Moin Andreas,
vor einiger Zeit habe ich in einer überregionalen Zeitung einen Bericht von einer Frau gelesen, die auf der Schwäbischen Alb in einer Blockhütte ohne Wasser Strom Hartz 4 Krankenversicherung etc. lebt. Ganz seltene Arztbesuche würde sie abarbeiten. Es scheint zu gehen, aber meine Sache ist das nicht.
Es gibt auch einen Arbeitskollegen in unserem Laden, der mit 45 noch bei seinen Eltern wohnt und definitiv weniger Geld im Monat braucht als 409 Euro (Hartz 4 Satz).
1980 habe ich in Puerto Galera den "Panzer-Hans" kennen gelernt. Der wohnte beim Dr. Fritz im Bahay Filipino. Gelebt hat er von Zinseinkünften aus D. Die ca 600 Mark hat ihm seine Schwester immer überwiesen. Ich gebe zu bedenken, dass es in den 80igern noch ganz passable Zinsen gab, bis zu 8,5% (KKB Bank, danach Citi, heute Targo Bank). Gesoffen hat er Beer na Beer oder Lambanok, weil es billiger war, als San Miguel.
Dann kam Theo Waigel mit der Kapitalertragsteuer und er kam in Schwierigkeiten, da er für Unterschriften nach D musste, allerdings der Pass schon längst abgelaufen war. 1986 ist er dort an Leberversagen gestorben.
Auf Boracay lebte lange Jahre der "Schinken-Manni". Der ist auch seit 3 Jahren tot. Der hatte gar kein regelmäßiges Einkommen, sondern hat dort als "Mädchen für alles" gearbeitet und sich so über Wasser gehalten. Wenn ich auf der Insel war, habe ich ihn abends zum dicken Kurt eingeladen und die Rechnung übernommen.
Dann habe ich südlich von Moalboal bei dem Wasserfall einen völlig abgedrehten Typen getroffen, der auf so einer Anhöhe ohne Einkommen lebte. Auch er begrüßte es, wenn man seine Getränkerechnung übernahm.
Für mich als Urlauber war das immer kurzweilig, aber leben möchte ich so nicht.
Gruß Ludger