Original von Carabao
Viele Expats hier im Forum haben schlechte Erfahrungen mit Philippinischen Nachbarn geschildert. Selbst wenn einige Expats die Nachbarn hin und wieder bei Notfaellen mit Geld unterstuetzen, so klingt dies jedoch oft nach "laestiger Pflichterfuellung".
Ich moechte hier einmal einen anderen Denkansatz leisten, denn Unterstuetzung der oertlichen Barangay kann auch Spass bringen! Ich empfand es als schoen zu sehen, dass man mit relativ ueberschaubaren Mitteln hunderten von Menschen Freude bereiten kann.
Gestern hatte unsere Kleinbarangay Fiesta. Ich entschloss mich dazu quasi neben dem lokalen Mayor als Zweitsponsor fuer die Gemeinde aufzutreten. Und ich habe es nicht bereut!
Ich liess durch meine Nachbarn 2 Schweine im Gesamtgewicht von etwa 150 kg organisieren. Dazu einen Sack Reis, etliche Packungen Pancit (Nudeln), Gemuese, Gewuerze und Getraenke (Orangensaftkonzentrat und Tuba).
Dazu gab es etwa 30 kg. Suessigkeiten, welche in gut 200 Einheiten verpackt wurden.
Und damit ging es dann auch los:
Fuer 15 Uhr hatten wir die Suessigkeitenverteilung angekuendigt. Schon ab Mittag standen viele Kinder vor unserem Eingang. Als es dann losging und wir das Tor oeffneten standen weit mehr Kinder als erwartet vor dem Eingang. Offensichtlich hatte sich unser Vorhaben auch in Nachbarbarangayen herumgesprochen.
Die Kinder draengten an den Tisch, wo die Suessigkeitentueten verteilt wurden. Der Andrang war so gross, dass wir mehrfach die Verteilung unterbrechen mussten, weil ich befuerchtete, dass kleinere Kinder von den hinten draengelnden erdrueckt werden koennten.
Nachdem alle Tueten verteilt waren standen immer noch einige Dutzend Kinder vor dem Tisch und hatten keine abbekommen :(. Naechstes Mal muessen wir also noch weit mehr Tueten vorbereiten.
Danach wurde das Lechonessen eroeffnet. Damit auch alle Besucher etwas abbekommen, wurde nur eines der Schweine gegrillt. Der Rest wurde gekocht, zu Barbeque verarbeitet, es wurde zu Suppe und diversen anderen Speisen verarbeitet.
Die lokale Essenausgabe fand am Eingang unseres Grundstuecks statt. Wir selber assen mit unseren eingeladenen Gaesten am Haus.
Waehrend der Feier kamen einige Maedels aus der Barangay und baten um eine Spende fuer die Disco. Auf meine Nachfrage teilte man mir mit, dass der Mayor tags zuvor 6000 Peso fuer das Basketballturnier gespendet hatte. Ich sagte dann die 3500 Peso fuer die gesamten Kosten der Disco zu. Mir war es wichtig, keinesfalls mehr zu spenden als der Mayor.
Die Maedels luden mich und meine Freundin als Gast zur Disco ein.
Eigentlich wollten wir dort nicht hingehen, aber unsere Nachbarn erklaerten uns, dass man dort den Dank der Barangay zum Ausdruck bringen wollte.
So war es dann auch. Wir fuhren den einen Km mit dem Wagen dorthin. Man hatte uns einen Parkplatz und einen Tisch reserviert. Schon bei unserem Eintreffen wurde die Disco gestoppt und unser Eintreffen per Lautsprecher angekuendigt.
Meine Freundin und ich sollten den ersten Tanz alleine durchfuehren.
Danach wurde von mir erwartet, eine kurze Ansprache an die Barangay zu halten. Ich erwaehnte, wie wohl ich mich dort fuehle, wie freundlich ich die Leute in der Barangay finde, bedankte mich fuer die Einladung und wuenschte allen eine schoene Fiesta.
Jeder weitere beginnende Tanz von mir und meiner Freundin wurde mit Applaus begleitet.
Nach etwa 2 Stunden fuhren wir dann wieder nach Hause.
Die Gesamtaufwendungen von etwa 500 Euro empfand ich als "gut investiert". Sie trugen dazu bei, dass Hunderte meiner Nachbarn und wir selber einen schoenen TAG verlebten. Und auch das eigene Ansehen in der Nachbarschaft wird darunter sicherlich nicht gelitten haben.
Somit ist das Sponsorn von oertlichen Fiestas mein Verhaltenstip fuer angehende Expats.
LG Carabao