Philippinen mit Depression

  • Liebe Fuldapaar,

    herzlichen Dank für DeinenTipp.

    Das hört sich sehr interessant an.

    Ich bin auch auf der Suche nach solchen Gruppen/Menschen in meiner Nähe...bis jetzt aber leider noch ohne Erfolg.

    Nochmals lieben Dank und Dir alles Gute für Deine Gesundheit...irgendwie sitzen wir ja im gleichen sch.... Boot

    Beppo

  • Depressionen sind in den meisten Faellen reine Kopfsache (ausser bei einigen neurologisch bedingten Faellen). Und das wichtigste ist fuer mein dafuerhalten, sich nicht mit Betroffenen zu umgeben. Man zieht sich nie gegenseitig hoch, sondern immer nur runter. Wie bei einer Drogensucht auch.


    Ich empfehle meditieren. Z.B. Buddhistische Ruhemeditation. Ist (mittlerweile) erwiesenermassen besser als jede andere Therapieform und zu dem mit geringerer Rueckfallquote.

  • Depressionen sind in den meisten Faellen reine Kopfsache (ausser bei einigen neurologisch bedingten Faellen). Und das wichtigste ist fuer mein dafuerhalten, sich nicht mit Betroffenen zu umgeben. Man zieht sich nie gegenseitig hoch, sondern immer nur runter. Wie bei einer Drogensucht auch.

    Depressionen haben vielfältige Ursachen, und in vielen Fällen ist eine physiologische Komponente dabei. Es kann durchaus helfen, sich mit anderen Betroffenen auszutauschen damit man weiss, dass man nicht allein ist mit dem Problem. Idealerweise geschieht das unter fachkundiger Anleitung, kann aber nach einer Therapie durchaus als soziales Konstrukt sehr hilfreich sein. Schon alleine weil die Leute nicht mit tollen Tips kommen wie "Lach doch mal" oder "Stell dich nicht so an", oder "durch Meditation / Sport / glutenfreie Ernährung wird alles wieder gut".

    "Manche […] sind halt einfach nur dumm! Muss man ihnen aber nicht direkt ins Gesicht sagen!" :hi

  • Schon alleine weil die Leute nicht mit tollen Tips kommen wie "Lach doch mal" oder "Stell dich nicht so an", oder "durch Meditation / Sport / glutenfreie Ernährung wird alles wieder gut".

    Naja, ich spreche mit ueber 20 Jahren chronischer (damals sehr schwerer) Depression aus Erfahrung.

  • Respekt, und ich bin echt froh dass es Dir geholfen hat. Ich kenne es halt als mehrfach mittelbar betroffener durchaus auch anders, dem einen hat das geholfen und der anderen was komplett anderes, deswegen bin ich immer vorsichtig wenn ich solche Sachen lese.

    "Manche […] sind halt einfach nur dumm! Muss man ihnen aber nicht direkt ins Gesicht sagen!" :hi

  • Respekt, und ich bin echt froh dass es Dir geholfen hat. Ich kenne es halt als mehrfach mittelbar betroffener durchaus auch anders, dem einen hat das geholfen und der anderen was komplett anderes, deswegen bin ich immer vorsichtig wenn ich solche Sachen lese.

    Nun dazu gibt es Studien. Das mit der Meditation ziehe ich mir nicht einfach aus der Nase.


    Dem einen hilft eine tiefenpsychologische Therapie, dem anderen Pillen, dem nächsten geht es nach einer Weile auch so besser, wieder anderen hilft nix und es geht zum Suizid.


    Jeder ist halt anders. Es ist schon fragwürdig solch ein Thema in einem philippinenforum.net anzuschneiden.


    Der sinnvollste Weg sind Psychologe/Arzt und ggf zusätzliche Infos/Tipps von entsprechenden Webseiten die von Fachleuten erstellt wurden.


    Wer diese Hilfe hier nicht findet (ich habe starke Zweifel an der Fachkompetenz und Verfügbarkeit von lokalen Psychologen) der muss halt nach DE/EU/USA etc gehen.

  • (ich habe starke Zweifel an der Fachkompetenz und Verfügbarkeit von lokalen Psychologen)

    Genau das wuerde ich auch sagen.


    Ich hab zwar vor etlichen Jahren mal Psychologie an der Uni studiert und kenne mich zumindest laienhaft damit aus, aber: von einer professionellen Diagnose sind wir hier allesamt meilenweit entfernt und sollten uns damit auch vor allem mit sogenannten "Ratschlaegen" zurueckhalten, auch wenn sie noch so gut gemeint sind, denn solche koennen im schlimmsten Fall extrem nach hinten los gehen!


    Das mit der Meditation ziehe ich mir nicht einfach aus der Nase.

    Ich haette jetzt fast gesagt "Meditation ist nie falsch", aber durch Meditation koennen Dinge hervorgebracht werden denen man sich u.U. erstmal persoenlich und damit ganz alleine stellen muss!

    Meditieren ist immernoch besser als rumsitzen und nichts tun

  • Ich finde es mutig das hier öffentlich zu machen.

    Aber meine persönliche Meinung ist,daß das nicht in ein öffentliches Forum gehört.

    Es gibt nur zwei Tage in deinem Leben, an denen du nichts ändern kann: gestern und morgen. (Dalai Lama)

  • Jeder ist halt anders. Es ist schon fragwürdig solch ein Thema in einem philippinenforum.net anzuschneiden.


    Der sinnvollste Weg sind Psychologe/Arzt und ggf zusätzliche Infos/Tipps von entsprechenden Webseiten die von Fachleuten erstellt wurden.


    Wer diese Hilfe hier nicht findet (ich habe starke Zweifel an der Fachkompetenz und Verfügbarkeit von lokalen Psychologen) der muss halt nach DE/EU/USA etc gehen.

    Aber meine persönliche Meinung ist,daß das nicht in ein öffentliches Forum gehört.

    Nur zur Klarstellung: Es stand und steht hier definitiv NICHT zur Debatte, medizinische Beratung zu geben. Die Frage war, was ihn ggf. erwartet, wenn er in dieser Situation auf die Philippinen geht. Das ist eine völlig andere Diskussion und kann auch nicht von "Fachleuten" beantwortet werden, weil diese die Philippinen überhaupt nicht kennen. Das hat jetzt aber nicht, und zwar gar nichts, mit medizinischer Beratung zu tun und ist daher auch nicht fragwürdig.


    Viel mehr ist so ein öffentliches Forum die einzige Möglichkeit, um überhaupt zu derartigen Einschätzungen zu den Philippinen in dieser Hinsicht zu kommen. Es muss klar sein, dass diese subjektive Erfahrungswerte sind, aber auch das ist nicht schlecht oder fragwürdig. Vielmehr ist es extrem einschränkend, wenn man seine Situation nicht (anonym) in einem öffentlichen Forum diskutieren dürfte, wir leben ja in keiner Diktatur.


    In diesem Sinne sollte die Diskussion also auch wieder zum Philippinenbezug zurückkehren. Denn eine Diskussion über Ursachen und Behandlungsmöglichkeiten haben keinen Philippinenbezug und sind daher Off Topic und wären tatsächlich zu löschen.

  • Möchte auch was dazu sagen:

    Erstmal bin ich wirklich dankbar für jeden einzelnen Beitrag.Ich meine sie sind alle gutgemeint und Anregungen für mich.

    Es ist sicherlich richtig, dass das nicht ein Forum ist , um meine Depressionen zu "heilen".Dazu ist das ganze viel zu vielschichtig.Ich hab ja leider trotz vieler Bemühungen in Jahrzehnten auch mit "Fachleuten" keine wirkliche Lösung finden können.Vermutlich wird mich das ganze immer wieder begleiten...

    Ich danke trivial für seine Klarstellung...so seh ich das auch.

    Mein Ansinnen war zu erfahren, wie die Realität aussehen könnte, wenn ich eine Partnerin in den Phils hätte? Wie könnte die Integration in der Familie und deren Umfeld sein ? Könnte ich meine gefühlte Einsamkeit beenden? Wo liegen Chancen/Gefahren ?

    Vielleicht hatte jemand dieselbe Ausgangslage wie ich und hat Erfahrungen damit ?

    Ich freu mich jedenfalls immer, neue Beiträge zu lesen...

    Schönen Tag

    Beppo

  • Mein Ansinnen war zu erfahren, wie die Realität aussehen könnte, wenn ich eine Partnerin in den Phils hätte? Wie könnte die Integration in der Familie und deren Umfeld sein ?

    Seien wir jetzt mal ehrlich auch wenn es hart klingt. Eine Integration in die Familie wird es zu 99% nicht geben...man wird dich vielleicht ausnutzen, bis dein Geld alle ist und dir so lange ins Gesicht grinsen

    Das fängt schon an bei einer völlig gegensätzlichen Kultur, Sprache und Lebensweise...denn wo findest du eine "Lebenspartnerin? Meist im Squatter, in der Provinz aus der Unterschicht?

    Kannst und willst du mit denen in einer Blechhütte leben, den Hintern mit der Hand waschen, von Reis und Trockenfisch leben? Die ganze Familie in einem Raum? Willst du im eigenen Haus immer Besuch von der schnatternden Familie, die deine Sachen nutzen und mitnehmen, in deinen Garten pinkeln und dich links liegen lassen, weil du eh nichts verstehst? Willst du nur der Walking ATM (Geldautomat) sein, der alles finanziert (und da sind sie Ideenreich)?

    Nicht umsonst rät man meist mindest 3 Inseln Distanz zwischen die Familie der Frau und sich selbst zu haben :D

    Könnte ich meine gefühlte Einsamkeit beenden?

    Zu 90 % nicht

    Wo liegen Chancen/Gefahren ?

    Die Chancen liegen meiner Erfahrung nach bei unter 10%...die Gefahren dabei sind massiv ausgenutzt zu werden und noch tiefer in die Depression zu rutschen.


    Das ist kein Land für depressive und sensible Menschen...sorry für die harten Worte, aber so ist es nun mal und ich gehöre eher zur Fraktion der "klaren" Sprache und nicht zu den Kuschlern, die in allem etwas Gutes sehen! Das funktioniert für dich nicht.

    Eine gute Landung ist eine, bei der du hinterher weggehen kannst. Eine phantastische Landung ist eine, bei der das Flugzeug noch einmal verwendet werden kann. Starten muss man nicht. Landen schon

  • Das ist kein Land für depressive und sensible Menschen

    Absolute Zustimmung! Das Land ist, auch wenn es dort sehr reiche Menschen gibt, im Großen und Ganzen arm, finanziell arm, aber in der harten Lebenswirklichkeit auch arm an Werten, die es den Schwachen ermöglichen würden, ein halbwegs würdiges Leben zu führen. Ein Menschenleben ist da nicht viel Wert. Wenn Menschen arm sind und ständig unkontrolliert Nachwuchs kommt, muss man als Individuum zurückstecken.

    Schwäche (psychische Krankheit) muss man dann eben runterschlucken. Konfliktsituationen werden nicht mit Diskussionen gelöst, sondern entweder verdrängt oder, wenn sich viel angestaut hat, zur vollen Eskalation gebracht (um es mal sehr zugespitzt zu sagen).


    Mit einer psychischen Erkrankung ist man dort stigmatisiert. Das ist ein Zeichen von Schwäche, etwas, wofür sich die Familie schämt. Statt Unterstützung gibt es Ausgrenzung. Vielen gewöhnlichen Menschen (auch in Deutschland) fehlt das Wissen über psychische Krankheiten, auf den Philippinen ist es noch ausgeprägter. Die Menschen können auch nicht wirklich differenzieren – "krank im Kopf" ist dann die einzige Schublade, für die man in seinem Alltagsdenken gerade noch Platz findet. Es gibt immer mal Berichte im Fernsehen aus den Provinzen über Menschen mit psychisch kranken Familienmitgliedern (Schizophrenie, Psychose etc.), die dann draußen wie ein Tier an einer Kette im Käfig gehalten werden, weil man sich keine Behandlung leisten kann. Solche Eindrücke prägen natürlich auch das Bild, was dann die Öffentlichkeit von Betroffenen hat, auch wenn man in solchen Berichten tatsächlich auch ansatzweise versucht zu helfen und zu erklären.


    Als Mensch mit Depressionen aus einer anderen Kultur wird man es dort denkbar schwer haben, Anschluss zu finden und auf Akzeptanz zu stoßen. Dann lieber mal längere Urlaube und das Land kennenlernen, aber dauerhaft dort leben, vor dem Hintergrund der mangelnden Akzeptanz und dem schlechten Gesundheitswesen, würde ich dort nicht.

  • Wie sieht eigentlich die psychiatrische Versorgung auf den Philippinen aus (psychiatrische Kliniken, Psychologen) etc?

    National Center for Mental Health

    I am multi-talented!

    I can talk and p.iss people off at the same time!


    A pessimist is a man who thinks all women are bad.

    An optimist is a man who hopes they are.


    My mouth is not a bakery, I don't sugarcoat anything!


    If you ask my opinion,
    I am going to tell you the truth,
    Not that what you'd like to hear!


    Ein erfahrener Pilot ist,

    wer seine Erfahrung benutzt,

    um Situationen zu vermeiden,

    die seine Erfahrung erfordern!


    ╭∩╮(︶︿︶)╭∩╮

  • Wie sieht eigentlich die psychiatrische Versorgung auf den Philippinen aus (psychiatrische Kliniken, Psychologen) etc?

    Da braucht man ein dickes Bankkonto...in der Provinz werden die oft angekettet oder weg gesperrt

    Eine gute Landung ist eine, bei der du hinterher weggehen kannst. Eine phantastische Landung ist eine, bei der das Flugzeug noch einmal verwendet werden kann. Starten muss man nicht. Landen schon

  • Wie sieht eigentlich die psychiatrische Versorgung auf den Philippinen aus (psychiatrische Kliniken, Psychologen) etc?

    Da braucht man ein dickes Bankkonto...in der Provinz werden die oft angekettet oder weg gesperrt

    Psychiater sind rar auf den Phils und nur in Ballungszentren zu finden. Auf 250.000 Einwohner kommt ein Psychiater, in Deutschland sind es ca. 40/250.000.

  • Als Mensch mit Depressionen aus einer anderen Kultur wird man es dort denkbar schwer haben, Anschluss zu finden und auf Akzeptanz zu stoßen.

    trotz des threadalters und der fehlenden diskussionsvielfalt habe ich ab und zu darüber nachgedacht und muss sagen das ein mensch mit depressionen ( ! ) im praktischen leben nicht auf die idee kommen wird auf die phils auszuwandern , übwohl das letzten endes vom intellekt abhängig ist .


    Mit einer psychischen Erkrankung ist man dort stigmatisiert. Das ist ein Zeichen von Schwäche, etwas, wofür sich die Familie schämt. Statt Unterstützung gibt es Ausgrenzung. Vielen gewöhnlichen Menschen (auch in Deutschland) fehlt das Wissen über psychische Krankheiten, auf den Philippinen ist es noch ausgeprägter. Die Menschen können auch nicht wirklich differenzieren – "krank im Kopf" ist dann die einzige Schublade, für die man in seinem Alltagsdenken gerade noch Platz findet. Es gibt immer mal Berichte im Fernsehen aus den Provinzen über Menschen mit psychisch kranken Familienmitgliedern (Schizophrenie, Psychose etc.), die dann draußen wie ein Tier an einer Kette im Käfig gehalten werden, weil man sich keine Behandlung leisten kann.

    so sieht es tatsächlich aus ,

    allerdings betrifft das eben pinoys und kann meiner meinung nicht auf die konstellation eines ausgewanderten dachler`s übertragen werden

    Wäre ich Du, wär' ich lieber ich.


  • sehr gut geschrieben. Besser oder treffender könnte das einem "Unwissenden" wohl kaum erklärt werden. Danke :blumen


    Ich selbst habe mir aus persönlichen Gründen schon viele Gedanken darüber gemacht.

    Meine philippinische Ehefrau hatte anfangs grosse Mühe, das einzuordnen, geschweige denn zu verstehen, was mit mir passierte...


    In den Philippinen werden psychische Krankheiten todgeschwiegen. Es wird nicht darüber gesprochen, höchsten Kopfschütteln oder verlegenes Lachen und dann Themenwechsel.

    allerdings betrifft das eben pinoys und kann meiner meinung nicht auf die konstellation eines ausgewanderten dachler`s übertragen werden

    Ich hoffe, dass zum Zeitpunkt meiner Auswanderung, die Philippinen ein bisschen sensibler auf diese Thema reagieren werden...:pleased

    Und grunsätzlich hoffe und arbeite ich daran, wieder ganz gesund zu werden. Aber ein Restrisiko bleibt wohl bei einem Menschen mit psychischer Krankheitsgeschichte, welche auch teilweise in den Genen steckt, ein Leben lang...


    LG

    Jarno

  • Nun... wie man am Fall Robert Enke sehen kann, finden Depressionen auch in Deutschland immer noch nicht die Akzeptanz in der Bevölkerung, wie es nötig wäre... "Burn Out"-Patienten sind weiterhin Drückeberger, nicht zuletzt, weil sich tatsächlich einige (wenige) dahinter verstecken...


    Allerdings... wenn ein depressiv kranker Mensch es schafft, die große Hürde "Auswanderung" zu meistern (was ja nicht einmal den vielen anderen "Normalen" gelingt), hat er schon einen großen Schritt getan!


    Am Ende hilft dir eh keiner! Ob in Deutschland oder auf den Pinas... vollkommen egal!


    Die Bedingungen für depressive Menschen sind hier auf den Pinas bestimmt nicht besser als in Deutschland... aber wer den Mut für solch einen radikalen Wechsel aufbringt, besitzt schon mal die besten Voraussetzungen, sich selbst zu helfen!


    Selbstverständlich hilft ein liebender Mensch und/oder eine gute Therapie auf dem Weg, zumindest nicht vollkommen unterzugehen, aber am Ende bleibt jeder stets allein...