Beiträge von The man

    Nach einer wunderbar ruhigen und erholsamen Nacht, heißt es heute früh aufstehen. Wir sind bereits gegen 6 Uhr auf den Beinen. Nicht zuletzt auch um "Toilette und Bad" ganz für uns zu haben. Beides ist zusammen auf etwa 1,5 qm untergebracht, von drei Seiten ummauert und oben offen. Eine Tuer gibt es nicht. Stattdessen hat man eine Art Duschvorhang vor die Oeffnung gehängt, der lediglich durch zwei Wäscheklammern an einer Schnur festgehalten wird. Eine Toilettenbrille sowie eine Spülung gibt es ebensowenig wie eine Dusche. Diese wird durch einen Wassereimer ersetzt, in dem eine Schoepfkelle liegt. Philippinen-Kennern wird das alles natürlich bekannt vorkommen. Ich erwaehne dies auch nur deshalb so ausführlich an dieser Stelle, weil unter der geneigten Leserschaft sicher auch eine größere Anzahl von Personen sein wird, die das Land der 7.107 Inseln noch nie bereist hat. Für uns sind die Verhältnisse jedenfalls kein Problem, haben wir auf unseren vielen Reisen doch schon weitaus "Exotischeres" erlebt.


    Nach einem Nudelsuppen-Frühstück, sowohl das Mehrkorn- als auch das Bauernbrot sowie der Wacholderschinken waren ausgegangen, kommt auch schon unser Bootsmann, um uns abzuholen. Wir hatten 1.200 Peso für den Tripp ausgemacht, nicht genau wissend, wie lange man denn bis Calauit Island eigentlich faehrt. Spaeter müssen wir allerdings den anfänglich als passend eingestuften Fahrpreis etwas in Frage stellen, als wir nämlich bereits nach gut 30 Minuten die Insel erreichen. Andererseits ist natürlich auch die Wartezeit des Bootsfuehrers mitzuberuecksichtigen, während wir die Insel durchstreifen.


    Aber der Reihe nach. Als wir abgeholt werden herrscht gerade Ebbe, so daß die Banca nicht direkt bis an das Ufer fahren kann. Wir schultern also unseren wasserdichten Packsack, in dem Kamera, Geld und Schnorchelausruestung untergebracht sind und begeben uns ins Wasser. In Oberschenkeltiefe erreichen wir schließlich das Boot. Neben uns und dem Bootsfuehrer nebst seinem kleinen Sohn, sind auch unser Vermieter sowie dessen Sohn mit von der Partie. Für die beiden Buben ist es, wie für uns natürlich auch, der erste Besuch auf dem Eiland mit seinen exotischen Tieren. Die Aufregung ist den beiden sichtlich anzumerken. Wir fahren zunächst an der Kueste entlang, um dann später zwischen etlichen Inseln sowie kleineren und groesseren Felsen hindurch, in offenes Wasser zu gelangen. In der Nähe einer der größtenteils unbewohnten Inseln sehen wir ein großes Katamaran ankern. Zu sehen ist zwar niemand, aber vermutlich hat man hier die Nacht verbracht, um dann eventuell an diesem Tag weiterzusegeln. Plötzlich steht unser junger Vermieter auf und begibt sich in den Bug unserer Banca, wo er stehend den Meeresgrund betrachtet und dem Skipper abwechselnd Handzeichen nach links bzw. rechts gibt.



    Erst jetzt sehe auch ich, daß wir kaum einen Meter Wasser unter dem Schiffsboden haben, obwohl wir bestimmt 200 m vom nächsten Eiland entfernt sind. Aber die Bootsleute kennen sich aus, und so kommen wir unbeschadet durch diese Passage. Wenig später naehern wir uns bereits Calauit Island. Ausser uns liegt kein weiteres Boot vor Ort.



    Im Besucherzentrum, in dem neben Souvenirs auch kalte Getränke angeboten werden, orientieren wir uns erst einmal anhand der Preistafel bzgl. der möglichen Aktivitäten auf der Insel.



    Fortsetzung folgt

    Ich laufe derweil am Meer entlang und schaue mir das Dorf Ocam Ocam an. Der ca. 800 m lange Strand des Ortes ist der schönste, den wir auf Busuanga finden werden.



    Der nicht zu feine Sand ist goldgelb, zwar meist nur 5-10 m breit, aber absolut ruhig, wenn man einmal von ein paar Hunden und spielenden Kindern absieht.



    Idyllisch liegen die etwa 4 Dutzend Häuser eingebettet in einen Mix aus Kokospalmen, Bougainvillen und anderen tropischen Gewächsen. Alles strahlt absolute Harmonie aus, die man sonst nur noch auf weit abgelegenen Inseln findet. Fehlende Internet- sowie Telefonsignale tun ein Uebriges, um den Traum von einer kostbaren Idylle wahr werden zu lassen. Dies sind natürlich rein subjektive Empfindungen. Inwieweit ein anderer das ebenso wahrnehmen wuerde, sei dahingestellt.


    Nach einigen Fotopausen erreiche ich schließlich das von Felsen begrenzte Ende des Strandes. Hier werde ich dann doch wieder etwas in die Realität zurückversetzt. Im Wasser liegt eine moderne Motoryacht, ausgestattet mit zwei leistungsstarken Aussenbordmotoren. Als ich mich weiter umschaue, fallen mir drei oder vier große Zelte auf, wie man sie vom THW oder Roten Kreuz her kennt. Auf Nachfrage erklärt man mir, daß hier eines nicht fernen Tages ein Beach-Resort entstehen soll. Und richtig, die Bauarbeiten für mehrere Cottages sind schon in vollem Gange. Die kleine Zeltstadt diene momentan dem australischen Manager und dessen Familie sowie ihn besuchenden Freunden als provisorische Unterkunft. Vor einem Zelt, das wohl als Küche gedacht ist, sehen wir neben diversen Tischen und Baenken auch einen Kühlschrank sowie eine Spuele nebst Geschirrablage stehen. Mir fallen sofort ähnliche Projekte ein, die mittels erheblicher Investitionen verwirklicht und auch wunderschön ausgeführt wurden, denen aber meist weder eine Standortanalyse noch Marktforschungsdaten zugrunde lagen. Ueber Lage und Qualität der Cottages lässt sich m. E. bei vorgenanntem Objekt wenig streiten, aber wie will man in dieser abgeschiedenen Lage, mit schwieriger Anfahrt, momentan ist das Ressort bestenfalls mit einem Tricycle zu erreichen, sowie fehlender Kommunikations-Infrastrucktur (Internet, Telephon) genügend Gaeste aquirieren, um Gewinne zu erzielen?


    Nun, das soll nicht mein Problem sein. Ich habe jetzt mehr mit meinem knurrenden Magen zu tun, weshalb ich mich auf den Rückweg mache. Unterwegs schieße ich noch ein paar Sonnenuntergangsfotos,



    um dann bei der Zauberfee "einzukehren". Sie ist noch am offenen Feuer in der Küche unserer Gastgeber zu Gange. Es gibt gebratenes Huhn mit Reis und diversen Gemüsen. Was will man mehr ("der Pascha lässt grüßen")? Auch an Bier in Form von zwei Flaschen "Red Horse" ist gedacht.



    Mit einem Schwager unseres Hausherrn haben wir vereinbart, am nächsten Morgen mit dem Boot nach Calauit Island zu fahren. Das weitere Abendprogramm fällt deshalb eher bescheiden aus. Nach den üblichen Aufräumarbeiten, an denen natürlich auch ich mich beteilige, machen wir noch einen Spaziergang bis zum Ende "unseres" stillgelegten Ressorts, genießen dabei die Ruhe der dörflichen Idylle und liegen dann bereits ab etwa 21 Uhr in "unserem Stelzenhaus".

    Wir beschließen umzukehren und unser Glück zu versuchen. Steil geht es die Schotterstrasse hinab. Ich schalte vom zweiten in den ersten Gang. Das Gewicht der Maschine zzgl. Gepäck schiebt und schiebt. Von einer Motorbremse ist so gut wie überhaupt nichts zu spüren. Aber was will man da von 200 ccm auch erwarten? In solchen Momenten wuensche ich mir manchmal meine 650er aus Deutschland zurück. Aber die allein haette das jetzt folgende auch nicht verhindern können. Denn ich mache einen unverzeihlichen Fehler, den ich mir bis heute nicht erklären kann. Da die Honda immer schneller wird und trotz massivem Bremseinsatz kaum zu verlangsamen ist, immer im Verhaeltnis zu der geschotterten und mit Spurrinnen versehenen Strecke wohlgemerkt, ziehe ich plötzlich die Kupplung und versuche die Fuhre bremsend zum Stehen zu bringen. Das geht aber nur unter voller Betätigung der Vorderradbremse. Und dann geschieht das, was wohl jeder, insbesondere in seiner jugendlichen Sturm und Drang Zeit, mit dem Fahrrad schon einmal erlebt hat. Das Vorderrad blockiert und rutscht zur Seite weg, den Fahrer, in diesem Fall mich, und die Zauberfee, unter der auch in diesem Fall nicht so grazilen Japanerin, zu begraben. Mit Mühe gelingt es uns, unsere Beine unter dem Gewicht der XR 200 hervorzuziehen und die Fuhre wieder aufzurichten. Zum Glück ist kaum etwas passiert. Dazu war das Tempo zu gering und andere Verkehrsteilnehmer haben wir zuletzt vielleicht vor 15 Minuten gesehen. Ausser zwei verdrehten Spiegeln und ein paar Kratzern meinerseits ist alles nochmal gutgegangen. Lediglich die Stimmung hat etwas gelitten, was die Zauberfee veranlasst, das restliche Bergabstueck der Schotterstrasse zu Fuß zurueckzulegen.


    Einige Minuten später sitzen wir dann wieder gemeinsam im Sattel. An der ominösen Abzweigung nach "Ocam Ocam" angekommen, trifft es sich gut, daß gerade eine Schülerin auf dem Nachhauseweg vorbeikommt. Sie versichert uns, daß in Ocam Ocam tatsächlich ein Ressort zu finden sei. Und übernachten könne man dort obendrein auch. Wenn wir uns den Feldweg und die sich in der Folge abzeichnende Huegelkette anschauen, sind wir uns da allerdings so sicher nicht. Etwa eine halbe Stunde soll die Fahrt dauern, aber derartige Angaben sind auf den Philippinen immer mit Vorsicht zu genießen.


    Mangels Alternative beschließen wir, das "Wagnis" einzugehen und es zu versuchen. Zunaechst geht es über eine provisorische Holzbruecke hinweg, sachte eine Anhoehe hinauf. Der Strassenbelag besteht aus roter Erde und hat eine ziemlich feste Konsistenz. Im weiteren Verlauf sind mehrere Anstiege und Gefaellstrecken zu bewältigen. Die Zauberfee "steht noch etwas unter Schock", was dazu führt, daß sie mehrmals absteigt und zu Fuß geht. Nach knapp 30 Minuten sehen wir dann von unten her einen Palmenhain auf uns zukommen. Meer und Strand sind irgendwie schon zu erahnen. Eine letzte sandige Gefaellstrecke ist noch zu nehmen, dann stehen wir in Strandnaehe irgendwo im nirgendwo.



    Der Weg schlängelt sich noch etwa 200 m am Ufer dahin und endet dann scheinbar vor einem größeren Anwesen. Da im rückwärtigen Bereich an zwei Cottages gebaut wird, könnte es sich um das besagte Ressort handeln. Wir wuerden gerne jemanden fragen, aber niemand ist zu sehen. Schließlich kommen zwei Schulkinder des Weges. Diese fuehren uns jetzt aber, nachdem wir uns nach besagtem Ressort erkundigt haben, in die entgegengesetzte Richtung den Strand hinunter. Der Fahrweg wird zu einem sandigen Pfad, der zwischen Kokospalmen hindurch, an Schule und "Medical Center" vorbei,



    immer am Strand entlang fuehrt und dann plötzlich an einem grossen, abgesperrten Grundstück endet. Von einem Ressort ist weit und breit nichts zu sehen.



    Schließlich naehert sich aus einem im rückwärtigen Bereich stehenden Haus ein junger Mann. Als wir nach dem immer wieder erwähnten Ressort fragen, teilt er uns mit, daß wir hier richtig seien. Endlich, denke ich noch bei mir, als er hinzufügt, daß aber alle Gebäude abgerissen seien und man jetzt nur noch auf "das neue Management" warte, um dann einen Neustart zu wagen. Mir fällt zunächst die Kinnlade herunter. Als er sich dann aber als der Caretaker des "Anwesens" zu erkennen gibt und verlauten läßt, auch privat zu vermieten, keimt wieder etwas Hoffnung in mir auf. Schließlich zeigt uns seine Frau eine Huette, wie man sie von der Mountain Province her kennt. Das ganze zu erreichen über eine Leiter, mit Matratze und frischem Bettzeug ausgestattet sowie Licht und Steckdose für das Laden unserer Akkus.



    Für 300 Peso wird diese bescheidene Behausung unsere Bettstatt für die naechsten beiden Nächte. Küchen- und Duschen-/Toilettenbenutzung sowie Familienanschluss sind inklusive. Da es natürlich kein Restaurant vor Ort gibt und die Einkaufsmöglichkeiten mehr als bescheiden sind, faehrt der Hausherr hoechstpersoenlich nach New- oder Old Busuanga, so genau wissen wir das gar nicht, und kauft für uns ein Huhn sowie Gemüse und diverse Getränke ein.


    Fortsetzung folgt


    Nachdem wir am Ortsausgang unsere Benzinvorraete ergänzt haben, verlassen wir Coron in nordwestlicher Richtung. Die Straße ist relativ gut ausgebaut. Nach einigen Kilometern kommt eine Abzweigung zum Flughafen sowie zur YKR Ranch, einer der größten Rinderfarmen Südostasiens. Die Landschaft ist hügelig, groesstenteils kahl und sonnenverbrannt. Manch einer wuerde sie vielleicht als oede bezeichnen, aber gerade diese Kargheit macht m. E. den Reiz dieser Gegend aus. Vergleiche mit Suedspanien oder dem Inneren Siziliens drängen sich auf. Zwischen Malbato und Bintuan naehern wir uns wieder dem Meer. Immer wieder tun sich jetzt wunderschöne Ausblicke auf vorgelagerte Inseln und spektakuläre Kuestenabschnitte auf.



    Auch als wir Concepcion bereits etliche Kilometer hinter uns haben, überrascht uns noch immer der gute Straßezustand. Auch der hiesige Stromversorger scheint einen wesentlich besseren "Job zu machen" als dies bei der auf der Hauptinsel der Provinz ansässigen "Paleco" der Fall ist. Die Strommasten scheinen alle neuen Datums zu sein und auch kleinste Ortschaften werden versorgt.


    Irgendwann geht den Straßenbauern dann aber doch die Luft aus. Einige Kilometer vor Salvacion beginnen sich gute Strassenabschnitte mit Baustellen und reinen Pisten abzuwechseln. Die zu durchfahrenden Orte sind kaum auszumachen. Selbst lt. Karte groessere Gemeinden sind als solche nur mit viel Aufmerksamkeit zu erkennen. Die Landschaft hat eher wieder tropische Zuege angenommen.



    Da nirgends Hinweise auf Uebernachtungsmoeglichkeiten zu finden sind, beginne ich mir langsam Sorgen zu machen, was den Besuch von Calauit Island anbelangt. Von Coron aus wären entsprechende Touren moeglich gewesen, wenn auch zu unverschämten Preisen von 2.400 Peso p. P. (ca. 46 EUR). Wir fragen also bei naechstbester Gelegenheit in einem Sari Sari Store nach einem Ressort. Da wohl direkt vor Ort, wir befinden uns irgendwo bei San Rafael, nichts zu finden ist, kann man uns nur ein uns aus dem Internet bekanntes, sehr teures Luxusetablisement nennen und einen weiter noerdlich gelegenen Strand, an dem "auch eventuell etwas zu finden sein koennte". Wir fahren also weiter, unsere Augen nach entsprechenden Hinweisen offenhaltend. Die Zementstraße hat sich seit längerem bereits verabschiedet. Nach weiteren Kilometern passieren wir New Busuanga, ohne allerdings den Ort als solchen wahrzunehmen. Er steht zwar auf der Karte, ist aber wohl zu klein, um als wirkliche Gemeinde mit Schule, Barangay Hall und Kirche aufzufallen. Nach Passieren des Weilers sehen wir linker Hand ein kleines, handgemaltes, kleines Holzschild mit der Aufschrift "Ocam Ocam". Ich denke mir noch, könnte das eventuell der Strand mit dem "vermuteten" Ressort sein? Aber nein, der Feldweg ist zu unscheinbar und führt eher irgendwo in die Berge als zu einem Kuestendorf. Wir fahren also weiter und naehern uns einem steilen Bergruecken, der von einer "noch steileren", mit grobem Schotter belegten Straße erschlossen wird. Mit viel Schwung geht es im 4. Gang in den Berg hinein. Im Verlauf der mehrere Hundert Meter langen Strecke heißt es schließlich in den dritten und dann gar in den zweiten Gang herunterschalten. Wir erreichen gerade noch so die Passhöhe und sehen, daß es auf der anderen Seite ähnlich wieder hinuntergeht. Weit und breit sind weder Ansiedlungen noch sonstige Infrastruktur zu erkennen, die auf touristische Einrichtungen oder doch zumindest die Möglichkeit einer Uebernachtung schließen ließe. Mir geht derweil das Schild mit der Aufschrift "Ocam Ocam" nicht aus dem Sinn. Sollte diese unscheinbare Piste tatsächlich zu einem Ressort fuehren?


    Fortsetzung folgt


    Heute soll es in den Norden Busuangas gehen, wo wir die nächsten beiden Tage verbringen wollen. Vielleicht können wir von dort nach Calauit Island übersetzen, eine Insel, auf der man im Jahr 1977 104 gefährdete afrikanische Tiere aus 8 Spezien ausgewildert hat. Zwar sind die Ansichten über die insel und die uebetriebenen Werbeversprechen in Bezug auf safariaehnliche Erlebnisse zwiespältig, doch wollen wir uns, wenn wir schon einmal hier sind, gern ein eigenes Bild machen.


    Nach dem Frühstück checken wir also im Jendis Resort aus, bepacken unsere Maschine



    und sind frohgemut in Hinsicht der Erlebnisse, die uns der Tag bringen wird. Zu diesem Zeitpunkt ahnen wir noch nicht, daß dieser uns nicht nur wegen der grandiosen Strasse, die sich an der Westkueste Busuangas entlangschlaengelt in Erinnerung bleiben wird. Das Unheil nimmt dabei bereits am frühen Morgen seinen Lauf. Dazu muss man wissen, daß das "Jendis" unterhalb der am Hang verlaufenden Straße liegt. Die Ausfahrt vom Ressortgelaende erfolgt ueber einen vielleicht 70 m langen, steilen Weg, der im oberen Bereich, kurz vor der Einmuendung auf die Straße einen Rechtsknick aufweist. Das letzte Gepäck verzurren, die Honda besteigen, zu zweit wohlgemerkt, und den Motor anwerfen sind ins. Nicht bedacht wird in dem Moment von mir, daß unsere XR 200 in den letzten Tagen immer wieder mit Vergaser- bzw. Zuendungsproblemen auf sich aufmerksam machte. Da der Motor auch "ohne Choke" sofort anspringt, verzichte ich großzügig auf eine Warmlaufphase. Und schon geht die Fahrt los. Die ersten, flacheren 20-30 m bewegt sich die Fuhre auch noch flott und ruckelfrei. Im mittleren Bereich der Auffahrt beginnt dann der Motor plötzlich zu stottern, dem ich mit vermehrtem Gasgeben und schleifender Kupplung entgegenzuwirken versuche. Das geht bis zur steilsten Stelle und besagtem Knick noch so einigermaßen. Dann stirbt der Motor plötzlich ab. Ich versuche noch mit dem rechten Bein, Halt zu finden. Vergeblich! Warum ich es nicht links versucht habe, bekanntlich ist die Steigung im Kurveninnern, hier rechts, immer am größten, kann ich nicht mehr sagen. Gehen wir einfach mal davon aus, daß ich an diesem Morgen insgesamt noch nicht ganz funktionierte. Aber zurueck zum Geschehen. Ich versuche mich also abzustützen, finde keinen festen Halt und kann das Gefährt gerade noch sanft auf dem Beton ablegen, bevor Mensch oder Material in größere Mitleidenschaft gezogen werden. Mit vereinten Kräften gelingt es uns schließlich, die in diesem Moment gar nicht mehr so grazile Japanerin in die Senkrechte zu stellen. Ich sitze auf, kann aber trotz meiner Größe von 1,81 m mit meinen Füßen nur gerde so den Boden erreichen. Da wir am steilsten Stück des Weges stehen und der Motor sicher noch nicht warmgefahren ist, gibt es nur zwei Möglichkeiten von hier wegzukommen. Entweder das Motorrad anwerfen und den Motor an Ort und Stelle vielleicht eine Minute im Leerlauf "zu waermen" oder aber "rueckwaertsfusselnd" zurueck zum Ressort zu rollen. Beide Varianten erzeugen nicht gerade Jubelstuerme bei mir. Dennoch entscheide ich mich für das Zurueckrollen, da das Anfahren an dieser etwa 15 % steilen Stelle nur mit sehr viel Kupplungsschleifen gelaenge. Ich lasse mich also mit Unterstützung der Zauberfee langsam und vorsichtig zurueckrollen. Das Manöver gelingt auch tatsächlich, und etwa zwei Minuten später stehe ich wieder auf dem Parkplatz vor dem Hauptgebäude des "Jendis". Ich hoffe nur, daß niemand meinen Auftritt gesehen hat. Ansonsten würde man meine 40jaehrige Motorrad-Praxis wohl für pure Aufschneiderei halten.


    Der zweite Versuch sich vom Acker des "Jendis" zu machen, beginnt mit einer etwa einminuetigen Warmlaufphase. Die Zauberfee erklimmt inzwischen den Hang zu Fuß. Sie gibt zwar vor, es mir und der Honda dadurch nur etwas leichter machen zu wollen, aber insgeheim hat sie wohl etwas das Vertrauen in meine Fahrkuenste verloren. Vielleicht sollte ich dies durch ein paar waghalsige und gelungene Fahrmanoever am heutigen Tag wieder zurueckzugewinnen versuchen? Aber nein, besser nicht. Ich bin ja schon froh, wenn ich heute hier noch mal unbeschadet wegkomme. Ich fahre also mit viel Schwung, den ersten und den zweiten Gang voll ausreizend, den Berg hinauf, meistere auch tatsächlich die ominöse "Unfallstelle" und........ Geschafft!

    Nach etwa einer Stunde heißt es langsam aufbrechen. Da sehe ich am gegenüberliegenden Ufer ein bekanntes Gesicht, das ich hier am allerwenigsten vermutet haette. Es ist Markus L., "unser Mann vom Bau", aus Bad Salzungen in Thüringen. Ich bin verwundert ihn hier zu sehen. Strebte er nicht eine Tour mit ganz individuellen Zielen an? Und jetzt treffen wir ihn hier bei uns "08/15 Touristen", um nicht zu sagen "Neckermaennern"? Leider haben wir nur wenig Zeit, uns zu unterhalten. Offensichtlich hat er sich mit dem Tricyclefahrer arrangiert, der ihn schon am Vortag ins "Lolo Nonoy's" Restaurant begleitet hatte. Dieser stellte ihm eine individuelle Tour zusammen, die ihn u. a. zu Zielen wie dem "Coral Garden" und jetzt eben zum Lake Kayangan fuehrte. Er ist auf jeden Fall angetan von seinem Trip, wenn er auch"special ride Preise" dafür bezahlt haben duerfte.


    Wir muessen uns jetzt aber sputen, soll unsere Banca nicht mit zwei Passagieren weniger in See stechen. Wir verabschieden uns also von Markus L. und machen uns auf den Rueckweg. Auf der Paßhoehe schießen wir noch einige Fotos und steigen dann hinunter zum Strand.




    Bei unserem Boot angekommen, empfaengt uns ein sichtlich geknickt wirkender Hesse namens Willi. Ich denke mir schon, er wird doch nicht bereuen, nicht mitgekommen zu sein, als er von einem abermaligen Missgeschick berichtet. Was er im Einzelnen waehrend unserer Abwesenheit machte, bleibt zwar im Dunkeln, doch muss er wohl beim Laufen über die Planken des Bootes



    ausgeglitten sein und sich ziemlich schmerzhaft den Rücken geprellt haben. Mit seinen 71 Jahren kann er wahrscheinlich noch froh sein, daß nichts Schlimmeres passiert ist. Für heute scheint Willi nun wohl endgültig genug zu haben, denn wir hören vorerst nichts mehr von ihm.


    Nachdem alle an Bord sind, machen wir uns auf den Rückweg nach Coron Town. Alle sind durch Sonne, Wind und Wellen irgendwie ziemlich geschafft.



    Die Stimmung ist zwar gelöst, dennoch wird nicht viel geredet. Erst als wir uns dem Anleger naehern, meldet sich unser Pechvogel des Tages wieder zu Wort. Willi erkundigt sich bei einem in Taiwan lebenden Kanadier nach den Highlights von Taipeh, wo er auf dem Rückflug einen viertägigen Zwischenstop geplant hat.



    So weit so gut! Als er dann aber erzählt, daß er vorher noch Angeles City, das Pattaya der Philippinen, besuchen möchte, schwant mir doch Böses. Ist sich unser Willi bewußt, daß er dort mehr verlieren könnte als einen Tauchstiefel? Nur gut, daß man das Alter auf den Philippinen noch ehrt. Es bleibt deshalb nur die stille Hoffnung, daß die dort auf ihn treffenden Damen dies aehnlich sehen. Wobei ich mir aber dessen nicht unbedingt sicher bin.


    Nach der Landung nehmen wir uns ein Tricycle, das uns zurueck in unser Ressort bringt. Nach einer Dusche genehmige ich mir erst einmal zwei Bier, "um der Dehydration entgegenzuwirken". Am Abend wollen wir irgendwo in der Stadt Essen gehen. Ich google nach guten Restaurants, stoße letztlich aber immer auf die selben Namen. Auch bin ich nach einigen weniger guten Erfahrungen mit totsicheren Tipps etwas vorsichtig geworden. Letztlich fahren wir aufs Geradewohl in die Innenstadt Corons und landen dann mangels uns ansprechender Alternativen in unserem "Stammlokal" an der Hauptstraße, in dem wir am Vortag bereits unser Frühstück eingenommen hatten. Das Essen, ein wenn auch etwas kleines Steak, ist ok und die Preise für die meisten Hauptgerichte mit 175-300 Peso erschwinglich. Was mich überrascht sind die günstigen Bierpreise auf Busuanga. Wann habe ich zuletzt ein SM light in einem Restaurant für 38 Peso getrunken? Und das ist kein Einzelfall wie ein SM Pilsen für 40 Peso in einem anderen Lokal beweist. Hiervon können wir auf der Hauptinsel Palawans nur träumen, wo mir kein Restaurant bekannt waere, wo es noch Gerstensaft unter 60 Peso die Flasche gäbe.


    Zurück im Ressort packen wir schon mal das Groebste, denn morgen soll es weitergehen. Unser Zimmer haben wir bereits vorsorglich für Sonntag reserviert, da wir Montagmorgen um 7 Uhr bekanntlich von Coron Town zurück nach El Nido aufbrechen wollen.


    Nach knapp zwei Stunden geht es weiter in Richtung Green Lagoon, einer, wie der Name schon besagt, in dichter Dschungelvegetation liegenden Felsenbucht. Der Aufenthalt hier beträgt etwa 40 Minuten, was bei den bescheidenen Schnorchelmoeglickeiten fast zuviel ist. Auch hier sind die Korallen beinahe zur Gaenze abgestorben. Lediglich die schoene Bucht an sich versöhnt etwas mit der doch enttäuschenden Meeresfauna.



    Die eine weitere halbe Stunde später erreichte Twin Lagoon präsentiert sich etwas besser, wenn auch erst ausserhalb der eigentlichen Lagune. Hier gibt es, wenn man vor den Steilfelsen entlang schnorchelt, noch ein paar intakte Korallen und bescheidenen Fischbesatz.



    Nach den üblichen 30-40 Minuten Halt machen wir uns auf den Weg zum eigentlichen Hoehepunkt der heutigen Tour, dem Lake Kayangan. Willi war aufgrund des aus seiner Sicht viel zu kalten Wassers seit heute Morgen nicht mehr in selbigem gewesen. Als ich ihm jetzt erzähle, daß man den auf Coron Island im Schutzgebiet des Tagbanua Stammes gelegenen See erst nach einer mehr oder weniger kurzen "Kletterpartie" ueber einen kleinen Bergkamm erreichen könne, beschließt er spontan auf dem Boot zu bleiben. Das Laufen und dann auch noch bergan wäre noch nie sein Ding gewesen. Auch als ich ihm versichere, daß es bestimmt nicht so schwierig werden würde, und daß ja immer genügend Leute da wären, um ihm bei Bedarf zu helfen, läßt er sich von seinem Entschluß, lieber an Bord zu bleiben, nicht abbringen.


    Wir anderen schnappen uns die Schnorchelausruestungen und unsere Handtücher und machen uns auf den Weg. Wie erwartet, gestaltet sich dieser weder als sehr schwierig noch als besonders anstrengend. Auf einem felsigen und mit einigen Wurzeln durchsetzten Pfad sind vielleicht 40 Hoehenmeter zu überwinden. Es dauert knapp 10 Minuten, dann hat man die "Paßhoehe" auch schon erreicht,



    von der man einen grandiosen Blick auf den Strand einerseits und den in hohe Kalksteinfelsen eingebetteten Lake Kayangan andererseits hat. Der See liegt fast auf Meereshöhe, was bedeutet, daß man ungefähr die gleichen Hoehenmeter, die es vorhin bergauf ging, jetzt hinab zum See zu gehen hat. Unten angelangt, erschließen sich einem dessen Dimensionen erst so richtig. Wir befinden uns am Ende eines etwa 150 m langen fjordartigen Armes, der von ca 80 m hohen Felswänden begrenzt wird. Der sowohl nach links als auch nach rechts abfuehrende Uferweg ist mit ebenen Holzplanken belegt, die an beiden Ufern entlangfuehren. Nach ungefaehr 80 Metern (linke Seite) respektive 120 Metern (rechte Seite) ist jeweils Schluß, ein Weiterkommen unmoeglich.



    Auf beiden Seiten des Seearmes stehen mehrere Holzbaenke zum Verweilen bzw. Ablegen von Bade- und Schwimmutensilien. Das Wasser des Sees ist wärmer als dies vorher im Meer der Fall war. Willi haette sicher seine Freude gehabt. Die Sicht unter Wasser ist sehr gut. Oftmals wird in Internetrezessionen das Wasser als glasklar und als das sauberste bezeichnet, das man jemals gesehen habe. Sehr klar ist es auf jeden Fall, allerdings bleibt die Unterwasserwelt mangels Sonneneinstrahlung irgendwie monochrom blaugrau/weiß. Auch fehlt ausser sehr kleinen, gleichartigen Fischen, die für Schnorchler interessante Vielfalt. In meinen Augen ist der Lake Kayangan sehr schön, aber andererseits nicht so einzigartig, daß man Vergleichbares nicht auch anderswo auf der Welt finden könnte. Mich erinnert die Szenerie aus Bergen, klarem Wasser und dem holzbeplankten Badesteg irgendwie an die schoenen Badeseen und Waldschwimmbaeder, die man insbesondere im Mittelgebirgs- und Alpenraum immer wieder findet. Lediglich die ein oder andere tropische Pflanze passt da nicht so richtig ins Bild.


    Fortsetzung folgt


    Monoton tuckert der Dieselmotor der Banca vor sich hin. Der Wind weht frisch und versetzt das Boot in ein permanentes Auf und Ab. Alle sind froh, wenn wir endlich die versprochene Bucht erreichen, nicht zuletzt weil bei dem ein oder andern erste Hungergefuehle aufkommen.



    Plötzlich sehe ich einen dunklen Schatten von meinem linken Gesichtsfeld nach rechts aussen schnellen. Was es ist bzw. was es war, ist mir nicht sofort bewußt. Dafür geht alles viel zu schnell. Erst als ich einige Sekunden später Willi wild gestikulierend mit den Händen in der Luft wedeln sehe, wird mir klar, daß dies ein Schuh unseres Obertshausener "Merchandisers" gewesen sein muß. Noch immer deutet Willi mit seinen erhobenen Armen an, daß wohl etwas "tragisches" geschehen ist. Nicht so recht dazu passen will allerdings seine Stimme, die lediglich im näheren Umkreis zu vernehmen ist, die Crew und insbesondere den Kapitän aber kaum erreichen duerfte. Des Rätsels Lösung ist, daß unser Willi zu diesem Zeitpunkt noch der Auffassung ist, der fehlende Gummischuh sei von der Böe lediglich auf das Deck vor dem "Fuehrerstand" geweht worden, wo etliche Taucherflossen, Masken und Schnorchel wild durcheinander liegen und einen schnellen Überblick unmöglich machen. Erst als sich unser verhinderter Wracktaucher mit Hilfe der Mitreisenden davon überzeugt hat, daß der Schuh hier nicht zu finden ist, wird ihm bewusst, daß dieser über Bord gegangen sein muß. Jetzt erst macht sich Willi der Mannschaft gegenüber verständlich und aeussert die Bitte, man möge doch die 200 oder 300 Meter, die wir zwischenzeitlich bereits zurückgelegt haben, absuchen, um seinen Schuh aufzufischen. Leider wird sein Anliegen abschlägiig beschieden. Armer Willi! Nach der Kaelte beklagt er jetzt auch noch den Verlust von 2.500 Peso. Eigentlich ja sogar 5.000, denn was nützt ihm ein einzelner Tauchschuh. Und einzeln dürften diese selbst im "Sanitätsfachhandel", wo man mit Sicherheit auch auf die Bedürfnisse Einbeiniger eingestellt ist, kaum verkauft werden. Die Fahrt geht also weiter, wenn auch nicht bei allen so fröhlich wie zuvor.


    Nach insgesamt etwa einer halben Stunde erreichen wir den für die Mittagsrast vorgesehenen Strand.



    Bereits von weitem sind die fest installierten Tische und Baenke zu sehen. Unter schattigen Nippadaechern läßt es sich in der Tat gut sitzen. Es gibt gegrillten Fisch, Adobo Manok (Huehnerfleischstuecke in Sojasosse geduenstet mit Gemüse), Reis, Salat aus Auberginen, frischen Lato (Beerentang) sowie Bananen zum Nachtisch. Einerseits für hiesige Verhältnisse nichts Besonderes.



    Am Strand unter Palmen, untermalt durch das monotone Rauschen der Wellen, aber eine "kulinarische Köstlichkeit". Lediglich der Lato wird von den meisten Tourteilnehmern verschmäht. Wohl weil sie den leicht salzig schmeckenden, knackigen Beerentang nicht kennen und auch nicht probiert haben. Um so besser für die Zauberfee und mich, die wir ihn öfters auch zuhaus essen und die Qualitaet des heute gebotenen nur als erstklassig bezeichnen können.


    Waehrendessen hat sich Willi wieder etwas beruhigt. Dennoch erkundigt er sich mehrfach bei neu eintreffenden Booten, ob man eventuell seinen Gummischuh gesehen und vielleicht sogar herausgefischt habe.



    Aus meiner Sicht wäre dies bei dem Wind und der herrschenden Strömung ein reiner Zufall. Sicher ist der Schuh entweder schon weit aufs Meer hinaus oder aber irgendwo zwischen die hohen Kalksteinfelsen Corons getrieben worden. Unser hessischer Mitreisender gibt sich sogar der Illusion hin, den Schuh bei der Rückfahrt eventuell selbst zu finden. Zur Ablenkung und wohl auch Beruhigung freundet er sich mit einem kleinen Affen an, der vor der Hütte eines Einheimischen angebunden ist.


    Fortsetzung folgt


    Ueber unser Ressort haben wir für heute eine der Standard-Bootstouren (Tour A) für 650 Peso p. P. inkl. Mittagessen gebucht. Nach dem Frühstück holt uns ein im Service inbegriffenes Tricycle ab und bringt uns zum Anleger nach Tagumpay. Von hier aus soll es mit einer Banca zur Green Lagoon, zum Sunset Beach, zur Twin Lagoon und als Hoehepunkt zum Lake Kayangan gehen. Neben der Besatzung des Bootes sind insgesamt 12 Touristen aus mehreren Ländern (u. a. Frankreich, Großbritannien, Kanada, USA, Philippinen, Deutschland) an Bord.


    Gleich zu Anfang lernen wir Willi aus der Gegend um Frankfurt kennen, seines Zeichens ehemaliger Verkäufer bei einem in der Schweiz beheimateten Lebensmittel-Multi.



    Wie bei den meisten Menschen seines Metiers der Fall, trägt er auch mit seinen 71 Jahren sein Herz noch immer auf der Zunge. Und so läßt er uns und alle anderen an Bord schon beim Besteigen des Bootes wissen, daß er heute ja eigentlich viel lieber zum Wracktauchen gegangen wäre. Die Agenturen böten aber immer nur zwei mögliche Wracks der insgesamt aber 16 im II. Weltkrieg in hiesigen Gewässern versenkten japanischen Schiffe zum Betauchen an. Dies war Willi wohl zu wenig Action und so hat er sich denn in die Niederungen der Schnorchler und "Sightseeer" begeben, was er an dieser Stelle aber natürlich nicht verlauten läßt.



    Mit etwa halbstuendiger Verspätung geht es dann endlich los. Erstes Ziel ist ein ca. 30 Minuten von Coron entferntes Riff, an dem ein etwa 45 minütiger Halt vorgesehen ist. Bis auf die Zauberfee, die sich bei den Wellen in der Coron Bay an die gestrige nächtliche Faehrpassage und das damit verbundene Unwohlsein erinnert fuehlt sowie eine ältere Touristin aus Großbritannien gehen wir alle ins Wasser. Dieses ist mit geschätzten 20-22 Grad C erstaunlich kuehl. Zudem bläst ein zwar leichter, aber permanenter Wind, der für Schnorchler unangenehme Wellen erzeugt. Nach einigen Minuten ist mir bereits im klar, daß es hier nicht allzuviel zu sehen gibt. Nur wenige Fische sind zu sehen und die kommen wohl auch eher zufällig vorbei. Verstaendlich, wenn man das einst wahrscheinlich vor Leben sprühende, jetzt aber wohl mehr oder weniger tote Riff betrachtet. Wie sich später herausstellt, sind die meisten Korallen bei dem im November 2014 auch über Busuanga hinwegfegenden Taifun "Yolanda" (internationaler Name: Hainan) zerstört worden. Als ich als einer der ersten zurück ins Boot komme, ist Willi bereits da und beklagt sich bitterlich über das kalte Nass. Er schwört Stein und Bein, heute nicht mehr ins Wasser zu gehen, obwohl wir doch erst am Anfang unserer Tour stehen. Noch mehrfach muessen wir uns, d. h. ich und die anderen an Bord, teils in gebrochenem Englisch mit hessischem Akzent, Klagen über Kaelte, Wind und die bestenfalls maessige Unterwasserwelt anhören. Wobei ich Willi in letzterem Punkt uneingeschränkt Recht gebe.



    Nach einer knappen Stunde fahren wir weiter in Richtung "Sunset Beach", wo das Mittagessen eingenommen werden soll. Die Vorarbeiten hierzu haben bereits begonnen. Auf dem Boot befindet sich doch tatsächlich ein fest eingebauter Grill auf dem schon mehrere Fische in der Holzkohlenglut garen.



    Willi hat sich auch wieder ein wenig beruhigt. Er hat sein nasses Tauchshirt ausgezogen und zusammen mit seinen Neopren-Boots an einer Holzverstrebung des Bootes aufgehängt. Halb im Scherz, halb im Ernst weist er die Bootsbesatzung und insbesondere den Kapitän lautstark darauf hin, ja vorsichtig zu fahren. Seine Neoprenschuhe seien neu und haetten umgerechnet 5.000 Peso gekostet. Seine mehrfach wiederholte Ermahnung scheint aber auf keinen fruchtbaren Boden zu fallen, wenn ich die Gesichter der Crew richtig deute.


    Fortsetzung folgt


    Anregungen und Kritik bitte in gesondertemn Thread einstellen

    Während des Essens lernen wir Markus L., einen jungen Bauleiter aus Thüringen kennen. Er ist zum ersten Mal auf den Philippinen, gestern aus Manila angekommen und allein unterwegs. Er moechte unbedingt einen von den regulären Touren abweichenden Trip unternehmen. Da er mit zwei Wochen (für Busuanga und Coron) über ausreichend Zeit verfügt, hat er am Vormittag sein Glück bei "TAO" versucht, einer Agentur, die individuelle Segeltoerns in die Inselwelt der Calamians anbietet. Auch wir haben schon davon gehört, besitzen aber leider nicht die Zeit für einen solchen mehrtägigen Trip. Auch uns haette es gereizt, einige der oftmals unbewohnten Inseln anzulaufen, zu schnorcheln und sternenklare Nächte in der freien Natur bzw. bei der Uebernachtung im Zelt zu erleben. Aber leider geht in fünf Tagen schon wieder unser Schiff zurück nach El Nido. Auch unser "Mann vom Bau" macht momentan einen etwas unschlüssigen Eindruck, hat er doch kurz zuvor erfahren, daß die Touren des Anbieters auf Wochen hinaus ausgebucht sind. Markus hat sich vorsorglich auf die Warteliste setzen lassen, hofft so vielleicht doch noch in den nächsten Tagen einen positiven Bescheid zu erhalten. Eine Alternative hat er ausserdem in der Hinterhand. Ein einheimischer Filipino namens "James" soll ebenfalls mit Touristen entsprechende Segeltoerns unternehmen. Allerdings hat unser junger Freund bisher außer dem Namen des Skippers lediglich dessen Stammlokal ausfindig machen können.


    Da wir am Nachmittag noch eine unangenehme "Pflichtaufgabe" vor uns haben, verabschieden wir uns alsbald von dem "Mann aus dem Osten" und wünschen ihm viel Glück, nicht wissend, daß wir ihm in den nächsten Tagen noch mehrfach begegnen werden.


    Was obige "Pflichtaufgabe" anbelangt, kann sich der ein oder andere vielleicht ja bereits denken, um was es sich dabei handelt. Nahezu überall auf der Welt ist es möglich, bei der Buchung einer Passage, sei es mit Schiff, Zug oder Flugzeug, gleichzeitig das Ticket für die Rückreise zu erwerben. Nicht so hier beim Faehrbetreiber Atienza, wo wir in El Nido nur die einfache Fahrt buchen konnten. Da wir andererseits die Tage bis einschließlich Sonntag fest verplant haben, bleibt nur der heutige Mittwoch , um die notwendigen Formalitäten für die Rückreise zu erledigen. Und so müssen wir heute abermals die Abfolge von Faehrbuero, Polizeistation, Copy Shop und Gemeindeverwaltung durchlaufen. Dieses mal kommt obendrein die Coast Guard hinzu, da diese zum Zeitpunkt unserer geplanten Einschiffung noch geschlossen ist. Einzelheiten möchte ich dem geneigten Leser an dieser Stelle ersparen. Nach gut zwei Stunden haben wir die erforderlichen Unterlagen auf jeden Fall zusammen und die Tickets für die Rückfahrt in der Tasche. Erwähnenswert in diesem Zusammenhang ist lediglich ein formloser Aushang, den wir an der Hauswand direkt neben dem Atienza Shipping Lines Büro entdecken. Hierin sucht besagter "James", Mitsegler für einen Trip den er just in dieser Woche von Coron nach El Nido geplant hat. Wenn die Daten stimmen, dann ist unser junger Freund aus Thüringen auch dieses Mal zu spät, da das Boot bereits seit zwei Tagen unterwegs sein muesste.


    Auf der Rückfahrt vom Hafen komme ich an einer Abzweigung vorbei, die mir bereits vorher aufgefallen war. Ein Schild weist rechts abbiegend zum "Deck". Gemeint ist hier wohl die Plattform auf dem Mount Tapyas, der Coron Town im Nordenwesten überragt und sicher eine gute Aussicht auf Stadt und Bucht bietet. Wir biegen also rechts ab und es geht eine ziemlich steile Strasse hinauf, deren Steigung nach Ueberqueren einer Kreuzung nochmals zunimmt. Ich denke mir noch, "gut, daß wir das nicht laufen muessen", als die Trasse auch schon an einem Parkplatz endet. Von nun an heißt es tatsächlich auf Schusters Rappen weitergehen. Zwar hat man eine exakt 733 Stufen umfassende Treppe installiert, um Leuten wie mir den Aufstieg zu erleichtern, aber das gelingt nicht wirklich. Der Weg führt in gerader Linie und nicht etwa in Serpentinen, um die Steigung zu verringern, den Berg empor. Wir haben etwa 16.15 Uhr und die Sonne brennt gnadenlos auf die mueden Wanderer. Die Zauberfee gibt nach etwa der Hälfte der Strecke auf, da von dort die Aussicht sowieso viel besser sei.



    Mich dagegen packt der Ehrgeiz, und so erreiche ich nach etwa 20 Minuten und mehreren kleinen Pausen den Gipfel und das riesige, dort oben installierte, eiserne Kreuz.



    Die Aussicht auf Coron Town, seine Bucht und die vorgelagerten Inseln ist ueberwaeltigend.



    Leider bin ich zu früh dran. Den Sonnenuntergang von hier oben zu beobachten, muß grandios sein.



    Nach diversen Fotos mache ich mich an den Abstieg, lese unterwegs die Zauberfee auf und zurück geht es in unser Ressort, wo mich ein kaltes Bier und eine Dusche erwarten.


    Aus dem Bier werden schließlich zwei oder drei. Aufgrund des wenigen Schlafes während der kalten und unruhigen Faehrpassage sind wir muede und lassen deshalb das Abendessen heute ausfallen, muessen wir doch am Morgen bereits früh aus den Federn.

    Es ist 7.30 Uhr und die "rush hour" ist in vollem Gange. Wuerde ich nicht seit einigen Jahren auf den Philippinen leben, wäre ich sicher verwundert, welchen Verkehr und was für eine Lautstärke ein weniger als 10.000 Einwohner zaehlender Ort zu erzeugen vermag. So aber kommt mir das alles irgendwie bekannt vor, wenn ich auch das erst kürzlich aus seinem Dornröschenschlaf erwachte und sich dem Tourismus öffnende Coron etwas beschaulicher erwartet hätte.


    Bei der erst besten Gelegenheit halten wir an und bestellen uns Frühstück. Die Terrasse auf der wir sitzen, liegt zwar direkt an der Hauptstrasse, aber eine heiße Tasse Kaffee und etwas in den Magen sind mir jetzt wichtiger als das mögliche Ambiente eines lauschigen Gartenlokals. Da ich weder das American- noch das Continental Breakfast aufgrund des in der Regel dazu gereichten süßen Toasts besonders schätze, bestelle ich gebratenen Reis mit Spiegelei. Es schmeckt erstaunlich gut und nach zwei Tassen Kaffee bin ich fast schon wieder der "Alte". Wir nutzen die Pause, um im Internet nach einer passenden Unterkunft zu suchen. Das ist gar nicht so einfach, haben wir doch gerade Hochsaison. Schließlich werden wir dann aber doch zumindest virtuell schon einmal fündig. "Jendi Seafront Resort" soll noch vier Zimmer frei haben und liegt mit 800 Peso pro Nacht im Rahmen unseres Budgets. Wir bezahlen also unser Frühstück und wollen uns gerade in den Sattel schwingen als wir unsere beiden Düsseldorfer Radfahrer von der Fähre treffen. Im Gegensatz zu uns haben sie schon eine mögliche Unterkunft gefunden. Allerdings ist ihnen diese mit 500 Peso in Anbetracht der Etagendusche eigentlich zu teuer. Sie haben deshalb erst einmal ihr Gepäck dort gelassen und wollen jetzt noch weitersuchen. Na dann viel Vergnügen denke ich mir, lag doch das während meiner "Internetrecherche" beobachtete Preisniveau groesstenteils deutlich höher.


    Wir machen uns also auf den Weg in Richtung "Jendi Seafront". Dieses liegt nordwestlich der Innenstadt von Coron, am Friedhof vorbei unterhalb der Straße direkt am Wasser.



    Das Ressort verfügt über lediglich zwei einfache Cottages sowie drei Zimmer im Hauptgebäude, das auf Pfaehlen im Wasser steht. Ein Restaurant gibt es nicht, allerdings kann man auf Wunsch Frühstück erhalten. Zudem werden an der Bar Bier sowie andere kalte Getränke ausgeschenkt.



    Entgegen der Meldung im Internet ist gerade mal ein Zimmer frei und infolge der erst vor wenigen Minuten erfolgten Abreise der Vormieter noch nicht gereinigt und für neue Gäste vorbereitet. Dennoch beschließen wir zu bleiben, da die kleine Anlage einen sympathischen Eindruck macht



    und man der Zauberfee nach "harten Verhandlungen" auch preislich entgegenkommt. Wir einigen uns nämlich auf 500 anstatt 800 Peso und versprechen im Gegenzug auf die Benutzung der Klimaanlage zu verzichten, was uns infolge unserer Empfindlichkeit in Bezug auf künstlich herabgekuehlte Luft eher leicht fällt. Nach etwa 40 Minuten, in der wir noch einen Kaffee zu uns nehmen, können wir einziehen.


    Nach der längst fälligen Dusche und einer Muetze Schlaf meldet sich der Hunger und nicht eben der "Kleine". Aus dem Internet weiß ich, daß sowohl Einheimische als auch Touristen das "Lolo Nonoy's" Restaurant empfehlen. Da auch unsere Zimmerwirtin das Lokal als eine der ersten Adressen Corons betrachtet, ist unser Entschluss schnell gefasst. Wie oben beschrieben, liegt das "Jendis" etwas abseits des Zentrums. Man muß also, sofern einem kein eigenes Fortbewegungsmittel zur Verfügung steht, entweder ein Tricycle anheuern (10 Peso p. P.) oder aber zu Fuß gehen (ca. 20-25 Minuten). Wir entscheiden uns für die XR 200, mit der wir wenig später im "Lolo Nonoy's" eintreffen. Bei diesem handelt sich um ein direkt an der Hauptstraße gelegenes, offenes Lokal mit rustikalen Tischen und Baenken. Da das Restaurant etwas unterhalb des Strassenniveaus liegt, ist insbesondere im hinteren Bereich vom Strassenlaerm wenig zu hören. Aus mehreren im Netz gefundenen Rezessionen geht hervor, daß Bestellungen bis zu einer Stunde dauern sollen. Auch im Restaurant finden sich Aufsteller mit gleichlautenden Hinweisen. Alternativ bietet man an, bereits fertige, warm gehaltene Speisen direkt an der Theke zu ordern. Da die Speisekarte einen guten Eindruck macht und ich mir bei der großen Anzahl an Personal in der Küche und im Service beim besten Willen nicht vorstellen kann, warum das eine Stunde dauern soll, entscheide ich mich für die Bestellung "a la carte". Haette ich gewußt, daß die von mir u. a. nachgefragten Fruehlingsrollen zum Zeitpunkt meiner Order bereits an der Theke zur Abholung bereit gestanden haben muessen, wäre meine Entscheidung sicher anders ausgefallen. Das Preisniveau im "Lolo Nonoy's" ist für das Gebotene in Ordnung (Hauptgerichte zwischen 200 und 350 Peso). Die Qualität der Speisen wuerde ich allerdings lediglich als "durchschnittlich" einstufen und nicht als "ausgezeichnet" oder aber "sehr gut", wie manche Gaeste im Netz posten.


    Fortsetzung folgt


    So vergehen die Stunden. Gegen 4 Uhr morgens wird die See ruhiger. Zu sehen ist noch nichts, aber ich ahne, daß wir uns der Inselgruppe der Calamians naehern bzw. uns vielleicht bereits im Inselgewirr dieser nördlichsten Ausläufer Palawans befinden. Mit der langsam am östlichen Horizont aufgehenden Sonne zeichnen sich erste Umrisse einzelner Inseln ab. Kurz vor 6 Uhr naehern wir uns einem gewaltigen, mehrere Kilometer langen Felsriegel, der düster und unwirtlich aus dem Meer ragt. Das muß Coron Island, das Stammesgebiet der ethnischen Minderheit der Tagbanua sein.



    Nur wenige Minuten später fahren wir in die Bucht von Coron Town auf Busuanga ein. Noch liegt der Ort ruhig und verträumt unterhalb einer Hügelkette. Das mit der Ruhe soll sich später ändern. Zuerst heißt es einmal die "MV May Lillies" anlanden, was gar nicht so einfach ist. Die wenigen Vertauungsmoeglichkeiten am Kai sind nämlich von der aus Manila gekommenen 2GO Fähre sowie einer groesseren Banca belegt.



    Notgedrungen drehen wir noch einige Extrarunden in der Bucht, bis schließlich die Banca dem nachhaltig toenenden Horn unseres Schiffes die notwendige Ehre erweist und ablegt. Gespannt warten wir das Anlegemanoever ab.



    Dieses mal öffnet sich doch tatsächlich auch die Heckklappe des Schiffes, so daß dieses der Bezeichnung "RoRo" letztendlich doch noch gerecht wird. Nach der etwas stürmischen Ueberfahrt sind wir froh, wieder festen Boden unter den Füßen bzw. Stollenreifen zu haben. Wir starten den Motor der XR und verlassen den Bauch des Schiffes.



    Meine Gedanken kreisen in diesem Moment bereits um eine schöne Tasse heißen Kaffee sowie ein reichhaltiges Frühstück. Nicht berücksichtigt habe ich hierbei aber die philippInische Bürokratie. So einfach aus dem Hafen herausfahren, das geht gar nicht. Aber "wir schaffen das", auch wenn die weiteren Ablaeufe, erinnert sei nur an die aufwändige Prozedur in El Nido, leider als "alternativlos" betrachtet werden müssen. Es folgen also "Besuche" bei der Coast Guard, einem örtlichen Broker sowie der für Fussgaenger im Hafengelaende zuständigen Port Authority. Nach erfolgtem Durchlauf dieser das philippinische Organisationstalent einmal mehr unter Beweis stellenden Stationen, dürfen dann aber auch wir, gut 30 Minuten später und um einige Peso leichter, den Hafen verlassen.


    Fortsetzung folgt


    [b]

    Am nächsten Morgen machen wir uns nach einem ausgiebigen Frühstück als erstes auf den Weg zur örtlichen Polizeistation, um uns die Clearance für den Motorradtransport zu besorgen. Nachdem wir einem aus dem Gebäude kommenden Beamten unser Anliegen vorgetragen haben, verweist uns dieser an eine im Vorhof stehende Bambushuette. Na das kann ja heiter werden, denke ich mir noch, als wir bereits von einigen Uniformierten sowie in Zivil gekleideten Amtsträgern "umringt" sind. Die Letzteren sind wohl "undercover" tätig und versuchen durch das Tragen dunkler Sonnenbrillen ihre "Seriösitaet" zu unterstreichen. Dennoch gelingt es ihnen nur bedingt, unser Vertrauen zu diesem "Außenposten" nachhaltig zu festigen. Wir bringen also abermals unsere Bitte nach einer "Clearance to ship vehicle" zum Ausdruck, was die Beamten zu einem sofortigen, geschaeftig aussehenden Amtsgebaren uebergehen lässt. Der Vorgang wird umgehend in einem dicken Buch erfasst, worauf man die Fahrzeugpapiere verlangt, die zusammen mit einem Uniformierten im "Hauptgebäude" verschwinden. Gleichzeitig bittet man uns die Gebühr für diesen Verwaltungsakt in Höhe von 50 Peso zu entrichten. Nicht bei der Polizei direkt natürlich, soweit geht das Vertrauen nun doch nicht, sondern bei der fusslaeufig zu erreichenden Stadtverwaltung. Nach ca. zwanzig Minuten sind wir zurück, und da betritt auch schon "unser" Beamter den Hof, überreicht uns die Papiere und fragt nach dem Motorrad. Er muesse jetzt die Fahrgestell- und die Motordaten abgleichen. Das ganze kommt mir jetzt ziemlich verständlich vor. Heute Morgen dagegen hatte ich mich auf die Aussage der Zauberfee verlassen, die prophezeit hatte, daß für den angestrebten Verwaltungsakt das Motorrad selbst nicht notwendig sei. Auch das kam mir in diesem Augenblick ziemlich verständlich vor, kam die Aussage ja von der Zauberfee und die hat bekanntlich immer Recht. Nun in diesem Fall dann wohl doch nicht. Aber unser Ressort liegt ja nur knapp 15 Minuten entfernt. Also marschiere ich zurück und komme in Begleitung der Japanerin zurück. Alles weitere ist schnell erledigt. Der diensthabende "Abgleicher" nimmt den selbigen vor, indem er Motor- und Fahrgestellnummer mit seinen EIntragungen auf der "Clearance to ship vehicle" vergleicht und einen Stempel darunter setzt. Jetzt könnten wir eigentlich von Dannen ziehen, wäre da nicht noch eine Unterschrift auf Papier und unter Stempel notwendig. Und siehe da, der "Abgleicher" darf zwar abgleichen, aber nicht unterzeichnen. Der Unterzeichner darf wohl beides, so meine Einschätzung, ist aber just in diesem Moment außer Haus und wird erst in etwa einer Stunde zurueckerwartet.


    Wir beschließen erst einmal zum Markt zu fahren und etwas für das Mittagessen einzukaufen. Die Genehmigung für den Motorradtransport können wir auch noch heute Nachmittag besorgen. Wenig später erreicht uns eine Textnachricht der Atienza Shipping Lines mit dem Inhalt, daß die Fähre nach Busuanga nicht morgen früh 8 Uhr ablege, sondern bereits um 17 Uhr des heutigen Tages. Wir sind natürlich perplex ob dieser Nachricht und beschleunigen unsere Einkäufe. Zurück im Ressort macht sich die Zauberfee flugs auf in die Küche, während ich zusammenpacke und das Motorrad startklar mache. Nach dem Essen nehmen wir Abschied von unseren Freunden und machen uns auf den Weg zur Polizei. Der "Unterschriftsexperte" ist auch tatsächlich da, so daß wir wenig später mit dem erforderlichen Papier gen Hafen ziehen können. Die Zauberfee versteht mein Ansinnen, bis spätestens 14 Uhr das Faehrbüro zu erreichen, drei Stunden vor dem Auslaufen soll man lt. Ticket ja im Hafen sein, irgendwie nicht. Auf Nachfragen erfahre ich schließlich, daß ich die Uhrzeit im Rahmen der SMS mit 17 Uhr tatsächlich richtig gelesen habe, damit aber nicht die Abfahrtszeit gemeint gewesen sei, sondern die Uhrzeit zu der man sich im Hafen einfinden solle, das Auslaufen dagegen sei erst für 20 Uhr geplant. Auf meine Frage, warum sie das nicht vorher gesagt habe, bleibt die Zauberfee die Antwort schuldig.


    Am Hafen angelangt, besorgen wir uns als erstes das Ticket für das Motorrad. Entgegen der tags zuvor geaeusserten Vermutung der Atienza Mitarbeiterin kostet es nicht 1.800 Peso, sondern lediglich deren 500. Es hätte mich auch gewundert, daß ein Zweirad fast das Doppelte eines Passagiers kosten soll. Da das Schiff noch nicht angekommen, ein Verladen der Maschine somit nicht möglich ist, lassen wir die XR 200 stehen.



    Wir laden "wertvolles Gepäck" ab und machen uns zu Fuß auf in den Ort, wo wir uns im "Art Cafe" niederlassen. Nach dem Stress brauche ich erst einmal ein oder vielleicht auch zwei SM light. Auch die Zauberfee bekommt ihr Getränk und um die Stimmung hoch zu halten sogar ein Halo Halo (gemischtes philippinisches Dessert, für alle Nicht-Philippinenkenner) spendiert.


    Gegen 17 Uhr finden wir uns dann vor dem Hafentor ein, in den wir "bereits" gegen 18 Uhr eingelassen werden. Die RoRo Faehre ist inzwischen aus Liminangcong angekommen und liegt am Kai. Das rueckseitige Ladetor ist geschlossen, was nicht verwundert, liegt das Schiff doch laengsseitig an, während das Heck auf bzw. ueber dem Wasser treibt. Wir wundern uns deshalb auch nicht, daß es für uns nach Passieren des Hafentores erst einmal nicht weitergeht. Nach geraumer Zeit schickt sich die Zauberfee schließlich an, den diensthabenden "Tuersteher" einmal zu fragen, was denn nun sei. Abermals bedeutet man uns zu warten. Die meisten "normalen" Passagiere, also alle außer uns, sind zwischenzeitlich an Bord. Irgendwann kommt dann doch ein Offizieller auf uns zu und schickt uns in das auf dem Hafengelaende befindliche Büro der Philippine Coast Guard. Dort haelt man unsere Daten fest und haendigt uns nach Bezahlen von 109 Peso eine Quittung aus. Wer glaubt, es würde jetzt auch für uns weitergehen, sieht sich aber getäuscht. Noch immer lässt man uns auf dem Hafengelaende ohne weitere Begründung stehen. Einige Zeit später" nötigt" man uns in ein weiteres Büro. Dort zahlen wir nochmals 50 Peso. Dieses mal für die Muehen eines Brokers, der außer dem Ausstellen des nächsten Dokuments keine Muehen mit uns hat. Zu guter Letzt und nach weiteren 15 Minuten Wartezeit ist dann auch noch eine "Pedestrian Fee" in Hoehe von 12 Peso fällig. Erst hier wird mir endlich klar, was da ablaeuft. Mit dem Kauf eines Tickets für einen PKW oder ein Motorrad wird man nicht wie in Europa automatisch zu einem reisenden Auto- oder Motorradfahrer. Stattdessen bleibt man ein Schiffspassagier, der einen PKW oder ein Krad als Fracht mit sich führt. Deswegen auch die "Dienste" des Brokers und die Fussgaengergebuehr. Man bewegt sich ja nicht wie andere Passagiere direkt zum Schiff, sondern betritt den im Übrigen überhaupt nicht abgetrennten "Frachtbereich" des Hafens, um seine Maschine zum Schiff zu fahren. Ob es sich hier letztlich nur um Geldschneiderei oder aber Umstaendlichkeiten in der Organisation handelt, lässt sich letztlich nicht zweifelsfrei sagen. Da es sich im Endeffekt um weniger als 5 EUR an Gebühren handelt, spielt der finanzielle Aspekt für den Reisenden auch eher eine untergeordnete Rolle. Schlussendlich ist das ganze aber mehr als nervenaufreibend und führt den Charakter einer RoRo (roll on roll out) Fähre ad absurdum.


    Nachdem wir schließlich alle erforderlichen Gebühren entrichtet und die notwendigen Dokumente in unserem Besitz haben, geht es daran, die Honda in den Bauch des Schiffes zu fahren. Der geneigte Leser wird es wohl schon ahnen. Das Tor im Heck des Schiffes bleibt geschlossen und mit Fahren ist demnach nichts. Stattdessen bemächtigen sich fünf kräftige "Schauermaenner", nachdem wir den Tankrucksack und die hinteren Packtaschen abgeladen haben, der grazilen Japanerin und tragen sie durch die selbe Tuer, durch die auch die restlichen Passagiere das Schiff betreten haben, in den Laderaum.



    Neben unserem Motorrad befinden sich gerade noch zwei oder 3 Paletten mit Waren im sonst leeren Frachtbereich.


    Auf dem Oberdeck bekommen wir zwei Betten mit Plastikmatratzen zugeteilt. Da mit uns nur etwa 50 Passagiere an Bord sind, bleibt es danach aber jedem frei, sich sein eigenes "Stockbett" zu suchen.



    Neben mir sind lediglich zwei weitere Weiße auf dem Schiff. Wie sich später herausstellt, handelt es sich bei den beiden um ein Paar aus Düsseldorf, das nach drei Monaten Aufenthalt in Indien mit ihren Fahrrädern jetzt die Philippinen kennenlernen wollen. Ihr Budget ist äußerst begrenzt, was bedeutet, daß der Preis für eine Uebernachtung möglichst 500 Peso nicht überschreiten sollte. Auch beim Essen meidet man des Geldes wegen grundsätzlich Restaurants und ernährt sich stattdessen aus den auf Märkten oder am Strassenrand zu findenden Töpfen örtlicher Garkuechen. Für alle Nicht-Philippinenkenner sei hierzu erwaehnt, daß dergleichen Lokalitäten in den wenigsten Fällen mit ihren Pendants in anderen asiatischen Ländern wie z. B. Vietnam oder aber Thailand mithalten können. So sollte man gerade in weniger urbanen Gebieten neben den geschmacklichen Einbußen immer auch das Risiko einer gewissen Unverträglichkeit einplanen.


    Um 20 Uhr legt die "MV May Lillies" pünktlich von El Nido ab.



    Es ist seit geraumer Zeit dunkel, so daß man die Ausfahrt aus dem Bacuit Archipel und an den einzelnen Felseninseln vorbei leider nur erahnen kann. Nach etwa einer Stunde erreichen wir die offene See. Das Wetter wird rauher, was dazu fuehrt, daß die Mannschaft die an den Laengsseiten des Schiffes angebrachten Planen herunterlassen, da ansonsten die Gischt hoher Wellen das Oberdeck erreichen würde. Die Gesichtsfarbe der Zauberfee hat sich irgendwie verändert. Auch das Verhalten der meisten anderen Passagiere hat sich gewandelt. Das fröhliche Geschnatter ist urplötzlich verschwunden und hat einer "hoch konzentrierten Ernsthaftigkeit" Platz gemacht. Ich schaue mich schon einmal nach den Schwimmwesten um. Es sind genügend da, Rettungsboote suche ich dagegen vergebens.

    Die ganze Nacht hindurch hat es kräftig gewindet. Auch am Morgen bläst noch eine steife Brise aus Nordost. Überall klappert und rumort es im Gebälk. Einen Vorteil hat das Ganze. Die Regenwolken sind vertrieben.



    Erneut geht es ins "Casa Rosa". Zu verlockend ist die Aussicht auf gutes "französisches Brot" zum Fruehstueck. Und wir werden nicht enttäuscht. Der neue amerikanische Eigentümer scheint die Backtradition fortzusetzen.


    Nach dem Packen der Maschine und dem Bezahlen unserer Rechnung verabschieden wir uns von "Pem's Pension House" und fahren zur Tankstelle am Ortseingang, um der Honda das benötigte Futter zukommen zu lassen. Dann geht es auf die ca. 70 km lange Strecke in Richtung El Nido. War diese etwa 18 Monate zuvor noch etwa zur Hälfte ohne Belag oder zumindest "under construction" gewesen, so präsentiert sie sich jetzt fast durchgehend zementiert und somit gut befahrbar. Allein der starke, boeige Wind macht uns zu schaffen. Das Motorrad bleibt davon aber unbeeindruckt. Lediglich die extremen, bis ueber 20 % starken Anstiege vor EL Nido sorgen bisweilen für ein leichtes Stottern und in der Folge eher gemütliches Tempo.


    Am späten Vormittag erreichen wir den malerisch an den Gestaden des Bacuit Archipels gelegenen Ort. Wir wollen zwei Nächte im Ressort eines befreundeten Schweizer Paares bleiben. Dass es ganz anders kommen soll, wissen wir zu diesem Zeitpunkt noch nicht.


    Das "High Chaparral Beach Resort" unserer Freunde Nitz und Hans Ruediger (nein, nicht der von Gerhard Polt, aber der heißt ja auch Heinz), liegt etwa 400 m außerhalb des Zentrums am Caalan Beach. Die Anfahrt ist etwas abenteuerlich, biegt man doch zuerst in einen maximal 140 cm breiten Fahrweg zum Strand ab. Danach geht es etwa 40 m auf einer Art Kaimauer dahin, bevor man eine ca. 50 m lange sandige Passage über den Strand zu bewältigen hat. Anschließend faehrt man weitere ca. 250 m einen am Wasser entlang führenden, kurvenreichen Pfad in Richtung Friedhof. Dann ist auch schon rechter Hand das Eingangstor des High Chaparral erreicht.



    Was sich jetzt reichlich kompliziert anhört, ist letztlich einfach zu bewältigen. Wenn auch nur mit einem Motorrad oder einem Tricycle. Mit einem PKW dagegen ist spätestens ab der Abzweigung in Richtung Strand Schluß. Aber mit dem eigenen Wagen kommt sowieso kaum ein Tourist nach El Nido.



    Das Ressort liegt nicht direkt am Meer, punktet aber auf der anderen Seite mit einer für El Nido seltenen Ruhe. Es verfügt lediglich über 4 Cottages sowie einige Zimmer im Privathaus der schweizer Eigentümer. Das Zentrum El Nidos ist zu Fuß in etwa 10 Minuten zu erreichen. Unsere Freunde erwarten uns schon. Nach einem großen Hallo und dem Austausch von Neuigkeiten beziehen wir das für uns reservierte Cottage.


    Nach dem gemeinsamen Mittagessen wollen wir als erstes zum Hafen. Dort soll sich in einem Container das Büro der Atienza Shipping Lines befinden, wo wir uns Tickets für die zwei Tage später nach Coron Town auf Busuanga Island auslaufende Fähre kaufen möchten. Das Office ist auch schnell gefunden. Die Tickets kosten 1.000 Peso pro Person für die einfache Fahrt in der Touristenklasse. Es soll wohl auch eine "airconditionierte" Kabine geben, die für 150 Peso Aufpreis zu haben sei. Nach unseren bisherigen Erfahrungen mit den Temperaturen auf See lehnen wir aber dankend ab. Auf die Frage, was denn das Motorrad kosten würde druckst man ein wenig herum und gibt schließlich zu, dies nicht so genau zu wissen. Wir sollten mal so von etwa 1.800 Peso ausgehen. Dies scheint uns zwar ein wenig hochgegriffen zu sein, da wir das Ticket aber sowieso nur mit einer von der Philippinischen National Polizei (PNP) ausgestellten Erlaubnis für den Motorradtransport bekommen, ziehen wir erst einmal ab. Für diese "Clearance to ship/Transport vehicle" ist es aber heute bereits zu spät, weshalb wir das ganze notgedrungen auf den nächsten Tag verschieben, soll die Fähre doch auch erst übermorgen frueh von El Nido ablegen.



    Den weiteren Abend verbringen wir bei einem guten Essen und dem ein oder anderen San Miguel Beer mit unseren Bekannten im Ressort.


    Anregungen und Kritik


    Anregungen und Kritik bzgl. der Reiseerzaehlung "Mit dem Motorrad durch Zentral- und Nord-Palawan sowie zu den Inseln des Calamian Archipels

    Am nächsten Morgen hat sich das Wetter wieder eingetruebt. Dennoch wollen wir, die Zeit optimal nutzend, möglichst vor dem Fruehstueck an den "Long Beach" und ein wenig schwimmen. Noch müde und ob des Wetters etwas lustlos machen wir uns gegen 7.00 Uhr auf den Weg. Knapp 10 Minuten später stehen wir dann an dem "sagenumwobenen" Gestade. Der Strand verlaeuft kerzengerade bis zum Horizont und voellig naturbelassen. Ein Traumstrand sieht sicher anders aus. Nirgends ist eine Menschen Seele zu sehen. Wir sind die Einzigen. Es ist zwar noch früh am Morgen, aber ich vermute, dass das in einigen Stunden nicht viel anders sein wird. Die Brandung ist phänomenal. Aufgrund der Strömung bildet der sandige Untergrund immer wieder tiefe Kuhlen, so daß man unversehens von gerade noch Stehhoehe in tiefe Regionen abgleitet. Für ungeübte Schwimmer ist es nicht ungefährlich hier, zumal auch tagsüber kein "Baywatch Team" vor Ort sein duerfte. Unser Ressort hat einen Liegestuhl und Sonnenschirmverleih aufgebaut.



    Wie wir später noch sehen, gerade mal aus zwei Liegen und einem Schirm bestehend. Nach etwa 15 Minuten in den Wellen erklären wir das Bad für beendet. Es beginnt leicht zu nieseln.


    Nach einer Dusche und dem Packen heute morgen nicht mehr benötigter Gegenstaende geht es ins Restaurant zum Fruehstueck. Da ich das philippinische "Brot" nicht so schätze, entscheide ich mich für "fried rice" und Spiegelei. Eine gute Wahl!


    Obwohl das Nieseln stärker geworden ist, entschließen wir uns eine Stunde später zum Aufbruch. Nach wenigen Kilometern bin ich bereits ziemlich durchnässt. Da wir erst am Anfang unserer Tagesetappe stehen, beschließen wir anzuhalten und uns unterzustellen. In einer offenen Hütte im Hof eines Anwesens finden wir Unterschlupf. Einige Male laesst der Regen kurz nach, um dann von Neuem anzuheben. So vergehen insgesamt etwa 40 Minuten bis wir in einer Regenpause beschließen, weiterzufahren. Die noch immer gute Straße verlaesst nach weiteren 5 Kilometern den Long Beach und fuehrt jetzt über einige kleinere Ausläufer der zentralen Bergkette etwas ins Landesinnere. Infolge des nun richtig starken Regens sind wir gezwungen, ein weiteres mal zu pausieren und uns unterzustellen.



    Eigentlich wäre dies kaum notwendig, sind wir doch schon nass bis auf die Knochen. Aber die Kombination aus Naesse und dem jetzt geradezu als kalt empfundenen Fahrtwind st es, die uns Unterschlupf suchen lässt. Weitere 45 Minuten später haben wir dann aber endgültig genug von dem erzwungenen Stillstand und fahren weiter. Und siehe da, die ersten Aufhellungen, verbunden mit einzelnen Sonnenstrahlen, sind zu erkennen, wenn deren Wirkung auch zunächst gering bleibt. Einige Kilometer weiter hoert die Zementdecke auf und die Strecke geht nahtlos in eine geschotterte, infolge des Wetters jetzt aber schlammige Piste ueber. New Agutaya wird mehr oder weniger unbemerkt passiert. Die rutschige Strecke ist trotz der Pfützen und mancher Schlaglöcher ganz gut zu befahren. In Alimaguan wird unser Orientierungssinn erstmals auf die Probe gestellt. In der Mitte des gar nicht so kleinen Ortes faechert sich die Straße in mehrere gleichwertig dreinschauende Abzweigungen auf. Eigentlich wollen wir nach New Canipo und Binga. Als wir eine Einheimische fragen, machen wir dann wohl den Fehler, nicht die Ortsnamen unserer nächsten Destinationen zu nennen, sondern uns lediglich nach der Hauptstraße zu erkundigen. Man deutet nach Nordosten und wir sinds zufrieden, insbesondere weil nach Ende des Ortes die Straße wieder einen Zementbelag aufweist. So geht es, eine Ebene mit Reisfeldern und einzelnen Farmen durchfahrend, auf ein Bergmassiv zu. Nachdem wir einige kleinere Huegel hinter uns gebracht haben, hoert die Zementdecke auf, und wir stehen urploetzlich vor einer "Wand". Anders kann man den Anblick des "Zwanzigprozenters", der sich vor uns auftut, kaum nennen. Eine schlammige Piste fuehrt kerzengerade mehrere hundert Meter steil den Berg hinauf. Wir halten an und begutachten die auf beiden Seiten von dichtem Primaerdschungel flankierte Strecke. Meinen Berechnungen nach muessten es noch etwa 25 km bis Binga sowie weitere 10 - 15 bis zum von Puerto Princesa nach El Nido führenden Highway sein. Ich frage mich, ob wir das Wagnis wirklich eingehen sollen, uns 40 Kilometer bei schlammigen Pistenverhaeltnissen und extremen Steigungen und Gefaellen durch den Dschungel zu quälen. Stimmung und Kondition sind durch die Naesse und die kraeftezehrenden Kilometer des heutigen Tages am Boden. Aber Umdrehen und nach San Vicente zurückfahren kann auch keine Alternative sein. "Aus Sicherheitsgründen" beschließt die Zauberee, mir den Genuß der Bergfahrt allein zu ueberlassen und die Strecke erstmal zu Fuß in Angriff zu nehmen. Wider Erwarten erweist sich dann aber die Kletterpartie mit der XR 200 als gar nicht so schwierig. Nach knapp 10 Minuten "schwebt" auch die Fee sichtlich ausser Atem oben ein. Gemeinsam geht es auf jetzt weniger steiler Strecke voran. Der Urwald wäre prächtig anzusehen, wenn man seine ganze Aufmerksamkeit nicht der schlammigen Piste widmen muesste. Einige hundert Meter weiter wird es wieder steil, diesmal abwaerts gerichtet. Die Zauberfee argumentiert gerade, ob es für sie nicht besser wäre abzusteigen, als wir zwei einheimische Motorradfahrer sehen, die sich gerade in entgegengesetzter Richtung den Hang heraufquaelen. Da auch deren Beifahrerinnen zu Fuß unterwegs sind, ist der Entschluss meiner Fee schnell gefasst. Allein mache ich mich also die nächsten 300 m im ersten Gang, mehr rutschend als rollend, zu Tal. Kurze Zeit später folgt auch meine Fussgaengerin. Zum Glück entdecken wir in einiger Entfernung zwei Logger, die sich wohl gerade ein paar illegale "boardfeet" zusammenstellen. Wir fragen sie nach dem weiteren Weg und den Straßenverhaeltnissen. Erstaunt aber auch erleichtert sind wir, als wir hoeren, daß die "Straße" bald besser wuerde und dann auch schon der Highway komme. Zuerst bin ich noch skeptisch, man kennt ja die philippInische Genauigkeit, was solche Aussagen anbelangt. Insbesondere wundert mich, daß die Hauptstraße in der Nähe liegen soll, wogegen von den beiden Orten New Canipo und Binga nicht die Rede war. Wir lassen uns also ueberraschen und fahren weiter. Und tatsächlich! Keine zwei Kilometer weiter weicht die Piste einer befestigten Strecke, die wenig später als Zementstrasse in den North Palawan HIghway einmuendet. Also waren wir doch wohl auf der falschen Straße unterwegs, hatte uns auf die Hauptstraße in Richtung Highway geschickt. Wer würde auch schon als Einheimischer auf die Idee kommen, sich auf schlammigen Pisten der Kuestenlinie entlang zu quälen, wenn es eine kürzere und bessere Strecke direkt zum Highway gibt? Eigentlich logisch!


    Die weitere Fahrt in Richtung Taytay, der ehemaligen Hauptstadt Palawans, gestaltet sich bis auf die stürmischen Böen, die ueber das Land fegen, relativ entspannt, vergleicht man sie mit der Mensch und Material fordernden Fahrt durch den Dschungel. Dennoch verzichten wir auf den ca. 20 Kilometer langen Abstecher nach Liminangcong als wir hören, daß der Verlauf der off road Strecke ebenfalls starke Steigungs- und Gefaellstrecken aufweisen soll.


    In Taytay angekommen, fuehrt unser erster Weg in das hoch über dem ehemaligen spanischen Fort gelegene "Casa Rosa". Hier wollen wir uns einmieten und natürlich wieder einmal die vorzügliche Küche des Restaurants probieren. Leider heißt es, was die Zimmer anbelangt, "fully book". Man empfiehlt uns, unser Glück im unweit des Forts gelegenen "Pem's Pension House" zu versuchen. Hier werden wir denn auch fündig und mieten ein kleines Cottage für 700 Peso die Nacht. Die Hütte erinnert im Innern mit ihrem dunklen Holz und den stabilen Einbauten eigentlich mehr an ein kanadisches Blockhaus als an eine Unterkunft in den Tropen. Wie sich später herausstellt, war der Eigentümer von "Pem's" bis vor kurzem auch in der Moebelfertigung aktiv und vertrieb seine Kreationen in einem Ladengeschäft in Puerto Princesa. Die strengen Auflagen in Bezug auf die Verwendung tropischer Hölzer haben diesen Geschaeftszweig aber seit einiger Zeit unrentabel werden lassen, so daß man Produktion und Vertrieb einstellte.


    Es ist frueher Nachmittag und langsam macht sich mein Magen bemerkbar. Da wir nicht gleich wieder die steile Rampe zum "Casa Rosa" hinaufsteigen wollen, beschließen wir, im Restaurant von "Pem's Pension House" zu Mittag zu essen. Die Einrichtung unterscheidet sich auch hier wieder von dem üblichen Einerlei und erinnert eher an ein irisches Pub als an ein einfaches Restaurant irgendwo in der Provinz.



    Das Essen ist gut und groesstenteils in einer Preisspanne zwischen 150 und 250 Peso angesiedelt.


    Den weiteren Nachmittag verbringen wir mit einem Spaziergang zum Fort und an der Hafenmauer entlang in Richtung der pittoresken Pfahlbautensiedlung.



    Danach ist Ausruhen angesagt. Obwohl die heutige Fahrstrecke eher kurz ausfiel, war sie aufgrund des Wetters und der off road EInlagen alles andere als erholsam.


    Am Abend geht es dann ins "Casa Rosa". Der nächtliche Blick auf das Fort und die Stadt sowie die Bucht mit ihren vorgelagerten Inseln ist wie immer phantastisch. Das Essen ist gut, wenn auch nicht ganz so hervorragend, wie wir es in Erinnerung haben. Das Preisniveau für Hauptgerichte liegt zwischen 220 und ca. 350 Peso pro Person. Wie wir erfahren hat der französische Eigentuemer, Thierry, das Lokal vor einiger Zeit an einen amerikanischen Nachfolger abgegeben und dafür das vormals ihm gehörende Ressort auf Flower Island zurueckgekauft. Sollte der leichte Qualitaetsverlust in Bezug auf die Speisen damit in Zusammenhang stehen?


    Anregungen und Kritik bitte in gesondertem Thread einstellen!

    Nach einer erholsamen Nacht und einem saettigenden Fruehstueck beladen wir die XR 200 und checken aus. Der Himmel sieht trüb aus und kuendigt Regenschauer an. Aber es hilft alles nichts. Wir haben Samstag, und ich will unbedingt heute noch in Roxas eine Honda Vertretung aufsuchen, um nach dem Vergaser und der Zuendung unserer Maschine sehen zu lassen. In Deutschland wuerde man wohl Fachwerkstatt dazu sagen, aber soweit will ich hier in der philippinischen Provinz nicht gehen.


    Wie befürchtet, beginnt es bereits an der Ortsgrenze Sabangs zu regnen. Zwar anfaenglich nur leicht, aber in Verbindung mit dem noch immer im mittleren Drehzahlbereich ungesund ruckelnden Motor eine unschoene Kombination. Nach einigen Kilometern wird der Regen stärker, und wir sind gezwungen anzuhalten, wollen wir nicht völlig durchnässt werden. Bei einem Sari Sari Store mit Sitzgelegenheit und Dach halten wir an und warten ab.



    Mitunter lassen die Schauer etwas nach, und es scheint heller zu werden. Die einzelnen Phasen dauern aber immer nur wenige Minuten, und bevor wir uns startklar machen können, beginnt bereits wieder der nächste stärkere Regenguss. So vergehen die Minuten und als es nach etwa einer dreiviertel Stunde tatsächlich besser zu werden scheint, beschließen wir weiter zu fahren. Wir haben noch etwa 120 Kilometer bis Roxas vor uns und nass sind wir sowieso schon. Zudem ist unser Gepäck weitestgehend wasserdicht in entsprechenden Behaeltnissen verpackt, Ergebniss von negativen Erfahrungen, die wir bei unserer letzten Tour machen mussten. Was das Fahren anbelangt, geht es aufgrund der glitschigen Straßen langsamer vorwärts als zuvor. Allerdings habe ich "schalttechnisch" dazugelernt. Das Stottern des Maschine an Steigungen macht sich zwar noch immer bemerkbar, aber der Motor tut sich jetzt leichter als die Tage davor. Die Regenpause war uebrigens nur von kurzer Dauer. Als wir nach fast zwei Stunden bei Salvacion den Highway erreichen, sind wir nass bis auf die Knochen und noch immer regnet es leicht. Es hat bestimmt auch jetzt noch etwa 26 Grad, dennoch frieren wir aufgrund der Nässe und des Fahrtwinds gewaltig. Es ist jetzt etwa 11 Uhr und noch immer liegen 100 km bis Roxas vor uns.


    Fünfzehn Minuten später zeigt sich dann erstmals an diesem Tag die Sonne. Eine weitere Viertelstunde und die Straße ist fast abgetrocknet. Auch uns ist wieder wärmer geworden, wenn auch unsere Kleidung noch feucht ist. Der Highway verläuft jetzt meist direkt am Meer entlang und gibt immer wieder fantastische Ausblicke auf Strände und vorgelagerte Inseln frei.



    Die Strecke weißt anfänglich nur geringe Steigungen auf und wird erst auf den letzten 30 Kilometern hügeliger. Dies sind dann auch die schoensten Abschnitte. Viele Kurven, kurze moderate Steigungen und Gefaelle sowie Buchten mit grün-blau leuchtendem Wasser sind Hoehepunkte, die jedes Motorradfahrer-Herz hoeher schlagen lassen. Gegen 12.45 Uhr erreichen wir schließlich Roxas. Die Honda Vertretung ist schnell gefunden und man willigt ein, unseren Notfall dann auch tatsächlich noch kurzfristig "einzuschieben", wenn auch erst nach dem Mittagessen.



    Also lassen wir die Honda vor Ort und suchen selbst nach etwas Essbarem, was wir dann auch bei einem Vietnamesen finden. Als wir nach einer guten Stunde zurueckkehren, ist die Werkstatt noch immer verwaist. Nach weiteren 30 Minuten kommt der "Meister" dann aber doch zurück und macht sich ans Werk. Meinen Hinweis, daß ich etwas am Vergaser vermute, nimmt er zwar zur Kenntnis, glaubt dann aber bei einem ersten Probelauf, den Fehler in verunreinigtem Benzin gefunden zu haben. Der dem Auspuff entstroemende Verbrennungsgeruch deute ganz darauf hin. Wahrscheinlich sei der von uns zwei Tage zuvor in Napsan in einer Spriteflasche gekaufte Treibstoff "nicht ganz sauber" gewesen. Da mir die Gegenargumente fehlen, wird erst einmal das ganze Benzin aus Tank (waren sowieso nur noch 2 Liter drin) und Vergaser entfernt. Nachdem fünf frische Liter aus der naechsten Caltex Tanke nachgefuellt und der Vergaser einer Grundreinigung unterzogen wurde, erfogt ein erster Testlauf. So richtig gut klingt der Motor aber noch nicht, weshalb nochmals der Vergaser zerlegt wird. Gleichzeitig spendiere ich aus meinen Ersatzteilbestaenden eine neue Zuendkerze. Ein weiterer Probelauf klingt etwas besser, ohne freilich eine wirkliche Aussagekraft zu besitzen. Eine Leerlaufphase entspricht eben nicht dem Fahren unter Last, insbesondere dem Erklimmen laengerer Steigungen. Da sich der "Meister" wachstumsbedingt nicht in der Lage sieht, eine so hochbeinige Maschine zu chauffieren, fällt die Rolle des Testfahrers mir zu. Leider ist es innerhalb des Stadtgebiets von Roxas relativ flach. Die Probefahrt verläuft deshalb ohne eindeutiges Ergebnis. Ich beschleunige die Maschine auf der stadtauswaerts fuehrenden Hauptstraße kurzzeitig auf 70-80 Stundenkilometer. Dann ist aufgrund des innerstädtischen Verkehrs erst einmal Schluß. Die Gasannahme ist gut. Dennoch bin ich skeptisch, was das Fahren unter Last betrifft.


    Obwohl ein ungutes Gefuehl bleibt, muessen wir weiter, wollen wir heute noch den 14 Kilometer langen Long Beach, den längsten Sandstrand der Philippinen, bei San Vicente, erreichen. Wir befestigen den Tankrucksack sowie die Packtaschen, die wir vor der Inspektion des Motorrads abgenommen hatten und fragen nach der Rechnung. Was deren Höhe anbelangt habe ich keine rechte Vorstellung. Immerhin war der "Werkstattmeister" (ein Geselle war übrigens nicht zu sehen) ca. 90 Minuten zu Gange. Wenn ich deutsche Verhaeltnisse zugrunde legen wuerde, kaeme ich sicher auf einen Rechnungsbetrag im Bereich von etwa 85 EUR oder aber 4.350 Peso. Klar wird es hier deutlich billiger sein, denke ich noch, als mir die Rechnung in die Hand gedrückt wird. Zuerst glaube ich noch an einen Schreibfehler. Dann aber höre ich es aus des Meisters Mund hoechstselbst. Hundert philippinische Peso oder knapp 2 EUR will man haben fuer ca. 1,5 Stunden Arbeit. Ich staune nicht schlecht und gebe dem Meister ein fettes Trinkgeld in gleicher Höhe. Vielleicht haette ich es nicht gemacht, wenn ich das Ergebnis der Bemühungen des Honda Fachpersonals zu diesem Zeitpunkt bereits gekannt haette.


    Die Straße von Roxas in Richtung Taytay beginnt einige Kilometer ausserhalb der Stadt leicht anzusteigen. Insgesamt könnte man die Strecke bis zur etwa 20 Kilometer entfernten Abzweigung in Richtung San Vicente als "hügelig" bezeichnen. Und was soll ich sagen? Der geneigte Leser wird es wahrscheinlich schon erahnen. Das Fahrverhalten der XR 200 ist mehr oder weniger unveraendert. Sobald es bergan geht und Beschleunigen im mittleren Drehzahlbereich gefordert ist, ruckelt und stottert es gewaltig. Ist diese Phase aber erst einmal überwunden, dann geht es so leidlich dahin. Ich finde mich also notgedrungen mit der Situation ab und biege vom National Highway nach links, in Richtung Westkueste ab. Die Straße ist neu, ziemlich breit und scheint unter Berücksichtigung des momentanen Verkehrsaufkommens völlig ueberdimensioniert. Aber das liegt wohl daran, daß San Vicente mit seinem Long Beach seit Jahren bereits unter den Tourismusplanern als das zweite Boracay gehandelt wird. Offensichtlich versucht man mit dem Straßenausbau diesem Ziel wieder ein Stück näher zu kommen. Die Strecke gestaltet sich im weiteren Verlauf ziemlich gebirgig und kurvenreich. An einigen Stellen wird noch gebaut. Die ueblichen Erdverwerfungen machen einzelne Abschnitte schwierig, insbesondere wenn es steil bergab geht und das Gewicht von Gepaeck und Personen die Fuhre zu Tal schiebt. Die letzten ca. 4 Kilometer vor San Vicente sind dann wieder "rough", also ohne festen Belag, was mir aber fast lieber ist als die Unberechenbarkeit der von Baumaschinen und Trucks hervorgerufenen "Verwehungen".


    San Vicente präsentiert sich als kleiner Kuestenort ohne spektakuläre landschaftliche Hoehepunkte. Allein der kleine Hafen mit seinen zahlreich in den Wellen schaukelnden Booten sticht ein wenig hervor, vermittelt er doch beinahe ein wenig mediterranen Charme. Vom berühmten Long Beach ist weit und breit nichts zu sehen. Auf Nachfrage bzgl. einer Unterkunft schickt man uns zu einer wenig attraktiven, in Hafennaehe gelegenen Bleibe. Da wir uns eigentlich auf den als "endlos" beschriebenen Sandstrand gefreut hatten, fahren wir zunaechst weiter durch den Ort. Da, an einer Kreuzung sehe ich plötzlich eine Hinweistafel, die auf den "Long Beach" verweist. Ueberrascht sind wir, daß der Strand nicht im Ortsbereich von San Vicente, sondern erst ca. 4 Kilometer ausserhalb beginnen soll. Die Straße verlaeuft in nördlicher Richtung aus dem Stadtgebiet heraus und geht nach ca. einem Kilometer in eine Piste ueber. Abschnittsweise ist man dabei, die Strecke zu zementieren. Nach etwa 4 Kilometern weicht die Trasse schließlich einer schnurgerade verlaufenden, gut zu befahrenden Zementstraße. Diese zieht sich die folgenden etwa 10 Kilometer in einem Abstand von 200 m parallel zur Kuestenlinie dahin. Das Meer ist nur zu erahnen, da vom Strand zur Straße alles dicht mit Kokospalmen bewachsen ist. Die offensichtlich in einer Größe von 6-8 ha parzellierten Grundstücke sind alle eingezaeunt. Ab und an sind einfache Behausungen von Verwaltern zu sehen. Das Meer ist ueber Stichstrassen, die in Abstaenden von ca. 300-400 m zwischen den einzelnen Grundstücken verlaufen, zu erreichen. Offensichtlich haben sich Investoren reicher Clans des Landes hier bereits ihre "claims" gesichert, um dabei zu sein, wenn es dann mit den Touristen so richtig los geht. Momentan ist das aber bei weitem noch nicht der Fall.


    Auf der ganzen Strecke sehen wir gerade mal ein einfaches Pension House, eine exklusive Clubanlage und zwei Hinweistafeln auf Resorts, deren Lage uns aber zunächst verborgen bleibt. Auf Nachfrage erklaert man uns schließlich den Weg zum "JuRiSu", der laut Aussage preiswerteren der beiden Unterkünfte. Dieses liegt gerade mal 100 m von der betreffenden Werbetafel entfernt, ist aber von der Straße aus nicht zu sehen. Warum man keinen Hinweispfeil auf das betreffende Schild gemalt hat, werden wir später den Resort-Manager fragen, aber keine schlüssige Antwort erhalten. Vor Ort zeigt man uns die Cottages und die zum gleichen Preis erhaeltlichen Bungalows. Beide sind identisch ausgestattet (Aircon, Satelliten TV) und sollen inklusive Fruehstueck 1.800 Peso kosten. Nach"harten" Verhandlungen gelingt es der Fee, den Preis auf 1.700 Peso "herunterzuzaubern". Wir entscheiden uns für die in Stein gemauerte Bungalow Variante, was sich nachträglich als Fehler erweist. Die aus landestypischen Materialien bestehenden Cottages wären sicher kuehler gewesen. So muessen wir erstmals seit langer Zeit mal wieder künstlich herabgekuehlte Luft atmen, was normalerweise überhaupt nicht unsere Sache ist.



    Das dem Resort angegliederte Restaurant erweist sich als gut und nicht ueberteuert. Fuer ca. 700 Peso erhalten wir ein gutes Abendessen für zwei Personen inkl. zwei Bier und einen Fruchtsaft


    Anregungen und Kritik bitte in gesondertem Thread!