Mein erstes Mal auf den Philippinen 2015 und was daraus wurde

  • Hallo wertes Philippinenforum.

    Ich würde mich gerne ein wenig mehr einbringen. Daher würde ich Euch gerne meine Beziehung zu den Philippinen schildern, wie Alles begann und was daraus wurde. Starten würde ich mit einem Reisebericht aus dem Jahre 2015, natürlich mit Fotos.

    Aber nur, falls dies auch erwünscht ist?

  • Als kleiner Vorspann noch ein bisschen über mich:

    1969 in der Schweiz geboren, normale Schulausbildung mit Lehre zum Hochbauzeichner und dem Beruf bis heute treu geblieben. Schon in der Pubertät entwickelte sich mein "Fetisch" für exotische Frauen. Allerdings dauerte es bis ins Jahr 2004, bis ich das erste Mal nach Thailand ging. Damals ging es nach Phuket und Koh Samui. Danach verstrichen wieder über 10 Jahre, bis ich im 2015 wieder nach Koh Samui ging. Da beginnt dann meine Philippinenstory....

  • Im März 2015 machte ich 2 Wochen Urlaub auf Koh Samui. Ich, Single, mit 3 befreundeten Paaren. Da kam es mir eigentlich gerade recht, dass ich im Vorfeld auf ein anderes, eher auf Thailand bezogenes Forum, aufmerksam wurde. Schnell kam ich in Kontakt mit einem User aus Deutschland, der zur gleichen Zeit ebenfalls auf Koh Samui war. Man traf sich dann auch in Lamai und wir zog an einigen Abenden zusammen um die Häuser. Die 2 Wochen Urlaub waren noch so schnell vorbei und es reifte schnell der Plan, dass der nächste Samuiurlaub bereits im November 2015 stattfinden sollte. Er wäre dann auch wieder vor Ort.
    Aber erstens kommt es anders und zweitens als man denkt.
    Im Verlaufe des Jahres stellte sich heraus, dass es aus beruflichen Gründen nicht möglich sein wird, im November Urlaub zu nehmen.
    Eigentlich bin, oder war, ich mit meinem Singleleben nicht unzufrieden. Ein sehr guter Freund und seine Philippinische Frau versuchten aber schon einige Male, meinen Singlestatus zu ändern. So versuchten sie jede Philippinin, die bei ihnen zu Besuch war, mit mir zu verkuppeln. Jedoch ohne Erfolg. Wobei ich sagen muss, dass ich mir auch keine grosse Mühe gab.
    Bei einem Feierabendbier Anfangs August meinte dann die Frau meines Freundes, dass sie in zwei Wochen Besuch einer Philippinin bekommt die seit acht Jahren in London lebt. Sie hätte ihr auf Facebook auch ein Foto von mir geschickt und sie finde mich handsome. Eigentlich mag ich diese Verkuppeleiversuche gar nicht, bringen selten etwas. Diese Kollegin kam dann an einem Freitagabend und sofort wurde mir Bescheid gegeben, dass ich zum Abendessen eingeladen wäre. Am Montag davor hatte ich allerdings einen kleinen operativen Eingriff, an einer Stelle die den Männern besonders weh tut. Ich habe dies dann als Ausrede benutzt. Ich hätte Schmerzen, muss regelmässig Salbe auftragen und Verbände wechseln etc.
    Dann kam eine Nachricht, dass sie am Samstag in die Berge wollten um wandern zu gehen und ob ich mit käme? Hallo? Wandern, Reibung zwischen den Beinen? Nee, nicht mit mir.
    Am Samstagabend kam dann der nächste Anruf. Man hätte sich mit der Zeit verkalkuliert und die Wanderung wäre länger gegangen als geplant. Sie sitzen nun in einer Alphütte und hätten auf halb neun eine Fahrt mit einer Transportseilbahn hinunter ins Tal. Leider stand das Auto meines Freundes ca. 30 km entfernt und ich sollte sie holen kommen. O.K., 30 Minuten Auto fahren, das geht und so machte ich mich auf den Weg. An der Talstation ausgestiegen und die drei schnell erblickt. Mein Freund und seine Frau und dahinter die Kollegin. Wow, ist die süss. Mein Freund und seine Frau schnell hinten ins Auto gestiegen, die Kollegin durfte vorne sitzen. Sie stellte sich als Rita vor. Auf dem nach Hause Weg sind wir dann noch in eine Bar und hatten es sehr lustig zusammen.
    Am Montagabend sind wir dann zu viert nochmals essen gegangen und am Tag darauf flog Rita wieder zurück nach London. Natürlich haben wir noch die Telefonnummern ausgetauscht. Am Dienstagabend meldete sie sich dann per Whatsapp und bevor ich zurück schreiben konnte, klingelte schon das Telefon. Dies geschah dann fast jeden Abend und die Anrufe dauerten immer mindestens 30 Minuten, vielfach auch länger als eine Stunde.
    Zwei Wochen später feierte dann mein Freund seinen 50 - sten Geburtstag und Rita wurde ebenfalls eingeladen. Im Vorfeld fragte sie mich dann, ob sie bei mir schlafen könne. Natürlich kann sie. Ich holte sie dann in Zürich am Flughafen ab und brachte sie zwei Tage später auch wieder dahin zurück. Schöner Nebeneffekt, seit dem 3. September waren wir offiziell ein Paar.
    Sie kam dann noch drei Mal für ein Wochenende in die Schweiz. Bei einem Ausflug mit dem Berninaexpress mit Übernachtung in Tirano fragte sie mich dann, ob ich über Weihnachten und Neujahr mit ihr auf die Philippinen kommen möchte?
    Nach einigen Abklärungen im Job und Besuch eines Reisebüros war die Sache beschlossen. Ich fliege auf die Philippinen. Abflug war am 17. Dezember in Zürich, der Rückflug ab Manila erfolgte am 4. Januar.

    Ich war immer nur mit Filipinos/Filipinas unterwegs, grösstenteils weitab jeglicher Touristenpfade. Der folgende Reisebericht handelt davon....

  • Rita kommt ursprünglich aus Mindanao, genauer gesagt aus Polomolok in der Nähe von General Santos. Sie ist über den Umweg Dubai ca. 2007 nach London gekommen und da hängen geblieben. Sie hat in der Zwischenzeit auch den britischen Pass, was natürlich das Reisen für sie viel einfacher macht, vor allem auch ihre Besuche bei mir in der Schweiz.
    In Polomolok hat sie sich ein Haus gebaut. Bewohnt wird es von ihrer Schwester, samt Mann und Kind. Ihre Schwester und ihre Mutter (wohnt ebenfalls in der Nähe) erziehen den Sohn von Rita. Er stammt aus einer früheren Beziehung mit einem Filipino..

    Ich hatte am Anfang Bedenken, als ich sah, dass es nach Mindanao geht. Man hört ja einiges von den Abu Sayyaf Rebellen und auf Schweizer hätten sie es gerne abgesehen. Rita zerstreute aber meine Bedenken, ich würde sowieso nie alleine unterwegs sein. Als ich dann sah, dass Mindanao mehr als doppelt so gross wie die Schweiz ist, wurden meine Bedenken kleiner. Müsste ja blöd laufen wenn ich genau zur falschen Zeit am falschen Ort wäre.
    Ich war dann auch erstaunt über die vielen Kontrollen. Auf den Einfallstrassen nach General Santos mussten immer Checkpoints der Armee und der Polizei passiert werden. Als sie dann aber sahen dass da ein Bleichgesicht am Steuer sitzt, wurde ich jedes Mal gleich durch gewunken. Ebenfalls wunderten mich die Kontrollen in den Einkaufszentren, nicht nur in General Santos sondern auch in Cebu und Manila. Bewaffnete Security vor fast jedem Laden, Strände an denen der Kassier eine Maschinenpistole umgehängt hat, mit Pumpgun bewaffnete Patrouillen in den Einkaufszentren. Ich fühlte mich auf jeden Fall während meines ganzen Urlaubs jederzeit in Sicherheit.

  • Los ging es also am 17. Dezember. Flug mit einer Triple 7 der Cathay Pacific von Zürich nach Hong Kong. Dann leider acht Stunden Aufenthalt, danach Weiterflug mit einer A330 der Dragon Air nach Manila.

    Als wir uns kennen gelernt haben, hatte Rita ihren Flug schon lange gebucht. Sie flog von London nach Kuwait, von da nach Bangkok und dann nach Manila. In Manila wollten wir uns treffen, sie wollte dann am Airport auf mich warten. Ebenfalls hatte sie ein Hotelzimmer in der Nähe des Airports gebucht, für eine Nacht. Ich hatte auf den 20. Dezember für Beide einen Flug von Manila nach General Santos gebucht.

    Ich kam nach einem ruhigen Flug gut in Hong Kong an. Raus aus dem Flieger und schon stand da eine hübsche Chinesin neben einer Hinweistafel auf der mein Name stand. Ja Herrschaftszeiten, was soll das? Suchen die mich? War doch noch nie in Hong Kong und habe da Nichts verbrochen. Ich habe dann die chinesische Dame angesprochen, dass ich dieser Mann sei. "Nice to meet You, Sir. We have a other Flight for You to Manila.". Was? Noch länger warten? "No, no. earlyer." O..k., das tönt doch gut und tatsächlich wurde ich auf einen früheren Flug umgebucht. Ankunftszeit Manila um 16.40 Uhr Ortszeit. Rita landet um 16.35 Uhr. Das passt doch. Ich habe ihr dann sofort geschrieben und mich sogleich auf den Weg zum Flugzeug gemacht.

    Warten auf das Boarding in Hong Kong. A330 der Dragon Air.

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    Problemloser Flug nach Manila. Keine Problem an der Immigration, Gepäck auch schon da. Läuft. Richtung Ausgang und gehofft, dass mir gleich Jemand um den Hals fällt. Denkste. Ich im Terminal 3, sie im Terminal 1. Zahlreiche Telefonate ihrerseits wo ich denn sei. Ja da und da. Bleib da, beweg Dich nicht, ich komme. Keine Angst, ich setz mich vor dem Terminal auf eine Mauer und rauche erst mal eine Zigarette. Tatsächlich, eine halbe Stunde später fand sie mich. Taxi gerufen, Fahrt ins Hotel und Zimmerbezug. Keine Ahnung was sich Rita dabei gedacht hat, ein unglaubliches Loch. Zimmer ca. 8 m2, kein Fenster, 3000 Pesos die Nacht. Wenigstens Aircon. Kurz frisch gemacht, dann essen gegangen. Noch eine Freundin von ihr getroffen und früh ins Bett. Der Wecker am nächsten Morgen klingelt bereits um 4 Uhr, der Flug nach Gensan geht um 06.50 Uhr.

  • Samstag, 19. Dezember

    Der Wecker klingelte pünktlich, Duschen, Koffer zu und raus aus dem Hotel. Das bestellte Taxi kam auch pünktlich. Bis zum Airport keine 10 Minuten. Check In problemlos. Endlich Zeit für einen Kaffee und etwas Gebäck.

    Als ich im Flugzeug sass, fielen mir zwei Sachen auf. 1. Es war wieder ein A330, diesmal der Philippine Airlines und es war ein Einklassenflugzeug. Wohl um die 400 Personen im Flieger drinnen. 2. Unter diesen 400 Personen war ich der einzige "Weisse".

    Nach der Landung in Gensan dauerte es ein bisschen, bis alle Leute draussen waren. Kein Wunder bei nur einer Treppe.

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    Der Weg führte übers Rollfeld, rein in die "Ankunftshalle". O.K., das ist leicht übertrieben, war ein grösserer Raum. Kofferband ca. 10 Meter lang. Rita meinte nur, ich solle draussen warten, sie hole das Gepäck. Ich sah dann nur, dass sie sich in der 4. Reihe anstellte. Ich beobachtete das ganze vom Ausgang aus. Ich stand keine 5 Meter vom Rollband entfernt. Ich weiss ja nicht genau, was da für Überlegungen dahinter waren. Aber vorne liefen Koffer vorbei, von Leuten die in der 4. + 5. Reihe standen. Keine Ahnung ob die dann "Backstage" wieder herunter genommen wurden um später wieder aufs Band gelegt zu werden. Nach ca. 40 Minuten war auch Rita in der ersten Reihe angelangt. Ich positionierte mich, um die Koffer entgegen zu nehmen. Ging aber nochmals ca. 20 Minuten bis wir unser Gepäck dann hatten.

    Danach ein Taxi geordert und Rita bestand darauf, dass wir dringend einen Mietwagen benötigen. Kein Problem, der Taxifahrer hat Connections...

  • @ Quati,

    bisher guter Bericht, erinnert mich an meine eigene Story. 1988 mit einem guten Freund, der damals schon 10 Jahre mit einer Pinay verheiratet war, auf die Phil. geflogen wohlgemerkt ohne irgendwelche Absichten. War zu der Zeit frisch geschieden, als mir die Frau meines Freundes eine Bekannte von ihr vorstellte was vorbei, es hat click gemacht.

  • Der Taxifahrer fuhr dann in Richtung Zentrum von General Santos. Ich konnte mich schon ein bisschen mit dem Verkehr vertraut machen. Was ich allerdings sah, gefiel mir ganz und gar nicht.

    Dazu muss man wissen, dass ich eigentlich kein schlechter Autofahrer bin. Immerhin über 25 Jahre unfallfrei. Aber meine Heimatstadt hat knapp 12'000 Einwohner und in Grossstädten fühle ich mich einfach nicht wohl. St. Gallen geht noch knapp, Zürich ist dann schon Horror für mich.

    Gensan hat mehr als 500'000 Einwohner, Polomolok um die 150'000. Für mich also Megastädte.

    Wir fuhren also mit dem Taxi. Zuerst auf einer gut ausgebauten Strasse. Diese wurde irgendwann verlassen, die Strasse wurden schlechter, die Besiedelung dünner. Irgendwann war es nur noch ein Feldweg mit unglaublichen Schlaglöchern. Am Ende dieses Weges erreichten wir dann ein umzäuntes Anwesen. Ich fühlte mich unwohl. Nach einmaligem Hupen wurde das Tor geöffnet und ein Filipino winkte uns zu.

    Wir stiegen dann aus und Rita meinte, ich solle eine Zigarette rauchen und warten, sie erledige das Geschäftliche. O.k. Madam, kein Problem. Sie ging dann auf den Filipino zu und die Beiden setzten sich auf die Terrasse des Hauses. Ich sah dann nur, dass irgendwelche Formulare ausgefüllt wurden. Auf einmal rief mich Rita zu sich. Der Filipino begrüsste mich freundlich und ich fragte was los sei?. "You must pay the Car". O.K. kein Problem. Er verlangte dann 2'500 Pesos pro Tag. Wir benötigen den Wagen, inkl. Rückgabetag, für neun Tage. Macht also 22'500 Pesos. Ich wollte dann handeln, keine Chance. Insurance? Is included. Ich bekam dann dieses Schätzchen (Foto schon vor Ritas Haus) :

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    Äh, Sir? Where are the Signs? You don't need. Er hat mir dann einen Zettel gezeigt, dass das Auto angemeldet sei, aber die Schilder noch nicht hier sind. Falls ich aber in eine Kontrolle komme, könne ich diesen Zettel zeigen. Er wollte dann noch einen Ausweis und Rita gab ihm ihre ID.

    Ich habe mich dann kurz mit dem Auto vertraut gemacht und dann ging es los. Der Taxifahrer hat gewartet und schleuste uns zurück auf die Strasse in Richtung Polomolok. Ich gewöhnte mich schnell an den Verkehr. Es war gar nicht so schlimm, wie anfänglich befürchtet. Natürlich muss man tierisch auf der Hut sein und es braucht teilweise schon Nerven. Sehr schnell habe ich mich auch ans Rechtsüberholen gewöhnt. Ach wäre das schön, wenn man das in der Schweiz auch erlauben würde. Vor allem auf den Autobahnen.

    Die Fahrt nach Polomolok dauerte ca. 20 Minuten. Runter von der Hauptstrasse. Einige hundert Meter auf einer Nebenstrasse, dann wieder abbiegen. Der Absatz von der geteerten Strasse auf den Weg den ich befahren musste, war sicher 20 - 25 cm hoch. Konnte dann aber zum Glück ein bisschen auf eine Wiese ausweichen, trotzdem stand das Auto an. Der Weg wurde dann auch immer schlechter. Schlagloch über Schlagloch, mitten in der Strasse ein Graben, sicher 40 cm tief. Spiegel eingeklappt, damit ich hauchdünn einem Zaun entlang fahren konnte. Habe es dann geschafft, aber Rita erklärt, dass das Auto dies nicht über 9 Tage aushalten würde. Sie hat dann mit dem Vermieter gesprochen und einen Tag später konnten wir das Auto tauschen.

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    Ha, jetzt passt's auch für mich. Bin ich doch 1.80 m gross und 120 kg schwer. Sieben Plätze (war ich später froh drum), Diesel, gute Übersicht und das Beste : kein Aufpreis.

    Wir kamen dann also bei ihr zu Hause an, herzliche Begrüssung. Zimmer bezogen, Kleider ausgepackt, frisch gemacht und schon gab es was zum essen. Im Verlaufe des Nachmittags kamen die ersten Verwandten um uns zu Begrüssen. Mutter, Schwestern, Cousins und Cousinen, es nahm kein Ende. Irgendwann nach acht Uhr Abends sassen wir dann auf einmal alleine auf der Terrasse. Da ich nicht mehr fahren musste, gönnte ich mir mein erstes Bier auf den Philippinen. San Miguel Pale Pilsen, Grande. Das gefiel mir, vor allem dass die Flasche 1 Liter Inhalt hatte. Ein Bier für Männer.

  • Sonntag, 20. Dezember

    Wiederum früh aufgestanden. Der Schwager von Rita züchtet Kampfhähne. Habe heute Morgen mit ihnen Bekanntschaft geschlossen. Fangen die morgens um vier mit ihrem Kikeriki an. Und das genau vor meinem Schlafzimmerfenster. Leider besserte sich das nicht, ich gewöhnte mich sogar daran.

    Nach der Morgenhygiene mal an die frische Luft, um diese gleich wieder mit der ersten Zigarette zu verpesten. Diese Foto geschossen, Morgenstimmung.

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    Irgendwann gab es dann Frühstück und das Tagesprogramm wurde besprochen. Meine Holde möchte unbedingt Verwandte Väterlicherseits (ihr Vater starb vor einigen Jahren) in Cebu besuchen. Gerne möchte sie ihren Sohn und ihre Mutter mitnehmen. Das haben wir bereits vor unserem Urlaub besprochen und ich habe ihr gesagt, dass es für mich in Ordnung geht. Allerdings möchte jetzt ihre Schwester mit Sohn auch mit. Irgendwann nach neun Uhr ins Auto. Vier Erwachsene, zwei Kinder und das noch im kleinen Auto. Sind dann nach Gensan gefahren, genauer in die Gaisano Mall. In dieser Mall befindet sich ein Büro von Cebu Pacific. Dieses wurde nach einigem Suchen auch gefunden.

    Also rein ins Office von Cebu Pacific. Ich hockte mich dann auf eine Bank, Rita wollte das Geschäftliche erledigen. Resultat : Sechs Flüge von Gensan nach Cebu City, dazu vier Flüge von Cebu City zurück nach Gensan (für ihre Mutter, Sohn, Schwester und Sohn der Schwester) und noch zwei Flüge für sie und mich von Cebu City nach Manila. Kostenpunkt 36'000 Pesos. Wir mussten dann noch warten bis alle Dokumente gedruckt waren, also setzten wir uns wieder auf die Bank. Da ging die Tür auf und eine hübsche Filipina betrat das Büro. Im Schlepptau einen Foreigner. Den Ersten den ich in Gensan sah. Ich hörte ihn dann sprechen und wusste sofort, das ist ebenfalls ein Schweizer. Ca, 25 Jahre alt, aber er sprach ein Englisch, mit einem solchen Akzent, wie es nur wir Schweizer können. Und dann hatte er wohl auch noch eine Kartoffel im Mund. Danach tönte es auf jeden Fall. Ich sagte dann zu Rita, dass das ganz sicher auch ein Schweizer sei und dass ich es ihr beweise. Ich bin dann aufgestanden, habe mich neben die Beiden gestellt und ihn in Schweizer Mundart angesprochen : "Häsch alls im Griff?" Er sagte dann, typisch schweizerisch, hä? Ich also nochmals: "Häsch alls im Griff"? Dann hat er es gecheckt und mir mit breitestem Schweizer Dialekt geantwortet. Ich habe sofort gehört, dass er ebenfalls Ostschweizer sein muss und fragte ihn danach. Natürlich, aus Flawil, ca. 50 km von mir entfernt. Noch ein bisschen mit ihm gequatscht, dann waren unsere Tics fertig und wir verliessen das Büro.

    Dann kam der Anruf vom Autovermieter mit der Frage wo wir seien? Ah, o.k., ich komme mit dem neuen Auto in die Tiefgarage der Mall, dann können wir tauschen. Klappte einwandfrei.

    Wir fuhren dann zum essen auf den Mount Sabrina. Mt. Sabrina Panoramic View & Resort Schönes Resort, ein bisschen oberhalb von Gensan.

    Hier der Ausblick auf Gensan :

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    Essen war sehr gut und nach Nachfrage brachte man mir sogar eine Flasche Rotwein. Spanischer Wein, ganz gut, leider gekühlt. Ich habe ihn dann sofort aus dem Eis genommen. Der Wein kostete 1000 Pesos. Für Schweizer Verhältnisse ein Schnäppchen, bezahlen wir hier für einen guten Spanischen 7.5 dl doch weit mehr als 40 Franken in einem Restaurant.

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    Auf dem nach Hauseweg wurden noch frische Lebensmittel eingekauft, vor allem Früchte. Den Tag liessen wir dann auf der Terrasse ausklingen. Mit dem restlichen Rotwein vom Mittagessen. Jetzt hatte er auch die richtige Temperatur.

  • Montag, 21. Dezember

    Rita stand wieder sehr früh auf, ich blieb noch ein bisschen liegen. Auf einmal hörte ich ganz aufgeregte Stimmen. Bin dann, neugierig wie ich bin, auch aufgestanden, um zu sehen was da los ist. Eine Tante aus Davao kam zu Besuch. Keine Ahnung wann die abgefahren sind, waren aber um 7 Uhr morgens in Polomolok. Ihre Tante ist verwitwet, hatte ihre drei fast erwachsenen Söhne dabei, ihren neuen Freund samt Chauffeur / Bodyguard und Hausmaid.

    Ich wurde dann auch vorgestellt. Kaum war ich alleine mit Rita und ihrer Tante, fragte man mich auch schon, ob ich keinen reichen, älteren Schweizer kennen würde für ihre Tante. Hallo? Sie hat doch ihren Freund dabei? Ja schon, aber wenn es da eine Möglichkeit gäbe? Nein, gibt es nicht.

    Irgendwann hiess es, man gehe an die Beach. Geil, da bin ich doch dabei. Beide Autos gefüllt und auf den Weg gemacht, 14 Personen. Die Fahrt ging durch Gensan durch, ich bekam die Aufforderung bei einem Supermarkt zu halten. Rita und ihre Tante gingen denn einkaufen. Früchte, Sweeties, Bier, Softdrinks, alles was man für einen Tag am Strand so braucht. Freute mich schon, dass meine Geldbörse heute ein bisschen geschont wird, Denkste. Auf dem Weg zur Beach besuchte man noch ein weiteres Resort. Das Sarangani Highlands. Sarangani Highlands Garden — Your Paradise in Gensan Und wenn wir doch gleich hier sind und die Familie sowieso Hunger hat, kann man ja gleich hier essen. Es wurde dann quer durch die Karte bestellt. Eigentlich bin ich davon ausgegangen, dass Tantchen wenigstens die Rechnung für ihre Entourage übernimmt. Wohl eher kaum. Wie wenn es das normalste auf der Welt wäre, wurde mir die gesamte Rechnung präsentiert. Ich mache da auch kein Drama draus, es waren um die 4000 Pesos für 8 Erwachsene, 3 Jugendliche und 3 Kinder. Was mir aber tierisch auf den Sack ging, war die Selbstverständlichkeit, dass der "reiche" Weisse die Rechnung schon bezahlt. Und von keiner Seite gab es ein Dankeschön. Für was denn auch?

    Hier die Aussicht vom Resort auf die Bucht von General Santos :

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    Wir fuhren dann an den London Beach. Eintritt bezahlt, 50 Pesos pro Person. Kassier mit umgeschnallter Maschinenpistole. Wir bekamen dann eine Strandhütte zugeteilt und obwohl gerade gegessen, wurden nun das Mitgebrachte vertilgt. Ich wollte ins Wasser. Natürlich habe ich mein Shirt ausgezogen, wie es halt bei uns so üblich ist und bin ins Wasser. Angenehm warm und bis auf ein paar Plastikabfälle sogar sauber. Als ich dann so am plantschen war, bemerkte ich, wie ich von allen Seiten angeschaut wurde. O.k., der Grösste war ich sowieso, in der Breite konnte mir auch keiner das Wasser reichen, aber als ich dann auch noch meinen schneeweissen Bauch präsentierte, hatte ich alle Aufmerksamkeit auf mir. Fühlte mich ein bisschen wie Free Willy, schwimme da an einer abgesperrten Beach und werde angestarrt.

    Infrastruktur ist gar nicht schlecht an der London Beach. Hat relativ saubere Toiletten, Duschen und auch einen Kiosk für kleine Einkäufe.

    Hier 3 Fotos vom London Beach :

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    Am späteren Nachmittag sind wir dann wieder zurück gefahren. Im Haus angelangt, habe ich mich ein bisschen auf's Ohr gehauen. Wurde durch einen ohrenbetäubenden Lärm geweckt.

    Dazu muss man wissen, dass irgendwo in der näheren Umgebung ein Nachbar lebt, der jeden Abend sehr laut Musik hört. Rita hat auch schon was von Disco beim Nachbar erzählt. Ich habe mich daran gewöhnt, auch dass er wohl das komplette musikalische Vermächtnis von Modern Talking in seiner Sammlung hat. Aber jetzt übertreibt er es mit der Lautstärke definitiv. Ich bin dann aufgestanden um mich zumindest bei meiner Freundin zu beschweren. Als ich dann auf die Terrasse kam, stand da dieses Ding:

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    O.K. sorry lieber Nachbar. Mea Culpa.

    Rita hat sich diese Anlage bei Ihrem Nachbar ausgeliehen. 100 Pesos für einen Abend. Er hat sie auch noch mit einem Trycycle geliefert. Das hätte ich gerne gesehen und fotografiert. Die Ladies haben sich dann mit Karaoke vergnügt, ich habe mich an einen improvisierten Tisch gesetzt und mit den Männern Bier und Rum getrunken. Machte heute das erste Mal Bekanntschaft mit dem Tanduay Rum und dem Red Horse Bier. Mein Kopf bedankte sich am nächsten Morgen bei mir.

    Ich wurde dann immer aufgefordert ebenfalls zu singen. Als der Rum und das Bier die Oberhand gewannen, gab ich dann nach und habe 99 Red Balloons von Nena zum Besten gegeben. Es wäre Videomaterial vorhanden, leider muss ich dieses unter Verschluss halten und kann es dem Forum nicht zur Verfügung stellen.

  • Dienstag, 22. Dezember

    Rita verabschiedete sich um sechs Uhr morgens, sie gehe zur Mutter. Sie müsse einige Dinge klären und wir sehen uns später. Das Kikeriki der Hähne habe ich überschlafen, also drehte ich mich nochmals um und nahm nochmals eine Mütze Schlaf. Ist ja Urlaub. Bin dann um neun Uhr aufgestanden und habe mich tageslichttauglich gemacht. Der Sohn von Rita wartet schon auf mich. I bring You to my Mom. O.K. Raus auf die Strasse, den Hügel runter. Danach rechts, Hügel wieder rauf. Dann wieder rechts, Hügel runter. Danach wieder rechts, gerade aus und wieder rechts ein bisschen in den Wald rein. Siedlung, viele Menschen, Rauch. Irgendwo auch Rita. Ich habe einen sehr guten Orientierungssinn, war in der Schweizer Armee Vermesser, kann also auch Karten lesen etc. Wir liefen ca. 20 Minuten, rauf und runter, aber immer rechts. Viermal. Ich habe dann mal kurz überlegt und dann gefragt ob es nicht einen kürzeren Weg gegeben hätte. Doch, gibt es, 5 Minuten durch den Wald. Aber warum.....? Ja wir dachten Du magst nicht durch den Wald laufen. Hallo? Fünf Minuten durch den Wald oder 20 Minuten über Strassen? Ab jetzt nur noch durch den Wald.

    Es war der Ort an dem Rita lange gelebt hat. Sie wurde von ihrer Grossmutter gross gezogen, die auch noch hier lebt. Ich glaube 83 Jahre alt. Hier leben zwei ihrer Tanten mitsamt Familien. Rita hat hier 2 Schweine. Resp. als ich kam nur noch Eins. Die andere arme Sau lag bereits in 2 Hälften geteilt auf einem Stein und auf einem Tisch. Rita wusste, dass ich sehr gerne Leber esse. Egal ob Kalb oder Schwein. Also bekam ich zum Frühstück frisch gegrillte Leber, dazu San Miguel Pale Pilsen und Tanduay. Das nenn ich mal Frühstück.

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    Es wurde dann in regelmässigen Abständen gegrilltes Schweinfleisch gereicht. In kleine Würfel geschnitten, Essig und Soyasauce darüber, Schüssel in die Mitte des Tisches und von Hand gegessen. Natürlich mit Reis auf einem Bananenblatt. Sehr lecker.

    Das Essen hat mich sowieso überrascht. Ich habe im Vorfeld viel gehört und gelesen, dass das Essen auf den Philippinen nicht sehr lecker ist. Kann ich gar nicht bestätigen. Wo immer ich auch gegessen habe, es war lecker. Natürlich nicht mit den Gewürznoten wie in Thailand, aber auch nicht schlecht.

    Die Tante aus Davao mit ihrem Anhang wurde, ausgestattet mit frischem Schweinefleisch, verabschiedet. Sie hat uns eingeladen, dass nächste Mal zu ihr auf Besuch zu kommen. Haben die Einladung gerne angenommen.

    Bevor ich ganz im Tanduay und Bier versinke, wollte Rita wieder an den Strand. Gesagt, getan. Auto gefüllt und ab an die Beach. Heute fuhren wir ein bisschen weiter über Gensan hinaus. Es sollte zum Pacman Beach Resort gehen. Dieses Resort gehört Manny Pacquiao. Wobei er doch noch einiges investieren muss. Es gab bereits Tennisplätze, ein Basketballfeld und einige Strandhütten. Mehr noch nicht. London Beach hat mir um einiges besser gefallen.

    Auf dem nach Hause Weg stieg ich noch aus dem Auto und wollte Manny heraus fordern. Er hatte wohl Angst denn er liess sich nicht blicken.

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    Der Abend verlief ruhig. Nach dem Essen haben wir den Abend auf der Terrasse ausklingen lassen.

  • Kleiner Zusatz: Auf dieser LouisVuitton-Tischdecke habe ich 2018 auch gegessen :happy:happy



    Aber diese Hotelanlage an sich ist schön und Essen ist wirklich sehr gut!


    Hatte das Garlic Chicken Wings und muss sagen, dass es nur der Koreaner in Düsseldorf noch besser kann. Ein Genuss!



    Danke für diesen Bericht in und um GenSan! Die Fotos machen mir etwas Fernweh....

  • Jetzt musste ich rasch zurück scrollen und das Foto anschauen. Dachte zuerst, Du kennst Rita :D

    Ist mir gar nie aufgefallen, dass es eine LV - Tischdecke war. Ich nehme aber an, dass es sich nicht um ein Original handelt. Das Essen da war wirklich sehr gut.