Die TB ist auf den Philippinen tatsächlich ein gewaltiges Problem, das dort aber viel "lockerer" gesehen wird. Ein Familienvater in meinem Bekanntenkreis ist auch daran erkrankt.
Zunächst muss differenziert werden, ob es sich um eine offene oder geschlossene TB handelt: Bei der offenen lassen sich Tuberkel im Sputum nachweisen. Das bedeutet, dass bei jedem Husten und Niesen Erreger durch die Luft fliegen, Diese offene TB ist also höchst ansteckend.
Zum Krankheitsbild gehört auch die starke Gewichtsabnahme, daher auch der alte Ausdruck "Schwindsucht" im Deutschen.
Diabetes, Alkoholkonsum und Rauchen fördern die Krankheit.
Zur Frage der Impfung: Diese sog. BCG-Impfung ist nicht 100% sicher, sollte aber bei Kontaktpersonen (speziell Kinder) des Kranken ernsthaft diskutiert werden. Es ist aber bekannt, dass das Ansteckungsrisiko wohl auch von genetischen Faktoren und der Immunlage abhängig ist. Gesunde Ernährung kann also zumindest etwas vor einer Ansteckung schützen.
Viele der Älteren hier werden sich noch an die randvoll gefüllten Lungensanatorien der 60er und 70er Jahre in Deutschland erinnern. Es war die Zeit nach dem Krieg, wo es für viele kein vernünftiges Essen gab und auch keine potenten Medikamente.
Wird die TB frühzeitig genug erkannt, kann sie mit entsprechender Chemotherapie (Tuberkulostatika) in 6-9 Monaten ausgeheilt werden. Bei kleineren und abgegrenzten Herden in der Lunge ist auch eine Operation zu diskutieren, wo das infizierte Segment entfernt wird. Der Patient ist nach solch einer Operation direkt gesund.
Ein Problem auf den Philippinen ist aber oftmals die Compliance, nämlich dass die Kranken ihre Medikamente nicht regelmäßig einnehmen, Kontrollen beim Arzt oder Barangay Nurse versäumen.
Eine Quarantäne der Erkrankten scheint auf den Philippinen nicht üblich zu sein.