Ich hab mich vor ca. 1-2 Jahren mit solchen grünen Investments beschäftigt, weil ich auf der Suche nach guter Rendite war, und habe einige Projekte in Mittelamerika und auf den Philippinen gefunden. Die meißten haben eine Rendite von ca. 9-12% angeboten. Angeblich laut Aussage des Anbieters sogar steuerfrei.
Das von Dir genannte Projekt hätte eine Verzinsung von 18%, was sehr viel erscheint. Allerdings geben alle Anbieter an, dass dies nur eine Schätzung ist, und der tatsächliche Ertrag von der Ernte und vom Holzpreis zum Zeitpunkt der Ernte abhängt. Es wird zum Schluss dann aufgeteilt, was eben unterm Strich übrigbleibt.
Zuerst mal gibt es zwei unterschiedliche Arten von solchen Holz-Investments:
* Ein Fond, den nur eine Bank mit Banklizenz auflegen kann, bei dem man vom gesamten Baumbestand einen "Anteil" hält, und wenn ein Unwetter die halbe Ernte vernichtet, dann anteilig weniger übrigbleibt. Dies unterliegt der Kapitalertragssteuer.
* Kein Fond, für den man keine Bank benötigt: Man wird Besitzer von einer bestimmten Anzahl ganz bestimmter Bäume. Fegt nun ein Unwetter genau über den Teil des Grundstücks, auf dem "meine" Bäume stehen, und die hin sind, dann sind "meine" Bäume hin, und nicht ein Anteil der gesamten Anlage. Dieses Investment soll angeblich steuerfrei sein, was ich aber beim Finanzamt nachprüfen würde, denn meiner Meinung nach müsste man dafür Einkommensteuer zahlen (die höher ist als die Kapitalertragssteuer), außer, es gibt eine spezielle Steuerbefreiung für solche grünen Investments, die mir nicht bekannt ist.
"Mahagoni" in Europa versteht man darunter ein dunkelrotes, sehr teures Edelholz. In Asien versteht man unter diesem Begriff einfach nur "Holz" (ich las darüber schon seitenweise Diskussionen von Schlagzeugern, die sich darüber beschwerten, dass ein namhafter japanischer Schlagzeughersteller seine Kessel als Mahagoni angepriesen hat, aber es sich nur um asiatisches Mischholz handelte)
"Mangrove" ist ein Sammelbegriff für alle Bäume, die Salzwasser vertragen.
Es gab bisher vor - ich glaub ca. 10 Jahren - einen Anbieter, der damit pleite gegangen ist, und viele Investoren verloren ihr Geld. Der Typ sitzt jetzt entweder im Gefängnis oder ist auf der Flucht. Ist schon ne Weile her, als ich das recherchiert habe, kann mich daher nicht genau erinnern. War - glaub ich - eine schweizer Gesellschaft und die Bäume standen in Mittelamerika. Weitere Betrugs- oder Insolvenzfälle sind diesbezüglich nicht bekannt. Alle anderen Baum-Investment-Projekte sind wesentlich jünger, daher gab es noch keine Ernte, und genausowenig Erfahrungsberichte.
Ich persönlich würde eine Ernte abwarten, bevor ich Geld investiere und nach Erfahrungsberichten stöbern. Aber generell gilt ja bei allen Investments: Nichts investieren, deren Verlust man nicht verschmerzen könnte. Und was am Ende übrigbleibt, hängt ab vom Wetter, vom Geschick des Försters und wahrscheinlich am meisten vom Holzpreis in 12 Jahren, und die Angabe von 9, 12 oder gar 18% ist meiner Meinung nach nicht viel mehr als Kaffeesudlesen.
Ich persönlich werde dieses Thema im Auge behalten, und würde kleine Beträge investieren, deren Verlust ich verschmerzen kann. Frühestens aber in 5 Jahren, wenn die ersten erfolgreichen Ernten eingefahren sind, und sich die Spreu vom Weizen trennt (was die Anbieter anbelangt), und auch in verschiedenen Gegenden, denn man weiß nie, wo ein Taifun drüberzieht. Wenn jedes fünfte Projekt ausfallen sollte, ist die Verzinsung in Summe immer noch höher als die Inflation, und das, was man bei der Bank bekommt.