Baustofffrage (Bodenfliesen)

  • Unser Haus hier auf Palawan wurde im Jahr 2010 erbaut. In sämtlichen Räumen wurden dabei "Granit-Bodenfliesen" der Größe 60x60 cm verlegt. Ich habe das Wort Granit bewußt mit Anführungs-/Schlußzeichen versehen, da es sich eigentlich um keinen "gewachsenen" Granit handelt, sondern um Fliesen aus Granitgranulat mit einem entsprechenden "Bindemittel", die anschließend wie normale Fliesen "im Ofen" gebrannt werden. Wer schon einmal bei Citi-Hardware oder in anderen Baumärkten war, kennt sicher die entsprechenden Fliesen mit ihrer Hochglanzoptik, die es bis zu einer Größe von 1x1 m gibt.


    Vor kurzem bemerkten wir nun eine quer durch das Wohnzimmer verlaufende "Knicklinie". Bei genauerem Hinsehen stellten wir fest, daß sich offensichtlich Fliesen gelöst und infolge "Spannung" (?) aufeinander zubewegt hatten. Dadurch entstand schließlich "in der Fugenlinie" eine Wölbung, die dann noch weitere Fliesen verschob und löste. Das war vor etwa 6 Wochen. Mittlerweile sprechen wir hier von ca. 6 qm, die entfernt werden mußten, wobei weitere Fliesen im "Sich-selbst-Entfernen" begriffen sind.


    Jetzt wäre es natürlich gut zu wissen, was die Ursache für für diesen Schaden ist (man will ja den gleichen Fehler nicht ein zweites mal machen). Waren wir ursprünglich der Auffassung, daß von Seiten der Fliesenleger zu wenig Klebematerial verwendet wurde, stellt sich für mich das mittlerweile anders dar. Aber ich bin eben nur "ein sich wundernder Laie", weswegen ich mich an die Fachmänner unter Euch wende, die hoffentlich nicht nur "staunen", sondern auch Lösungsansätze parat haben.


    Der Zement-/Fliesenkleber hängt nämlich mehr oder wenig "vollflächig" auf dem Zementboden/Estrich. Es sieht also nicht danach aus als hätte man hier an Material gespart. An den losgelösten Fliesen dagegen ist so gut wie kein anhaftender Kleber festzustellen. Für mich als Laie scheint es deshalb so, als habe die Klebemasse zwar mit dem Grund (Estrich) abgebunden, allerdings nicht mit den Fliesen selbst. Es stellt sich die Frage, ob es für die hier beschriebenen Fliesen eventuell eines "speziellen Klebers" bedurft hätte, das üblicherweise hier auf den Philippinen verwendete Material also für diese Fliesenart nicht geeignet war. Oder gibt es andere Lösungsansätze?


    Wie sind Eure Meinungen dazu?


    The man

  • Ich kann zwar nicht helfen, kenne mich auch nicht aus, das scheint aber oefters vorzukommen. Ein Bekannter von mir ( Deutscher) hatte genau das selbe, nur mit normalen Fliesen auch 60x60, sein Haus ist erst 3 Jahre alt. Er hat das letzte Woche reparieren lassen.

  • Könnte es sein, dass Deine Bodenplatte unter den Fliesen nen Sprung hat? Ist da eine Stahlmatte oder Baustahl mit eingegossen?

    Eine gebrochene und sich bewegende Bodenplatte könnte der Grund für Dein Fliesenproblem sein.

    tschö
    Juanico

  • Könnte es sein, dass Deine Bodenplatte unter den Fliesen nen Sprung hat? Ist da eine Stahlmatte oder Baustahl mit eingegossen?

    Eine gebrochene und sich bewegende Bodenplatte könnte der Grund für Dein Fliesenproblem sein.

    Könnte natürlich theoretisch sein, zumal es sich bei unserem Grundstück überwiegend um Sandboden handelt (40 m vom Haus zum Strand). Andererseits ist, zumindest bei der jetzt "freiliegenden" Fläche, nichts zu sehen. Ein solcher Riß müßte sich ja auch deutlich in dem anhängenden Fliesenkleber abzeichnen, was aber nicht der Fall ist.


    Wie Berni 2 schreibt, sind solche Fliesenschäden hier leider häufig zu beobachten. Insbesondere in Malls trifft man vergleichbare Fälle des öfteren an.


    The man

  • Könnte es sein, dass Deine Bodenplatte unter den Fliesen nen Sprung hat? Ist da eine Stahlmatte oder Baustahl mit eingegossen?

    Eine gebrochene und sich bewegende Bodenplatte könnte der Grund für Dein Fliesenproblem sein.

    Sehe ich ähnlich. Wenn sich entlang einer Fuge eine Wölbung abzeichnet, spricht einiges dafür.

    Es stellt sich jedoch noch eine andere Frage.

    Wie groß ist denn der Raum? Bei großen Räumen, oder auch langgezogenen Räumen, wird eigentlich immer eine Dehnungsfuge eingearbeitet, so dass Spannungen abgefangen werden und sich nicht potenzieren können.

    Wurde Flexkleber verwendet, oder (was ich auf den Phils vermute) in "Speiss" (Beton) gelegt?


    LG

    Dexter

  • Du musst den freigelegten Bereich mal anfeuchten, dann erkennst du Haarrisse im Beton viel besser.


    LG

  • Der Raum hat ca. 60 qm bzw. 75 qm, wenn man die offene Küche dazuzählt. Es wurde (normaler ?) Fliesenkleber verwendet. Kein Zement für Mauerarbeiten. Aber was genau das war, kann ich nicht sagen.


    Die Fliesen wurden im übrigen ziemlich bündig verlegt. Die Fugenbreite beträgt zumeist nur 1-2 mm. Ich kann mich noch daran erinnern, daß man damals die von mir aus Deutschland mitgebrachten Fugenkreuze lächelnd ablehnte.


    The man

  • Diese Fugenkreuze werden oft deshalb belächelt, weil der "Profi" meint, er bräuchte keine. Das hat nicht mal was mit der Fugen breite zu tun, sondern eher mit dem vermeintlichen "handwerklichen Geschick" des Profis.

    Da liegt es dann an dir, als Bauherr, die Einhaltung der erforderlichen Standards durchzusetzen.

    Lehnt das der "Profi" ab, ist er der falsche Mann für den Job.


    https://boden360.de/dehnungsfuge-fliesen/


    LG

    Dexter

  • Meine 5 Cents zum Thema.

    Wir haben nach gut 10 Jahren keine Probleme mit unseren 60x60cm Fliessen.
    Mein Haus steht rund 80m vom Sandstrand entfernt Der Untergrund ist verfestiger Sand. Das Wohnzimmer inkl. Küche hat eine Fläche von etwa 180m2.
    Die Fliessen wurden mit Zement und ohne Fugen verlegt. Die Fliessen sind made in China.

    Also sollte alles brechen und aufgewölbt sein, wenn ich euch alle richtig gelesen habe. Dem ist nicht so.

    Keine einzige Fliesse ist gesprungen, erhöht oder erniedrigt. Da China Ware verwendet wurde, haben wir in gut 10 Jahren 3 kleine "Split offs" in der Grösse von weniger als 1 Centavo.

    Wichtig ist der Untergrund

    Damit wir flach bauen konnten mussten wir hunderte von Kubikmetern aufschütten. Die Fundamente wurden 3m tief in den bestehenden Untergrund versenkt. Darüber kam die Aufschüttung von 0 bis 3m. Und dann wieder Beams kreuz und quer. Die Aufschüttung haben wir gezwungenermassen gut 3 Monate lang dem Regen ausgesetzt und immer wieder vibriert. Dann endlich wurde die Bodenplatte gegossen.

    * * *
    Genug geplaudert.
    Ich vermute eine Absenkung von entweder der Bodenplatte und/oder der Fundamente. Kurz, der Untergrund unter den Fliessen ist nicht stabil.
    Wie reparieren? Sorry, keine Ahnung. Dazu bräuchte ich Bilder von der Erstellung des Hauses.

    Falls interessiert, kann ich hier ein paar Bilder unseres Hausbaus einstellen. Aber ich denke der TS benötigt eher Hilfe als Belehrung.

    - followyou -

  • Wir hatten im ganzen Haus 160m2 60x60 "Granit" Platten verlegt. Bei der verarbeitung habe ich zwar gesehen dass diese Platten ganz anders verlegt wurden als wie ich das aus CH kannte, auf den Beton Boden enen ca 3cm Sand Zement Belag ziemlich nass und direkt

    darauf die Platten Fugenlos noch dazu. Ich wusste doch genau dass ein Unterlagsboden (followyou verfestigter Sand) ganz trocken sein sollte bevor die Platten mit spez. Kleber hier wäre es Adhesive Cement wie ich später erfahren habe.

    Leider habe ich nicht Interveniert und freien Lauf gelassen, ja und schon nach zwei Jahren gings los bis ich den Entschluss fasste und alles weg und nur noch 40x40 Keramik und diesmal von einer Firma die es richtig gemacht haben.

    Und was war das eigentliche Problem, die Unterlage viel zu nass und die Feuchtigkeit konnte nicht entweichen weil Fugenlos die Platten konnten alle ganz (nicht kaputt) entfernt werden und die Unterlage war auch nach zwei Jahren nass und kaum mit den Platten verbunden.

    Ganz klarer Hinweis für Bau Neulinge solche Bodenbeläge von spezialisierten Fachleuten machen lassen (hier sagen alle bis zum Handlanger wir können das auch) es lohnt sich und erspart viel Ärger.

    Der Sinn des Lebens besteht nicht darin ein Erfolgreicher Mensch zu sein

    sondern ein Wertvoller !


    -Einstein-