Cabilao Tauchunfall?

  • Hallo Gemeinde,
    oft entstehen Geruechte, die, wenn man nachfragt, einigen Wahrheitsgehalt enthalten.


    Mir ist zu Ohren gekommen, dass eine Franzoesin vor ungefaehr 3 Wochen in Cabilao nach einem Tauchgang verstorben sein soll. Nach Anfrage der beteiligten Tauchbasis gab es 2 sehr merkwuerdige Darstellungen, die seeeehr voneinander abweichten.


    Meine Frage ist nun als interressierter,selbst aktiver Tauchlehrer mit eigener Tauchbasis: kann mir jemand detailierte Fakten mitteilen? Ist nicht als Sensationshascherei gedacht sondern soll mir als Info und zur Sicherheit der eigenen Gaeste dienen.


    2. Frage: sind die Aussies immer noch vor Cabilao auf Oelsuche und/oder sind sie schon fuendig geworden?


    Tropische Gruesse von Siquijor

  • Der Tauchunfall ist bei Sea Explorers Cabilao passiert und die haben auch eine Stellungnahme auf ihrer Homepage, wurde mir gesagt. Ich habe mal kurz durchgeklickt aber nichts gefunden, vielleicht kann mal jemand den Link nachreichen.


    Zu 2. Die suchen noch, ein paar Infos möglicherweise hier:
    http://www.sos.com.ph/news_and_events_pen.asp


    Viele Grüsse
    Steffen

  • Werte Forumgemeinde,
    normalerweise schreibe ich keine Beitraege, hier also mal eine Ausnahme, um allfaelligen Geruechten gleich entgegen zu wirken. Ja, es gab auf Cabilao / Sea Explorers einen Vorfall mit toedlichem Ausgang. Die Todesursache, wie unten aufgefuehrt, war ein Herzinkfarkt unter Wasser und demzufolge nicht taucherisch bedingt. Unten unser Statement auf Englisch, das wir auf Anfrage an alle direkt interessierten und echt betroffenen Personen / Tauchbasen mitgeteilt haben.


    Offenbar hat also Scubaholly nicht bei mir direkt angefragt, sonst haette er zumindest von mir keine "2 sehr merkwuerdigen darstellungen, die seehr voneinander abweichten" erhalten.


    Es war und ist uns ein Anliegen, dass keine Geruechte auftreten und wir moechten die Forumgemeinde auch wissen lassen, dass auch von Seiten der Familie der Verunfallten keinerlei Vowuerfe an uns gemacht werden, im Gegenteil. Gerne kann die Korrespondenz bei uns im Buero eingesehen werden.


    Liebe Gruesse,


    Martin


    Dear Friends,


    As you might know, on July 25, 2007 we had a tragic incident which caused the death of a diver while diving in Cabilao Island.


    It's the first time in our history to have an incident like this. We are putting our outmost attention in clarifying the circumstances of this incident.


    Flor & Martin Nussbaumer went with the dependent to Cabilao to facilitate all the necessary arrangements of her repatriation.


    In addition to that, an autopsy had been done by Dr Rene Cam, NBI Doctor Visayas Area. The findings of the initial examination had been confirmed by this independent autopsy. The cause of death was found as myocardial infraction (heart attack) while under water. A copy of the autopsy can be seen in our office.


    Although a CPR and other first aid measures had been done immediately,unfortunately, there was no chance to save the life of our guest.


    We hope this information terminates all speculations about the circumstances of this tragic incident. For more informations, please do not hesitate to contact Martin Nussbaumer. Rest assured that we do care outmost for our divers and the highest possible security standards are taken UP.


    Warmest regards,


    Martin, Chris, Rolf & the entire Team
    Sea Explorers Philippines

  • Hmmm ....


    Ein Herzinfarkt unter Wasser, das erklärt natürlich einiges.


    Eine Frage hätt ich aber noch: hat denn der Taucher keine medizinische Untersuchung gemacht?


    Oder anders gefragt, kann so etwas jedem passieren, auch wenn man den medizinischen Test bestanden hat? Ist es eine Frage der Konstitution, des Alters oder was auch immer?


    Mein herzliches Beileid an die Angehörigen.

  • Zitat

    Oder anders gefragt, kann so etwas jedem passieren, auch wenn man den medizinischen Test bestanden hat? Ist es eine Frage der Konstitution, des Alters oder was auch immer?


    Anderes Beislpiel. Ich wollte einen Alpenrundflug mit einer 1-motorigen machen. Der Pilot fand 100erte von Gruenden, warum er nicht starten wollte. Am naechsten TAG rief mich seine Lebensgefaehrtin an, er hat in der Nacht einen Schlaganfall erlitten.Die aerztliche Untersuchung auf Flutauglichkeit hatte er 2 Wochen vorher.Beantwortet das Deine Frage?

    SKYPE bekommt Ihr per PN

  • Liebe Forumgemeinde
    @ osiris, danke fuer das posting. Nun, ich bin selber kein Arzt, kann also da nicht kompetent genug Aussagen machen in bezug auf Einfluss- Faktoren und so weiter.
    Wir haben mit den Angehoerigen gesprochen und die Verunfallte wurde vor gut einem Jahr aerztlich untersucht und es wurde dabei nichts festgestellt, was gegen das ausueben des Tauchsportes gesprochen haette. Der Autopsy-Bericht enthaelt allerdings Hinweise, dass die Leistungsfaehigkeit des Herzes stark beeintraechtigt war.


    Wie erwaehnt, falls Fragen sind, bitte an mich wenden, gerne auch per PN.


    Liebe Gruesse


    Martin

  • Zu einer ordentlichen tauchärztlichen Untersuchung gehört auch der Belastungstest auf dem Ergometer. Gerade im Grenzbereich der Leistungsfähigkeit lässt sich eine beginnende Herzschwäche sehr gut erkennen (S-T-Senkung).


    Ebenfalls untersucht wird hierbei, ob evtl. ein offenes foramen ovale (offener rechts-links-shunt) besteht.


    Jetzt mal Hand auf's Herz: Wer von den Tauchern wurde bereits derart untersucht?


    Eben. Und genau deshalb gibt's auch sowas wie Herzinfarkt unter Wasser.


    diver101

  • Hallo Diver101
    deiner Aussage muss ich wiedersprechen.
    Mein Freund ist 2 Tage nach Belastungs EKG und Congonitest an einem Herzstillstand beim Sport gestorben. Dies obwohl er als 100% gesund und leistungsfähig aus der untersuchung ging und dies mit 40 Jahren.
    Also die beste Untersuchung kann solche Fälle nicht verhindern sondern nur eine Vorerkrankung ev. erkennen.


    Darum einen solchen Todesfall auf fehlende Untersuchung zu schieben ist etwas gar blauäugig


    LG hanjo

  • Badauerliche Unglücksfälle lassen sich wohl nie völlig ausschliessen, ich habe auf den Philippinen 110 Tauchgänge gemacht und noch nie bei einem der Mittaucher oder bei mir selbst ein Problem bemerkt. Meistens tauchte ich so um die zwanzig Meter tief, habe aber auch schon 50 m und tiefer getaucht. Mir ist aufgefallen, dass in grösseren Tiefen als 40 Meter durchaus mehr Belastung auf dem Kreislauf lastet, besonders wenn man sich gegen die Strömung bewegt, so dass ich mir durchaus vorstellen kann dass bei schlechter Kondition das Herz übelastet sein kann. Ich werde dann zur Sicherheit ein EKG machen, um zu sehen ob ich auch bei tieferen Tauchgängen auf der sicheren Seite bin. Bis jetzt war ich immer nur beim HNO, der hat kurz in die Ohren reingeleuchtet und mir dann das ok gegeben.

  • @ hanjo


    Was diver101 hier anspricht und meint, ist das etwa 25%-30% aller Menschen ein sogenanntes Patent Foramen Ovale haben. Das ist eine Art Ventil, die sich bei den restlichen 70% aller Menschen im ersten Lebensjahr schliesst, bei manchen Menschen aber offen bleibt. Diese "Abnormalitaet" ist fuer Taucher relevant, denn bei z.B. zu starker Valsalve Methode (Druckausgleich) kann Blut vom rechten Atrium in das linke Atrium gelangen und einen Herzinfarkt verursachen. Das kann an Land z.B. durch Husten oder Niesen geschehen.


    Dieses Foramen Ovale kann mit einem Echocardiogramm in Verbindung mit einem Doppler Detektor diagnostiziert werden und danach auch dementsprechend behandelt werden. (Quelle: http://www.clevelandclinic.org…isease/congenital/pfo.htm)


    Ich bin kein Artzt und kann nat. nicht sagen, ob dieses Foramen Ovale fuer den Herzinfarkt ausschlaggebend war und ich wollte nur kurz ein wenig mehr zu dieser "Herzababnormalitaet" schreiben. Sonst bin ich mit euch einer Meinung, dass man sich (vorallem ab 40) einer gruendlichen jaehrlichen Untersuchung unterziehen sollte, die von einem Tauchmediziener durchgefuehrt werde sollte.


    Ich moechte an dieser Stelle noch mein tiefstes Beileid an die Verbliebenen zum Ausdruck bringen.

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  • hanjo


    die Schulmedizin, wie wir sie kennen ist nicht perfekt und bedauerliche Einzelfälle wird es immer geben. Die Mehrheit der Taucher jedoch profitiert von einer ordentlichen Untersuchung, wird diese von erfahrenen Tauchmedizinern und Kardiologen durchgeführt.


    Zitat


    Darum einen solchen Todesfall auf fehlende Untersuchung zu schieben ist etwas gar blauäugig


    Es ging mir primär nicht darum irgendwem die Schuld in die Schuhe zu schieben.
    Es geht darum klarzustellen, dass der betroffenen Tauchbasis kein Vorwurf zu machen ist!


    diver101

  • Hi there,


    also auch von meiner Seite mein tiefstes Mitgefuehl. Auch mir geht es nicht darum, Schuldzuweisungen oder aehnliches zu taetigen; zumal ich selbst bei der betroffenen Firma gearbeitet habe und von ihrer professionellen Arbeit ueberzeugt bin.


    Fuer mich ist damit alles letztendlich geklaert. Tropische Gruesse!

  • Liebe Forumgemeinde
    @ Scubaholly und alle die sich gemeldet haben.


    Danke fuer die verschiedenen Postings.
    Wir sind froh, dass alles geklaert werden konnte. Die Beileidsbezeugungen gebe ich gerne an die Familie weiter.


    Liebe Gruesse
    Martin & Team
    Sea Explorers

  • ich bedaure nicht nur den armen taucher, sondern auch henry und den wahrscheinlich einheimischen guide sowie die seaexplorers, die sicher große probleme hatten.
    Stolz bin ich auf meinen österreichischen landsmann, der so viel über das herz weiß. ich lass mir das jetztz auch anschauen, bis jetzt war ich immer nur beim ohrenarzt. hoffen wir alle, daß uns sowas nicht passiert und wir noch viele schöne tauchgänge vor uns haben. irene

    thaidog

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