Beekeeper - Met Produktion

  • Einige wissen vielleicht, dass ich eine Wikingervergangenheit habe, dass heißt ich war aktiv tätig in dem Semiprofessionellen kulturhistorischen Verein Jarnfara e.V, der sich mit der Darstellung des Lebens, der Kultur und des Kampfes der Nordmänner im Zeitraum zwischen dem Überfall auf das Kloster Lindisfarne und der Schlacht von Hastings befasste. Neben dem Schwertgedängel und Bogenschießen war meine Aufgabe in der Darzustellenden Dorfgemeinschaft die eines Händlers und Brauers. Ich bin mir für den Fall, dass es mal ganz auf die RP geht immer noch am Überlegen, wie ich meine Zeit totschlagen soll und da dachte ich mir, he das Medebrauen (so eine Art Honigwein-Federweisser) kannst Du, warum sollte dass nicht als Hobby taugen. Ich werde nächstes Jahr mal im ganz kleinen probieren, ob sich der Gärprozess umsetzen läßt. Grundsätzlich stellen sich mir aber auch andere Fragen und zwar


    -die Beschaffung von Rohstoffen und Equipment
    als da wären Gärtanks aus Kunststoff, Fassungsvermögen ab 1000 Liter
    PET Kanister 10 L
    Äpfel (zum Vermosten)
    Honig in ausreichender Menge (gibt es Imker auf den Inseln?)


    und Zweitens: rechtliche Voraussetzungen.


    Als ich damals solche Tanks im Gewölbekeller meines Pubs stehen hatte (der Met wurde allerdings nicht im Pub verkauft) und das Gewerbe für die Märkte lief auf einen Dritten hatte ich jede Menge Brassel, die Lebensmittelüberwachung, das Ordnungsamt und die Zollfahndung in der Bude stehen.


    Die Proben ergaben, dass es keine Keimbelastung gab und die LÜ zog wieder ab.
    Das Produkt hatte einen Alkoholgehalt unterhalb der fiskalischen Grenze und somit war der Zoll auch wieder Draußen.
    Blieb das Ordnungsamt: Die waren der Meinung, ein Keller wäre ein Keller und keine Brauerei, selbst wenn man die ganze Geschichte nur als Hobby macht. Lustig dabei, Alkohol stand da ja eh satt, war ja schließlich der Bierkeller meiner Kneipe.


    Wie sieht das mit der Herstellung von Honigwein oder Honigweinartigen Getränken auf den Philippinen in der Richtung aus? Welche Vorschriften sind zu beachten und wen muß man involvieren? Muß ich möglichweise selber Imker werden oder gibt es ausreichend vor Ort. Wenn ja, wo liegt der kg Preis für Honig? Und wie sieht es mit Äpfeln aus, ist ja nicht wirklich eine tropische Frucht.

  • Honig gibt es hier, ob in ausreichender Menge und zu welchen Preisen weis ich nicht, ich kaufe ihn in einer Farm im 1/2 l Glas.


    Äpfel wirst Du hier aus einheimische Gärten nicht finden, wachsen hier nicht da der Baum Winterruhe braucht. Importe aus Australien oder Neuseeland (weis es nicht so genau) gibt es hier aber nur in sehr guter Qualität, also keine preiswerten für die Maische.

  • Vieleicht geht es ja mit einem Compost Tea Brewer:


    http://www.google.de/images?um…=f&aqi=&aql=&oq=&gs_rfai=


    Sowas kann man auf den Philippinen kaufen, wir haben selber gerade einen von der DA bekommen. Bei Bedarf könnte ich Dir die Herstelleradresse raussuchen.


    Wegen Äpfel würde ich versuchen größere Markthändler zu finden um denen überreife und 2. Wahl Ware für billig abzukaufen. Vieleicht geht das ja auch mit anderen Früchten, z.B. Papaya, Santol oder Mango.


    Wenn Du es schaffst mit dem Met den Geschmack der Pinoys zu treffen könnte das ein Mega-Projekt werden. Du könntest auch im nächsten Urlaub für einige Tage zu mir nach Bicol kommen und dort experimentieren, Equipment, Rohstoffe (inkl. Honig und Äpfel) und kompetente Testsäufer sind reichlich vorhanden...


  • Das Gerät sieht Vielversprechend aus. Mit Anderen Früchten geht es schon, weiß allerdings nicht ob es mit der Lightversion auch hinhaut. Ob es den Geschmack der Pinoys trifft weiß ich nicht. Der Renner hier war der Mede (also Federweißerartig) sehr süffig, als Durstlöscher und eine nachvergorene Vollversion vom Normalmet mit Kräutern, hat ungefähr Cherrystärke, ziemlich lieblich, leicht rauchig und knallt recht gut. Der braucht allerdings zur Reife etwas länger.


    Auf die Einladung komme ich mal zurück, wenn ich das daheim abgecheckt habe.


    Was sagen denn die Behörden zu einer Alkoholproduktion? Größere Installationen braucht man dafür nicht, geht alles auf rein biologischem Weg (also keine Destille), nur gären, später schwefeln und filtern.

  • Ich denke das mit den Genehmigungen lässt sich zumindest in der Provinz auf dem kleinen Dienstweg regeln. Es gibt bei uns in der Gegend einige kleinere Hinterhof-Destillen, die haben ja auch irgendwie eine Art Betriebserlaubnis. Unser Bürgermeister ist Anfang 30, Sohn einer Politiker-Oligarchie, in USA studiert, Geschäftsmann. Der sagte mir: Wenn du oder deine Freunde hier Geschäfte machen wollt, so macht das. Hauptsache es ist halbwegs legal, macht keinen Dreck und ihr behandelt die Mitarbeiter vernünftig. Wenn euch dann jemand Probleme machen will, kommt ihr zu mir und innerhalb 24 Stunden habt nicht ihr sondern eurer Gegner die Probleme...


    Wir haben ja naturbedingt ganz andere Rohstoffe zur Verfügung als die Wikinger. Da sollte sich garantiert etwas mischen lassen was den Pinoy-Geschmacksnerv trifft. Ich würde von Anfang an nur die einheimischen Jungs (und evtl. Deerns) als Zielgruppe anvisieren. Davon gibt es ca. 99,9% mehr als Touristen oder Expats.

  • Zitat

    als da wären Gärtanks aus Kunststoff, Fassungsvermögen ab 1000 Liter


    Sprengen 1000 l Gärtanks nicht den Hobbybedarf? Wenn ich mir meine alten Heizöltanks so ansehe, dann ist das schon eine ganz schöne Menge. Und bei einem Tank wird es wohl nicht bleiben!?
    Oder soll es mehr ein Testlauf werden, um zu sehen, ob man das zu einem Geschäft ausbauen kann? ;)



    Zitat

    ... und kompetente Testsäufer sind reichlich vorhanden...


    ... wobei ich denke, daß die Rekrutierung der kompetenten Testsäufer wohl eher das geringere Problem sein dürfte! :D



    Gruß Onot

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    Nichts ist so konstant wie die Veränderung


  • Sprengen 1000 l Gärtanks nicht den Hobbybedarf? Wenn ich mir meine alten Heizöltanks so ansehe, dann ist das schon eine ganz schöne Menge. Und bei einem Tank wird es wohl nicht bleiben!?
    Oder soll es mehr ein Testlauf werden, um zu sehen, ob man das zu einem Geschäft ausbauen kann? ;)


    Hehe, gute Überlegung. Aber nur weil der Tank 1000 l fasst, kommen bei der Produktion da keine 1000 L bei raus. Es wird ja für die Gärung ein gewisses Potential an Sauerstoff gebraucht und der braucht nun mal Volumen. Und, wenn man mal von ausgereiftem Met ausgeht kannst Du mit einer Herstellungszeit von ca. 4 Wochen rechnen pro Ansatz. Da relativiert sich die Größe schon wieder. Das Blöde dabei ist, Du mußt das Zeug ständig im Auge haben und ggf. die Prozesse nachsteuern und von daher freut sich ein bequemer Mensch, wenn er nach dem Job eine größere Menge, die lagerfähig ist, abfüllen kann und dann erst mal Ruhe hat.


    Ob es überhaupt geht, werde ich mit ein oder zwei 20 Liter Ansätzen ausprobieren. Bei der Gärung sehe ich bei den lokalen Temperaturen kein Problem. Bei der Selbstklärung später schon eher. Auf das Experimentieren freue ich mich aber schon, auf das Probieren auch.


    Naja und wenn das Zeug vielleicht doch philippinische Fans findet, dann wird es sicher für Einige eine Verdienstmöglichkeit geben, denn auf Alleine abzufüllen habe ich gar keinen Bock und auf den Handel in dem Sinn auch nicht.

  • Hallo Railman,


    mich würde interessieren, wofür du die Äpfel brauchst.
    Also, ich kenne mich ja nun gar nicht aus mit der Metherstellung, aber wir haben mal eine Zeit lang in unserem Laden Met verkauft. Dieser wurde hergestellt von einem kleinen Betrieb in Berlin, den wir auch mal besuchten und uns alles haben zeigen lassen. Da war nichts mit Äpfeln...
    Er hat neben dem reinen Honigmet auch noch Met mit Schlehen, Johannisbeeren, Sanddorn, Kräutern, Kirschen, Brombeeren, Himbeeren, etc produziert, da wurden aber nur die Früchte dem fertigen Met zugefügt.
    Ich finde es also recht interessant, dass du Äpfel zur Herstellung benutzt...


    Deine Idee finde ich super, allerdings ist es nicht ganz mein Geschmack (zu süss) aber mein Mann liebt den Met, v.a. gekühlt aber auch zwischendurch mal heiss (z.B. bei minus 10 Grad auf dem Weihnachtsmarkt). Allerdings ist der "Industriemet" aus dem Getränkemarkt nicht besonders lecker, besser sind die "kleinen" Hersteller die auf den Märkten verkaufen.


    Viele Grüsse und *prost* :drunk.gif
    Geki

  • @Railman
    Von der Brauerei habe ich absolut keine Ahnung! Deshalb hatte ich in meiner Naivität angenommen, wenn man oben 1000 l reinschüttet, kommen unten auch 1000 l wieder 'raus :yupi



    Gruß Onot

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    Nichts ist so konstant wie die Veränderung

  • Hallo geki, die Äpfel sind sozusagen die Basis für das Leichterfrischungs-Mede, weniger Alkohol aber prickelnd, so wie Federweißer halt. Der Mede geht in der Herstellung auch recht schnell deswegen, ist aber nicht lange haltbar, da die Gärung nicht wirklich unterbrochen wird. Den trinkt man in der Regel kalt - also gut für wärmere Gegenden


    Für den normalen Met brauchst Du Äpfel nicht. Basismischung ist Honig, Wässer, Zitronensäure, Reinweinsäure etc. Und es stimmt wie Du sagst, Der Saft aus den Früchten wird nachträglich als Aroma hinzu gefügt. Welche Frucht man nehmen kann hängt auch davon ab, welchen Honig man verwendet. In der Regel sagt man, das man Früchte aus der Region nimmt in der auch die Bienen den Nektar für den Honig sammeln. Ich habe noch nicht ausprobiert, wenn man für ausgereiften Met als Basis anstelle Wasser Apfelmost nimmt. Ich werde es mal probieren, im Geschmack wird dann die Dominanz auf der Frucht liegen und weniger auf der Süße immer voraus gesetzt, der Most verträgt die längere Gärzeit.

  • Hallo Railman,


    aaaahh so, danke für die Aufklärung. Diese Mede-Variante kenne ich gar nicht, klingt aber auch ganz lecker. Wobei mir das Ganze, wie gesagt, meist zu süss ist, und mehr als ein Glas geht nicht, weil dann alles klebt (innerlich, so kommt es mir zumindest meist vor).
    Aber wenn es richtig kalt ist...?!
    Na, vielleicht komme ich ja mal dazu, es zu testen!


    Viele Grüsse
    Geki

  • wir haben in deutschland eine imkerei ( mein vater) und wir haben selbst schon schnaps und met hergestellt. das liegt schon 15 jahre zurueck.-damit machst du allerdings keinen gewinn. wir kaufen lieber im grosshandel. kommt noch hinzu das selbst hergestellter met nach kurzer zeit vergaert.-


    in den philippinen ist honig teurer als bei uns in deutschland, auch aepfel muessen teuer gekauft werden, es sei denn man heisst jochen und macht eine eigene plantage. wie weare es mit applwoi ?


    sts

    Leben wie Rockefeller, warum kaufen wenn mieten so einfach ist.

  • Zitat

    Hehe, gute Überlegung. Aber nur weil der Tank 1000 l fasst, kommen bei der Produktion da keine 1000 L bei raus. Es wird ja für die Gärung ein gewisses Potential an Sauerstoff gebraucht und der braucht nun mal Volumen.

    Hmm, wenn mein Biolehrer mir damals nichts falsches erzählt hat, muss man bei der alkoholischen Gärung den Sauerstoff fern halten, sonst wirds Essig.

  • ja da hat dir dein biolehrer die wahrheit gesagt, vieleicht fuer kurzfristiges zwischenlagern von saft gedacht.


    PS: mir hat doch mein chemielehrer gesagt das im saft vorhandene bakterien bzw. substanzen schon nach kurzer zeit mit dem honig reagiert, und bei angenehmen 30 grad geht das ratz die fatz, und in dem 1000 liter tank ist apfelessig. eine offene gaerung ist aber auch moeglich, zumindestens hab ich solche versuche mit chemiebaukasten vor 30 jahren gemacht gemacht. nach 7 tagen offener gaerung kam ein unwohl riechendes leicht alkoholisches getraenk raus, es sollte met sein, jedenfalls nach der beschreibung...man koennte es vergleichen mit Tuba.


    sts

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  • Naja, ich habe den entsprechenden Aufbau bei einem Bekannten gesehen, der damit quasi sein Geld auf Mittelaltermärkten verdient. Er produzierte aber auch nur die Federweißerlike Variante. Bei meinem Aufbau halte ich mich einfach an die Rezeptur, die ich mir für kleinere Mengen aufgeschrieben habe. Falls ich mal irgendwann mehr brauche rechne ich einfach hoch. Letztlich wird der Sauerstoff ja durch die Gärung aus dem Behälter herausgedrückt.

  • rausgedrueckt ja ,aber oben muss ein gaerroerchen drauf.... zumindest wenn du laenger als 7 tage gaeren willst, denn dann ist der hauptteil erst mal verballert.


    meine meinung...

    Leben wie Rockefeller, warum kaufen wenn mieten so einfach ist.

  • Ok, dann sind wir uns ja einig. Der Sauerstoff wird vom entstehenden CO2 verdrängt und neuer muss durch ein Gärröhrchen draussen gehalten werden.


    Da ich sehr sehr selten Alkohol trinke, würde ich aber trotzdem das Ergebnis gern mal probieren. Im Oktober/ November sollte ich aufschlagen bei euch. :drunk.gif

  • ..., würde ich aber trotzdem das Ergebnis gern mal probieren. Im Oktober/ November sollte ich aufschlagen bei euch. :drunk.gif

    schlage vor wir machen ein forentreffen draus, die 1000 liter muessen ja beseitigt werden ... :drunk.gif bis kurz vor :Kotz Uebergenuss.

    Leben wie Rockefeller, warum kaufen wenn mieten so einfach ist.

  • Es gibt im Internet Bausätze zu kaufen mit Anleitung zur Weinherstellung. Ein Freund von mir braut sich allen möglichen Wein selber. Traubenwein, Johannesbeerwein, Bananenwein,.... usw usw. Im Internet kauft er fertige Hefemischungen, bei denen an so und so viel auf X Liter Saft gibt und dann lässt er das ganze luftdicht eine festgelegte Ziet gären. Da kommt wirklich toller Wein bei raus. Allerdings handelt es sich bei ihm um 10, 20 Liter Kanister und nicht 1000.

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