House and lot oder Subdivision ?

  • Wir, meine Frau und ich mit unserer 2-jährigen Tochter, möchten nächstes Jahr nach Bohol ziehen und dort ein Haus kaufen. Wir haben uns für die Nähe zu Tagbilaran entschieden, z.B. Dauis, wegen der Nähe zu einer Internationalen Schule für unsere Tochter. Ich bin eher für ein freistehendes Haus auf einem ca. 800 - 1000 m² Grundstück, evtl mit eigenem Pool, meine Frau findet aber auch eine Subdivision toll mit Gemeinschaftspool, Playground und mehr Kontaktmöglichkeiten zu anderen Bewohnern.

    Ich würde gerne mal eure Meinung hören. Hat jemand Erfahrung mit den Subdivisons dort? Was spricht dafür, was dagegen? Helft mir bitte bei der Meinungsfindung.

  • für einen echten guten rat gibt es zu viele unbekannte varianten , mein tipp für einen dauerhaften aufenthalt - miete dich in einer sub oder in einem "freien" ein und warte ein paar monate , die du damit benutzen kannst um etwas zu finden was dir augehscheinlich 100 %ig gefällt

    Wäre ich Du, wär' ich lieber ich.

  • meine Frau findet aber auch eine Subdivision toll mit Gemeinschaftspool, Playground und mehr Kontaktmöglichkeiten zu anderen Bewohnern.

    Da leufts mir eiskalt den Ruecken runter. Aus Erfahrung. Subd. kann gut gehen, wie der Duschvorhaang der nich verschimmeln muss.


    Frag mal Carabao der wohnt da irgendwo in der Naehe.


    Fuer die Findung finde ich mieten gut. Aber auf Dauer wuerde ich keine Subd. mehr waehlen. Ist man nur abhaengig - auf dem eigenen Grund und Boden. Aber zu Bohol lass die mal von Carabao was erzaehlen. (Blame him in case)

  • Das kommt darauf an wo man wohnt, im Raum Manila ist eine Subdivision eventuell besser, habe selbst 12 Jahre im eigenen Haus in einer Subdivision in Antipolo gelebt. Lebe jetzt allerdings in einer armen Gegend und ist auch ok, habe allerdings 33 Jahre Philippinenerfahrung und lebe ueber 15 Jahre hier, ich spreche auch tagalog, was hier wichtig ist, da hier 95% kein engl. sprechen.

    Mieten ist am Anfang auf jeden Fall zu empfehlen und sich dann in Ruhe nach einem geignetem Platz und Objekt umschauen. Frage mal Carabao oder den Member Gogobo der wohnt auch nahe Tagbilaran.

  • Bei Subdivisions sollte man darauf achten, in was fuer ein soziales Umfeld man einzieht. Erstmal einmieten, spaeter, wenn's dann passt, ueber Kauf nachdenken.


    Ich habe in der Vergangenheit, bevor ich mietete, immer zu verschiedenen Tageszeiten und Tagen der Woche die Nachbarschaft besucht, um die Nachbarschaftssituation auszuloten. Der Vermieter wird Dir nicht die Vorlieben Deines neuen Nachbarn zu Videokenaechten informieren. Ein Gespraech mit den Nachbarn gibt einem auch viel Auskunft, grad was nach einem starken Regen passiert (z.B Ueberschwemmungen) und wie im allgemeinem die Wasserversorgung ist. Sieht man auch gleich wie die Nachbarn drauf sind.

    "Eine Expertise ist eine objektive Niederschrift einer subjektiven Meinung"

    "Fakten sind keine Wahrheiten" - Werner Herzog

  • Wenns eine gute Subdivision ist, ist Karaoke nur bis 22 Uhr erlaubt, Kampfhaehne und anderes Getier ist auch verboten. So war es in der Subdivision in der ich mein Haus hatte, wenn wirklich mal nach 22 Uhr die Karaoke noch laut war, stand der Guard auf der Matte. Hunde waren immer an der Leine zu fuehren, die Scheisse von dem Hund hatte man zu entfernen. Eine gute Subdivision hat auch ein kleines Buechlein mit einer Hausordnung, da steht drin was nicht erlaubt ist.

  • Ob Subdivision oder Häuschen mit Garten, ist Geschmackssache.

    Was mich betrifft, so lebe ich seit Jahren in einer Subdivision in Cavite. Gutes Umfeld, Malls, Ärtze und was man so braucht, ist in den Nähe und gut zu erreichen.

    Da ich jedoch ein Landei bin, ist mein Traum ein Häuschen mit grösserem Garten.

    Der allgemeine Rat, zuerst einmieten und schnuppern, ist auf jeden Fall gut und zu empfehlen.

    :334: ich bin süchtig, kann nicht anderst, muss wieder hin .......
    ..... bin angekommen 8-)


    so langsam bin ich zu alt um andern Menschen Honig um den Mund zu schmieren


    Ich bin nicht woke, nicht identitär, gendere nicht und halte auch nichts von Cancel Culture

    Vielmehr wurde ich erzogen, bin aufgewachsen und lebe in der festen Überzeugung, dass alle Menschen gleich sind,

    also was soll der Quatsch

  • Hallo, Karmichael ,


    gute Entscheidung, auf die Phils. zu ziehen!

    Wenn ein Kauf geplant ist, ist es ratsam, vorher ein Objekt für ein paar Monate zu Mieten (wie oben mehrfach empfohlen).


    Ich lebe jetzt mehr als 10 Jahre auf den Phils., die ersten 5 Jahre zur Miete, seit 5 Jahre eigenes Haus und Grundstück.


    Auch in einer Subdivision haben wir (LG u. ich) gewohnt, dort wurde alles durch Regeln festgelegt, an die sich niemand gehalten hat. Immer Ärger unter Nachbarn - Nein, Danke.


    Also Grundstück in einer "Mischgegend" gekauft, rd. 80 % Filipinos, Rest Foreigner.

    War eine gute Entscheidung, wir fühlen uns wohl. Natürlich ist auch hier nicht alles 100%ig, aber wir können frei entscheiden.

    Grundstück unbedingt abgrenzen, ansonsten sind jeden Tag "Besucher" beim Haus, das ist für die Filipinos normal!

    Wir haben nur Draht- und Bambuszaun, ein Tor, das wird akzeptiert. Hohe Konkretmauern, oft noch mit Stacheldraht, finden wir nicht gut, wir wollen ja nicht im Gefängniss wohnen!

    Mit unseren Fil-Nachbarn und auch sonst haben wir Null Ärger!

    Haus nicht zu gross wählen! Möglichst wenig Schlafzimmer, ansonsten ist Dauerbesuch der "lieben Familie" vorprogrammiert!


    Bohol ist sicherlich eine gute Wahl, ob wohl mir die Inselhauptstadt Tagbilaran überhaupt nicht gefällt!

    Wir wohnen in Dauin, Nähe DGT, Negros-Oriental. Siguiyor ist auch nett!


    Wenn etwas Abstand, besser eine Insel zwischen der Familie der Herzallerliebsten und euch besteht, ist immer gut !


    Viel Spass bei den Plänen und Vorbereitungen, hoffentlich stimmen die Umstände (Corona) um alles umzusetzen!

    VIEL GLÜCK!


    Lb. Gruss aus Dauin,

    Rolf

    :friends

    Wer nur in die Fußstapfen anderer tritt, hinterlässt keine eigenen Spuren !
    :hi

  • Bei Subdivisions sollte man darauf achten, in was fuer ein soziales Umfeld man einzieht.

    Das sollte man bei "normalen" oder sagen wir "offenen" Nachbarschaften natuerlich ebenfalls.

    Einen ersten Eindruck kann man sich z.B. schon mal veschaffen indem man kuckt welche Art von Haeusern dort steht, wie die Gaerten gepflegt sind, welche Autos vor der Tuer stehen, etc.


    Ein Gespraech mit den Nachbarn gibt einem auch viel Auskunft, grad was nach einem starken Regen passiert (z.B Ueberschwemmungen) und wie im allgemeinem die Wasserversorgung ist. Sieht man auch gleich wie die Nachbarn drauf sind.

    Ja, guter Vorschlag!

    Dazu kommen Themen wie Stromversorgung (Blackouts?), Internetempfang/Netzabdeckung und eben alles andere das in einer Nachbarschaft relevant ist.


    Ich bin eher für ein freistehendes Haus auf einem ca. 800 - 1000 m² Grundstück, evtl mit eigenem Pool, meine Frau findet aber auch eine Subdivision toll mit Gemeinschaftspool, Playground und mehr Kontaktmöglichkeiten zu anderen Bewohnern.

    Ich bin wie manche Vorredner hier ebenfalls kein grosser Freund von (gated) Subdivisions.


    Bevor ich mich zum Kauf entschieden hatte habe ich ebenfalls erstmal ein paar Jahre lang in mehreren Haeusern und Gegenden zur Miete gewohnt - da war eigentlich alles dabei von "fast-Bruchbude" bis "top-Notch europaeischer Stil/Qualitaet".

    "Haengen geblieben" bin ich dann ca. in der oberen Mitte, also da wo ich jetzt lebe.


    Jedenfalls waren alle Haeuser die ich bisher bewohnt habe immer in offenen Nachbarschaften, bewusst niemals in einer Subdivision.

    Ich hab mir solche damals mehrfach angesehen, hat mir nie richtig gefallen, eher im Gegenteil;

    in der einen sahen wirklich ALLE Haeuser wie copy-paste aus, in der anderen war der Grundstueckspreis dreimal so hoch fuer einen halb so grossen Grund wie "draussen", usw...


    Im Endeffekt ist es bis heute dieses gewisse Gefuehl des "eingesperrt seins" womit ich meine Abneigung gegen Subd. begruenden wuerde.

    Ich brauche keinen Guard der mir den Schranken oeffnet wenn ich zu meinem Haus moechte oder der meine Freunde und Familie nicht reinlaesst wenn sie sich nicht ausweisen koennen, und ich brauche auch kein "Regel-Buechlein" das mir sagt was ich zu tun oder zu lassen habe.


    In einer guten Nachbarschaft ergeben sich diese "Regeln" ohnehin von selbst im gegenseitigen Miteinander und dann darf man ausnahmsweise auch mal bis nach 22 Uhr laut sein wenn alle damit einverstanden sind, ohne dass ein Guard kommt und uns erwachsene Menschen ins Bett schickt. :P


    Aber das sind natuerlich nur meine persoenlichen Vorlieben!


    Wenn du dir einen 1k-qm Grund kaufst dann brauchst du keinen Gemeinschaftspool (igitt!!) und du kannst fuer deine und die Nachbarskinder auch einen Playground hinbauen wie er dir gefaellt, Platz ist ja genug.

    Kontaktmoeglichkeiten zu anderen Bewohnern hast du so oder so, es sei denn du lebst irgendwo in der Pampa wo du mit dem Moped zum naechsten Nachbarn fahren musst :D, aber das hast du ja nicht vor wenn ich richtig gelesen habe.


    Was explizit Bohol betrifft wuerde ich ebenfalls als erstes Carabao befragen, der lebt dort schon seit einiger Zeit.

    Meditieren ist immernoch besser als rumsitzen und nichts tun

  • Hallo!


    Die Sache mit der gated Subdivision, die Deine Frau bevorzugt, ist auch eine Frage von Status. Da ist sie Zeit ihres Lebens so von der Gesellschaft erzogen worden, dass Leute, die es zu was gebracht haben eben oftmals in so einer Subdivision wohnen.

    Vielleicht um der gegenseitigen Rücksichtnahme sie davon überzeugen, dass ihr zunächst Mieten solltet. Das ist sowieso eine gute Idee, wenn das Thema "wo wohnt man wie" besonders wichtig ist. Der Spruch mit der Lage gilt auf den Philippinen genauso wie hier. Dass wird ihr sicher auch einleuchtend sein. Wenn Du lieber ein Haus im irgendwo möchtest, bedenke, dass Du das mit Deiner Brille Lebenserfahrung in Deutschland so siehst. Hier gibt's zum Beispiel keine squatter areas. OK, Hausbesetzer gibt's auch hier aber die Szene ist doch eher klein. 😉 Was, wenn ihr zunächst zur Miete in einer gated Subdivision wohnt Deine Frau happy ist und Du wider Erwarten das Wohnen dort als angenehm empfindest? Dann wisst ihr, was ihr sucht. - Meine 2ct Meinung dazu.


    Jan

  • Die Sache mit der gated Subdivision, die Deine Frau bevorzugt, ist auch eine Frage von Status. Da ist sie Zeit ihres Lebens so von der Gesellschaft erzogen worden, dass Leute, die es zu was gebracht haben eben oftmals in so einer Subdivision wohnen.

    Den Gedanken hatte ich auch bereits, wollte ihn aber nicht ausfuehren da er nicht ganz zum Thema passt... Zumindest nicht fuer den TS.

    Oder vielleicht doch? Muss er entscheiden...


    Dieses "Status-Gedoens" in Bezug auf Subd. ist ein absoluter Trugschluss wie ich finde!

    Ich hab irgendwann mal in der Nachbarstrasse von den Dutertes gewohnt und die haben ebenso am Sari-Store ihre Milch und Eier gekauft wie alle anderen.

    Die Miete fuer das Haus war damals allerdings im mittleren EUR-Bereich, ich glaube 500 oder 600 EUR kalt oder so - weiss ich nimmer, aber verdammt teuer fuer phil. Verhaeltnisse - und das war keine Subdivision!

    Heute wohne ich nur einen Steinwurf davon entfernt, wo die Preise aber wesentlich guenstiger sind bzw. waren. :)


    Ich kenne auch Ehefrauen von Expat-Bekannten aus Subdivisions die mich fast mitleidig angesehen haben als sie erfuhren dass ich NICHT in einer SD wohne.

    Warum erklaert sich mir nicht!

    Viele denken offenbar dass man "etwas besseres ist" wenn man einen Guard hat der einem den Schranken aufmacht wenn man rein will - fuehlt sich fuer Pinoys sicher IMPORTANT an, keine Frage...


    Als Deutscher oder Europaeer wuerde ich diese Gedankengaenge jedoch voellig ausser Acht lassen wenn es darum geht mich irgendwo niederzulassen.


    Dort wo man wohnen/leben moechte muss es einem gefallen und man muss sich dort wohlfuehlen!

    Ob das in einer Subdivision ist oder in einem Haus auf seinem eigenen Grund und Boden wo man machen kann was man will sei dabei dahingestellt.

    Meditieren ist immernoch besser als rumsitzen und nichts tun

  • Wenn ich alleine auf die Philippinen hinziehen würde, dann wäre eine Subdivision oder ein Condo in diesen Resort-ähnlichen Wohnanlagen hauptsächlich zur Beruhigung eines eventuellen Unsicherheitsgefühls.


    Für mich ist es auch wichtig, dass sich meine Partnerin wohl fühlt. Dazu gehört für mich auch, die kulturell/gesellschaftlich anerzogenen Erwartungen - soweit es mir persönlich möglich ist ohne mich zu verbiegen - meiner Partnerin zu erfüllen. Sonst leidet am Ende die Beziehung. Meine Partnerin und ich haben ein Haus in einer gated Subdivision in Antipolo. Und viel wichtiger ist mir dabei, dass wir keine Videoke-Contests in direkter Nähe haben. 😉

  • Ich habe noch nie in einer Subdivision gelebt. Ich war aber schon oft in Subdivisions zu Besuch, und in gehobenen Subdivisions gefällt es mir - aus Sicht eines Besuchers - durchaus sehr gut. Es ist ruhig, sicher und sauber. Infrastruktur wie Straßen, Wasserversorgung, etc. ist gut, ohne dass man sich kümmern muss. Man kann das Auto direkt vor dem Haus abstellen, üblicherweise gibt es einen Garten mit ausreichend Platz für einen schönen Pool. Und oft ist man in guter Lage in einer größeren Stadt.


    Da hier einige Leute mit langjähriger Subdivision-Erfahrung anwesend sind: Könnt ihr genauer beschreiben, was die Probleme in einer Subdivision sind? Was darf man verglichen mit einem normalen Grundstück nicht? Nachtruhe um 22 Uhr finde ich nicht einschränkend, sondern eher sinnvoll, weil ich die meiste Zeit abends ohnehin Ruhe haben will.

  • Ich habe noch nie in einer Subdivision gelebt. Ich war aber schon oft in Subdivisions zu Besuch, und in gehobenen Subdivisions gefällt es mir - aus Sicht eines Besuchers - durchaus sehr gut. Es ist ruhig, sicher und sauber. Infrastruktur wie Straßen, Wasserversorgung, etc. ist gut, ohne dass man sich kümmern muss. Man kann das Auto direkt vor dem Haus abstellen, üblicherweise gibt es einen Garten mit ausreichend Platz für einen schönen Pool. Und oft ist man in guter Lage in einer größeren Stadt.

    Ja, diese Erfahrung habe ich auch gemacht; ebenfalls nur durch Besuche!

    Subdivisions koennen wunderschoen sein, also nicht nur copy-paste-Haeuschen oder so, es gibt auch wirklich huebsche Anlagen!


    Aber was mich daran stoert ist das:

    ausserhalb der Subd. lebst du im Filipino-Life mittendrin, mit knatternden Tricycles, hupenden Balut-Fahrern, ueberlaufenden Septic-Tanks (jklng), Sari-Stores an jeder Ecke, usw. usf.

    In der Subdivision drin ist es fuer mich (und ich spreche in diesem Satz mehr emotional als sachlich!) wie im "Save-Haven" eines Zombie-Movies also da sind rundherum figurative Mauern und nix "Boeses" kann reinkommen - im Grunde eigentlich voellig abgeschottet vom wirklichen Leben ausserhalb!

    Da drin herrscht absolute "Stille" sozusagen.


    Ich hab einen sehr guten Bekannten der in einer SD lebt, der meinte unlaengst zu mir "also das mit den Nachbarn, da zieh ich meinen Hut vor dir, das hab ich bis heute nicht hinbekommen!!" als ich ihm mehrmals erzaehlte dass die Pinoy-Nachbarn und ich gerne mal zusammensitzen, wir abends regelmaessig unser Schwaetzchen halten oder auch mal gemeinsam auf Urlaub fahren.


    Ich persoenlich bevorzuge wie gesagt das Leben "mit" den Menschen anstatt "neben" den Menschen, aber das muss natuerlich jeder fuer sich selbst am besten wissen.


    In der Hoffnung dem TS bei seiner Meinungsfindung einen Schritt weiter geholfen zu haben, :hi

    Meditieren ist immernoch besser als rumsitzen und nichts tun

  • Wow....erstmal vielen Dank für die vielen tollen Antworten und Meinungen. Wir haben intensiv darüber diskutiert und werden es nun genau so machen, wie ihr uns vorgeschlagen habt. Wir werden erstmal ein Haus mieten und uns dann in Ruhe die Gegend anschauen. Wir werden uns, wenn es so weit ist, nach einem kleinen Haus in einer Subdivision umschauen, so mit Spielplatz, Pool und im Idealfall noch ein Gym für mich. Wie erwähnt haben wir eine kleine Tochter, für die das dann auch stressfreier ist. Ich glaube nicht, dass wir dort alt werden, aber es ist erstmal ein guter und vor Allem sicherer Anfang. Damit meine ich nicht die Sicherheit die mir der 24h Guard bietet. Ich meine damit, dass wir erstmal eine relativ sichere Versorgung mit Wasser, Strom und Internet haben. Unser Ziel ist dann aber doch irgendwann das Haus mit eigenem Pool. Aber ich denke es ist definitiv besser zu finden und zu beurteilen vor Ort.

    Nochmals vielen lieben Dank für eure Unterstützung :clapping ich habe in der Tat letzte Nacht besser geschlafen.

  • Ich halte die Thematik für ausgesprochen standortabhängig.


    In Davao gibt es meines Wissens im Zentrum, außer Ladislawa, überhaupt keine gated subdivisions . Daher wohnen viele reiche/einflussreiche Leute in normalen Straßen und der nächste squatter ist immer in relativer Nähe. Es war in meiner Zeit aber nie ein Problem, da die Stadt ausgesprochen sicher war.


    Da man nie weiß, wie sich die Zukunft entwickelt, halte ich Investitionen in ein frei stehendes Haus aber langfristig für deutlich unsicherer. Schon bei jeder längeren Abwesenheit muss man sich Gedanken über einen caretaker machen.


    Aufgrund persönlicher Erfahrungen hätte ich gegenüber jeder Immobilieninvestition auf den Philippinen erhebliche Vorbehalte. In 6 Jahren habe ich in 3 unterschiedlichen Immobilien gelebt und überall gab es erbliche Probleme durch Belästigungen aus dem Umfeld. Ich schlafe übrigens immer mit Ohrstöpseln, auch in Deutschland.


    1. Condo

    Im ersten Jahr habe ich in einem Condo gelebt. Nach einigen Monaten wurde irgendwo über mir, man konnte das nie genau lokalisieren, ein Handwerk betrieben. Die Folge war nahezu 24/7 Hämmern, Sägen, Schleifen, etc. Obwohl sich auch andere Nachbarn beschwert haben, wurde von der Verwaltung nichts unternommen. Daher blieb mir nichts anderes übrig als auszuziehen.


    2. Townhouse in einer hochpreisigen Subdivision.

    Lange Zeit war alles in Ordnung, dann tauchten Pandesal-Verkäufer auf, die von ca. 4.00 morgens und bis ca. 8.00 alle halbe Stunde am Haus vorbeigezogen sind. Das Problem dabei war, dass die Waren mit einer aberwitzigen Lautstärke mittels eines Megafons beworben wurden. Gespräche mit dem Verkäufer und der barangay blieben erfolglos. Für letztere war der Umstand, dass die Verkäufer arm sind, eine absolute Entschuldigung. Da ich ohnehin Frühaufsteher bin, hätte mir schon eine Nachtruhe bis 5.30 gereicht. Seltsamerweise hat sich hier kein Nachbar beschwert, wobei viele Filipinos aufgrund des omnipräsenten Lärmpegels vermutlich ohnehin hörgeschädigt sind.


    Hinzu kam dann noch eine Moskitoplage, vermutlich ausgelöst durch eine chaotische Baustelle in ca. 150 m Entfernung, die durch den überall herumliegenden Müll paradiesische Brutstätten bot.

    Obwohl in der Folge die Dengue Fälle in der Nachbarschaft explodierten, auch ich war davon betroffen, hat die barangay abermals nicht reagiert. Auch hier war der einzige Ausweg ein Umzug


    3. Townhouse in einer gemischten Nachbarschaft.

    Von dem 3. Haus war ich zunächst aufgrund der Lage begeistert. Auf einem steilen Hügel gelegen, bot es eine fantastische Aussicht und aufgrund der stetigen Brise war eine Aircon entbehrlich. Leider ergaben sich daraus einige Nachteile, die für mich völlig unvorhersehbar waren.


    Die exponierte Lage lässt auch Schallwellen ungehindert in das Schlafzimmer dringen. Auch wenn das Land arm ist, leistungsstarke Musikanlagen gibt es im Überfluss. Für diejenigen, die sich darunter nichts vorstellen können: Es ist regelmäßig so laut, dass Fenster und Möbel im Takt der Bässe vibrieren.


    Häufig sind es auch keine besonderen Anlässe, sodass man darüber hinwegsehen könnte. Normalerweise habe ich es vermieden, die Störer persönlich zu konfrontieren. Einmal haben Nachbarn aber darauf bestanden, dass ich mitkomme. In dem Fall hat ein einzelner Trunkenbold im Delirium einfach mal voll aufgedreht und bei Ankunft neben seiner Anlage mit der Lautstärke eines startenden Düsenjets geschlafen.


    Hier haben sich regelmäßig viele Nachbarn in der höher gelegenen Straße bei der barangay beschwert, allerdings weitgehend ohne Reaktion.

    Was einigermaßen geholfen hat, war die barangay police direkt durch Zuwendungen zu unterstützen. Lärmbelästigungen blieben aber dennoch ein ständiges Ärgernis. Ohne die Rückkehr nach Deutschland wäre ich wahrscheinlich abermals umgezogen.


    Nur am Rande, um zu verhindern, dass meine Fehler wiederholt werden: Eine Höhenlage kann sich auch negativ auf die Wasserversorgung auswirken. Bei den häufigen Stromausfällen liefen die Pumpen des Versorgers nicht, bzw. sind sie auch sonst häufig ausgefallen bzw. es wurde vergessen sie einzuschalten. Die Folge war, dass wir häufig trotz Brunnen, Zisterne und Wassertanks auf dem Trockenen saßen. Es ist wirklich kein Vergnügen bei tropischen Temperaturen nicht Duschen bzw. dafür ins Fitnessstudio fahren zu müssen und über längere Zeit die Toiletten nicht spülen zu können.


    Die Lehre, die ich aus diesen Erfahrungen gezogen habe, ist die, dass das Umfeld jederzeit einem das Leben zur Hölle machen kann. Als Mieter ist es ärgerlich, aber man kann einfach weiterziehen. Als Eigentümer ist es eine Katastrophe.


    In den exklusivsten gated subdivisions, mag man sicherer sein, aber unmöglich sind diese Probleme auch dort nicht. Bei einem Freund von mir wurde das Nachbarhaus von einer unantastbaren Familie gekauft und in der Folge als Partyhaus genutzt.

  • ALD es gibt keine Gated Subdivision im Centrum? San Pedro Village, Insular Village 1&2, Bacacaa Road usw. Oder was sind das?


    Meine Gattin hat ein Haus in einem Village in Cabantian. War es vor 10 jahren noch sehr Geräuschvoll so leben dort heutzutage fast nur noch Mitarbeiter des öffentlichen Dienstes. In der Regel ist ab 21.00 uhr bis 6.00 uhr Bettruhe. Am Wochenende geht es vorhersehbar zu.


    Das sieht bei ihren Immobilien auf dem Lande (Mati usw) etwas anders aus. Um 4.30 geht es da los, bis 22.00. Einzig auf Samal ist es fast immer ruhig. Lediglich von 16.00 bis 20.00 neigt die sehr indigene Bevölkerung zu Gesang und Troubel. Die wenigen Ausländer bleiben, sofern überhaupt anwesend, unsichtbar.

    Demokratie ist, wenn zwei Wölfe und ein Schaf darüber abstimmen, was es zum Abendessen gibt. Rechtsstaat ist, wenn das Schaf das Abendessen überlebt.

  • ALD es gibt keine Gated Subdivision im Centrum? San Pedro Village, Insular Village 1&2, Bacacaa Road usw. Oder was sind das

    Bei ca. 8 km Entfernung zur City Hall, was vermutlich am ehesten dem Zentrum entspricht, ist das Insular Village für mich definitiv nicht im Zentrum.

    Baccaca ist Ladislawa, sofern ich nicht kleinere subdivisions übersehen habe. Wobei auch Ladislawa schon grenzwertig ist. San Pedro Village ist, wenn ich mich richtig erinnere, auch 5 km + entfernt. In Deutschland würde man das auch nicht mehr als Zentrum bezeichnen, aber letztendlich kann jeder das so definieren, wie er möchte.

  • Es hat alles Vor,-und Nachteile, ich habe das 1. Jahr ein Condo in Makati gemietet, war auch nicht schlecht. In diesem Jahr habe ich nach einem guten Standort geschaut, da waren Tagaytay oder Antipolo, habe mich dann fuer Antipolo entschieden, dort habe ich 12 Jahre in meinem Haus in einer guten Subd. gelebt. Dann wurde meine Frau krank und sie wollte in der Naehe ihres Bruders leben, also ein Apartment direkt gegenueber gemietet, war gerade fertiggestellt worden. Das ist eine Gegend wo nur arme Leute leben. Wir sind in den ersten 2 Jahren immer gependelt, wohnten auch noch Wochenweise in Antipolo.

    Wie schonmal gesagt, fuer einen Neuankoemmling und dann auch noch im Raum Manila, ist erstmal eine Subdivision die bessere und sichere Wahl. Kommt natuerlich immer auch drauf an wie man eingestellt ist, wenn man sehr empfindlich ist, wie ALD, dann ist es natuerlich generell schwierig auf den Phil. Am Anfang hier in der Armensiedlung hatten wir im Monat so viel Stromausfaelle wie in Antipolo in 10 Jahren. In der Subdivision war halt alles geordnet und geregelt, da hat man so gewohnt wie in Deutschland. Hier in der Armensiedlung ist man naeher bei den Leuten, da kommen jeden Tag hunderte von Haendler, mit ihren Sidecars vorbei, die alles moegliche verkaufen, ob Gemuese, Obst, Bekleidund, Haushaltsgegenstaende usw., das finde ich gut, gabs in der Subd. nicht.

    Natuerlich ist es fuer einen Neuankoemmling ohne grosse Erfahrung, hier kaum moeglich zu leben, hier spricht kaum jemand engl. und man muss die Pinoys zu nehmen wissen, dann ist es kein Problem. Wie gesagt es hat alles Vor,- und Nachteile, es gab Dinge die waren in der Subdivision besser und es gibt Dinge die sind hier in der Armensiedlung besser. Was mir gerade noch einfaellt, hier ist die Nachbarschaftshilfe wesentlich besser als in der Subdivision.

  • Nochmal zur Konkretisierung:


    Ich würde nicht einmal behaupten, dass Filipinos, zumindest ab einer etwas gehobenen Wohngegend, grundsätzlich problematischere Nachbarn sind als Deutsche. Die Mehrzahl habe ich immer als eher zurückhaltend wahrgenommen. Der große Unterschied sind einige asoziale Exemplare, die entweder ihr Verhalten nicht reflektieren können oder wollen und weitestgehend ungestört ihre Mitmenschen terrorisieren können, da die Mehrzahl der konfliktscheuen Filipinos sie nicht in ihre Schranken weist, obwohl sich das nach meine Beobachtungen zunehmend geändert hat.


    Zusätzlich fehlt der Staat als Garant für die Einhaltung von Grundregeln, die es zu meiner Zeit sogar in Form einer city ordinance gab, die die Ruhezeiten eigentlich eindeutig geregelt hat. Man steht daher schnell ohne Optionen dar. Es gibt auch in Deutschland Szenarien, in denen man besser vor seinen Nachbarn flieht, nur eben deutlich seltener.


    Subjektive Umstände spielen sicher auch eine Rolle. Jmd. wie ich, der leider einen leichten Schlaf hat, ist natürlich deutlich anfälliger. Für wichtiger halte ich aber den beruflichen Status. Als Rentner oder Privatier kann man entspannter mit solchen Problemen umgehen als jmd., der am nächsten Morgen arbeiten muss und unter Leistungsdruck steht.


    Es ist übrigens kein reines Ausländerproblem und Filipinos sind dagegen immun. In all den beschriebenen Fällen, außer bei den nervigen Verkäufern, fühlten sich Filipinos ebenfalls belästigt und haben teilweise wesentlich extremer reagiert. Ich erinnere mich noch an einen Nachbarn, der mit Schusswaffe losgezogen ist, weil er den Terror nicht mehr ausgehalten hat.


    Ich habe irgendwann einmal einen Artikel gelesen, nach dem die Philippinen weltweit das lauteste Land sind, was ich ohne jeden Zweifel glaube. Lärm ist aber nur ein Aspekt, der in einer Schwereskala relativ niedrig angesiedelt ist. Glücklicherweise hatte ich nie Konflikte mit direkten Nachbarn bzw. Personen, die ich vorher kannte. Diese Fälle eskalieren dann häufig und führen etwa zu vergifteten Haustieren, Sachbeschädigungen, Gewaltandrohungen oder Anwendung, etc.


    Daneben gibt es menschenunabhängige Probleme: Die Wasserversorgung habe ich schon erwähnt. Daneben ist bei mir einmal jeglicher Festnetzinternetmöglichkeit nachträglich und endgültig weggefallen. Es gab nur noch mobiles Internet. Sofern man beruflich darauf angewiesen ist, hat man ein Problem. Dann wurde einmal ohne Baugenehmigung und somit illegal der tragende Hang, auf dem mein Haus stand, abgetragen. Es waren zwar zeitnah Risse in den Mauern sichtbar, aber Einsturzgefahr bestand scheinbar nicht. Daher war es nicht mein Problem, sondern das des Eigentümers, für den daraus ein langjähriger (Rechts-)Streit entstand.



    Also, man sollte schon genau wissen, worauf man sich einlässt, bevor man eine Immobilie erwirbt und sich dadurch langfristig an einen festen Standort bindet. Der Kauf geht schnell, aber in allen mir bekannten Fällen, außer Condos, gab es erhebliche Probleme mit dem Verkauf.