Moin zusammen,
das ist mir Anfang der 80iger Jahre in Zamboanga City passiert. Ich habe Abends mit einigen Leuten einige SM konsumiert und bin dann mit der nötigen Bettschwere ins Bett géfallen, ohne die Fenster etc zu checken. Natürlich war es auch ein Billighotel. Meine Hose mit der Kohle, Ticket Paß Uhr und Geldgürtel unter das Kopfkissen gepackt. Am nächsten Morgen war dann alles weg, mit Ausnahme des Geldgürtels. Das das alles meinen eigene Schuld war, ist klar. Wenn aber auch noch der Geldgürtel weg gewesen wäre, ich hätte ich ein echtes Problem gehabt. Aber so war es auch schon unangenehm genug.
Als erstes bin ich zum Policeoffice wegen dem Polizeibericht. Dort habe ich wohl 7 Stunden rumgesessen, bis sich einer bequemt hat, den Bericht zu schreiben. Mein Problem habe ich wohl 10 Mal erzählt und dann hieß es immer wieder You just wait...
Da ich gesagt hatte, dass ich nichts mehr hätte, haben die Bullen einen Trycylefahrer angehalten, der mich unentgeldlich zu einem Anwalt gebracht hat. Der hat mir dann dankenswerterweise unentgeldlich ein Affidavit of Loss ausgestellt.
Dann bin ich mit dem nächsten Schiff nach Manila, da ich ja Paß und Ticket brauchte. War das eine Scheißarbeit. Die Behandlung in der Deutschen Botschaft war säuisch. "Was machen Sie denn in einem fremden Land, wenn sie nicht auf ihre persönlichen Sachen aufpassen können?" war die Eröffnungsfrage. Der Ton änderte sich etwas, als ich den Policereport und das Schreiben vom Anwalt sowie eine Paßkopie vorlegen konnte. Das ganze dauerte 1 Woche, kostete 30 Mark und ich hatte einen Paß, der 1 Jahr gültig war.
Bei der Gelegenheit habe ich den Menschen in der Botschaft gefragt, welche Hilfen man erfahren könnte, wenn wirklich alles weg gewesen wäre. Der Typ sagte mir, dass allenfalls R-Gespräche nach Deutschland vermittelt werden. Cashkohle gäbe es auf gar keinen Fall.
Danach bin ich zur Singapore Airlines. Nach 1 Woche hatte ich gegen eine Gebühr von 150 Euro ein Rückflugticket. Billigheimer wie Pakistan Air, Egyptair und ein paar andere haben mir damals gesagt, ich hätte ein neues Ticket kaufen müssen.
Mit dem Paß bin ich dann zur Immigration, um das Visum übertragen zu lassen. Ein Officer hat mir gesagt, das er nicht daran denkt, die Kopie aus den Schräken zu suchen. Er war aber so freundlich, mir die fraglichen Schränke zu zeigen. Nach 3 Stunden hatte ich dann meine Kopie gefunden. Gegen eine Gebühr wurde das Visum übertragen und ich habe mich aus dem Staub gemacht.
Nun gab es damals auch schon Expats in Zamboanga. Aber die hätten mir finanziell nicht helfen können, da sie selbst nicht gut betucht waren. Einer meinte gar, es ist ein Wink des Schicksals, du sollst hier bleiben. Wenn ich wirklich nichts mehr gehabt hätte, hätte ich wahrscheinlich versucht, auf Rechnung mit einer großen Shippingcompany nach Manila zu gelangen.
Mittlerweile sind wir relativ gut abgesichert. Wir reisen mit Cashkohle an verschiedenen Stellen, EC Karte und und Bankkonto auf den Philippienen. Und der Geldgürtel kommt bei mir immer zum Einsatz. Und seit damals ist auch nichts mehr passiert...Toi Toi Toi und am 10. März geht es wieder los...
Beste Grüße der Ludger