Vorwort
Im Oktober 2019 unternahmen meine Frau und ich eine vierwöchige Philippinen-Reise. Für mich war dies der zweite Philippinen-Besuch. Aus den Erfahrungen der ersten Philippinen-Reise hatte ich für mich die Erkenntnis mitgenommen, dass es besser ist, weniger Destinationen anzusteuern dafür an jeder Station mehr Zeit zu verbringen. Einfach aus dem Grund, weil auf den Philippinen quasi jeder Ortswechsel ein verlorener Urlaubstag ist.
Neben einem Besuch der Familie meiner Frau auf Mindanao planten wir dieses Mal, Siquijor, Dumaguete und Sipalay zu besuchen und vor dem Rückflug nach Manila noch einen kurzen Aufenthalt in Bacolod einzulegen. Im Voraus buchte ich allerdings außer dem internationalen Flug lediglich die Inlandsflüge von Manila nach Mindanao und von Bacolod zurück nach Manila. Bezüglich Unterkünfte recherchierte ich im Vorfeld ausgiebig online und erstellte für jede Destination eine Liste mit mehreren in Frage kommenden Unterkünften. Vor Ort angekommen riefen wir dann kurz per Handy an, ob es noch freie Zimmer gäbe, führen dann hin buchten direkt an der Rezeption das Zimmer. Bei manchen günstigeren Hotels ließen wir uns vor dem Buchen noch kurz das Zimmer zeigen, um unangenehmen Überraschungen vorzubeugen. Damit wollte ich sicher stellen, dass ich einerseits flexibel auf eventuelle Veränderungen im Reiseplan reagieren kann, gleichzeitig aber vor Ort nicht viel Zeit mit der Suche und dem Vergleich von Hotels verschwenden würde.
Hier ein Übersichtsbild mit den Stationen unserer Reise, welche ich in diesem Reisebericht nach und nach abhandeln werde:
Zunächst jedoch erst noch ein paar Worte über den Interkontinentalflug nach Manila.
Planung des Flugs nach Manila
Wir flogen dieses Mal mit Oman Air von München via Muscat nach Manila und zurück. Dazu kam noch ein kurzer Zubringer-Flug mit der Lufthansa von einem kleineren Flughafen in Deutschland nach München. Oman Air ist zwar kein Mitglied der „Star Alliance“, hat aber trotzdem eine Kooperation mit der Lufthansa und somit konnte der komplette Flug inklusive Lufthansa-Zubringer auf einem Ticket gebucht werden. Bezahlt haben wir für die Tickets in der Economy Class rund 765€ pro Person, direkt auf der Webseite der Airline gebucht. Im Preis enthalten waren pro Person zwei Gepäckstücke mit insgesamt maximal 30kg, zzgl. 7kg Handgepäck, sowie im Vorfeld selbst ausgesuchte und reservierte Sitzplätze. Bei der Buchung konnte man zwischen verschiedenen Zubringerflügen am selben Tag wählen: Einmal mit rund 4 Stunden Aufenthalt in München und einmal mit nur 35 Minuten Zeit zum umsteigen. Die 35min schienen mir zu knapp, vor allem wenn man bedenkt, dass in München dann auch die Ausreise aus Schengen mit entsprechender Passkontrolle stattfinden würde. Zwar landete der Lufthansa-Flug im Terminal 2 und der Oman Air würde auch vom selben Terminal starten, allerdings von den Gates K oder L, welche sich im „Satellit“ befinden. Das ist ein Zusatzgebäude, welches man vom Terminal 2 aus über eine autonome, fahrerlose „Untergrund-Einschienenbahn“ erreicht. Wie sich später herausstellte, war es die richtige Entscheidung, den Zubringerflug mit der längeren Aufenthaltsdauer zu buchen.
Die Flugverbindung für den Hinflug sah so aus:
17:15Uhr Abflug -> 45min Flugzeit -> 18:00Uhr an MUC, Terminal 2
Umsteigezeit 4h15min in München
22:15Uhr ab MUC -> Flugzeit 6h25min -> 06:40Uhr an MCT (Muscat, Oman)
Umsteigezeit 2h5min in Muscat
08:45Uhr ab MCT -> Flugzeit 9h5min -> 21:45Uhr Ankunft in Manila, Terminal 1
Und für den Rückflug entsprechend:
07:45Uhr ab MNL -> Flugzeit 8h35min -> 12:20Uhr an MCT
Umsteigezeit 1h50min in Muscat
14:10Uhr ab MCT -> Flugzeit 6h50min -> 19:00Uhr an MUC, Terminal 2 Satellit
Umsteigezeit 2h55min in München
21:55Uhr am MUC -> 45min Flugzeit -> Ankunft 22:40Uhr „zu Hause“
Umstieg am Flughafen München
Nach unserem kleinen „Hüpfer nach München“, wie der Pilot der Canadair CRJ900 den 45-minütigen Zubringerflug in seiner Kabinendurchsage betitelte, kamen wir also an einem Samstagabend gegen 18 Uhr in München am Terminal 2 an. Wir haben uns nach der Ankunft gleich zielgerichtet, aber ohne zu eilen, auf den Weg zu unserem Ziel-Gate im Satelliten-Gebäude gemacht. Wir mussten am Flughafen München durch eine erneute Sicherheitskontrolle sowie die Passkontrolle und haben dadurch insgesamt rund eine Stunde gebraucht von der Ankunft bis zum Abflugsgate. Vor allem die Passkontrolle zog sich recht lange hin, weil die Schlange lang war und nur zwei Schalter zur Verfügung standen. Wenn alle Mitreisenden einen deutschen Pass haben, geht das deutlich schneller denn damit kann man die automatisierte Passkontrolle nutzen, wo der Pass lediglich an ein Lesegerät gehalten werden muss. Sofern alles okay ist, kommt man damit innerhalb von ein paar Sekunden durch die Passkontrolle. Eine Warteschlange gab es an den Automaten nicht. Da meine Frau aber noch einen philippinischen Pass hatte, stellten wir und zusammen an der Schlange für „Nicht-EU-Bürger“ an.
Von München nach Muscat, Oman
Am Abflugsgate in München wurden dann alle Fluggäste, welche per Zubringerflug nach München kamen, ausgerufen und sollten sich beim Personal der Airline melden. Es mussten nochmals verschiedene Daten erfasst und die Tickets geprüft werden, weil Oman Air ein „eigenes System“ habe. War natürlich alles kein Problem und schnell erledigt. Interessanterweise war dies auf dem Rückflug aber nicht notwendig, d.h. die Lufthansa kann anscheinend mit den Daten aus dem System von Oman Air direkt arbeiten, umgekehrt aber nicht.
Weiter ging es also in der Nacht auf dem Flug WY124 mit Oman Air von München nach Muscat im Oman. Oman Air setzt auf dieser Strecke den Airbus A330-200 mit einer 2-4-2 Bestuhlung ein. Diese Maschinen sind natürlich nicht ganz so komfortabel wie zum Beispiel der Airbus A350 und vermutlich auch der Dreamliner von Boeing (mit welchem ich noch nicht selbst geflogen bin, deswegen schreibe ich „vermutlich“). Aber dafür hat die 2-4-2-Bestuhlung der A330-200 auch einen gewissen Reiz. Dank im Vorfeld reservierter Sitze, haben wir uns natürlich Plätze in den 2er-Reihen außen genommen und so saßen nur wir beide eng aufeinander. Angeblich ist die Bestuhlung bei Oman Air im Hinblick auf Beinfreiheit etwas großzügiger als bei manch anderen Airlines. Es dürfte sich aber wohl nur um ein paar cm handeln und Economy bleibt nun mal Economy. Der Service an Bord war in Ordnung. Die Flugbegleiter machten ihren Job, aber eine gewisse Freundlichkeit habe ich zeitweise vermisst. Essen gab es nur zu den vorgegebenen Zeiten, keine Snacks zwischendurch. Nur Getränke konnte man jederzeit zusätzlich bestellen. Übrigens gab es auch alkoholische Getränke an Bord, trotz islamischer Kultur im Oman. Zur Qualität des Essens kann ich nur sagen, dass es eben der typische „Fraß“ im Flugzeug war. Leider war die Auswahl an Gerichten recht gering und wenn man weit hinten saß konnte es passieren, dass man kaum noch eine Wahl hatte, weil die beliebteren Gerichte schon vergriffen waren. So konnte ich auf einem der Flüge nur zwischen „vegetarisch“ oder „Fisch“ wählen, was beides nicht so meins ist. Am Sitz meiner Frau funktionierte das Multimedia-System auf dem ersten Flug nicht, da war sie erst mal etwas angefressen. Zum Glück war es ein Nachtflug, so dass sie dann eben versucht hat ein bisschen zu schlafen. Positiv hingegen war das für alle Passagiere kostenlose Oman Air „Amenity Kit“, bestehend aus einer Schlafmaske, Socken, Zahnbürste, Zahnpasta und In-Ear-Kopfhörern. Im Übrigen waren sämtliche Flüge pünktlich und alle Verbindungen haben reibungslos geklappt, was meiner Meinung nach das wichtigste ist.
Umstieg am Muscat International Airport
Nach der ersten langen Teilstrecke von rund sechseinhalb Stunden kamen wir also am Muscat International Airport an. Dieser Flughafen ist absolut Spitze und ich würde jederzeit wieder einen Flug mit Umstieg in Muscat buchen. Alles neu und sauber, schöne und gepflegte Toiletten, kurze Wege beim Umsteigen und eine effiziente Sicherheitskontrolle. Dass der Flughafen nicht so groß ist wie einige andere in der Region, erweist sich beim Umsteigen als Vorteil, weil die Wege dadurch ziemlich kurz und total einfach sind. Alle ankommenden Passagiere landen quasi auf der unteren Ebene und wer umsteigt muss durch eine zentrale Sicherheitskontrolle, egal an welchem Gate der nächste Flug startet. Nach der Sicherheitskontrolle kommt man dann über eine Treppe auf die Abflugebene, wo man sich in verschiedenen Geschäften, Cafès, Restaurants usw. gut die Zeit vertreiben kann. Kostenloses WiFi gibt es am gesamten Flughafen natürlich auch. Das Gate für unseren Weiterflug war bei der Ankunft noch nicht auf den Infotafeln ausgeschrieben und so hielten wir uns für einige Zeit in diesem zentralen Bereich der Abflugebene auf, bevor wir uns dann auf den Weg zum Weiterflug nach Manila machten.
Von Muscat nach Manila
Vor dem Weiterflug gab es am Gate eine kurze zweischichtige Kontrolle. Bei der ersten Kontrolle wurden der Reisepass und der Boardingpass eingesehen, vermutlich um die Identität zu prüfen. Außerdem wurde das Handgepäck in Augenschein genommen. Nach der ersten Kontrolle durfte man dann in einen abgetrennten Wartebereich gehen, um dort dann auf das Boarding zu warten. Beim Boarding selbst wurde dann nochmals der Boardingpass überprüft und gescannt, bevor man das Flugzeug betreten durfte.
Die Erfahrung auf dem Flug von Muscat nach Manila war im Prinzip wie von München nach Muscat, wobei die Flugbegleiter(innen) auf diesem Flug etwas freundlicher waren. Die Flugbegleiter sprachen neben Englisch sogar teilweise Tagalog. Zum Glück funktionierten dieses Mal die Multimedia-Systeme bei unseren beiden Sitzen.
Nach über 9 weiteren, langen Stunden im Flugzeug kamen wir dann endlich an einem Sonntagabend gegen 22 Uhr Ortszeit in Manila am NAIA Terminal 1 an. Bei der Passkontrolle stellten wir uns zusammen am Schalter für "Foreigners" an und ich erhielt den Balikbayan-Stempel mit Aufenthalt für ein Jahr.