!



    Oder aufhören Witze über Vergewaltigungen zu machen.

    Kein Thread ohne Anspielung auf Duterte! Ging es vor Duterte denn ruecksichtsvoller auf den Philippinen zu, mal abgesehen davon dass man mehr Ruecksicht auf Drogenkriminelle nahm?




    LG Carabao

  • Denn trotz des unkonventionellen Fahrstils Millionen von Autofahrern gibt es erstaunlich wenig Unfaelle in Metro Manila!

    unkonventionell ist der Stil, keine Frage, auf einer 4-spurigen Strasse ordnet man sich zB links ein um dann rechts abzubiegen, dann muss man sich zumindest über sonst nichts wundern...


    mit den wenigen Unfällen ist mir auch schon aufgefallen, hat mich auch anfangs etwas verwundert bzw irritiert , denke aber das liegt ganz einfach an der Durchschnitts-Geschwindigkeit. wenn ich hier für 10 km rund eine bis eineinhalb Stunden brauche, ja dann hat man i.d.R. einen Bremsweg von nur einigen Zentimetern :D


    ich weiß das ist nicht immer so, ich kann auf Edsa auch an einem normalen Werktag morgens um 8 gute 90 km/h fahren oder auf Ayala gut 80, aber das ist die absolute Ausnahme, normalerweise geht es mit 20, 30 km/h morgens durch Makati, oft weniger...

  • Anstatt sich zu entschuldigen kam dann nur: "Watch out Joe, this is not your country". ---- ..... *ECHT JETZT!?!?!

    Wie geil ist das denn? Eine gewisse Arroganz gepaart mit viel Nationalstolz bring schon erstaunliches hervor. Andere Länder, andere Sitten.

    Demokratie ist, wenn zwei Wölfe und ein Schaf darüber abstimmen, was es zum Abendessen gibt. Rechtsstaat ist, wenn das Schaf das Abendessen überlebt.

  • Damit ist eigentlich alles gesagt.


    Offenbar scheint es aber politisch gewollt, sonst wuerde man ja etwas dagegen unternehmen. Z.B. Korruption eindaemmen oder bessere Vermittlung (allgemein bessere Bildung) von Werten in der Schule.

    Oder aufhören Witze über Vergewaltigungen zu machen.

    "Kommt ne Frau beim Frauenarzt"........


    Sorry, der musste jetzt raus.

  • unkonventionell ist der Stil, keine Frage, auf einer 4-spurigen Strasse ordnet man sich zB links ein um dann rechts abzubiegen, dann muss man sich zumindest über sonst nichts wundern...

    Gutes Beispiel!

    Macht aber manchmal Sinn bei Verkehrssituation wo es starkes Verkehrsaufkommen vor einem Rechtsabbieger gibt während der Verkehr geradeaus und links Abbiegen moderat verläuft.

    Wenn man weiß dass nach dem Rechtsabbiegen drei oder gar vier Fahrspuren auf einen warten kann man durchaus auch aus der dritten oder vierten Spur nach rechts einscheren.

    Mache ich auch manchmal wenn mir die Route bekannt ist.

    Selbst bei solchen Verkehrssituationen gibt es fast keine Unfälle weil jeder mit so etwas rechnet und die Karosserie-Abstaende der jeweiligen Autos im Gefuehl hat.


    So eine Fahrweise würde ich auch nicht als rücksichtslos bezeichnen weil sich die Stau-Gesamtbilanz dadurch verringert. Es können mehr Autos zur gleichen Zeit rechts abbiegen und die Staulänge auf der rechten Abbiegerspur vergrößert sich nicht. Siehe simple Skizze :D


    In Deutschland ließe sich so natuerlich nicht fahren denn es wuerde an jeder Kreuzung zu Massenauffahrunfaellen kommen.


    Gleiches gilt wenn sich auf einer Straße mit 3 breiten Spuren in der Rush Hour 4 oder 5 enge Spuren bilden. Dadurch können in Grünphasen deutlich mehr Autos eine Ampel passieren und die Stauänge verringert sich.


    Ich bin mit Dir und Padawan voellig einig dass Staus in Manila absolut nervtötend sein koennen dies liegt aber IMHO zuallerletzt an den Fahrern sondern an der seit Jahrzehnten vernachlässigten Verkehrsplanung.


    LG Carabao

  • Es gab vor Jahren einen Bericht von einem deutschen Rollstuhlfahrer der hier auf den Phil. Ulaub machen wollte, er hatte Bedenken, da ja hier sehr viele Dinge nicht rollstuhlgerecht sind. Nach seinem Urlaub hatte er einen Bericht geschrieben, er war sehr begeistert, welche Hilfe er von den Pinoys erhielt. Manchmal haben ihn einige Pinoys einfach incl. seinem Rollstuhl auf Faehre usw. getragen. Er wuerde jederzeit wieder Urlaub hier machen und empfahl das auch anderen Rollstuhlfahrern.

    Ich erinnere mich nicht mehr genau, ob ich es hier im Forum, oder woanders gelesen habe.