ALBACHING -
Eine entsetzliche Bluttat
erschüttert die kleine Gemeinde Albaching (1575 Einwohner) bei
Rosenheim. Alle kannten die fröhliche Philippinin Razel, die vor zehn
Jahren auf den Bauernhof zu Ludwig B. gezogen war. Der Lkw-Fahrer und
die damals 27-Jährige heirateten, sie brachte eine Tochter mit in die
Ehe. Gemeinsam bekamen sie zwei weitere Kinder, die Tochter ist neun,
der Sohn drei Jahre alt. Jetzt sitzt der Vater wegen Mordes in
Untersuchungshaft. Er hat gestanden, seine Frau getötet zu haben.
Am Freitag, gegen 13 Uhr, fällt einer Polizeistreife an der Freisinger Landstraße
in Unterföhring ein Auto am Straßenrand auf. Die Polizisten stoppen,
kontrollieren den Fahrer. Der Mann ist völlig aufgelöst: „Ich habe meine
Frau umgebracht“, stammelt er.
Es stimmt, was er sagt. Als Polizisten
wenig später im rund 50 Kilometer entfernten Bauernhof in Albaching
nachsehen, wo die Familie wohnte, liegt dort Razel B. Sie ist tot.
Das Paar hatte sich im Urlaub auf den
Philippinen kennen gelernt. Da war er bereits zwei Mal geschieden. In
den letzten Jahren zog sich der Mann immer mehr aus dem Dorfleben
zurück. Er galt als jähzornig und eifersüchtig. Die 31 Jahre jüngere
Razel suchte offenbar neue Kontakte. In einem Forum im Internet schrieb
sie, sie suche „Dating, feste Beziehung, Freundschaft.“
Woran Razel starb, soll die Obduktion
klären. Um die drei Kinder kümmern sich zunächst Nachbarn und ein Notfallseelsorger. Nina Job