Out of Maconacon

  • MACONACON noch nie gehört?



    Maconacon ist so was wie das Tor zum philippinischen Ende der Welt. Nein ich denke hier nicht an Batanes oder Tawi Tawi. Maconacon liegt an der verkehrstechnisch unerschlossenen Ostküste von Nordluzon. Nachdem ich vor einigen Jahren Maconacon‘s Schwesternstadt (Palanan) besucht habe und der der Küste entlang Richtung Dinapique (Siehe Beitrag Out of Palanan) lief, wollte ich nun den Weg zur Nordostspitze von Luzon unter die Füsse nehmen.


    [Maconacon ist entweder von Santa Ana aus per Schiff (soll ich sagen Seelenverkäufer) zu Fuss (Drei Tag über die Sierra Madre) oder per Kleinflugzeug erreichbar. Damals flog ich mit Cyclon Airlines (Dreisitzer) nach Palanan. Ebenfalls ist noch Northskyair im Geschäft. Sky Pasada fliegt als einzige Airlines nach einem Flugplan. Die beiden Anderen Airlines verdienen den Namen Jeepney der Lüfte. Abgehoben wird wenn genügend Fluggäste hin UND zurückfliegen wollen.


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  • Also von Manila mal hoch nach Cauayan. Da der Bus am frühen Morgen ankam, hiess es mal warten, bis jemand bei Cyclone air den Rollladen hochzog. „Yes we will fly this afternoon if …“. Das tönte nicht sehr zuversichtlich. Bewaffnet mit der privaten Handynummer des Piloten reiste ich darum weiter per Bus weiter nach Tuguegarao. Klar habe ich schon vor der Abreise versucht die Airlines per e-mail oder Telefon zu erreichen. Da gab es jedoch nie eine Antwort. In Tuguegarao bei Northskyair das gleiche Spiel. Deshalb kam Sky Pasada zum Zug. Dort wurde mir erklärt, dass man seit einigen Tagen bei ihnen den Flug per Web und Kreditkarte buchen kann. Na, da wird ja in Zukunft einiges einfacher.


    Ich macht mir schon Sorgen, dass der geplante Flug gestrichen wird, da nur 7 Passagiere eincheckten. Das Problem wurde jedoch gelöst, indem die übrigen 8 Sitzplätze mit Cargo aufgefüllt wurden (Siehe Bild). Nach 35 Minuten Flug Maconacon. Eine Graspiste mit einem Stücklein Asphalt und ein Wartehäuschen. Ein Angestellter der Munizipalität nimmt sich meiner an. Die Formalitäten zogen sich über mehrere Stunden. Registrierung am Flughafen, beim Mayor-office. Kaffetrinken und Cracker essen mit dem tourism officer. Vorstellungsgespräch mit der Mayorin. Ich wünsch der netten Frau viel Glück. Die beiden letzten Mayor’s aus Maconacon wurden nämlich erschossen. Man fragt sich, wie dies in diesem eigentlich so friedlich erscheinenden Ort passieren konnte. Der offizielle Teil war nach einem Besuch der Polizei und des Department für Umwelt abgeschlossen.


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    Maconacon Airport ....... Das Dormitory der Municipality ...... Wenn man lieber übers Meer nach Maconacon will .............. Das Resort wartet auf die Strasse

  • Maconacon hat schwer unter dem letzten Taifun gelitten. Die teilweise abgedeckten Dächer verstärken den armseligen Eindruck. Zu sehen gibt’s nicht viel. Ein Resort ist im Aufbau. Der Besitzer erhofft sich die baldige Vollendung einer Strasse von Ilagan aus. Wird sich diese Investition jemals auszahlen? Die Anreise ist lang, der Strand dunkel und die Brandung macht das Schwimmen zu einer gefährlichen Angelegenheit. Maconacon nennt sich hochtrabend Lobster Hauptstadt der Philippinen. Das war dann auch die Gelegenheit mal den Bauch mit der edlen Ware randvoll zu füllen.




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  • Von Maconacon führt eine Strasse (Piste) zum Vorende der Welt (Reina Mercedes). Das wird nicht mit einem Jeepney (eine Fahrt pro Tag), sondern mit einem Kuliglig (Tagalog für Käfer) zurückgelegt. Ein echtes Erlebnis. Da der letzte Taifun die Brücke über den Blos river nach Reina Mercedes wegradiert hat, heisst es hier umsteigen. Das Boot wird hier stolz „Speedboat“ genannt. Die Fähre (sie soll mal ein Kuliglig tragen können) ist gegenwärtig im fortgeschrittenen Stadium des Aufbaus. Nach einer weiteren kurzen Kuligligfahrt geht es weiter zu Fuss zum Haus des Barangay capitans. Direkt neben dem Haus befindet sich eine Negritosidlung (Dupaningan Agta). Offensichtlich pflegt der Capitan eine gute Beziehung zu den Agta. Am Abend wenn der solarbetriebene Fernseher läuft werden nicht nur die Fenster sondern auch die Türen für die Agta geöffnet. Aus diesem Grund sprechen viele Agta erstaunlich gutes Tagalog, obwohl hier Ilocano die eigentliche lingua franca ist. Bald wurde mit Escabur ein Guide und zusätzlich ein Hilfsguide gefunden. Escabur sei der Mann der immer Touristen in die Sierra Madre begleite. Die Frage, wie oft denn dies vorgekommen sei, wurde nicht klar beantwortet. Die Häufigkeit dürfte einmal pro Jahr nicht überschritten haben.


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  • Also ging es zum Einkaufen. Viel bekommt man hier nicht. Reis kauften wir für den Eigenverzehr und dann vermutlich nochmals soviel als Gastgeschenk. Neben den Kalorien ganz wichtig ist der Tabak und der Kaffee. Nicht zu vergessen die Paracetamol Tabletten. Agtas mögen wohl ein nomadisches Naturvolk sein. Wenn es um Bauchweh, Fieber oder sonstwas geht, dann sollen es jedoch nicht biodynamische Dschungelkräuter, sondern knallharte Chemie sein. Wir mussten uns dann unterwegs auch erneut damit eindecken. Die Tabletten waren willkommene Gastgeschenke an die Freunde und verstreuten Verwandten meiner beiden Guides. Nach dem Motto schlecht gefahren ist besser als gut gelaufen, gönnte ich mir eine letzte Kuligligfahrt Richtung Santa Marina. Ich habe bald mit dem Zählen aufgehört. Unzählige Male must der Keilriemen ausgewechselt werden. Mein Fahrer verfügte über ein Set von mindestens sechs unterschiedlich langen Riemen. Die Länge der Riemen war das eine. Es braucht dann noch Feinarbeit (Verschieben des Motorenblocks zu oder weg vom Antriebsrad. Für das mussten mit dem Imbusschlüssel zuerst die Schrauben gelockert werden) Da sich diese Distanz durch die Vibration immer wieder änderte wiederholte sich diese Prozedur in regelmässigen Abständen. Die kurze Fahrt dauerte beinahe so lange wie uns der Fussmarsch gekostet hätte.


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    Einsetzen des richtigen Riemens ....... Eine leichte Steigung ...... Das Ende der Strasse naht

  • Endlich das Tor zum Ende der Welt: Meine Guides waren bereits hungrig. Also wurde mal Protein beschafft. Von nun an gab es praktisch jeden Tag Aal. Manchmal Shrimps und Schnecken. Ich habe immer gestaunt, welche Mengen Reis die Beiden Guides dazu verschlungen haben.
    Bei der Wanderung Richtung Norden passiert man idyllische Landschaften. Reisfelder ohne jegliche Mechanisierung, endlose Sandstrände mit tosender Brandung. Ist man auf dem Sand, da wünscht man sich eine feste Unterlage, bewegt man sich auf scharfen Korallenblöcken, wünscht man sich den Sand zurück


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  • Übernachtet wurde im Zelt. Die Agta sind sich traditionell an Windschirme gewöhnt. Eine Plastikplane reicht ihnen vollkommen. Ein typischer Abend bestand aus Kaffee und dem Kochen von Reis. Nach dem Eintreffen der Dunkelheit machten sich meine beiden Guides mit je einer Taschenlampe auf den Weg. Sie kletterten entweder irgendeinen Dschungelbach hoch oder verschwanden hinter scharfen Korallenblöcken. Dann waren sie für eine bis zwei Stunden weg. Das Aufflackern eines Lichtes deutete dann ihre Rückkehr an. Ich hätte schon bei Tageslicht meine Bedenken, mich an solchen Orten zu bewegen. Wie dies Beide schafften unverletzt in der stockdunkeln Nacht auch noch Aale und anderes Getier zu fangen, gleicht mir einem kleinen Wunder.


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  • beileibe nicht immer so. Jeder Strand endet in einer brandungsumtobten Felsnase. Dann heisst es Aufstieg in den Dschungel. Die Region ist dünn bewohnt, in beinahe jeder Bucht mit etwas flachem Land und einem Bach oder gar Fluss steht jedoch eine oder mehrere Hütten. Oft sind es nur Windschschirme der Agtas, teilweise kleine Weiler mit Agta & Ilocano Bewohnern. Baguio Point und dann Valley Cove sind grössere Ansiedlungen mit einer Schule und spartanischen Sari sari stores. Auf Valle Cove war ich gespannt. Da wohnen in absoluter Abgeschiedenheit eine Gruppe New Tribe Missionare. Die zwei amerikanisch kanadischen Ehepaare mit Kinder sowie ein Missionarsjunggeselle versorgen hier die Agta mit spiritueller Hilfe. Die fünf betreuen etwa 100 ansässige Agta. Versorgt werden sie wiederum mit einem Helikopter. Kostet wohl ein Vermögen. Wie ich aus der New Tribes home page erfahren habe, haben sie sich vor dem letzten Taifun mit dem Hubschrauber evakuieren lassen. Vermutlich war da kein Platz mehr für die Agta im Hubschrauber. Danach kehrten sie zurück, dokumentieren den Schaden und hoffen nun auf das Eintreffen von Spenden. Die Missionare scheinen jedoch nicht unbeliebt zu sein. Ein Grund dürfte darin liegen, dass sie sich auch den weltlichen Bedürfnissen nicht gänzlich verschliessen. Welcher Missionar verleiht denn „Interiors“? Mir war auch lange unklar was ein „interior“ ist. Ich brauche dies (so wurde mir gesagt) wenn ich den gefährlichen vor mir liegenden Küstenabschnitt grossräumig umgehen wolle. Also ein „interior“ ist der Inneschlauch eines Lastwagenpneus. Wählt man den Weg ins Inland (in die Sierra Madre) dann ist der Tabon Fluss vor Tabugan zu durchqueren. Dies ist nach Regenfällen eine eher lebensgefährliche Angelegenheit. Also schleppt man dafür einen interior mit der bei einer allfälligen Heimkehr wieder zurückgebracht werden muss. Nach den vergangenen Regentagen fand ich es eine tolle Sache nicht im Zelt sondern in einem Schuppen innerhalb der Agta Siedlung von Valley Cove schlafen zu können. Das Zelt wäre vermutlich doch besser gewesen! Die Ratten spazierten in der Hütte nicht nur über die Dachbalken sondern auch über mein Gepäck und gar meinen Schlafsack. Sie beschleunigten Ihren Gang auch nicht als sie der Lichtkegel meiner Taschenlampe traf. In den Folgetagen entdeckte ich juckende Bissstellen. Vermutlich durch den tropischen Rattenfloh verursacht. Das Getier soll auch ein Vektor für Pest sein. Also Kleider mit viel Seife waschen, in der prallen Sonne trocken und den Schlafsack entsorgen.
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    Schule Baguio Point ...... Wann fndet hier das nächste nationale Tournier statt? ..... Meistes gibt es keine Brücken. Wenn doch, dann lässt die Ausführung zu wünschen übrig

  • ]Die Durchquerung vom Tabon river war dann wegen einer kurzen Trockenperiode auch ohne interior zu bewältigen. Gemäss meinen Infos sollte das im Inland liegend Tabugan eine Einbaumverbindung mit Cauwayan (nahe der Mündung des Tabon rivers ins Meer) haben. Diese Verbindung existiert jedoch aus irgendwelchen Gründen nicht mehr. Also erneut weiter zu Fuss. Stundenlang entlang dem Fluss. Ach hätte ich doch nur ein Schlauchboot oder den Interior des Missonars noch dabei. Das wäre eine ganz tolle Bootsfahrt.
    Die Füsse waren es dann auch, die zum Kürzertreten mahnten. Mit etwas reduzierten Tagesetappen ging es weiter von Bucht zu Bucht, Weiler zu Weiler. Hier in Linawasan habe ich dann auch eine Gruppe Agta getroffen die auf dem Weg zur Primarschule war. Das Schulbuch wird in ein einen Plastikbeutel verpackt. Dann wird der Fluss der die Agtasiedlung vom Ilocano Sito trennt zweimal täglich schwimmend überwunden. Da sollte sich unsere wohlstandsverwöhnte Jugend mal ein Stück abschneiden.
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    Tabon river ....... Zeltplatz ......... Kürzer treten ........ Der härteste Schulweg der Welt

  • Die Agta leben in einer Symbiose mit den Ilocano. Sie benötigen Tabak, Kaffee, Reis, Taschenlampen- batterien etc. Dies wird mit den Ilocanos primär gegen Meeresgetier (Lobster) und teilweise Wild eingetauscht. In der Regel herrscht eine entspanne Beziehung. Ich habe jedoch auch Situationen erlebt wo Agta betrogen wurden und Anzeichen gesehen, dass Agta Frauen von einigen Männern als Freiwild betrachtet werden. Problematisch ist der Alkohol.
    So vergingen die Tage. Immer der Küste entlang bis zum nächsten Bach. Wenn ein Fluss im Weg war, dann hiess es Wanderschuhe ausziehen und danach wieder anziehen. Meine beiden Guides waren da unkomplizierter. Die Slippers waren unter- und überwassertauglich. Bei grösseren Flüssen hiess es das Gepäck verpacken. Ich hatte dafür extra 120 l Einweg-Abfallsäcke mitgenommen. Den Ruck- oder Reis-Sack hinein, aufblasen und zuknoten. Dann dient das Ding aus Auftriebkörper. Das Problem ist dabei, dass nur noch mit den Füssen geschwommen werden kann. Also am Ufer des Flusses hochgehen und schauen, dass man vor dem Eintreffen bei der Mündung ins Meer auf der anderen Seite ist. Einmal ging dies beinahe fehl!
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    Als ob es eine Parklandschaft wäre ....... Weidegründe der Carabao ....... Da wurden wohl einige Säcke Beton gesponsort (Fahrzeuge gibt es hier keine)

  • Wir waren nun so weit von Maconacon weg, dass meine beiden Guides den Weg nicht mehr kannten. Also wurde jeden Tag ein neuer Guide angeheuert. Dies hatte den Vorteil, dass ich meinen Rucksack nicht immer tragen musste. Der Hund ist übrigens vom Tagesguide. Das arme Tier hinkte plötzlich ganz erbärmlich. Die Agtas meinten trocken, entweder eine Nessel oder eine Schlange.


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    Frisches Wasser überall ........ Unbewohnter Traumstrand .......... Diese Schlange haben auch meine guides übersehen ..... Der arme Hund trat er in eine Brennesel oder hat eine Schlange gebissen?

  • In Bolos Point kamen wir wieder in ein richtiges Barangay. In Ermangelung einer Unterkunft wurden wir in der Kirche einquartiert. Die Ilocano Kinder waren hier deutlich neugieriger als ich dies mir von den Agtakinder gewöhnt war. Mein Duschen mobilisierte vermutlich die ganze Dorfjugend. Ich entschloss mich darum mich in der Kirche umzuziehen. Dies gelang mir nur hinter dem Altar. Überall spähten neugierige Kinderaugen durch Spalten und Ritzen. Diese letzte Nacht fühlte ich mich besonders geborgen. Meine beiden Agta drehten einfach zwei Kirchenbänke gegeneinander (offene Seite gegeneinander). Wie ein Jesuskind schlief ich in dieser Krippe.
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    Eine Felsnase ist zu umgehen ... der letzte echte Fluss. Die Auftriebkörper stammen von woher auch immer ......... Die Herberge in Bolos Point ........ Auslegeordnung beim Altar

  • Zu guter Letzt musste ich erleben dass zu einem Paradies auch Schlangen gehören. Als ich in Bolos Point ankam fragte ich den Ortsvorsteher, wann das nächste Pumpboot nach Santa Ana gehe. Es gäbe keines, ich müsse da morgen eines für 2500 Pesos chartern. Na dann also. Als ich dann bei einem Spaziergang an der Flussmündung ankam, sah ich einem jungen Mann der sein Pumpboot fahrbereit machte. Auf meine Frage erwiderte er, dass er morgen nach Santa Ana fahre, regulär für 300 Pesos pro Person. Klar diese 900 Pesos für uns drei war weniger als die 2500 für den Charter.
    Wie sage ich nun diesen Pumpboot Charter wieder ab? Der Ortsvorsteher welcher am Vormittag behauptete es gäbe kein reguläres Boot, machte eine etwas verzehrte Mine. Der Charterboot-Fahrer meine, das sei kein Problem. Na man weiss nie. Am Abend versicherte mir dann der Besitzer des Charterbootes noch, dass es ganz in Ordnung sei, wenn ich das reguläre Boot nehme. Mit dem Charterboot-Fahrer habe ich dann am Abend noch Gin mit Sumsuman konsumiert. Alles in Ordnung würde man meinen. In Erinnerung blieb jedoch eine Bemerkung. Sollte morgen das Reguläre Boot ausfallen, könnte ich ihn jederzeit wecken und wir würden dann mit dem gecharterten Boot nach Sta Ana fahren. Es war noch stockdunkel als wir bei der Anlegestelle ankamen. Das übliche Warten begann, dann kam jedoch Betriebsamkeit auf. Jemand hatte nachts den Ölstutzen des Bootmotores geöffnet und feuchten Sand da reingekippt. Der Saboteur hatte nicht ganz sauber gearbeitet und Sandspuren um den Motor hinterlassen. Es begann der mehrmalige Ölwechsle und die Filtration des auslaufenden Öles. Der Bootsfahrer meinte, dass der präparierte Motor wohl angesprungen wäre, dann jedoch auf hoher See gestorben wäre. Wenn man bedenkt wir grob das Meer hier ist und dass bis Guam keine Insel mehr angesteuert werden kann, und dass nur wenige Boote diese Strecke befahren, kommt man ganz schön ins Schwitzen. Nach Stunden des Ölwechsels sollte es endlich losgehen. Nein, mein Bootsfahrer wollte mich nicht mehr dabei haben. Er fürchtete sich vor einer weiteren Racheübung seines Konkurrenten. Nach einigem Zureden von mir, besuchte er dann doch seinen Konkurrenten in dessen Haus. Dieser bestätigte, dass wir den gestrigen Abend zusammen verbracht haben, und dass er mir zugesichert hätte, dass das Absagen der gecharterten Überfahrt für ihn kein Problem darstelle. Nach dieser Zusicherung gings los. Niemand konnte oder wollte sagen, wer der Täter war. Der mitverdienende Dorfvorsteher, der Boot-Fahrer, der Bootsbesitzer oder ein Bootsgehilfe dem ein Tageslohn entging. Wie auch immer die 4 Stunden Überfahrt war überaus heftig. Wir waren nicht überladen, wurden jedoch total durchnässt. Mit Sand im Motor hätte diese Überfahrt tragisch enden können.


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    In der Krippe ......... Das sabotierte Boot

  • In Santa Ana lud ich beide Guides zum Essen ein. Danach ging es gleich nebenan ins Videoke. Erst beim zweiten Bier sangen beide Guides mit. Eigentlich wäre dies genug gewesen. Dann bestellte und bezahlte jedoch Escabur das Dritte. Ich insistierte, dass dies von mir bezahlt wird. Das Resultat, Escabur bestellte das Vierte San Miguel Grande. Ich schaffte es die Beiden in ein Tricylce zu lotsen der sie zum Hafen brachte. Am Morgen fuhr das Riesen-Pumpboot zurück nach Maconacon. Hoffentlich bringen sie etwas des erhaltenen Geldes zurück zu ihren Familien. Ich nahm ein Fahrzeug um über Tuguegarao nach Manila zu kommen. Auf der Fahrt betrachtete ich die Sierra Madre, die Bergkette welcher ich zusammen mit meinen beiden Guides entlang marschierte. Mir ging durch den Kopf, das ich neben meinen Geschenken doch besser auch noch einen Teil des Geldes in der Form von Reis hätte auszahlen sollen.


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