Beiträge von wbethge

    Auszüge aus einem Artikel von mir: „Friedhöfe“


    Etwas generalisierend wird man wohl sagen können, dass öffentliche Friedhöfe auf den Philippinen im Vergleich zu den meisten privaten Friedhöfen mehr oder weniger vernachlässigt sind. Die Philippine Information Agency (PIA) behauptet sogar: “Due to its seasonal necessity, public cemeteries in the Philippines are the most neglected social services of our country.” Wobei zu fragen wäre, was der Bericht unter “seasonal necessity“ (1) versteht. Sollte darunter Allerheiligen – also der Tag, an dem die meisten Filipinas die Gräber ihrer Verwandten aufsuchen – dann ist dies wohl kein hinreichender Erklärungsgrund für die streckenweise Verwahrlosung an den übrigen Tagen des Jahres. Es wurde schon betont, dass private Friedhöfe („Memorial Parks“) in der Regel besser gepflegt sind. Sie sind teurer und kommen in der Regel nur für vermögendere Schichten in Betracht. In größeren Städten verfügen sie oft über einen eigenen Ordnungs- und Pflegedienst ……


    …… Der größte und wohl auch älteste öffentliche Friedhof Manilas, der North Cemetery im Stadtteil St. Cruz , kennt aber auch seine „schöne Ecken“ mit Mausoleen, Madonnenstatuen, Büsten, knieenden Engeln und künstlerisch gestalteten Grabschriften. Hier kann man einen Eindruck gewinnen, was einen dereinstig im Himmelreich von Sankt Petrus erwarten wird. Zahlreiche Prominente der philippinischen Geschichte sind hier beerdigt, zum Beispiel der Revolutionsführer Marcelo del Pilar oder die früheren Präsidenten Ramon Magsaysay, Manuel Roxas oder Sergio Osmena. Der 54 Hektar große Friedhof ist sehr weitläufig, man kann sich in ihm verlaufen. Der North Cemetery ist aber auch dadurch bekannt geworden, dass manche Gräber eine Heimstatt für obdachlosen Familien („Dwellers“), bieten. Zahlreiche Fernsehberichte griffen dieses Thema auf. Im übervölkerten Manila konkurrieren die Lebenden mit den Plätzen der Toten. Man beklagte schon Raubüberfälle und Vandalismus auf diesem Friedhof. Manchen bietet er aber insbesondere um Allerheiligen einen Nebenerwerb. Einige Friedhofsbewohner bekommen ein Entgelt dafür, dass sie auf bestimmte Gräber Obacht gegeben haben. Andere bieten die Grabsteinreinigung oder eine Schrifterneuerung am Grab an. Es sollen auch schon abgelegte Blumen in den Wiederverkauf gelangt sein …….


    Ein ganz anderes Bild bietet sicherlich der American Cemetery. Hier befinden sich rund 17.000 Gräber von im zweiten Weltkrieg gefallenen amerikanischen Soldaten . Die schnurgerade angeordneten Reihen weißer Grabkreuze heben sich sicherlich stark von normalen philippinischen Friedhöfen ab.


    Wir wollen noch einen mittlerweile aufgehobenen Friedhof erwähnen, auf dem seit 1912 keine Beerdigungen mehr stattfinden. Es handelt sich um den Paco Parc, der – wie der Name schon andeutet – heutzutage zu eher romantischen Spaziergängen im Park einlädt. Hier tollen Kinder. Man kann Tauben füttern und Verliebte treffen sich hier. Nichts erinnert daran, dass hier 1820 viele Opfern einer Cholera-Epedemie beerdigt wurden. Der frühere Friedhof hat auch eine historische Bedeutung. Hier wurden die von den Spaniern 1872 hingerichteten „Märtyrer“- Fratres Gomez, Burgos und Zamora bestattet. Auf diesem Grab vermutet man auch das erste Grab des Nationalhelden Jose Rizal.


    Einschub: Nach der Hinrichtung Jose Rizals (1896) verheimlichten die spanischen Autoritäten zunächst den Ort, an dem sie den Leichnam von Rizal beerdigten. Selbst inständiges Bitten der Familie von Rizal brachte keine Klarheit. Die Spanier wollten keinen Wallfahrtsort schaffen. Rizals Schwester Narcissa suchte alle Friedhöfe vergeblich ab, bis sie zum Paco Cemetery kam. Hier wiesen sie zivile Wachleute darauf hin, dass sie ein frisch aufgehäuftes Grab für das von Jose Rizal hielten. Narcissa schenkte ihnen Glauben. Gegen ein Bestechungsgeld waren die Wachen bereit, eine Plakette am Grab anzubringen. Die Plakette trug die Inschrift „R.J.P.“ – vermutlich wollte man durch die Umkehrung der richtigen Namenskürzel „P.J.R“ die Spanier in die Irre führen. Später wurden die Gebeine in den heutigen Rizal-Park verbracht. Einige philippinische Vertreter fordern, man solle nun durch einen DNA-Test endgültig klären, ob im Rizal-Park tatsächlich die Gebeine von Jose Rizal liegen (3).

    Zitat

    Die Wahlhaie sind in Donsol weil Sie angefüttert sind.
    Ein normales Verhalten ist also nicht zu erwarten.


    Die Walhaie kommen schon seit Jahrzehnten in die Gegend von Donsol. Von einem Anfüttern (mit Plankton ?) habe ich noch nie gehört. Hier hätte ich gerne einen Beleg.

    „Was ist außen braun und knusprig und innen weiß und cremig?“ Ihre arglose Antwort lautet vielleicht: „Mohrenköpfe“. Aber unser Beitrag betrifft Wesen, denen man in der Regel nur mit Abscheu und Ekel begegnet, die


    KAKERLAKEN


    Die flotten Sechsbeiner gibt es auch auf den Philippinen zuhauf. Wir wollen hier aber gleich dem Eindruck entgegentreten, dass sie primär auf den Philippinen anzutreffen sind. Kakerlaken sind Globetrotter des Welthandels, die man – mit Ausnahme der polaren Gebiete - fast überall, vornehmlich jedoch in südlichen Ländern antreffen kann.


    Man spricht übrigens von „dem“ (männlich) Kakerlaken. Die englische Bezeichnung „Cockroach“ ist breiter bekannt, im Tagalog trägt „Muttis Liebling“ die Bezeichnung „Ipis“.


    Es soll zwischen 3500 und 5000 Arten von Kakerlaken bez. Schaben geben. Die Mehrzahl der Kakerlakenarten führen ein friedliches, verstecktes Leben außerhalb der Häuser in natürlichen Habitaten. In Mitteleuropa kennt man nur 16 Arten. Sie können wenige Millimeter groß sein, die die in Australien lebende Schabe Mergaloblatta longipennis erreicht jedoch ein Körpergewicht von bis zu 50 Gramm, die Flügelspannweite kann bis zu 18 Zentimeter betragen kann.


    Charakteristisch für die meisten Arten sind:


    - ein flacher, leicht ovaler Körper, mit ihm kann sich die Schabe gut in Ritzen verstecken;
    - größere Augen;
    - körperlange, dünne Kopffühler;
    - sechs schnelle, zumeist an den Boden gedrückte Beine; die „Amerikanische Schabe“ soll – wenn sie sich bedroht fühlt - eine Spitzengeschwindigkeit von achtzig Zentimetern in der Sekunde erreichen. Fangversuche scheitern deshalb oft.
    - ledrige, chitinhaltige (1) – nicht bei allen Arten vorhandenen, zum Teil auch verkümmerten – Deck- und Hinterflügel. Bei Weitem nicht alle Kakerlaken können fliegen;
    - die Schwanzborsten sind hochempfindliche Tastorgane, die auch kleinste Luftbewegungen registrieren können;
    - Kakerlaken sind in der Regel Alles- und Aasfresser. Sie können aber auch über Monate ohne Nahrung auskommen.
    - Sie lieben den Kontakt untereinander. Vielleicht ist das auch der Grund für die vermutlich übertriebene Feststellung: Wenn man einer Kakerlake begegnet, dann lauern mehr als fünfzig im Hintergrund.


    Weibchen erreichen ihre Geschlechtsreife bereits nach sechs Wochen und vermehren sich dann schnell. Die „Deutsche Küchenschabe“ legt ungefähr alle drei Wochen bis zu 48 Eier in chitinhäutigen, 4-5 mm großen Eierkapseln ab. Die Chitinkapseln erschweren die Bekämpfung zum Beispiel durch Sprays.


    Schaben lieben leicht feuchte und warme Areale mit Temperaturen leicht über 25 Grad. In Bäckereien, Restaurants, Toilettenräumen, Gewächshäusern und Großküchen trifft man sie häufiger an. Auch Häuser und Hütten gehören auf den Philippinen zu den bevorzugten Domizilen. Dies gilt insbesondere dann, wenn der hygienische Standard nicht hoch ist und die Räume ebenerdig liegen.


    Zu den „Hausschädlingen“ gehört insbesondere das folgende „Dreigestirn“:


    - Die häufiger anzutreffende, hellbraune „Deutsche Küchenschabe“ („German cockroach“ / „blatella germanica“): Sie ist erwachsen nur etwa 1,3 -1,6 cm lang und hat einen abgeflachten Körper. Der Chitinrücken weist zwei dunklere Streifen auf. Dieser nachtaktive, lichtscheue, überaus flinke Kakerlake ist flugfaul und liebt warme und feuchte Areale wie Küchen, Waschräume oder Müllablagerungen. Er frisst zum Beispiel auch Seife, Zahnpasta, Fäkalien, menschliche Haare und in der Not auch Papier. Auch vor kranken oder verendeten Artgenossen wird nicht haltgemacht (2). Ein spezieller Bezug zu Deutschland – wie es der Name vorgibt – konnte nicht festgestellt werden. Die „German cockroach“ wird im Regelfall sehr verabscheut und ist schwerer zu bekämpfen.


    - Die wesentlich größere „Amerikanische Schabe“ („American cockroach“; „periplaneta americana“) wird zwischen drei und vier cm groß. Sie ist vorwiegend rot-braun, die größere Halsbinde ist am Hinterrand rotgelb. Sie besitzt sehr lange Antennen und ist grundsätzlich flugfähig. Lieber krabbelt oder klettert der etwas kälteempfindliche Kakerlake mit den kräftigen Beinen.


    - Die dunkelbraun-schwarze nachtaktive „Orientalische Schabe“ ( Blatta orientalis). Sie ist 2-3 Zentimeter lang. Die Weibchen sind etwas größer. Die inaktiven Vorderflügel sind etwas kürzer und die Hinterflügel fehlen ganz. Die Lebenserwartung der erwachsenen Tiere liegt bei ca. 5-6 Monaten.
    Daneben gibt es noch die braun gebänderte Schabe, die der „Deutschen Küchenschabe“ relativ ähnlich ist. Vielleicht sollten wir auch noch die bis 10 Zentimeter große, langlebige Madagaskar-Schabe erwähnen. Sie faucht bei Bedrohung. Ein Grund für ihre Haltung als Haustier ist, dass sie im Gegensatz zu vielen anderen Schaben nicht stinkt. Man führt mit Madagaskar-Schaben auch Rennveranstaltungen mit teils hohen Wetteinsätzen durch (3). In Manila sollen diese Schaben zu Preisen zwischen 50 und 100 Pesos erhältlich sein.


    Zweifelsohne gehört der Kakerlake zu den Insekten, die häufig einen tiefen Ekel auslösen. Die meisten verabscheuen das Insekt. Der Schrei des Entsetzens führte bei einer japanischen Lady angeblich zu tagelangem Stimmverlust. - Kolportiert wird auch eine andere - eher unglaubwürdige - Geschichte. Eine Frau klebte eines Tages mit der Zunge einen Briefumschlag zu. Tage später bekam sie auf ihrer Zunge eine Beule. Sie konsultierte einen Doktor. Dieser öffnete die Beule. Ein Kakerlake kam heraus gekrochen. Vielleicht sollte man in diesem Zusammenhang anmerken, dass Kakerlaken beißen können, dies aber normalerweise nicht tun.


    Haushaltskakerlaken gelten als Überträger von pathogenen Keimen. Wenn sie über vermoderndes Material klettern, bleiben an ihren Beinen oft Keime hängen, die dann unter Umständen auf Nahrungsmittel übertragen werden. Sie können so Allergien auslösen. Die Weltgesundheitsorganisation bringt Kakerlaken auch mit der Verbreitung von Durchfall, Ruhr, Cholera, Lepra, Seuchen und Typhus in Verbindung.


    Negativ besetzt sind die Kakerlaken auch in der philippinischen Legende vom „Moskito, der Fliege und der Kakerlake“. Hier kurz die Handlung:


    Es war einmal eine Frau, die für ihre stete Freundlichkeit und Hilfsbereitschaft bekannt war. Sie hatte schon fünf junge Mädchen adoptiert. Eines Tages sprach sie ein Fremder und bat sie, sich um drei weitere Knaben zu kümmern. „They weren ´t my children but I created them.“ Die Mädchen reagierten jedoch nervös auf die drei Neuankömmlinge. Etwas schien mit ihnen nicht in Ordnung zu sein. Den unordentlichen Buben ging es immer besser, sie tyrannisierten die Mädchen. Diese jedoch litten unter Hautausschlägen und wurden immer kränker.


    Einem Hausmädchen fiel jedoch eines Nachts auf, dass sich die Drei in hässliche aktive Insekten verwandelten. Das dritte Insekt – es war die Kakerlake – brummte und schnarrte. Es saugte Blut und übertrug dieses auf die anderen Kinder. Die Hausherrin wollte zunächst nicht wahrhaben, was man ihr berichtete. Eines Nachmittags begannen die Buben die Mädchen wieder zu schlagen. Ermahnungen ignorierten sie nur mit einem zynischen Grinsen. Da erschien plötzlich ein Cherubim und rief aus: „Bei Gott, dem Allmächtigen. Ich befehle euch, ihr elenden Kreaturen, in euer früheres Leben zurückzukehren.“ Dem geschah dann auch so. Die Menschwerdung blieb ihnen so versagt, die Ursprungsgene waren stärker.


    Und dennoch sind die Kakerlaken nicht gänzlich negativ zu sehen. Sie tragen bei der Zersetzung von organischem Material ihren Teil bei und sollen leicht zu haltende Labortiere sein. Manchmal dienen sie auch der menschlichen Nahrung. So dienen in einigen südostasiatischen Ländern gebackene Kakerlaken als Appetizer. Ein Teesud soll vor Entzündungen schützen und den Harnfluss wieder herstellen.
    Filipinos können sensibel reagieren, wenn man die Vielzahl anzutreffender Kakerlaken anspricht. So schlug Präsident Joseph Estrada 2009 vor, der Hollywoodschauspielerin Claire Damnes die Einreise zu verweigern. Sie hatte zuvor unter anderem behauptet, dass Manila nach Kakerlaken rieche und überall Ratten herumliefen (4).


    Es war der rührige Oberbürgermeister von Manila Alfredo Lim, der 1996 die Cholera mit einer speziellen Prämienmaßnahme einzudämmen versuchte. Für je zehn getöteter oder lebendig gefangener Kakerlaken setzte er eine Belohnung von 1.5 Peso aus. Nicht bekannt ist, welchen Erfolg diese Auslobung hatte.


    Als versteckte Spaltenflüchter mit dickerer Chitinschicht lassen sich die Kakerlaken schwieriger bekämpfen. Am besten man lässt sie erst gar nicht ins Haus. D. h., man sollte Eintrittsritzen und –spalten möglichst abdichten und den Zugang über Öffnungen; Ausgüsse und Abwasserleitungen erschweren. Eingeschleppt werden können Kakerlaken auch zum Beispiel über Einkaufstüten oder Kleidungsgegenstände. Lebensmittel sollten geschlossen verwahrt werden Abfälle außer Haus gebracht werden. Selbst Touristen sollten nach ihrer Rückkehr prüfen, ob sich nicht Eierkapseln in ihrer Wäsche befinden.


    Gegen einige chemische Bekämpfungsmittel sind die Schaben mittlerweile immun geworden. Manch normaler Insektenspray durchdringt nicht die Chitinschicht der Insekten und ihrer Eier. Kieselgur und Borax sind traditionell angewandte Mittel. In Deutschland wird insbesondere das Ködergel „Goliath“ mit dem Wirkstoff Fipronil empfohlen. Pestizide haben im Allgemeinen eine Wirkdauer von etwa drei Wochen. Danach sollte die Anwendung wiederholt werden. Hilft auch dies nichts, weiß vielleicht ein Kammerjäger („Pest Controller“) weiter.


    Fügen wir noch abschließend an, dass „wenige“ Kakerlaken im deutschen Reiserecht eine ortsübliche Belästigung sein können, die keine Schadensersatzansprüche begründen. So urteilte ein Bonner Gericht, dass bis zu zehn Kakerlaken in einem einfachen Hotel auf Gran Canaria klaglos hinzunehmen seien (5).


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    (1) Nachdem man nach Atomwaffentests auf dem Bikini-Atoll noch Kakerlaken vorfand, unterstellte man den Kakerlaken auch eine Widerstandsfähigkeit gegen atomare Bestrahlung und erklärte sich diese u. a. mit der dicken Chitin-Schicht der Außenhaut und ihrem Versteckvermögen. Nach heutiger vorherrschender Ansicht dürften Kakerlaken aber nicht generell resistent gegen moderne atomare Bestrahlungen sein.
    (2) D. h., Überreste von erschlagenen Kakerlaken sollten möglichst säuberlich entfernt werden, da diese sonst den in der Ecke lauernden Artgenossen als Nahrung nutzen.
    (3 In Thailand mittlerweile verboten, soll aber u.a. noch von Exil-Russen in Berlin anlässlich des russischen Neujahrfestes praktiziert werden.
    (4) CBS News, February 11, 2009
    (5) http://www.urlaub-reise-wegwei…semaengel_reklamieren.htm

    Man sollte sich freuen, dass die Philippinen eine vergleichsweise hohe Steigerungsrate des wirtschaftlichern Wachstums von 6,6 % in 2012 hatten. Dieses Wachstum ist durch die Überweisungen der OWF´s mitbedingt.


    Für die steile These, dass die Philippinen "immer mehr zurückgefallen seien", liefert der Artikel keinen Beleg.

    Aus einem umfänglicheren Ziegenartikel von mir (http://bethge.freepage.de/ziegen.htm)


    … Sprechen wir von Preisen. Sie sind u. a. vom Geschlecht, der Rasse, der Rassenreinheit, dem Lebensalter und der Region abhängig und können stärker als hier angegeben variieren. Es gibt einen Edelzüchter in der Provinz Laguna, die Alominos Goat Farm mit annähernd 1000 Ziegen. Sie verlangt aktuell für einen reinrassigen Boer-Bock circa 15.000 Pesos (~ 230 €), eine Boer-Ziege liegt bei 31.500 Pesos (~ 485 €). Ist die Ziege trächtig, steigt der Preis auf 35.000 Pesos, hat sie zusätzlich ein beziehungsweise zwei Zicklein, so klettert der Preis auf 40.000 (45.000) Pesos (5). Es finden sich aber im Internet auch preiswertere Angebote für andere reinrassige Ziegen und insbesondere für Kreuzungen. Der Preis für ein Kilogramm Ziegenfleisch liegt etwa bei 120-180 Pesos (6). Die oben erwähnte Alominos Goat Farm verkauft Ziegenmilch in Dosen und verlangt zum Beispiel für einen Viertelliter 40 Pesos (5). Kuhmilch ist preiswerter …… Vgl. auch diese Quelle: http://mboard.pcaarrd.dost.gov…um/viewtopic.php?id=11401, die 2010 von einem Kilopreis von 150 – 200 P ausgeht.


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    (5) http://www.alaminogoatfarm.com…ales.asp?pid=6&f=B&fbid=1
    (6) Vgl. : http://entrebankph.com/goat-raising-a-sinshine-industry/

    Aus einem Beitrag von mir: „Friedhöfe“ (http://bethge.freepage.de/friedhoefe.htm)


    …. Wir wollen noch einen mittlerweile aufgehobenen Friedhof erwähnen, auf dem seit 1912 keine Beerdigungen mehr stattfinden. Es handelt sich um den Paco Parc, der – wie der Name schon andeutet – heutzutage zu eher romantischen Spaziergängen im Park einlädt. Hier tollen Kinder. Man kann Tauben füttern und Verliebte treffen sich hier. Nichts erinnert daran, dass hier 1820 viele Opfern einer Cholera-Epedemie beerdigt wurden. Der frühere Friedhof hat auch eine historische Bedeutung. Hier wurden die von den Spaniern 1872 hingerichteten „Märtyrer“- Fratres Gomez, Burgos und Zamora bestattet. Auf diesem Grab vermutet man auch das erste Grab des Nationalhelden Jose Rizal.


    Einschub: Nach der Hinrichtung Jose Rizals (1896) verheimlichten die spanischen Autoritäten zunächst den Ort, an dem sie den Leichnam von Rizal beerdigten. Selbst inständiges Bitten der Familie von Rizal brachte keine Klarheit. Die Spanier wollten keinen Wallfahrtsort schaffen. Rizals Schwester Narcissa suchte alle Friedhöfe vergeblich ab, bis sie zum Paco Cemetery kam. Hier wiesen sie zivile Wachleute darauf hin, dass sie ein frisch aufgehäuftes Grab für das von Jose Rizal hielten. Narcissa schenkte ihnen Glauben. Gegen ein Bestechungsgeld waren die Wachen bereit, eine Plakette am Grab anzubringen. Die Plakette trug die Inschrift „R.J.P.“ – vermutlich wollte man durch die Umkehrung der richtigen Namenskürzel „P.J.R“ die Spanier in die Irre führen. Später wurden die Gebeine in den heutigen Rizal-Park verbracht. Einige philippinische Vertreter fordern, man solle nun durch einen DNA-Test endgültig klären, ob im Rizal-Park tatsächlich die Gebeine von Jose Rizal liegen (3) ……
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    (3) Rizal's tomb needs to be open for the body needs autopsy, in: http://houseofdelapena.webs.com/apps/blog/show/5433633

    Ausschnitt aus einem Artikel von mir:


    .... Als erstes wird man die rohe Frucht aufbrechen müssen, um die Faserschicht von der hölzernen Schale zu trennen. Diese kann manuell geschehen, indem man die Nuss gegen eine harte auf einem Holzbock befestigte Spitze treibt. Geübte Arbeiter können auf diese Weise etwa 2000 Nüsse täglich schälen. Mittlerweile gibt es aber auch schon Maschinen, die 2000 Nüsse in der Stunde schaffen.


    Was kann man mit der Faserschicht („coconut coir“) machen? Die Fasern finden unter anderem Verwendung bei der Herstellung von Tür- und Frostschutzmatten, Schnüren und Seilen. Vor einigen Jahren wurde berichtet, dass einige deutsche Automobilwerke planen, den Faserstoff bei der Fertigung von Sitzpolstern einzusetzen.


    Aber noch sind wir noch nicht beim Fruchtfleisch – dem Ausgangsstoff der Kopra – angekommen. Im nachfolgenden geben wir nur eine von mehreren Methoden wieder, um eine Kokosnuss zu öffnen. Man schlägt zuerst mit einem Hammer und einem Schraubenzieher Löcher in die dunkleren Keimlöcher an der schmaleren Seite der Nuss und entnimmt das Kokoswasser. Danach klopft man mit der Rückseite eines Küchenmessers solange entlang einer gedachten Linie im unteren Drittel der Nuss, bis sich ein Riss bildet, den man dann weiter vergrößert.


    Auch die harten Schalen lassen sich verwenden. Die Hausfrau verwendet die halbierte Schale oft zum Polieren ihrer Böden. Zumeist dienen die Schalen jedoch als „Charcoal“, als Heizmaterial. Auch gewinnt man mehr und mehr Treibstoff aus ihnen.


    Nach dem „Cracking“ wird das Endoderm – das Nährgewebe – in kleinere Stücke geschnitten und getrocknet.. Verschiedene Wege der Trocknung bieten sich an. Die Trocknung in der Sonne ist langwieriger. Auch ist hier die Gefahr von Schimmel- und Insektenbefall gegeben. Das so gewonnene „weiße Kopra“ wird oft der „schwarzen Kopra“ vorgezogen. Letztere erhält man bei einer Trocknung über Feuer. Als dritter Weg bietet sich die maschinelle Lufttrocknung an. Mit Preisabschlägen muss man rechnen, wenn die getrocknete Kopra noch einen Feuchtigkeitsgehalt von zwanzig Prozent und mehr hat. Angestrebt wird ein Feuchtigkeitsgehalt von unter sechs Prozent, da man zum Beispiel Fäulnis und Schimmelbildung auf den Schiffspassagen vermeiden will.


    Ölgewinnung und -verwendung


    Das aromastarke „Virgin Coconut Oil“ erhält man durch kalte Pressung des frischen Fruchtfleisches. Das Bioprodukt ist reich an Vitaminen, Mineralien und Spurenelementen. Es dient oft der Geschmacksverfeinerung und findet unter anderem in der Kosmetikbranche Verwendung.


    Im Regelfall wird die Kopra, die jetzt etwa einen Fettanteil von etwa 70 % aufweist, in Fabriken weiterverarbeitet. Sie wird nochmals gewaschen, getrocknet, geschreddert, gekocht, raffinert, gebleicht, desodoriert und auch gehärtet. Hitze und Chemikalien kommen dabei zum Einsatz. Der ausgepresste Koprakuchen findet als Viehfutter Verwendung. Endprodukt ist ein Öl oder – sofern gehärtet – ein festes Kokosfett („Palmin“). Das feste Fett hat seinen Schmelzpunkt bei etwa 25 Grad, es spritzt wegen des geringen Wassergehaltes bei höheren Temperaturen kaum und ist länger haltbar.


    Kokosnussfett setzt sich vorwiegend aus mittelkettigen Fettsäuren zusammen und weist zu 92 % ungesättigte Fettsäuren auf. Nur sieben Prozent des Öls sind einfach ungesättigt, ein Prozent mehrfach ungesättigt. Der hohe Anteil gesättigter Fettsäure hat zu Image- und Vermarktungsproblemen geführt. Man befürchtet(e), dass durch den hohen Anteil gesättigter Fettsäuren die Menge an „schlechtem“ LDL - Cholesterin beim Konsumenten ansteigt und zu Herz- und Gefäßerkrankungen führt. Der Disput hierüber hält noch an. Verteidiger des Kokosfetts verweisen darauf, dass das Kokosöl in Form der einfach gesättigten Laurinsäuren auch über „gutes“ HDL-Cholesterin verfügt und ein erhöhter negativer Cholesterinspiegel sich nicht zwangsläufig einstellen muss, sondern von individuellen Faktoren abhängig sei.


    Kokosfett ist zunächst als Speisefett ein Nahrungsmittel und wird auch zur Herstellung von Margarine, Kuvertüren und Glasuren verwendet. Weniger bekannt ist, das es auch als Rohstoff in der fettsäurenbasierten Öl- und Glyzerinchemie dient. So fungiert das Öl unter anderem als Rohstoff bei der industriellen Produktion von Schmiermitteln, Biodiesel, Herbiziden, Detergentien, Seifen und Waschmitteln. Folgt man einem Beitrag von Elfrank Jadusale, dann überwiegt mit sechzig Prozent sogar die industriell- chemische Nutzung (5).



    Fortsetzung unter: http://bethge.freepage.de/kopra.htm

    Auszug aus wikitravel - Mount Apo:


    After three hours of river crossing, the first campsite will be reached - the Mainit Hot Springs. Here, hikers can dip in a hot and soothing pool. This first campsite must be reached before 3:00 PM, because the next campsite, Lake Venado, is 5-6 hours away.

    Eines der schönsten philippinischen Märchen (Fiktion) stammt übrigens aus deutscher Feder.


    Es trägt den Titel " Mabutas- Der Schattenmann" (2004) und stammt von Peter Rogalla. Das Buch ist spannend geschrieben und hat durchaus Lokakolorit. Das Taschenbuch ist noch bei amazon zum Preis von 17 Euiro erhältlich.


    Ansonsten gibt es mehrere Sammlungen philippinisdcher Märchen in englischer Sprache.

    Ich habe meinen früheren Kostenvergleich der Balikbayan-Versender vom Jahre 2010 aktualisiert. In der Rangfolge der Preiswürdigkeit (1 Box; Manila resp. Mindanao) hat sich nicht viel getan.


    Standardisiert man die unterschiedlichen Volumina der Boxen auf 100 Liter, so ist bei beiden Zielorten der Binger Balikbayan Service (BBS) am preiswürdigsten, die Firma Transwing Darmstadt sowie Happy Box, Mülheim-Klärlich rangieren mit ihren relativ hohen Preisen am Ende der Auflistung. (Kostentabelle unter: http://bethge.freepage.de/balikbayan.htm ).


    Die Firma Transwing - „der patentierte (??) Qualitätsbegriff“ - preist auch ihre „Nummer1 Maxi-Box“ als die vom „Volumen her überzeugenste Box“an. Das zeugt nicht von überragender Marktkenntnis, denn es gibt durchaus Firmen mit gleichem oder größerem Boxenvolumen.


    Angemerkt sei noch, dass der Kostenaspekt natürlich nur ein Auswahlaspekt ist.

    Vielleicht war die Umbenennnung aus psychologischen Gründen auch notwendig. Die Super-Ferry 9 sank 2009 (10 Todesfälle). Die Super-Ferry 12 hatte 2003 in der Bucht von Manila einen Zusammenstoß mit einem anderen Schiff ( 23 Todesfälle) und die Super-Ferry 14 sank 2004. Es gab 116 Tote.

    Auszug aus meinem Artikel: Nationaler Stolz der Filipino(a)s unterentwickelt?
    http://bethge.freepage.de/inferiority.htm


    ….. Stolz kann ein Land ebenfalls auf seine historischen Helden sein. Ex-Präsident Fidel Ramos hat 1993 sogar ein National Heroes Committee mit der Findung von „Helden“ beauftragt. Unstrittig war zuvor schon, dass Jose Rizal und Andres Bonifacio (7) es in jedem Fall verdient haben, in die Liste der Helden aufgenommen zu werden. Rizal hatte allerdings die philippinische Revolution von 1898 als verfrüht erachtet und stattdessen für eine Konföderation mit Spanien und die Vertretung der Philippinen in der spanischen Cortez plädiert. Nach zwei Jahren der Beratung hat das Komitee sechs weitere Persönlichkeiten in Vorschlag gebracht:


    • Muhammad Dipatuan Kudarat (1581-1671) – Er kämpfte auf Mindanao gegen die Spanier und die Christianisierung der Insel
    • Gabriela Silang (1731-1763) – Sie übernahm nach dem Tod ihres Mannes für vier Monate die Führung einer Revolte gegen die Spanier, die sie später hinrichteten. Es bleibt unerfindlich, warum ihr Mann Diego nicht in die Liste aufgenommen wurde, da er viel länger die Revolte anführte. Diego Silang kämpfte zu seiner Zeit nur für die Unabhängigkeit der Provinz Ilocano (8)
    • Emilio Aguinaldo (1869-1964) – Militärführer, Politiker, Präsident der ersten philippinischen Republik
    • Apolinario Mabini (1864-1903) – querschnittgelähmter intellektueller Kopf der Revolution. Er formulierte als Innenminister eine aus heutiger Sicht sehr fortschrittliche Verfassung (9)
    • Marcelo de Pilar (1850–1896) – als Journalist, Herausgeber und Revolutionsführer einer der führenden Köpfe der Illustrados
    • Melchora Aquino (1812-1919) – Revolutionärin aus einfachen Verhältnissen, die sich insbesondere um die Pflege verwundeter Kämpfer verdient machte
    • Juan Luna (1857–1899) - philippinischer Maler


    Beachtenswert ist, dass auf dieser offiziellen Liste der Name von Lapu-Lapu nicht auftaucht. Emilio Aguinaldo hat es als Revolutionsführer und Gründer der ersten, nicht dauerhaften Republik sicherlich verdient, in die Liste aufgenommen zu werden. Aber der Heldenglanz hat ebenfalls dunkle Flecken. Er hat den Exekutionsbefehl für Andres Bonifacio nach einigem Zögern unterschrieben und angeblich auch die Hinrichtung von General Antonio Luna in die Wegegeleitet. Den Verzicht auf die Revolutionsführung hat er sich von den Spaniern mit 800.000 Pesos honorieren lassen. Später bekämpft er zunächst die amerikanischen Truppen, leistet aber den „Oath of allegiance“ gegenüber den Amerikanern. Im 2. Weltkrieg schließlich solidarisiert er sich mit den japanischen Besatzungstruppen …..


    Führen wir kurz noch an, dass es neben dieser offiziösen Liste noch weitere inoffizielle „Helden“-Listen im Internet gibt. Eine führt die Namen von 42 Persönlichkeiten an, darunter zum Beispiel den Komponisten und den Texter der philippinischen Nationalhymne. Ob alle Genannten in den Pantheon der "Helden" gehören, ist zumindest diskutabel….


    Der "Sauersack" war ´mal Gegenstand eines Artikels von mir:


    Der Sauersack


    Der artenreiche Baum kennt viele Namen. Die lateinische Bezeichnung der Botaniker lautet Annona muricata. Auf den Philippinen läuft die Frucht meist unter der dem Spanischen entlehnten Bezeichnung Guayabano (englisch: sour sop). Im Deutschen spricht man von der Stachelannone oder dem Sauersack. Erstere Bezeichnung erleichtert zwar die biologische Zuordnung, ist aber leicht irreführend, da die ledrige Außenhaut der Frucht des Sauersacks zwar weichere Noppen, aber keine höckerigen Stacheln wie die Durian-Frucht aufweist. Der Name Sauersack im Hinblick auf die äußere Gestalt der Frucht wie auch ihren Geschmack zutreffender. Der Sauersack ist im übrigen nicht mit der Durian-Frucht verwandt, Außenhaut aber auch Geschmack der beiden Früchte sind sehr unterschiedlich.


    Die ursprüngliche Heimat des Baumes vermutet man im nördlichen Südamerika. Der schlanke, immergrüne Baum wird nur fünf bis zehn Meter hoch. Er ist tiefer verzweigt und weist einen glatten Stamm mit grau-brauner Rindenfärbung auf. Die dunkelgrün-glänzenden, ledrig wirkenden Blätter haben eine ovale Gestalt und und erinnern an Lorbeerblätter. Zerdrückt man ein Blatt, nimmt man einen leicht scharfen Geruch wahr. Die kurzstieligen, länglichen, grün-gelben Blüten sind etwa 2-4 cm lang und locken mit ihrem – manche sagen - „aasartigen" Geruch Insekten zur Bestäubung an.


    Etwa ab dem dritten Jahr trägt der Sauersack nur 10–15 Früchte pro Jahr. Die vom Stamm und Ästen herabhängenden Früchte können im günstigsten Fall bis zu 40 cm lang, 15 cm breit und annähernd vier Kilogramm schwer werden. Mit diesen Größenmaßen macht sie fast schon Wassermelonen Konkurrenz, im Regelfall wird man jedoch eher kleineren Früchten auf den Philippinen begegnen. Ihre Gestalt kann rund, oval, herzförmig oder unregelmäßig, auch schräg geformt sein. Reif erinnert die Frucht an einen ledrigen Sack. Die unreifen Früchte sind dunkelgrün. Eine Gelblichfärbung der etwa 2 mm dicken, leicht reißenden Außenhaut signalisiert zunehmende Reife und größer werdende schwarze Flecken verweisen auf einsetzende Überreife, Verrottung und Fäulnis. Die weiche, nicht essbare Außenhaut hat – wie schon ausgeführt – eine Vielzahl von weichen, stummeligen Noppen. Sie haben keine Schutzfunktion gegenüber Fressfeinden, sondern sind die Überreste des weiblichen Geschlechtsapparates der Sauersackfrucht, die von den Botanikern zur Gattung der Beeren gezählt wird.


    Das cremefarbene Innere der Frucht, die zu 70 – 80 % verzehrbar ist, weist Segmente und ein Zentralmark aus. Es ist faserig und sehr saftig. Der Grundgeschmack der Frucht ist säuerlich, es gibt aber je nach Art unterschiedliche Säuregrade. Der Zuckergehalt schwankt zwischen 4 – 14 Prozent. Manche Esser erinnert der „einzigartige“ Geschmack auch an eine Mischung von Zitrone, Stachelbeeren und Ananas. Jedes befruchtete Segment enthält einen ovalen, glatten Kern, der etwa 1 – 2 cm lang ist. Die Anzahl der Kerne pro Frucht variiert stärker. Ihre Zahl schwankt zwischen mehreren Dutzend und bis zu 200 Kernen. Die harten schwarzen Kerne enthalten Alkaloide, sie sind giftig. „ Sie sind jedoch nicht tödlich. Der Kern geht glatt durch“, schreibt Hanewald (1).


    Auf den Philippinen gibt es insbesondere zwei Zuchtvarianten des Sauersacks beziehungsweise der Guayabano:


    - die kleinere, schön geformte und im Schnitt etwa ein Kilogramm schwere, saftreiche und leicht säuerliche Aguinaldo-Sorte, die von Januar bis April Früchte trägt und
    - und die etwas schwerere (~ 1,7 kg), herzförmigere und leicht süßere Davao-Sorte, die insbesondere in den Monaten August und September Früchte ausbildet.


    Den Sauersack findet man auf denn Philippinen vorwiegend in Hinterhöfen und Gartenbereichen. Als Beiwuchs entzieht er sich weitgehend der amtlichen Agrarstatistik. Der farmmäßige Anbau hat aber in den letzten Jahrzehnten an Bedeutung gewonnen. Im Jahre 2003 ging man davon aus, dass auf etwas über 3000 Hektar Guayabano-Bäume gepflanzt wurden (2).


    In der Exportstatistik taucht die Guayabano-Frucht nicht auf. Man findet die Frucht bei uns auch kaum im Handel. Dies findet eine relativ einfache Erklärung. Stachelannonen – um eine andere Bezeichnung zu verwenden – sind sehr druckempfindlich und wenig lagerfähig. Sie sollten wenige Tage nach dem Pflücken verzehrt werden. Die Frucht liefert aber eine hohe Ausbeute an Saft oder Püree und meistens lernen wir sie in den westlichen Ländern in dieser – industriell verarbeitete - Weise kennen. Der etwas säuerliche Guayabanosaft ist in der Getränke-, Eiscreme- und Konfitürenindustrie ein häufig hinzugefügter Grundstoff. - Auch in Deutschland kann man Guayabana-Saft zum Beispiel von der Firma Rubicon kaufen. Der Liter kostet circa drei Euro. Der Fruchtsaftgehalt beträgt aber nur 21 %. Dem Getränk sind neben viel Wasser, Vitamin C, Zucker und Stabilisatoren beigefügt (3).


    Auf den Philippinen selbst werden die unreifen Früchte auch als Gemüse zubereitet. Man kann die vitaminreiche Frucht selbstverständlich auch roh genießen. Zumeist wird der Saft aber zusammen mit Milch, Zucker und Wasser zur Herstellung von Erfrischungsgetränken verwendet. Aus dem Püree lassen sich mit Zuckerbeifügung Puddingspeisen und Obsttörtchen herstellen. Mehr Verarbeitungsschritte erfordert die Herstellung von Guayabano-Chips. Schließlich kann man die Blätter auch fermentieren und daraus Tees zubereiten.


    Breit ist das Einsatzgebiet in der Volksmedizin. Man könnte fast von einem Universalheilmittel sprechen. Ins Kopfkissen eingebrachte Blätter sollen für einen guten Schlaf sorgen, gleichzeitig aber auch Läuse und Bettwanzen fernhalten. Kopfläuse kann man vertreiben, indem man die Kerne pulverisiert, mit Öl versetzt und die Paste auf den Kopf aufträgt. Mit zerdrückten Blätter bekämpft man Ekzeme und Hautunreinheiten. Der Sud der Blätter und der Blüten soll antispasmatisch wirken und Katarrhe lindern. In Kompressen eingebracht hilft der Blättersud beim Abschwellen heißer Füsse und ist auch sonst gut bei der Bekämpfung von Entzündungen. Unreife Früchte werden bei Ruhrerkrankungen eingesetzt. Wickel mit dem Fruchtfleisch sind angeblich in der Lage, Sandflöhe herauszuziehen. Der Saft in größeren Mengen genossen wirkt abführend.


    Gibt man die englische Bezeichnung „soursop“ in Suchmaschinen ein, so stellt man schnell fest, dass sich mit Sauersackextrakten auch spekulative Hoffnungen bei der Krebsbekämpfung verknüpfen. Schon seit 1976 werden die potenziell anti-karzinogenen Wirkungen von Sauersackextrakten untersucht. Ein amerikanisches pharmazeutisches Unternehmen analysierte jahrelang die Bestandteile der Frucht, musste aber feststellen, dass sich die vermuteten antikarzinogenen Wirkstoffe nicht synthetisieren ließen. Aber nur synthetisierte Wirkstoffe lassen sich – mit Aussicht auf hohe Gewinne - patentieren. Das Unternehmen stellte daraufhin weitere Forschungsaktivitäten ein (4). Neuerdings wird eine Untersuchung der Katholischen Universität in Südkorea häufiger zitiert. Sie kommt zu dem Befund, dass eine chemische Verbindung in der Frucht zehn Arten von Krebs 10 000 Mal stärker bekämpfen kann als das in der klassischen Chemotherapie eingesetzte Adriamycin und das ohne die Nebenwirkungen der klassischen chemischen Behandlung wie Haarausfall oder Übelkeit (5). Im Rahmen des Wirksamkeitsnachweises fordert man oft klinische Doppelblindtest-Untersuchungen. Solche Tests liegen aber anscheinend noch nicht vor (6). Da ein Präparat derzeit offenbar noch nicht vorliegt, begnügt man sich mit dem Hinweis, im Rahmen der Krebsvorsorge möglichst viel Guayabanosaft zu trinken (7).


    Der Sauersackbaum ist auf die Philippinen erst in den letzten Jahrhunderten eingeführt worden. Deshalb findet er sich auch nicht im Fundus alter philippinischer Märchen. Es gibt jedoch ein (Kinder-) Märchen aus neuerer Zeit, das von dem 2006 verstorbene philippinischen Schriftsteller Rene O. Villanueva stammt. Wir empfehlen, das Büchlein mit dem Märchen all den Vertretern des weiblichen Geschlechts zu schenken, die dem Schönheits- und Kosmetikwahn allzu sehr verfallen sind.


    Im Mittelpunkt des Märchens steht eine eitle Prinzessin Vanessa, die sich fast nur noch um ihr äußeren Erscheinungsbild kümmert. Tag für Tag eilt sie an einen kristallklaren Fluss, um sich in ihm zu spiegeln. Die Frage quält, sie ob sie die Schönste im Lande sei. Die Antwort des Flusses, das jede Frau auf ihre Weise schön sei, befriedigt sie nicht. Sie lässt sich sich von Schönheitschirurgen ihre Nase herrichten, das Fett absaugen und benutzt Unmengen an Cremes und Vitaminen zu sich, um die Haut glatter und straffer erscheinen zu lassen. Ewig jung will sie sein. Doch eines Tages - als sie sich wieder im Fluss betrachtet - muss sie gewahr werden, dass sich die Natur an ihr zu rächen beginnt. Ihr Gesicht beginnt zu rebellieren. Es wird unförmig und faltig. Als sie daraufhin Steine und Gesteinsbrocken in den Fluss wirft, zieht dieser sie mit in die Tiefe. Die Prinzessin wird fortan nicht mehr gesehen. Jahre danach trocknet der Fluss aus. Im ausgetrockneten Flussbett wächst jedoch ein Baum heran mit großen noppigen Früchten. Es war der erste Sauersack-Baum. (8). So bewahrheitet dich das lateinische Sprichwort: "Forma bonum fragile est " (Schönheit ist zerbrechlich) im Falle der Prinzessin auf besonders drakonische Weise.



    © Wolfgang Bethge, 2010
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    (1) Roland, Hanewald, Essbare Früchte Asiens, Bielefeld, 2001, S.
    (2) Production Guide on Guayabano, http://www.bpi.gov.ph/Publicat…ctionguides/guayabano.htm
    (3) Vgl.: http://www.feinkost.de-a1.de/d…00ml_tetrapack__78947.htm
    (4) Vgl.:http://mediconews.com/2010/02/…ural-treatmet-for-cancer/
    (5) Soursop fruit, Cancer killer http://hubpages.com/hub/Soursop-fruit-Cancer-killer
    (6) http://greensanctuary56.blogsp…-of-graviola-soursop.html
    (7) For Soursop to Treat Cancer, http://u-type.org/soursop-to-treat-cancer
    (8) Rene O. Villanueva, Alamat ng Guyabano – The Legend of Soursop, San Francisco 2007


    Ein Filipino arbeitete auf Hawaii. Als er einmal von seinem Chef nach seiner Staatszugehörigkeit befragt wurde, antwortete er: „I´m Ilocano.“ Statt auf seine philippinische Nationalität verwies er also auf seine regional-ethnische Zugehörigkeit. Antworten, die diesem Beispiel folgen, sind vermutlich häufiger anzuteffen.


    A. Regionalismus


    Trotz einer nationalen Regierung, nationalen Flaggenappellen, der Präsenz nationaler Medien und der sprachlichen Klammer durch das Tagalog ist das Land noch immer stärker nach regionalen Zugehörigkeiten gegliedert oder sogar gespalten. Regionalismus hat einen hohen Stellenwert. Wer zum Beispiel einmal eine Veranstaltung zum Independence Day besucht hat, dem dürften die Beifallstürme aufgefallen sein, die man hören kann, wenn ein Sänger die einzelnen Landsmannschaften aufruft und grüßt.


    Damon L. Woods führt hierzu aus: „Filipinos are regional in their thinking and maintain the stereotypes of other ethno-linguistic groups” (1). Und Mellie Leandie Lopez merkt hierzu ergänzend an: “Even the most sophisticated and westernized Filipinos are not immune to “Filipino Regionalism””. There is always a strange feeling of the “unfamiliar” at every new relationship with another Filipino from a different region” (2).


    [b]B. Stereotype[/b]


    Bevor wir hier auf die einzelnen in der Literatur und im Internet anzutreffende ethnische Stereotype näher eingehen, bedarf es einiger kurzer Ausführungen zu „Stereotypen“.


    Stereotype stellen Vereinfachungen von vielen differenzierteren Verhaltenseigenschaften von Personengruppen dar. Einzelne Eigenschaften werden karrikaturhaft-übersteigert zusammengezogen. Sterotype liefern Basisinformationen und erleichtern die Kommunikation. Man muß sich nicht mehr fragen, was ist das für ein Mensch, sondern man kann ihm mit einem vorgefertigten Satz von Vorstellungen gegenüber stehen. Der Wahrheitsgehalt von Stereotypen ist mitunter mehr als zweifelhaft. Dennoch entstehen sie nicht einem Vakuum. Ein „Körnchen Wahrheit“ darf man in der Regel unterstellen. Sterotype mögen falsch und dennoch wirkkräftig sein. Gerade bei Nationalitäten und etnischen Gruppen können Stereotype (Soziotypen) fiktiv sein und sind als Voruteile auch gefährlich. Stereotype werden von Kritikern häufig verworfen. Aber kann man ihnen aus dem Weg gehen? Ohne Stereotype kommen wir in einer komplexen Umwelt kaum aus. Wer verfügt schon über soviele Primärkontakte, um ein zutreffendes Urteil zum Beispiel über die rund viereinhalb Millionen Ilocanos zu fällen? Stereotype grenzen ab. Man kann auf sie stolz sein. Man kann sich über sie ärgern. Nicht wenige diskrimieren oder sind vulgär, so zum Beispiel, wenn man Igorots oder Negritos hinter verdeckter Hand Schwänze andichtet.


    Die nachfolgenden Beschreibungen einiger ethnischer Gruppen sind der Literatur beziehungsweise dem Internet entnommen. Es fällt auf, dass nicht wenigen Autoren die ethnografischen Beschreibungen von Leandie Lopez (2) als Vorlage und Bezugsquelle dienen.


    Die Beschreibungen der ethnischen Gruppen können antiqiert erscheinen. Stereotype haben eben eine längere Haltbarkeitsdauer. Vielleicht haben sie sich durch die verstärkte räumliche Mobilität im Lande und dem Einfluss der Medien schon abgeschwächt und verwischt. Nicht auszuschließen ist, dass wir ihnen demnächst nur noch in Gestalt von Rollenattributen in Komödien und Burlesken begegnen.

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    Nördliches Luzon


    Ilocanos


    Die Iloconos, drittgrößter ethnolingustische Stamm der Philippinen, sind im Nordwesten der Hauptinsel Luzon zu Hause. Die Gemüseliebhaber gelten als zäh, unerschrocken, arbeitssam und abenteuerlutig. Sie sind relativ mobil und auch in anderen Landesteilen anzutreffen.


    Immer wieder wird herausgestellt, dass sie „stingy“ beziehungsweise „kuripot“ seien. Diesen Wesenszug kann man positiv mit „sparsam“ oder negativ mit „geizig, knausrig“ umschreiben. Manchmal wird die Sparsamkeit etwas eingeschränkt. Sie gelte nur im Kleinen, im Großen könnten die Ilocanos auch verschwenderisch sein. Die Sparsamkeit und Genügsamkeit wird auch mit der kargen Landschaft ihrer Heimat Ilocandia in Verbindung gebracht. Hier sei es schwer Geld zu verdienen, daher die Wertschätzung auch kleinerer Summen (3). Nach einer neueren Untersuchung rangiert jedoch Ilocos in Bezug auf die Sparquote nur auf dem siebten Rangplatz unter den 17 Regionen des Landes (4). Das Sparsamkeitsimage entspricht wohl nicht ganz der Realität.


    Fügen wir noch an, dass die Region viele führende Köpfe hervorbrachte. Dazu gehören unter anderem die Präsidenten Elpidio Quirino, Ramon F. Magsaysay und Ferdinand Marcos. Ilocanische Wurzeln hat(te) auch der Ex-Präsident Carlos P. Garcia, Fidel F. Ramos sowie Gloria Macapagal-Arroyo. Auf dem kulturellen Sektor ist der Maler Juan Luna und der Literat F. Sionil Jose zu nennen.


    Andere ethnische Gruppen im nördlichen Luzon


    Pangasinan ist die Bezeichnung für eine Sprache, eine Provinz (am Golf von Lingayen gelegen) und ein Volk im nördlichen Luzon. Die Pangasinan verfügen über eine reizvolle Sprache und sollen den Ilocanos recht ähnlich sein. Sie verfügen nicht nur über eine reizvolle Sprache, sie haben in der Regel auch ein gutes sprachliches Ausdrucksvermögen.


    Die hochgewachsenen Ibanag zählen etwa eine halbe Million Personen und leben in den nördlichen Provinzen von Luzon Cagayan, Isabella und Nueva Vizcaya. Auch sie sollen den viele Ähnlichkeiten mit den Ilocanos haben. Man munkelt, sie hätten extrem dunkle Ellenbogen. Ob´s stimmt?


    Die Heimat der Kampanguenos ist Pampangas, eine Provinz auf Nordluzon mit der Hauptstadt City of San Fernando. Sie gelten als gut aussehend und sind „specialists in the good life“. Mitunter wird ihnen zum Vorwurf gemacht, dass sie gerne prahlen und arrogant auftreten (4). Es wird auch behauptet, dass sie immer die Besten sein wollen. Man unterstellt ihnen gleichfalls, dass sie zu Egoismus und Materialismus neigen (5). Gerühmt und beneidet werden die Kochkünste und die verführerische Küche der Kampanguenos.


    Die Bewohner der Provinz Quezon – die Quezonia – gelten als bescheiden und freundlich. Manchen haben es hier die „lovely ladies with their pretty faces“ angetan (6).
    Die Olongaponas sind Einwohner der Stadt Olangopo City, einer Stadt in Zentral Luzon. Sie gelten als Amerasinans mit engeren Verwandtschaftsbeziehungen zu Amerika.


    Unter der Bezeichung Igorots führt man mehrere, zumeist in den Kordilleren beheimate ethnische Gruppen zusammen. Sie haben annähernd drei Jahrhunderte den spanischen Kolonialherren die Stirn geboten. Dieser Widerstand und die Kämpfe mit ihren Nachbarn prägen auch heute noch maßgeblich ihr Stereotyp als wilde Krieger und Kopfjäger. Gegenwärtig scheint sich das Image auch in eine andere Richtung zu verschieben. In den Städten haben die Igorots teilweise ein Bettler-Image. (7) .


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    D. Zentrales und südliches Luzon


    Die Tagalen finden sich konzentriert in der Region in und um Manila. Sie gelten als aufgeschlossen, gebildet und verwestlicht. Man unterstellt ihnen einen höheren Grad an Patriotismus. Sie sind ausgesprochen häusllich. Gegenüber Angehörigen anderer ethischen Gruppen können sie auch hochnäsig auftreten.


    In diesem Zusammenhang sollte erwähnt werden, dass es offenbar eine Art Hierarchie unter den philippinischen ethnischen Gruppen zu geben scheint. Diese Hierarchie wird von den Tagalen angeführt. In einem Forum findet sich folgende Feststellung:


    „The Tagalogs look down on the Visayans. The Visayans look down on the Illongos. The Tausugs (Muslims from the south) look down on the Samals (quasi-muslims). And so on.” (8).


    Südwestlich von Manila leben din der Provinz Batangas die Batanguenos. Sie gelten als sehr religiös und regionalistisch geprägt. Gegenseitige Treffen, bei denen es auch laut zugehen kann, stehen bei ihnen hoch im Kurs. Weil sie die Tendenz haben, sich gegenseitig zu begünstigen, spricht man – hoffentlich nur spasseshalber - auch von der Existenz einer „Batangas Mafia“ (9).


    Religiositöt spielt auch bei den Bicolanos eine wichtige Rolle. Ihr Charakter wird als leidenschaftlich und hitzköpfig beschrieben. Damon L. Woods sieht einen (fragwürdigen) Zusammenhang zwischen ihrer Hitzköpfigkeit und der Vorliebe für scharf gewürzte Gerichte sowie dem Vorkommen vieler Vulkane. Fremden gegenüber erscheinen die Bicolanos freundlich und entgegenkommend. Sie sollen Humor haben und kontern – auch weil sie vieles persönlich nehmen – vermutete Angriffe sehr schnell.


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    E. Visayas


    Die Bewohner der drei Visayas Regionen werden als ausgesprochen freundlich, lebenslustig lust- und genussfreudig charakterisiert. Sie sind stärker hispanisiert und ziehen die Fiestas angeblich der Arbeit vor. Es hält sich noch das Gerücht, dass sie häufiger unter derFuchtel ihrer Frauen stehen (10).


    Ilongos finden sich sowohl auf Panay Island als auch auf Negros Island. Von beiden Inselbewohnern wird behauptet, dass sie die Entspannung, das Spiel und die Naturschönheiten suchen. Häufige Bezugsfigur ist der gut gekleidete, herrisch-unbarmherzig wirkende, mit einem Gewehr bewaffnete Haciendero zu Pferd. Ilongos, die auf Negros zu Hause sind, haben einen auffälligeren und üppigeren Geschmack als ihre Nachbarn auf Panay, die als konservativer und risikoscheuer gelten.


    Cebuano


    Immer wieder begegnet man der Behauptung „The Cebuanos are the Ilocanos of the Visayas“ und man meint primär damit, dass sie bescheiden und arbeitssam sind. Cebuanos sind stolz auf ihr Kunsthandwerk, die gebauten Gitarren, ihre Musikbands und ihre Designer. Dem Tagalog stehen sie als Regionalisten reserviert gegenüber, lieber antworten sie in Englisch. Sie sind musikalisch und eigensinnig. Wandern sie in andere Landesteile aus, dann in Gruppen fast wie Lemmlinge, behauptet ein Autor.


    Negritos


    Etwa 25 Völker der dunkelhäutigen, kleinwüchsigen und kraushaarigen Negritos leben auf den Philippinen. Die bekanntesten Ethnien sind die Aeta und Ati. Die Schätzungen über ihre Anzahl liegen weit auseinander und bewegen sich zwischen und 32.000 und 120.000 Personen. Die Negritos gehören zur Urbevölkerung der Philippinen. Die Cluster der Stämme liegen weit verstreut. Man findet sie nicht nur in Mindanao, sondern auch auf Luzon, Palawan, Panay, Negros, und Cebu. Fast alle Stämme waren in der Vergangenheit als Jäger und Sammler Halb-Nomaden. Gegenwärtig sind sie vor allem in auch in der Landwirtschaft anzutreffen. Es ist ein eher „versteckter“ Bevölkerungsteil der Philippinen, den man kaum in Städten sieht. Sie führen heute, da ihnen Land vielfach nicht mehr zur Verfügung steht, ein primitives Leben, das von Armut, Arbeitslosigkeit und einem kukturellen Crash bedroht ist. Die Kritik an ihnen ist verhalten. Rückständigkeit und Zwergenhaftigkeit dürften ihr Image maßgeblich prägen.


    Waray


    Das Image der Waray, einer Sprachengruppe, die man auf den Iseln Samar, Leyrte und Biliran vorfindet, ist etwas widersprüchlich. Einerseits gelten sie als wild entschlossene Kämpfer, insbesondere wenn man sie provoziert. Dann gilt der Spruch: „Basta ang Waray, hindi uurong sa away“ (Ein Waray gibt seinem Kampf nicht auf.) Andererseits werden sie als sehr religiös beschrieben. Schon den Spaniern war ihre an Faulheit grenzende Selbstzufriedenheit bekannt. Das einfache Bauernleben erfüllte sie. Wenn der Tuba zubereitet ist, dann ist auch die Musik nicht fern.


    Boholaner, Lumads, Hiligaynon


    Diese drei Gruppen sind in der Welt der nationalen Stereotype eher schwach repräsentiert. Bei den Boholanern wird ihre starke Religiosität angesprochen. - Zu den Lumads, einem Hügelvolk in den südlichen Philippinen, finden sich kaum negative Stereotype. Erwähnt wird die farbenfrohe Kultur der Lumads. - Hiliggaynon ist die Bezeichnung für eine Sprachgruppe in den westlichen Visayas. Hier findet sich nur die Anmerkung, dass sie „romantisch“ veranlagt seien.
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    F. Mindanao


    Bukidnon


    Der Volkstamm der Bukidnon lebt im Zentrum der Insel Mindanao. Die Ethnographin Carmen Guererro Napkil idealisiert sie etwas : „A large tribe of good stature and graceful build, affable and frank“ (11) – (Der Volkstamm hat eine gute körperliche Statur mit anmutigem Körperbau. Er ist umgänglich und ehrlich.) Was will man mehr?


    Tausug


    Den Tausugs, eine in dem Sulu-Archipel beheimatete Sprachengruppe, sagt man nach, daß sie sehr heißblütig und kompromißlos seien. Noch immer seien sie stolz auf ihre aristokratischen moslemischen Vorfahren.


    Moros


    Den muslimischen Volksstamm der Moros umfasst circa fünf Prozent der philippinischen Gesamtbevölkerung und man trifft ihn vornehmlich auf Mindanao und dem Sulu-Archipel an. Über drei Jahrhunderte widerstanden sie den spanischen Kolonialtruppen. Sie beschwören ihre Kriegertugenden und gelten als stolz und rebellisch. Bestimmt nicht alle Moros möchten als Terroristen (MILF) gebrandtmarkt werden.


    Zamboanguenos


    Hier ist den Stereotypensuchern offenbar nur aufgefallen, dass sich dort besonders hübsche Mädchen finden.


    Bajaw ist die Sammelbezeichung für eine Anzahl von Sprach- und Dialektgruppen der „Sea Gypsies“ (Seezigeuner)in der Sulu-Sea, Sulawesi und Molukken. Die Bajaws sind Seenomaden. Man wagt es kaum wiederzugeben, was sich als Festellung über sie in einem Forum findet: „Everyone looks down on them. Considered uncultured by most and dirtier than dogs and rats. “ (12) (Jeder schaut auf sie herunter. Sie werden als unkultiviert und schmutziger als Hunde und Ratten angesehen.)


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    G. Zwei zugewanderte Volksgruppen

    Hier wären an erster Stelle die Chinoys zu nennen. Ihnen geht der Ruf voraus, dass sie im Vergleich zu anderen Volksstämmen und Ethnien der Philippinen ungleich arbeitsamer sind. Im Regelfall leben genügsam und bescheiden. Der Umstand, dass sie vorwiegend unter sich selbst heiraten, isoliert sie etwas. Kritiker werfen ihnen auch Snobismus vor.


    Eine wesentlich ungünstigere Beurteilung erfahren die Punjabi (auch: „Bombays“). Es sind die aus Indien zugewanderten Geldverleiher, die man insbesondere auf Märkten mit Motorrad und Turban bei ihren Geschäften vorfindet. Wegen ihren hohen Wucherzinsen haben sie als „money sharks“ und „bloodsucker“ ein denkbar schlechtes Image. Empfindliche Nasen stören sich auch an ihrem Körpergeruch – sie sagen dann öfters, sie sind „smelly – as hell“. Nichtsdestoweniger sind die Punjabi als Mikrokreditgeber auf den Philippinen fast unentbehrlich.


    H. Zu guter Letzt


    Abschließend noch ein Witz, der auf die Knausrigkeit der Ilocanos Bezug nimmt.


    In einem philippinischen Herzzentrum musste sich ein arabischer Scheich einer Operation unterziehen. Der Scheich hatte eine seltene Blutgruppe. Die Such nach einem geeigneten Blutspender gestaltete sich schwierig. So begann man auch in der Provinz nach einem passenden Blutspender zu suchen. Schließlich fand man einen Ilocano mit derselben Blutgruppe. Dieser erklärte sich zur Blutspende bereit. Die Operation war zunächst erfolgreich und der dankbare Scheich schenkte dem Ilocano daraufhin einen neuen Toyota, Diamanden und eine Million Dollar.


    Einige Tage später jedoch musste sich der Araber einer Nachoperation unterziehen. Man nahm wiederum mit dem Blutspender aus Ilocos Kontakt auf. Dieser war dankbar, dass er erneut Blut spenden durfte. Doch dieses Mal schickte der Scheich lediglich eine Dankeskarte und eineSChale Bonbons an den Spender. Der Ilocano war tief enttäuscht, denn diese Geschenke entsprachen nun garnicht seinen hochgesteckten Erwartungen. Am Telefon machte er dem Scheich deshalb Vorhaltungen, dass dieses Mal die Geschenke zu knapp bemessen seien.


    Der Araber gab daufhin zur Antwort: „Manong (Bruder), in meinen Adern fließt nun das Blut eines Ilocano.“


    © Wolfgang Bethge, 2012
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    (1) Dt. Übersetzung: “Filipinos denken regional, die Sterotypen der anderen ethno-linguistischen Gruppen geben sie nicht so schnell auf“., Damon L. Woods, The Philippines, A Global Studies Handbook, Santa Barbara, 2006, S. 10
    (2) Dt. Übersetzung: „Selbst hochgradig kultivierte und stark westlich geprägte Filipinos sind für den „philippinischen Regionalismus“ nicht immun. Immer tritt das sonderbare Gefühl des Fremdseins auf, wenn man mit einem Filipino aus einer anderen Region das erste Mal eine Begegnung hat.“ , in: Mellie Leandie Lopez, A Handbook of Philippines Folklore, Quezon City, 2006
    (3) Vgl. Ilocano Culture, in: http://www.ilocanopeople.com/ilocano-culture/
    (4) Ilocanos no longer thriftiest Filipinos; Philippine, Daily Inquirer, 07.31.2012
    (5) http://www.asiafinest.com/foru…on/index.php/t210646.html
    (6) What do you think about Quezon Province, in: http://answers.yahoo.com/quest…qid=20090701091048AA8OuaU
    (7) Igorot Beggars: The Skeletons in Our Open Closet, in: http://igorotblogger.com/2007/…keletons-in-our-open.html
    (8) Local Racial Discrimination-Mukamo! Filipino Forum, in: forums.mukamo.com/540095-post2.html
    (9) Batangas, in: http://en.wikipedia.org/wiki/Batangas
    (10) http://anthrocivitas.net/forum/showthread.php?t=6513&page=2
    (11) Carmen Guererro Nakpil, The Philippines – The Land and the People (1978)
    (12) http://anthrocivitas.net/forum/showthread.php?t=6513&page=2

    Da Eigenlob etwas anrüchig ist, stelle ich nachfolgend eine Besprechung meines neuen Buches ungekürzt – also einschließlich kritischer Anmerkungen – ein. Die Rezension von Michael Reckordt erschien in der Zeitschrift südostasien, 2/2012.


    Der Hinweis von Reckordt, dass das Buch einen Korektor benötigt hätte, ist sicherlich zuteffend. Letzterere hätte mich aber 500 – 600 Euro zusätzlich gekostet und das Buch definitiv zum Minusgeschäft gemacht. So blieb es nur bei einem mehrmaligen, nervraubenden Duden-Korrekturlauf.


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    Wolfgang Bethge: Streiflichter von den Philippinen – vom Palmendieb, dem Sauersack und Padre Damaso - Shaker Media 2012, S. 283, 29,90 €


    Erst einmal vorweg, das zweite Buch von Wolfgang Bethge strahlt ähnlich viel Charme aus, wie sein 2009 erschienenes Debüt. Es ist erneut eine schöne Zusammenfassung im Lesebuch-Format, das in leicht verständlicher Sprache Flora, Fauna, Kultur, Gesellschaft, Geographie, Wirtschaft und Geschichte des Landes nahe bringt.


    Gespickt mit Anektoden, Witzen, Ausflügen in die Sagenwelt und zahlreichen Links und Querverweisungen, ist das Buch ein Lesevergnügen und ergänzt sich prima mit dem Handbuch-Philippinen oder anderer Literatur zum Land. Wolfgang Bethge füllt damit eine Nische zwischen Kuriositäten und Hintergrundinformationen mit wichtigen Füllelementen für die Wissenslücken der Philippinen-Interessierten.


    Der Autor stöbert Themen auf, die ansonsten wohl in Vergessenheit geraten würden, wobei manches aufgrund des Formats nur angeschnitten wird und es stellenwweise etwas zotenhaft wirkt. Auf das Pendeln zwischen Erklärungen von komplexen Themen und witzigen Alltagsanektoden muss sich der /die Leser/in einstellen können.


    Wehmütig wünscht man sich jedoch ein besseres Lektorat, denn die häufigen Fehler sind eine der Schwachstellen, auch wenn sie zum Teil den Charme des Buches unterstreichen. Alles in allem dennoch ein gutes Nachschlaghewerk für Themen, über die man sonst selten stolpern würde.


    (Michael Reckordt ist Mitarbeiter des pühilippinenbüro e.V.)

    Zitat

    Laut Wiki, die alte propagandamaschine


    Wenn wikipedia, wie leichtfertig behauptet wird, eine "alte Propaganda-Maschine" ist, dann würde ich sie aber nicht als Quelle und Argument zitieren.Die Wertung mag auf einzelne Beiträge zutreffen ( was aber erst auch noch zu beweisen ist), als Verallgemeinerung ist die Behauptung sicherlich nicht überprüfbar.