Motorradtour durch die Philippinen – die Vierte, Visayas und Luzon

  • Sipalay – Cebu City, der Schluss


    Zur Motorradrückgabe musste ich noch bis Cebu City fahren, über die ausgesucht Strecke waren es vom Driftwood noch ca. 350 KM, die wollte ich nicht an einem Stück fahren. Ich fahre lieber die Westküste von Cebu nach Norden, um dem Megastau von Carcar bis Cebu City zu entgehen. Ich hatte mir in Moalboal ein Unterkunft über Google rausgesucht. Ich hatte überlegt ob ich an einem anderen Ort übernachten soll, entschied mich dann aber doch für Moalboal.


    Die Fahrt von Sipalay nach Tampi zur Fähre ist landschaftlich recht schön. Ab Catalina wählte ich die Straße durchs Innere der Insel und nicht die Küstenstraße. Leider war es auf dem Teilstück etwas nebelig, schade, da das eine wirklich schöne Motorradstrecke ist. In Tampi musste ich diesmal mein Ticket im Büro der Fährgesellschaft kaufen, drei Jahre zuvor konnten wir direkt auf die Fähre fahren und das Ticket an Bord erwerben. Ein Hafengebühr fiel nicht an.


    In Moalboal musste ich etwas suchen, bis ich die ausgesuchte Unterkunft fand (Indino's Guesthouse), diese befand sich in einer Nebenstraße, nicht weit vom „Strand“, oder wie immer man das nennen möchte. Der Eigentümer, mit dem ich vorab kommuniziert hatte, war abwesend. Sonst wusste niemand Bescheid. Anscheinend waren dort in der Straße aber irgendwie alle verwandt. Man versuchte den Vermieter ausfindig zu machen. Nach längerer Wartezeit war man dann gewillt, mir ein Zimmer im Nachbargebäude zu geben. Dieses war sehr sauber, aber ansonsten eine fensterlose, überteuerte Schachtel. 1.200,-- Peso sollten es sein, man gab mir dann einen kleinen Rabatt von 100,-- Peso. Eine alternative Unterkunft zu suchen machte keinen Sinn mehr, da es nicht mehr lange zur Dämmerung war. Es war ohnehin nur für eine Nacht, von daher war mir das dann egal. Nach einer schnellen Dusche machte ich mich auf, etwas zum Abendessen zu suchen. Direkt am Wasser gab es ein paar freie Plätze. Insgesamt wirkte der Ort lange nicht so voll wie bei meinem letzten Besuch. Das Essen war so lala, preislich aber eher oben angesiedelt. Insgesamt kann ich mich mit Moalboal nicht wirklich anfreunden, der Ort ist irgendwie austauschbar mit anderen touristischen Orten. Nach dem Essen kaufte ich mir auf dem Rückweg in einem kleinen Laden noch ein paar Bier und wanderte zur Unterkunft zurück. Ich hatte mir ein Deutschland ein paar Netflix-Filme heruntergeladen und schaute zwei davon an.


    Am nächsten Morgen fand ich ein ganz nettes Lokal um zu frühstücken, auch kein Schnäppchen aber OK, vor allem passte die Qualität.

    Für die Strecke von Moalboal nach Cebu City wählte ich wieder die Route via Toledo. Einige Streckenabschnitte fand ich sehr schön, gerade richtig für die letzten Kilometer. Der Abschnitt von ab Barili bis zur Küste bei Aloguinsan ist eine sehr attraktive Strecke fürs Motorrad. Die Küstenstraße war dann wieder weniger spannend. Die Überquerung der Insel von Toledo nach Osten ist stellenweise auch sehr schön. Das war mir bei der Hinfahrt so gar nicht aufgefallen, warum auch immer. Ich stoppte an einem Aussichtspunkt. Hier erschallte mitten im Nirgendwo mit Inbrunst geschmetterter Karaokegesang.

    Bis zum Brgy Lagtang (Talisay) war der Verkehr erträglich, ab dort wurde es langsam voller. Von dort war ich aber schnell auf der „Cebu South Coastal Road“. Da diese gut ausgebaut ist, war der stärkere Verkehr kein Thema. Vom Ende der Küstenstraße in der Nähe des Fort San Pedro war es nur noch ein Katzensprung zu dem von mir gewählten „Hotel Pier Cuatro“. Das Zimmer hatte ich bereits bei der Abfahrt reserviert, mein wärmeres Jäckchen für die Rückreise nach Deutschland hatte ich im Hotel deponiert.


    Jetzt stand nur noch an, die von mir für die Tour montierten Teile wieder vom Motorrad abzuschrauben und das Gefährt am nächsten Tag zurückzugeben. Ich hatte zwischendurch immer wieder Kontakt zum Motorradverleiher Mike. Er schickte einen seiner Mitarbeitervon Baclayon/Bohol, um das Motorrad abzuholen. Das musste natürlich extra bezahlt werden. Der Bursche hatte den Oceanjet um 8:00 morgens genommen, sollte dann also gegen 10:30 – 11:00 am Pier 1 ankommen. Ich war rechtzeitig vor Ort, die Fähre war pünktlich, die Übergabe war schnell erledigt. Ich bezahlte den Obulus fürs Abholen, schenkte ihm meinen Helm (ich hatte für die Reise einen günstigen, neuen Helm gekauft, den ich in Deutschland sowieso nicht benutzt hätte).


    Den Rest des Tages verbrachte ich damit, mir noch ein paar Sachen zu kaufen, die Mall war ja nicht weit. Das letzte Abendessen gönnte ich mir in einem der Restaurants in der Robinson Mall, bevor ich ein Taxi zum Flughafen bestieg.

    Der Flug mit Korean Air war pünktlich, auch das Umsteigen in Incheon lief ohne Verzögerung. Nervig war nur, dass Korean Air immer noch Maskenpflicht hatte, was auch rigoros durchgesetzt wurde.


    Die Ankunft in Deutschland war wie immer etwas frustrierend, graues, kaltes Wetter, die Gesichter der Menschen entsprechend. Meins vermutlich auch.

    Somit bin ich hier mit dem Bericht fast am Ende. Abschließend werde ich in einem letzten Post noch ein paar Infos zum Equipment, Kosten etc. geben.

    Danke fürs Lesen, Eure Kommentare, und natürlich für die vielen positiven Bewertungen.

    Ideen für eine fünfte, längere Tour habe ich schon, nur der Zeitpunkt, der ist noch völlig unklar.

  • Weitere Bilder von der Fahrte von Sipalay nach Cebu City.

  • Weitere Bilder von der Fahrte von Sipalay nach Cebu City.

  • Weitere Bilder von der Fahrte von Sipalay nach Cebu City.

  • Nachtrag


    Es war eine schöne Tour, das zeitweise recht schlechte Wetter verhinderte teils das Fahren geplanter Streckenabschnitte. Süd- und Zenztralluzon würde ich bei einer weiteren Tour eher meiden, zu voll, viel zu dicht besiedelt. Und wenn, dann nur März/April, um teils an der Pazifikküste entlang zu fahren.


    Das war die vierte ausgedehnte Tour auf den Philippinen. Die Erste führte in die Cordillera bis Kalinga, die Zweite durch die Ost- und Zentralvisayas einschl. Umrundung von Samar, Nr 3 durch einen Großteil Mindanaos und jetzt Süd- bzw. Zentralluzon und die westlichen Visayas. Am spannendsten waren die Touren duch die Cordillera und Mindanao. Dazu muss ich sagen, dass ich diesmal alleine unterwegs war, was natürlich etwas ganz Anderes ist als mit einem Reisepartner. Mich reizt sehr eine Tour durch Muslim-Mindanao, da nicht so bekannt. Ich bin gerne in langnasenfreien Gegenden unterwegs.


    Nun ein paar Eckdaten:


    Gesamte Dauer: 33 Tage

    Gefahrene Kilometer: Ca. 2900


    Technisches: Smartphone (Google Maps für Navigation), Garmin Zumo 390 mit OSM Karte (mangelhaft), für Telefon und Garmin Ram-Mount Halterungen, aus Deutschland mitgebracht, USB Steckdose, mitgebracht und vor Ort montiert, wasserdichte Kamera, GoPro 3 (schon ein älteres Modell), 10“ Laptop, diverse Ladegeräte.


    Gepäck: 1 kleinen Tankrucksack, 1 Ortliebtasche 49 l, 1 Ortliebtasche 32 (fürs Regenzeug), 1 Tagesrucksack


    Kosten:

    Der Flug FRACEB via Incheon war mit 1380,-- € kein Schnäppchen, aber von allen andere Optionen die Beste. Vor Weihnachten sind halt die Preise immer höher.

    Motorradmiete: 600,-- US$ (CRF 150L, so gut wie neu, 290 KM auf dem Tacho bei Abfahrt), zzgl. 3.500,-- Peso für die Motorradrückgabe.

    Benzin ca. 5.000,-- Peso

    Fähren, insgesamt 14.577,-- Peso, zzgl. ca. 550 Peso Terminal Fee

    Unterkunft, Essen, Getränke etc.: Ca. 1.500,-- €, ich hab‘s nicht so genau nachgehalten

    Dateien

    Wahnsinn bei Individuen ist selten, aber in Gruppen, Nationen und Epochen die Regel.