Beiträge von Bagoong

    Schau Dir mal die wirtschaftlichen Daten, Wachstumsraten etc. etc. der Philippinen

    Bei 3% Bevölkerungswachstum pro Jahr gibt es, auch ohne jeden Fortschritt, 3% Wirtschaftswachstum pro Jahr. Die Philippinen unterscheiden sich von anderen Ländern in Südostasien ja gerade dadurch, dass sich auf den Philippinen nur sehr wenig an der wirtschaftlichen Situation des Grossteils der Bevölkerung verbessert hat. Die Philippinen hinken da hinterher. Daran ändert auch das in den letzten paar Jahren bessere Wachstum nichts.

    Sie können aber nur sehr schwer verlieren und das ist das wichtigste, was man lehren sollte!

    Besser kann man es nicht ausdrücken! Abgesehen davon, dass das Niveau in den "competitions" niedrig ist, beziehen sie sich oft auf völlig irrelevante Themen. Die o. g. Kostüm-Bettbewerbe sind ein gutes Beispiel. Arme Eltern hauen dann unsinnig Geld raus, für irgendwelche Kostüme für schulische Anlässe. Die ganzen im Grunde bedeutungslosen Wettbewerbe können auch einem an sich tristen und perspektivlosen Dasein etwas künstlichen Glanz verleihen. Sozusagen Opium fürs Volk.

    Vielleicht sind Wettbewerbe auf den Philippinen auch ein Ausdruck eines Wunsches nach Individualität in einer Gesellschaft, in der man sonst zu sehr viel Konformität gezwungen wird und eng aufeinander leben muss. Auch das würde zumindest zum Teil erklären, warum aus dieser Art von "Wettbewerbsorientierung" nichts wirklich produktives entsteht.

    hi flor und visaya , das schule als zwang angesehen wird kann ich nicht bestätigen auch in ärmeren kreisen sind die kinder froh wenn sie zur schule gehen können , soweit das ihre eltern finanzieren können

    Ich habe auch den Eindruck, dass den Kindern die Schule überwiegend Spass macht, zumindest bis Elementary. Und dass auch von den Lehrern der Spass mehr in den Vordergrund gestellt wird, in den ersten Klassen. Mit der Pubertät, mit der schlechten Qualität der öffentlichen Schulen und der Armut und Perspektivlosigkeit kommen dann halt Faktoren ins Spiel, die den Schulbesuch unattraktiv mache


    Carabao

    Das ist schon richtig, dass in den Schulen nach dem Lehrplan vorgegangen wird. Ich habe mir das mal genauer angeschaut, Preschool, Kinder, Elementary 1 und Elementary 2. Die halten sich schon an den Plan und die entsprechenen Bücher. Aber oft werden den Schültern die Antworten vorgegeben, es wird auswendig gelernt, ohne dass das Kind die Aufgabe eigentlich verstanden hat. Bei den Examen wird für die Leseschwachen der Text vorgelesen und teilweise werden die Antworten bei den Tests von der Lehrerin einfach vorgegeben. Wenn man das Kind dann zu Hause fragt und z. B. das Examen noch mal durchgeht, stellt man fest, es kann es nicht, obwohl es beim Test das richtige in die Examensblätter eingetragen hat. In den Zeugnissen stehen dann einfach Phantasienoten drin. Kannst ja mal schauen, an wie vielen Tagen im Quartal das Kind gefehlt hat. Im Zeugnis steht meist was ganz anderes (meistens viel weniger Fehltage). Es ist eben wie meistens auf den Phils: Es zählt der Schein.

    Koennte das auch ein Grund fuer Ruecksichtslosigkeit sein? Bessere Chancen beim anderen Geschlecht?

    Diese Filipinos sind clever! Mache ich inzwischen genauso. Obwohl ich von meiner Natur her ein Herz aus Gold habe. Damit komme ich aber zu nichts. Daher behandle ich die Frauen, von denen ich was will, so schlecht, wie ich nicht mal meinen Hund behandeln würde. Es funktioniert perfekt. Fällt mir aber nicht leicht. Seufz.

    inexile

    Der Effekt des Winters erklärt viel. Die Philippinen haben keinen Winter, aber immer wieder Naturkatastrophen. Fürs Aufräumen danach braucht man auch die Gemeinschaft. Taifune schädigen am häufigsten den Norden von Luzon und den Osten der Visayas. In manchen Reisanbauregionen, z. B. Cordilleras, erfordert allein schon die Aufrechterhaltung und Bewirtschaftung der Reisfelder das Zusammenwirken der Gemeinschaft. Man könnte sich ja mal anschauen, ob in den genannten Regionen etwas anders ist. Also ob die dort "rücksichtsvoller" oder kooperativer sind.


    Singapur ist ein sehr interessantes Beispiel. Ein Unterschied zu den Philippinen ist, dass über 70% der Bürger ethnische Chinesen sind. Und nicht mal 15% Malaien. Manche sagen übrigens, China habe sich vor 30 Jahren Singapur als Modell genommen um voranzukommen. Da ist was dran, finde ich.

    Padawan

    Gesichtsverlust, oder Angst vor Gesichtsverlust, ist nur ein Mangel an Kommunikationsfähigkeit und ein Mangel an Frustrationsfähigkeit? Es ist also "eigentlich" keine wirkliche Angst vor Gesichtsverlust?


    Wäre das so, dann müsste der Filipino eigentlich wieder im Lot sein, wenn es ihm gelungen ist, zu kommunizieren, was er rüberbringen wollte. Und wenn es ihm gelungen ist, alle seine Frustration abzubauen. Und dann müssten Filipinos, die wirklich stark in der Kommunikation sind und die Frustrationen wegstecken wie nichts, weniger Empfindlichkeit haben, gegenüber Gesichtsverlust und Scham. Dergleichen habe ich nicht beobachtet. Vielleicht ist das hypothetische Konstrukt "Angst vor Gesichtsverlust" doch ganz nützlich.


    Padawan, du kannst ja mal ein Experiment machen, mit deinen Teamleadern und Managern, die "das" (Kritik, "etwas vor den Bug geknallt bekommen") aushalten. Ein Experiment, das deine Hypothese überprüft. Und schauen, ob die wirklich unempfindlich sind, gegen "Gesichtsverlust". Zum Beispiel, indem du ihnen etwas leicht Beschämendes, leicht Ehrverletzendes sagst. Etwas, das man in Westeuropa mit einem Schulterzucken quittieren würde.


    Nun ja. Wie leicht zu erkennen ist, behalte ich das Konstrukt "Gesichtsverlust" vorerst noch. Als ein sehr nützliches Konstrukt, um sich die philippinische Kultur zu erklären. Und mit den Filipinos klarzukommen. Ich bin nicht überzeugt, dass das Konstrukt "Mangel an Kommunikationsfähigkeit und Mangel an Frustrationsfähigkeit" ein gleichwertiger Ersatz ist.

    Rücksicht und verantwortungsvolles Verhalten hat auch viel damit zu tun, wie entwickelt eine Zivilgesellschaft ist. Wie "bürgerlich" eine Gesellschaft ist. Historisch gesehen, war die philippinische Gesellschaft über Jahrhunderte eine Art Ständegesellschaft. Z. B. war es lange so: Ganz oben die in Spanien geborenen Spanier, dann die auf den Philippinen geborenen Spanier, dann die Mestizen, dann Chinesen. Und ganz unten die "philippinischen" Filipinos.


    Die Oberschicht ist auch heute anders, als die Oberschicht, sagen wir mal in westeuropäischen Ländern. Sie schauen mehr auf "das Volk" herab und beuten es mehr aus. Jeder nimmt sich, was er kriegen kann. Und das zieht sich dann halt auch nach unten durch.


    Die Philippinen haben nicht gerade Fair Play erfunden. Es gilt als o.k., zu tricksen und übers Ohr zu hauen. Selber Schuld, wenn der sich übers Ohr hauen lässt, heisst es. Sogar innerhalb der Famile. Das ist kein guter Nährboden für "Rücksicht". Was immer man auch unter diesem Wort verstehen mag.


    Ich finde die Filipinos sind sehr höflich. Der Konsens ist ihnen wichtig, zumindest oberflächlicher Konsens. Und die Geselligkeit. Aber im Mitdenken, im sich in den anderen und eine andere Perspektive einfühlen, auf kurzfristige eigene Vorteile verzichten zugungsten eines grossen Ganzen ausserhalb der Familie, darin sind die Filipinos nicht gerade Weltmeister. Das wären aber Voraussetzungen, für rücksichtsvolles Verhalten.


    Wenn man mich fragen würde, in welchen Ländern Rücksichtnahme besonders gepflegt wird, würden mir da spontan die Schweiz einfallen oder Schweden. Das sind reiche Länder. Die Philippinen sind ein armes Land. Jetzt kann man sich die Henne oder Ei Frage stellen. Wie auch immer: In einer rücksichtsvollen Umgebung kann man sicher produktiver sein.

    Ein Freund von mir lebt seit ca. 3 Jahren in Alabang. Berufstätig. Frau ist Filipina, arbeitet nicht. 3 Bedroom Appartment, ruhige Lage, gemietet. 2 schulpflichtige Kinder in der Privatschule. Ganze Familie privat krankenversichert. Er sagt, er braucht etwas mehr, als er in Deutschland in einer Stadt mittlerer Grösse gebraucht hat. Bei etwa gleichem Lebensstil. Krankenversicherung und Schule machen für alle allerdings über 1000 Euro pro Monat.

    The man


    Die halten dir hier Reifchen hin, durch die du durch springst, indem du ihnen den Erkläronkel und Info-Kurier machst. Bis du ermüdet bist und der thread gekillt ist. 2 der bewährten Standardmethoden dazu:

    -Generalisierung kritisieren

    -Diskriminierung und Vorurteile unterstellen

    Manchmal frage ich mich, ob die Philippinen mehr als andere Länder Ausländer anziehen, die besonders schnell getriggert sind. Das Land ist vielleicht geeignet, bei vielen Ausländern eine Leerstelle auszufüllen, die man sich nicht gerne anschaut.

    Zwei Theorien oder Hypothesen, die zur Erklärung der beobachteten Phänomene beitragen können:


    1. Theorie der "in-group" und "out-group" Effekte

    Im Westen gibt es eine "in-group", zu der die ganze Bevölkerung des Staates gehört. Auf den Philippinen ist die "in-group" der Clan, die Familie.


    2. Theorie von "Schuldgesellschaften" versus "Schamgesellschaften"

    Der Westen, das sind hauptsächlich Schuldgesellschaften. Die Philippinen sind eher eine Schamgesellschaft. In Schuldgesellschaften lernt man eher Verantwortung. Und fühlt sich schuldig, auch wenn niemand die Schandtat sieht. In Schamgesellschaften macht man was man will, wenn es niemand sieht.

    Für alle die sich aus welchen Gründen auch immer für meine Unterhose interessieren: Grosse Scheine in kleines Plastiktütchen. Mit Einzenähten in die Unterhose einnähen. Lässt sich einfach auftrennen und neu einnnähen. Perfekt an Tagen unterwegs mit erhöhtem Diebstahlrisiko. Alles hygienisch! Hat sich bei einem Überfall in Südamerika bewährt. Die Juwelen in der Unterhose blieben unangetastet. Die bösen Buben filzten Hose und Tasche, fanden aber nur kleines Geld. Hat bestimmt nicht gereicht, um alle Kinderchen satt zu machen. Seufz. Das Leben ist hart. Für alle die ein Versteck in den Schuhen ins Auge fassen: Die wurden mir bei einem Überfall schon mal abgenommen vor vielen Jahren.