Beiträge von Bagoong

    Hallo Wol23

    Respekt fürs "das Beste machen aus der Situation"! Und alles gute für deine alten Knochen! Deine Freiwilligkeit ist aber letztlich auch eine "Auswanderung wegen philippinischer Frau" - auch wenn du sie überreden musstest. Deine Story ist interessant. Ich Frage mich, was hat dich dorthin gezogen? Und was hat dich zur Familie gezogen?

    Meine LG ist seit mittlerweile 39 Jahren in Deutschland. (Sie kam mit 11 Jahren hier her)

    Auch bei ihr ist das Deutsch nicht perfekt. Sie macht auch immer wieder den einen oder anderen grammatikalischen Fehler.

    Auch in Englisch, der eigenen Amtssprache, scheinen sie sich um eine korrekte Grammatik wenig zu scheren. Das fiel mir selbst bei Leuten auf, die der Überzeugung waren, sie sprechen sehr gut Englisch. Und selbst bei einer Englischlehrerin an der Highschool. Und das alles in einem Ausmass, dass wirklich die Verständlichkeit leidet. Ich hatte den Eindruck, die bemühen sich auch nicht sonderlich um Verständlichkeit. Wenn ich darum gebeten habe, sich, weil wir gerade unter Zeitdruck waren, etwas mehr anzustrengen, hat das selten gefruchtet. Obwohl ich den Eindruck hatte, die könnten besser, würden sie sich nur halb so sehr anstrengen wie ich. Die Folge war, mein Englisch wurde immer besser, weil ich "Filipino-proof" zu sprechen gelernt habe. Haha. Kleine Quizfrage: "John and Maria came by car. She fixed it last week." Nun, was meint ihr, wer hat das Auto wohl repariert? Maria?

    Ich habe beim Schmökern hier um Forum ein Zitat über die Philippinen gelesen: "Ich lebe seit 30 Jahren hier. Und ich habe wahrscheinlich erst 10% der Kultur und der Art, wie die Filipinos miteinander umgehen, verstanden."


    Als ich das erste mal auf die Philippinen kam, erlebte ich einen Kulturschock. Nach ein paar Tagen habe ich mir dann gesagt: "O.k., du verstehst nicht, wie das hier läuft. Lass mal locker. Lass die Leute hier einfach machen. Und lass dich mittreiben." - Diese Einstellung habe ich dann beibehalten und sie hat mir geholfen, Land und Leute zu geniessen.

    Nicht das du in Clark hängen bleibst.Wärst du nicht der Erste der den Mädels da verfallen ist.....Vorsicht!!

    Muss nicht schaden, in Clark/Angeles ein bisschen hängen zu bleiben. Den Hormonspiegel lieber dort abbauen. Dann ist das Risiko geringer, sich auf dem Rest der Reise ein Souvenier mit Langzeitfolgen einzufangen.

    Wie weiter oben schon erwähnt, gäbe es sicherlich Potential in der Tourismusbranche

    Das Potential der Philippinen in der Tourismusbranche? Vielleicht im sündigen Tourismus (Sex, Glücksspiel), vor allem für Asiaten. Oder im reinen Ressort-Tourismus/all-inclusive Tourismus, bei dem der Touri die Anlage nicht verlässt. Und die Mitarbeiter generalstabsmässig vom Tourismus-Konzern auf Service durchgeformt wurden. Für das meiste "typisch Philippinische" muss man schon ein ausgesprochener Landesliebhaber sein, um das zu verzeihen. Also z. B. mangelnde Infrastruktur, Foreigner-Preise, ewiges übers Ohr gehauen werden, Kriminalität, Schlendrian...

    ich habe ich schon oft gefragt warum die meisten Geschäfte - zumindest die gut gehenden - von Chinesen, Indern, Taiwanesen oder anderen Ausländern oder Philippinos mit ausländischen Wurzeln geführt werden.

    Ich hatte subjektiv auch den Eindruck, dass das auch auf die Minderheit moslemische Philippinos in nicht-muslimischen Regionen zutrifft. Also dass die auch besser sind, im nachhaltig Geschäfte machen.

    bach


    Genau, wenn man den Filipinos ihr Kommunikationsverhalten vorhält, ist das gegen den Wind gespuckt. Denn zu verstehen, was du sagst, ist nicht ihre Priorität. Sondern ihre Priorität ist, wieder Harmonie zu schaffen. Die inhaltliche Ebene wird dabei völlig ausgespart. Ehrlich gesagt, ich kommuniziere mit Filipinos, insbesondere aber mit Filipinas, wie mit kleinen Kindern und versuche sie so zu beinflussen, wie ich meinen Hund erziehe. Alles natürlich mit Respekt und darum bemüht, dass sie das Gesicht wahren. Das funktioniert dann noch am ehesten.

    soylentgreen


    Heute ist es auf den Philippinen so, dass ein uneheliches Kind den Namen des Vaters erhalten kann. Voraussetzung ist, dass der Vater die Vaterschaft anerkennt. Als das entsprechende Gesetz eingeführt wurde, war wohl eine Absicht der Gesetzgeber, zu verhindern dass uneheliche Kinder ("illegitimate children") wegen des Namens gehänselt werden.


    Bevor das entsprechende Gesetzt eingeführt wurde, haben viele Eltern auf den Philippinen, die nicht verheiratet waren, bei der Ausstellung der Geburtsurkunde des gemeinsamen Kindes geschummelt und vorggeben verheiratet zu sein, so dasss das Kind den Namen des Vaters bekommen konnte.


    Nach der Einführung des o. g. Gesetzes (weiss nicht genau wann das war), konnte auch rückwirkend der Name des Kindes geändert werden und der Name des Vaters geführt werden. Unter bestimmten Voraussetzungen ist das auch heute möglich, das zu tun. Insofern klingt alles schlüssig und plausibel, was die Standesbeamtin gesagt hat. Ich bin mir nicht sicher, aber ich glaube der Weg, der jetzt zu gehen wäre ist, dass jetzt auf der Geburtsurkunde ein entsprechener Vermerk eingetragen wird. Ich glaube der übliche Weg ist nicht, dass jetzt tatsächlich eine Namensänderung gemacht wird. Wenn unklar ist, welcher Weg jetzt genau zu gehen ist, besser bei der DBM nachfragen. Die sind sicher sehr oft mit dem Problem konfrontiert und wissen, was genau deutsche Standesämter in solchen Fällen haben wollen.


    Kannst du mal googeln unter "Revilla Law".

    Die Kommunikation ist auch unter phil. Ehepaaren nicht sehr gross, was bei uns besprochen wird oder Ereignisse vom Tage sich gegenseitig erzaehlt wird, ist bei phil. Ehepaaren oft nicht so.

    Nicht nur die Ehepaare erzählen sich wenig. Auch die philippinischen Familienmitglieder wissen wenig voneinander. Wenn ich meine Freundin gefragt habe, was arbeitet dein Vater? Was macht dein Schwager? - Da kam nie eine vernünftige Antwort, so wie man das in D erwarten würde. Eine zeitlang habe ich gedacht, es hat was mit Scham zu tun, zum Beispiel zu sagen, der ist arbeitslos. Oder dass man nichts Nachteiliges über jemanden sagen will. Aber dann habe ich festgestellt, die weiss es selber nicht so genau. Die Filipinos leben eng aufeinander. Aber wissen wenig voneinander. Vielleicht funktioniert es auch nur so. Aber wenn ich meine berufliche Entwicklung anschaue, von Jugend an,dann hatte mein Erfolg viel damit zu tun, dass ich ständig Leute gefragt habe, über ihre Arbeitserfahrungen, Arbeitsmöglichkeiten usw.. und auch über den Tellerrand geschaut habe. Ich glaube, die Filipinos machen das nicht so. Und, sorry für den Ausdruck, wer nicht fragt, der bleibt eben dumm.

    Im Umgang mit philippinischen Bekannten, Freundin, deren Familie aber auch bei anderen Gelegenheiten, habe ich mich oft geärgert, dass ich keine klaren Informationen bekomme. Immer nur vage Informationen, man muss 10 mal nachfragen, bis man endlich weiss, was man wissen wollte.


    Am Anfang hat mich das misstrauisch gemacht und ich habe mir gedacht, die lügen mich halt an oder wollen mir etwas vorenthalten. Dann habe ich gemerkt, dass die auch unter einaner so kommunizieren.


    Wenn ich in Gruppen mit Filipinos unterwegs war, zum Beispiel in einer Reisegruppe, da fiel mir auf, dass die es gar nicht stört, kaum konkrete Informationen zu haben. Also zum Beispiel konkrete Informationen was an dem Tag geplant ist, warum man dort und nicht woanders einen Stop macht, wie viel etwas kosten wird, wann genau man ankommt usw...


    Mit der Zeit habe ich das also als eine philippinische kulturelle Eigenart verbucht. Aber wirklich verstanden habe ich es nie. Und den Ärger darüber, auch in der Beziehung zur Freundin, bin ich eigentlich nie richtig losgeworden. Kennt ihr ähnliche Erfahrungen? Und wie geht ihr damit um? Wie erklärt ihr euch das?

    Teil der filipinischen Mentalität ist zum Beispiel, dass das individuelle Wohlbefinden, dass jeder sein Gesicht bewahrt, dass die Beziehungen nicht gestört werden, die Harmonie, dass das alles mehr zählt, als die Erledigung der eigentlichen Aufgabe. Das Ergebenis: Alle fühlen sich relativ wohl. Aber weil wenige Aufgaben erledigt werden, sind alle relativ arm.

    Naja, die Löhne sind (auch) so gering, weil die Produktivität so gering ist. Das was du als "Amerikanisierung" benennst, ist auch ein Prozess der Steigerung der Produktivität. Dabei werden natürlich, wie bei jedem strukturellen Wandel, viele Arbeitnehmer auf der Strecke bleiben. Der Druck auf die Arbeitnehmer wird zunehmen. Ich sehe das eher als positiv. Mein Eindruck ist eher, dass derzeit nicht besonders viel "Druck" an den Arbeitsplätzen besteht. Und die Arbeitnehmer auch keinen Druck aushalten. Das wird sich wohl ändern (müssen). Ich sehe auch nicht, wie die Armut abnehmen soll oder ein gewisser Wohlstand auf breiter Basis entstehen soll, ausser indem die Produktivität zunimmt.

    Femiii


    Du fragst, wie man "philippinische Werte und Traditionen erhalten kann". Bestimmt nicht, mit einem Ehevertrag. Eheverträge sind in D nicht das Papier wert, auf dem sie stehen. Ein Ehevertrag gibt keine Sicherheit. Das Familiengericht kann sich bei der Scheidung darüber hinwegsetzen, wenn dort etwas zum Nachteil der Frau geregelt ist. Und in der Praxis passiert auch genau das regelmässig. Gerade bei einer binationalen Ehe unterstellt das Gericht, dass der deutsche Mann der naiven Frau aus einem armen Land ihre Ansprüche vorenthalten wollte. Die Justiz (der Staat) sorgt mit allen Mitteln dafür, dass im Fall nicht der Staat, sondern der Ex-Ehemann für die Frau sorgen muss.


    Philippinische Werte und Traditionen kann man nur erhalten, wenn sie auf den Philippinen lebt. Und wenn die Frau mehr oder weniger eingebunden bleibt, in ihre Herkunftsfamilie. Ich denke, dann klappt auch eine Fernbeziehung. In der man z. B. selbst die Ferien in den Philippinen zusammen verbringt. Und die Partnerin einen in D besucht, wenn möglich. Die Herkunftsfamilie kann dann, schon aus Eigennutz, auch dafür sorgen, dass sich die Partnerin auf den Philippinen "benimmt". Also keinen anderen ranlässt.

    Femiii


    Die Wahrscheinlichkeit, dass genau das eintritt, was du befrürchtest, halte ich für sehr gross. Frauen lösen sich leichter als Männer von ihrer Herkunft. Und zur Integration gehört eben, auch die üblichen westlich feministischen Ansprüche aufzunehmen.


    Verhindern kann man das nur, indem man die Filipina in ihrem Land lässt. Begreift sie im Westen erst mal, welche Rechte ihr die westlichen Gesellschaften als verheiratete Frau geben und in welche schwache Lage diese Rechte und die westlichen Gewohnheiten ihren Ehemann setzen, dann verändert sich die Beziehungsdynamik kolossal.


    Ich gehe aber davon aus, dass meine Worte gegen den Wind gepinkelt sind. Die meisten Männer wollen glauben, was man sie schon immer hat glauben machen wollen. Und egal welchen Preis sie dafür zahlen, sie reden es sich schön.