Etihad Airways gibt sich in diesen Corona Zeiten ja sehr viel Mühe, compliance mit den allfälligen lokalen Regeln zu zeigen und von den Passagieren einzufordern. Ich will hier meine Erfahrungen mit dem "verify to fly" Programm schildern, das derzeit bei einer Buchung automatisch ausgelöst wird - der Passagier wird aufgefordert, alle für die Einreise / Transit notwendigen Nachweise vorab einzureichen. Als "Belohnung" wird ein schnellerer Check-in in Aussicht gestellt.
Ich habe damit folgende Erfahrungen gemacht: beim Hinflug im Juli fanden sie am Schalter gar nichts von meinen eingereichten Unterlagen (PCR-Test und eine Erklärung für das kenianische MoH) im Computer-System. Kein Problem - direkt vorgezeigt und eingecheckt, hat nicht lange gedauert.
Für meinen gestrigen Rückflug NAI-AUH-FRA wurde ich wiederum aufgefordert, folgende Dokumente einzureichen, damit ich beim Einchecken nur einen luggage drop-off machen kann: (deutsche) Einreiseanmeldung, Impfbescheinigung sowie einen aktuellen PCR-Test. Habe ich alles hochgeladen. Mitten in der Nacht, 10 Stunden vor dem Abflug, kam eine Mail - der PCR-Test und die Impfbescheinigung seien nicht akzeptabel. Hmmm ... ich hatte weder Zeit noch Lust, das online zu klären und bin dann halt so zum Flughafen.
Dort hatte das kenianische MoH eine Bude vor dem Haupteingang aufgebaut und kontrollierte alle PCR-Tests - kein Problem. Innen stand dann vor dem Check-in ein lokaler Etihad-Angestellter und kontrollierte alle drei genannten Nachweise sehr penibel, ohne jegliche Beanstandungen - mit einem Sticker auf dem Reisepass durfte ich dann weiter zum Schalter. Also von wegen nur luggage drop-off - das war nicht einmal vorgesehen.
Am Schalter dann große Probleme - es gäbe ein "issue" im System mit meinem Reisepass, weshalb sie mir nicht die Bordkarte ausstellen konnten. Es dauerte geschlagene 90 Minuten und gefühlt 100 Anrufe nach Abu Dhabi, bis das endlich geklärt war. Offenbar war ich für meine vermeintlichen Falschangaben im System geflagged, und das konnte nur im HQ wieder geändert werden.
Was sich Etihad einbildet, von Abu Dhabi aus einen kenianischen PCR-Test und ein EU-Impfzertifikat für ungültig zu erklären, wird mir für immer ein Rätsel bleiben. Diese Anmaßung hat mich viel Zeit und Nerven gekostet, und ich kann nur jedem raten, nicht an diesem Vorab-Programm teilzunehmen. Zumal es (wenigstens in D und KE) ohnehin alles nochmals kontrolliert wird und auch keine Zeitersparnis im Sinne von luggage dropoff vorgesehen ist. Die Einreiseanmeldung wollte in Frankfurt übrigens auch niemand sehen.
In der Hoffnung, mit diesen Infos anderen solche frustrierenden Erfahrungen ersparen zu können ... ansonsten fliegt es sich aber mit Etihad recht gut