Lieber Reismehl,
gut dass Du einsichtig bist. Deine beiden Beispiele zeigen es doch überdeutlich:
Andererseits sind auch die pfiffigsten Cyberboys nicht immer vor einer enttäuschenden Erfahrung geschützt. Ein junger Mann erzählte mir vor ca. drei Jahren, daß er wegen einer Chatmate nach Palawan gereist war. Er fand sie so schön und reizend, daß beide beschlossen hatten, gemeinsam in Hongkong zu heiraten, was dann in den letzten beiden Wochen seines Urlaubs geplant war. Als er dann vor Ort in Puerto Princesa eintraf, wurde er weder von seiner "Verlobten" abgeholt noch reagierte jemand auf seine Anrufversuche und SMS. Er machte dann online mobil und suchte nach ihr. Mit Hilfe von Fotos fand er sie sogar, d.h. andere Leute erreichten sie über andere Rufnummern bzw. ihre Familie ... sie hatte leider ihr Handy ganz plötzlich verloren, so ein Schicksalsschlag aber auch! Jedenfalls erschien sie mit einigen Leuten und hatte Hunger, weshalb er alle zum Essen einlud, was ihn dann eine vierstellige Peso-Summe kostete. Sie verhielt sich sehr merkwürdig und wies alle Annäherungsversuche von ihm zurück. Nach dem Essen gestand sie ihm, daß es mit der Hochzeit nichts werden würde, weil sie sehr viel zu tun hat und ihn nicht wiedersehen kann. Er solle nicht böse sein wegen der Geldgeschenke, denn sie kommt aus einer armen Familie. Dann setzte sie sich in ein Tricycle und rauschte ab. Der Kerl stand dann erst mal da und war baff! Natürlich fand er online rasch wieder Anschluß ... und wenn er nicht pleite gegangen ist, dann zahlt er sicherlich heute auch immer wieder an seine Chatmate ... schließlich hat man sich ausgiebig kennengelernt.
Alles super gelaufen, die Frau hat Geld, er gute Gefühle, bis ... er auf die doofe Idee kommt, sie persönlich zu treffen. Rummms ist es geschehen.
Oder dein weiteres Beispiel:
Kollegen, welcher seiner kubanischen Barbekanntschaft nach persönlichem kurzen Kennenlernen in seinem Kuba-Urlaub kurzerhand zur Verlobung ein Visum für Belgien ermöglichte und das Flugticket für drei Monate in Belgien schickte ... er staunte dann nicht schlecht, als er umsonst am Flughafen stand und auf sie wartete und nach immer aufdringlicherem Herumjammern bei der Fluggesellschaft am Schalter hinter vorgehaltener Hand erfuhr, daß die besagte Dame tatsächlich angekommen war, aber nie den Transitbereich verlassen hatte, weil sie nach Madrid weitergeflogen ist
Einmal in der Bar persönlichen Kontakt gehabt, dann den selben Fehler nochmals mit dem Visum vertieft, man setzt sich völlig unnötig der weiteren Gefahr aus, die aus persönlichen Kontakten entstehen kann und schon gibt's ein langes Gesicht.
es ist sehr schwer eine " Normale , ordentliche Frau " über das Internet zu finden. Natürlich , mir klar, trifft man sich dann kann es auch ganz anders kommen...
ist mir auch mal passiert mit einer Russin... das ist jedoch eine etwas andere Sache gewesen. Doch in der Regel bei einem ernsthaften längeren Kontakt--
über Chat,Mail,Skype,Briefe,Telefon... darf man schon davon ausgehen das die Chance höher ist als bei einen gewissen " Blind Date" .
Auch hier das selbe, mit der Russin getroffen, schon hängt die Stimmung im Keller.
Der TS hat schon Recht: auch das Blind Date sollte er sich sparen. Auch bloß nach der Verlobung keine Reise zu seinem Schatz unternehmen, vor allem nicht nach D einladen. Das gibt nur Verdruss. Das wahre Glück kann nur im Status quo liegen:
Ab und an mal unaufgefordert Geld schicken, sie sendet Fotos und im weiteren die Beziehung online stetig vertiefen. Es ist klar, dass diese Gesetze, die für die Ehe gelten, von so ältlichen Gesellen geschrieben werden, die von nix überhaupt keine Ahnung haben und eine online-Ehe derzeit nicht ermöglichen. Aber nur Mut: Die Homo-Ehe war vor 30 Jahren auch nur Fiktion. Das kommt alles noch mit der Cyber-Ehe, Bedarf ist vorhanden.
Und solche ganz konsequenten Fernbeziehungen sind auch durchaus begrüßenswert:
1.) Ökologischer footprint ist geringer als infolge schädlichen Herumfliegens (ganz böses CO2 entsteht dabei)
2.) Das Problem der Überbevölkerung wird hierdurch nachhaltig gemildert (wenn nicht Carabao seine froozen sperm idea weiter forciert). Ein süßes Avatar-Kindlein ist doch auch was Feines, so wie früher Tamagotchi http://de.wikipedia.org/wiki/Tamagotchi
3.) Anpassung der Lebensumstände durch einen financial drain von den reichen Staaten zu den Entwicklungsländern, und dies auf höchst demokratischem Wege. Da wird das für Entwicklungshilfe zuständige Ministerium mit all seinen politischen Prämissen für die Gewährung von Entwicklungshilfe einfach umgangen und jeder entscheidet, was und wie er fördert. Vom Ministerium für wirtschaftliche Zusammenarbeit bekommen wir Steuerzahler übrigens auch keine hübschen Bildchen, die bekunden, was da für unser Geld angeschafft wurde.
Die weiteren von Carabao soeben genannten Vorteile in der konkreten Beziehung kommen noch hinzu.
Also ich bin jetzt wirklich vom Lebensentwurf des TS überzeugt. Wenn ich nur wegen Beziehungskram auf die Phils reisen würde, würde ich jetzt meine Buchung stornieren.