Sehr geehrte Forengemeinde,
ich bin jetzt nun seit 13 Jahren hier auf den Philippinen sesshaft, seit 11 Jahren verheiratet, haben zwei Kinder (2 und 9) und besitzen ein halbes Hektar Land.
Es handelt sich um 3 Grundstücke, wovon die ersten zwei gekauften direkt angrenzen und das Dritte etwa 50m entfernt ist.
Das erste erworbene Grundstück mit etwa 450 m² haben wir für unser gemeinsames Zuhause bebaut, während die anderen, außer 2 überdachte Rahmenbauten für die Schweinezucht und 1 provisorisches Haus, bewaldet sind.
Es ist sehr schwer, die momentane Situation zu beschreiben, ohne irgendeinen Plan, oder zumindest den Google-Earth Abschnitt einzustellen, der die Gegebenheiten beschreibt.
Andererseits weiß ich nicht, ob es schlau ist, das zu tun.
Auch das Familiengeflecht ist unübersichtlich. Ich werde wohl nicht drumherum kommen, die Verhältnisse zu beschreiben, wenn ich den Fall veranschaulichen möchte.
Was ich auf jeden Fall aus unserer Situation lerne ist, daß wenn es um Land geht, kennen Filipinos keine Gnade und in vielen Fällen auch keine Fairness. Sind manchmal sogar trickreich, erfinderisch und kreativ. Das reicht sogar bis zur Unterschriften- und Urkundenfälschung hinein. Wir sind offenbar Opfer davon. Meine Annahme geht deswegen dahin, weil unsere Pläne und Tax Declarations, die 6 Jahre neuer sind, als der Plan der Gegenseite, keinen "Perpetual right of way" verzeichnen.
Ich bin mit der Familie meiner Frau, die fast alle hier in Lataban leben, im Guten. Ich bin das einzige ausländische Mitglied, das durch Heirat hinzugestoßen ist und sich niedergelassen hat. Außer ihrer ältesten Schwester, die mit einem deutschen Mann liiert ist, jedoch in Braunschweig lebt.
Wie dem auch sei. Die Familie meiner Frau ist arm. Ich kann zwar geringfügig hier und da helfen, was ich auch mache, aber ich kann unmöglich mit meiner Rente die neu gegründete Generation ihrer Geschwister mit allem versorgen. Sie hungern nicht. Jeder geht mehr oder weniger einer Arbeit nach. Direkt als faul kann ich eigentlich niemanden bezeichnen. Ich denke mal, daß es die finanzielle Situation erfordert, daß man seinen Arsch bewegt, was auch gut ist.
Unsere Gegner sind eine Familie mit 4 erwachsenen Kindern, alle über 30. Die Frau ist Rätin (Councilor) in unserer Gemeinde. Den Background ihres Mannes kenne ich nicht. Das ist jedenfalls der Typ, der meine Frau immer wenn kein anderer da ist anmotzt, sie befinde sich angeblich auf deren Grundstück.
Meine Frau ist kein weinerlicher Typ. Die hat sich umfänglich informiert, wo die Grundsteine liegen und wo die Grenzen sind. Es kommt zum Wortgefecht und dann geht er wieder.
Bei den Kindern der gegnerischen Familie handelt es sich um 2 Söhne und 2 Töchter. 1 Sohn und die 2 Töchter sind Lehrer. Eine ist mit einem Australier liiert und lebt auch dort (auf jeden Fall 1.Welt Land). Der ältere Sohn ist Polizist und im Gegensatz zur Rest der Familie gibt er sich zu uns neutral. Er hat zwar versucht, die Mutter mit uns zu einem fairen Abkommen zu bewegen, was aber offensichtlich nicht geklappt hat.
Die Mutter der Familie ist gut über 60, sehr sprachgewandt in Cebuano und scheint auch gut in psychologischer Kriegsführung zu sein. Gaslighting ist eine ihrer Spezialitäten. Sie kann Sachen so darstellen, daß sich am Ende das Opfer bei ihr entschuldigen muß, für etwas das sie selbst angerichtet hat.
Ihr Freundeskreis dürfte mit großer Mehrheit aus Leuten bestehen, die etwas für sie tun können. Zu allen anderen, die keine besondere Funktion haben, schaut sie herab. So auch zur Familie meiner Frau.
Ich will nicht übertreiben, aber ich halte diese Frau zu allem fähig. Sie scheint nicht nur, sie muß der Kopf der Familie sein.
Diese Familie ist jedenfalls unsere Gegenseite (grob, unsere Gegner). Man muß sich mal vorstellen, daß ihr Bruder, ein frisch verrenteter Polizist unser Trauzeuge ist, mit dem wir wiederum im Guten sind. Aber diesen Bruder hat sie ebenfalls um Land betrogen. Um etwas über 140m². Sie behauptet, daß sie sich mit Land nicht auskennt. Wir wissen aber aus den uns zur Verfügung stehenden Übersichtsplänen, daß sie über mehr als 13 tausend m² Land verfügt. Sie wurde auch von unserer Seite gesichtet, als sie einen Haufen von Grundstücksplänen und sonstiges Papier mit sich führte. Sie ließ im Jahr 2010 eine an Alzheimer erkrankte Frau, Land an sie überschreiben. Der Alzheimer wurde jedoch schon 2006 diagnostiziert.
Ihr seht, das sind eigentlich mehrere verkettete Fälle, die aber allesamt darauf schließen lassen, daß sie trickst.
Sie zu überführen ist schwierig. Wir waren schon 2 mal beim Barangay-Kapitan und es sieht so aus, als müssten wir die Sache zu Gericht bringen.
so ist z.B. in ihrem Grundstücksplan eine manuelle Eintragung über einen "Perpetual Right of way", obwohl mein Schwiegervater mit ihr und ihrem Mann ebenso verfeindet ist und niemals dafür unterschreiben würde. Da diese Eintragung auch unser Grundstück beschneidet und in unseren Plänen keine Eintragung vorhanden ist, nehmen wir an, daß sie Dokumentenfälschung betreibt. Daraufhin bat meine Frau um die original Einverständniserklärung, worauf natürlich die Unterschriften zu sehen sein müssen.
Die gegnerische Seite weiß natürlich, daß ich das finanzielle Zugpferd darstelle, um die Sache auch vor Gericht durchstehen zu können. Jetzt liegt natürlich die Befürchtung nahe, daß die gegnerische Seite mich für irgendwas bei der Immigration anschwärzt, damit sie mich als Supporter erstmal los sind.
Die gegnerische Seite betreibt so eine Art brainstorming, was man als nächstes gegen uns tun kann und ist auf die Idee gekommen, den chinesischen Grundstücksnachbarn zu kontaktieren, damit dieser uns den durchgang verwehrt. Noch hat dieser nichts gemacht. Aber es ist ganz schön schmutzig, wie versucht wird, Drittpersonen in den Kapf mit einzubringen, um dann den Zuschauer zu spielen. Mit ihm ist gegen meiner gegründeten Familie noch nichts vorgefallen. Jedoch gab es schon einen kleinen Streit mit einer Schwägerin.
Ich hätte nicht mal was dagegen den Teil unseres Grundes als "Right of way" zur Verfügung zu stellen, wenn die Gegenseite uns dafür "Right of way" auf einem ihrer Grundstücke geben würde, damit wir ebenfalls über eine Straße zur Außenwelt verfügen können. Das scheint die gegnerische Seite aber unter allen Umständen verhindern zu wollen. Nachdem wir uns unsere Papiere nochmal genauer angesehen haben, haben wir auf einer Tax Declaration festgestellt, daß es bereits einen "Perpetual Right of way" gibt. Wir wissen jetzt aber nicht, ob das nicht ebenfalls getürkt ist.
Ursprünglich wollte nämlcih die Gegenseite unser heutig zweites Grundstück kaufen, bot aber nicht genug Geld dafür an, wodurch wir den Aufschlag bekamen.
Gruß
Nik