man kann als auslaender durchaus auch prozesse gegen pinoys gewinnen, auch mehrere gegen den selben.
und ja, man kann auch schadensersatz zugesprochen bekommen.
alles selbst erlebt.
nur geld, geld habe ich letztendlich nie realisiert... nicht mal meine anwaltskosten, nix, gar nix. weder den schaden noch sonstwas.
aber die genugtung, natuerlich die bleibt.
Bleibt Dir unbenommen, dies so zu sehen. Aber vielleicht sieht es die Gegenseite, die verloren hat, mit noch höherer Genugtuung, dass trotz Obsiegens der Gewinner neben seinem Verlust durch den Rechtsbruch des Verlierers nun auch noch weiteren Verlust durch die Verfahrenskosten hat. Zudem könnte der Frust beim Gewinner, trotz Prozessgewinn nichts erreicht zu haben, den Verlierer auch noch zusätzlich erfreuen.
Aber das ist kein Philippinen-Spezifikum. In D, wo dem Schuldnerschutz allerhöchste Priorität zugewiesen ist, kann der Schuldner doch einfach nach oder während laufender Gerichtsverfahren seinen Insolvenzantrag stellen und im Zuge der Restschuldbefreiung im Endeffekt das Gleiche erreichen, nämlich, dass es kein Geld für den Gläubiger gibt. Außer im Falle von Betrügereien. Aber da bietet ihm der Vollstreckungsschutz unterhalb der Pfändungsfreigrenze und eine große Bandbreite an Umgehungskonstruktionen ähnliche "Erfolgsaussichten" (alle Luxusgegenstände, welche vom Schuldner genutzt werden, gehören der Freundin usw.).
Die Tendenz, Recht in seiner Umsetzung "zahnlos" zu gestalten, führt natürlich dazu, dass der Rechtsweg immer unattraktiver wird. Welche Ursachen dies hat, spielt dabei weniger ein Rolle. In den Phils liegen die Hindernisse bereits auf dem Weg zum Titel, in D eben in dessen Verwirklichung im Zuge der Vollstreckung. Für den Gläubiger kommt es im Endeffekt auf das Gleiche hinaus.
Nur dort, wo der Schuldner solvent ist, ergeben sich im Pinoy-System reale Nachteile, aber auch Chancen aufgrund von Gestaltungsalternativen, die man in D so erst einmal nicht findet. Kommt halt drauf an, wer am längeren Hebel sitzt. Den kann man aber auch außergerichtlich ansetzen.
Also kann man zusammen fassen: Den Überlegungen, sich vom Rechtssystem fernzuhalten und andere Lösungswege zu suchen, kann man nicht von vorne herein eine Abfuhr erteilen. Wer den Rechtsweg beschreitet, weiß, worauf er sich einlässt und was es im Endeffekt für ihn bringen kann.
P.S. Weiterhin mysteriös bleibt der Lösungsansatz von dino. Ob die Deutungen von thoschilie zutreffen, vermag ich nicht zu beurteilen. Aber da wird auch keine Klärung zu erwarten sein.