Hello Dumaguete
Mitte Juni
kontaktierte mich ein Mitglied dieses Forums über eine private
Nachricht und fragte mich nach einem Treffen in Dumaguete. Nach
mehreren erfreulichen Chats beschlossen meine Frau und ich, eine
Woche in Dumaguete zu verbringen und uns mit dem Forenmitglied zu
treffen. Vorab reservierte ich ein Zimmer im „GoHotel“ Dumaguete,
weil es direkt neben der Robinson Mall situiert war, um eine
Nahversorgung zu gewährleisten.
Die Fahrt nach
Dumaguete erfolgte mit dem Ceres Liner, ein Unterfangen, das vom
Sitzfleisch sehr viel abverlangt. Leider werden aus irgendeinem Grund
die Fahrpläne täglich neu ausgewürfelt, so dass wir eine halbe
Stunde später als geplant abfuhren. Die Reise dauert fast fünf
Stunden (10:45 bis etwa 15:35), es gab zwei kurze Pausen an den
Busbahnhöfen in Guihulngan und Bais. Der Bus fährt von Canlaon City
über Tagbino und die kurvenreiche Strecke nach Osten bis Valhermoso
und biegt dort nach Süden auf den Western Nautical Highway ab.
Nach der Ankunft in
Dumaguete fuhren wir mit dem Tricycle zum GoHotel, wo wir ein eher
kleines Zimmer bezogen. Die Tricycles in Dumaguete mehr für den
Personentransport gebaut und weisen eine kleinere Ladefläche als
jene in Canlaon, die für (westlich gewachsene) Passagiere relativ
wenig Platz bieten, dafür aber eine große Ladefläche zur Verfügung
stellen.
Das GoHotel sieht
nett und gepflegt aus, leider war es das aber auch schon mit den
Vorzügen. Es gibt nur einen Klapptisch mit einen Hinweis, diesen nur
für Notebooks zur verwenden und einen Sessel. Der Kleiderschrank
bestand aus einer Art Wäschespinne an der Wand mit fünf Stäben zum
Aufhängen von Kleidungsstücken. Der Rest des Zimmers wurde vom
Doppelbett in Anspruch genommen. Sogar ein Safe war vorhanden,
unglücklicherweise nur am Nachtkästchen befestigt, letzteres war
nirgends montiert. Zum Diebstahl des Safes (oder besser „Unsafes“)
bräuchte man nur das gesamte Nachtkästchen mitzunehmen. Das Bad war
schön und in gutem Zustand. Pro Tag und Person bekommt man vom Hotel
eine 0,33l-Flasche Wasser zur Verfügung gestellt, sofern der
Zimmerservice nicht darauf vergisst. Das WLAN ist leider etwas
unterirdisch und fällt oft aus. Die Klimaanlage bläst direkt auf
das Bett, was nicht unbedingt die Lebensqualität fördert. Für
Stromausfälle ist ein Generator vorhanden, der auch funktioniert. Es
gibt kein Frühstück und keine Möglichkeit, Wasser in einem Shop
oder bei einem Automaten zu kaufen oder aus einem Wasserspender zu
ziehen, man kann höchstens die Rezeption anbetteln. Die Mall ist von
10:00 bis 21:00 geöffnet, Morgenmenschen haben eine etwas harte Zeit
bis zu einem Frühstück in einem der Cafes. Um 10:00 wird die
philippinische Hymne abgespielt, alle stehen stramm und erst danach
werden die Kunden bedient.
Unsere neuen Freunde
in Dumaguete holten uns mit ihrem Wagen ab und brachten uns ins „Why
Not“, einem Multifunktionsbetrieb (siehe Bild) an der Promenade,
der auch westliche Speisen und Gerichte anbietet. Ich genoss nach
über zwei Monaten wieder einmal eine gute Salami mit Brot und
Apfelmost. Gute Gespräche und vielversprechende Planungen für die
nächsten Tage ließen meine Stimmung steigen. Meine Frau freundete
sich schnell mit der Frau des Forenmitglieds an und so waren die
nächsten Tage absolut erfreulich.
Why Not
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Die lang vermisste Salami
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Wir besuchten in den
nächsten Tage mehrere Restaurants und Geschäfte, die Brot, Käse
und Wurstwaren in passabler bis sehr guter Qualität anboten. So
gesehen ist Dumaguete ein besserer Platz zum Leben als Canlaon.
Am 14. August fand
der sonntägliche Bauernmarkt in Valencia statt, einem etwas höher
gelegenen Ort etwa 10km westlich von Dumaguete. Ein beeindruckender,
schöner Platz mit viel Angebot an Lebensmitteln aller Art.
Anschließend besuchten wir das Haus unserer Freunde, das etwas
abgelegen im Grünen von einem deutschen Baumeister errichtet wurde
und einen absolut westlichen Standard aufweist. Am Nachmittag ergab
sich die Gelegenheit, eine nahegelegene Baustelle dieses Baumeisters
aufzusuchen und ein fast fertiges Haus sowie einen Rohbau zu
inspizieren. Beide Bauten überzeugten durch ihre Qualität mit
dickeren Säulen und Hohlziegeln, außerdem war es im fertigen Haus
angenehm kühl, ohne dass eine Klimaanlage in Betrieb war. Das
fertige Haus hätte ich ohne Bedenken gekauft, aber die Lage ist
nicht optimal, da es weit entfernt von allen Einkaufsmöglichkeiten
gelegen ist. Ohne Auto ist man dort etwas hilflos.
Der Bauernmarkt in Valencia
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Am 16. August war
Erholung und Entspannung angesagt, wir besuchten das „White
Chocolate Hills Resort“ in Zamboanguita. Die Anlage besteht unter
anderem aus einem Swimmingpool mit einer Überdachung in der Mitte,
auf der Solarpanele montiert sind. Eine gute Idee, Schattenspender
und Energieversorgung zu kombinieren. Es gibt noch ein Restaurant und
einen Strandbereich.
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Die nächsten Tage
verbrachten wir mit unseren Freunden, die uns mit ihrem Auto
herumkutschierten und uns Dumaguete näherbrachten. Nachmittags konnten
wir die Ruhe im Garten ihres Hauses genießen. Leider rückte unsere
Abreise immer näher und wir mussten uns schweren Herzens am
Donnerstag von ihnen verabschieden, da wir am 19. August nach Manila
fliegen wollten, wo wir zur Geburtstagsfeier eines österreichischen
Freundes erwartet wurden.