Metzgermeister zeigt in Manila sein Können

  • Nach über sechs Jahren Tätigkeit in der Entwicklungshilfe im afrikanischen Uganda hat der Reicholzheimer Metzgermeister Peter Hautzinger nun seinen Wirkungskreis als technischer Langzeitexperte von Afrika nach Asien verlegt. Die beiden internationalen Organisationen "Common Found for Commodities (CFC)" und "Food and Agriculture Organisation of the United Nations (FAO)" beschlossen bereits 1999, durch ein gemeinsames Regionalprojekt ihren Beitrag zur Lösung der problematischen Situation auf dem Fleisch verarbeitenden Sektor im asiatisch-pazifischen Raum zu leisten.


    Hier lag und liegt vor allem im Bereich der handwerklichen Qualifikation manches im Argen, wie der weitgereiste Fleischfachmann im Gespräch mit den Fränkischen Nachrichten zu berichten wusste. Nach den positiven Erfahrungen aus dem Projekt in Afrika wurde auch für das Engagement in Asien wiederum das Zentrum für internationale Migration und Entwicklung (CIM) der Gesellschaft für internationale Zusammenarbeit (GTZ) als Partner ausgewählt.


    Die GTZ ist ein international tätiges Unternehmen, das vornehmlich im Auftrag der Bundesregierung in über 130 Ländern des Südens und Ostens in etwa 2700 Entwicklungsprojekten tätig ist. Wie schon in Afrika, wurde auch diesmal die GTZ gebeten, den technischen Langzeitexperten (Chief Technical Adviser) für das Projekt in Asien und im Süd-Pazifik bereitzustellen. Basis und Wohnsitz dieses Experten ist Manila, die Hauptstadt der Philippinen. Solch einen Job zu übernehmen, bedarf es einer gewissen Risikobereitschaft, weil die Verträge jeweils nur befristet abgeschlossen werden, da sie jeweils projektbezogen und vom Geldgeber abhängig seien.


    "Ich bin jetzt seit 15 Monaten als Fachkraft in der Position des Chief Technical Advisers auf den Philippinen tätig", berichtete Peter Hautzinger, der durchaus zugeben muss, dass die Umstellung vom afrikanischen Kulturkreis in die asiatische Welt anfangs durchaus Probleme bereitete. "Ich habe mich zu Beginn schon gewundert, in Manila im Hauptquartier, dem Animal Products Development Center, auf eine ausgeprägte Verschwiegenheit der Mitarbeiter untereinander zu treffen, und feststellen müssen, dass jede Abteilung völlig isoliert vor sich hin arbeitet", so Hautzinger.


    Nach einer kurzen Eingewöhnungsphase hatte der Reicholzheimer Metzgermeister dieses Problem aber mit seiner positiv-optimistischen Lebenseinstellung ebenso in den Griff bekommen wie die Umstellung im privaten Bereich. "Nach der eher ländlichen Umgebung in Uganda war der Umzug in den Moloch Manila schon eine Umstellung für uns" erinnert sich Hautzinger, dessen Frau und zwei Söhne sich aber mittlerweile gut auf den Philippinen eingelebt haben. "Meine Frau hat vor einigen Monaten mit dem Tagalog-Studium begonnen, hilft beim Deutschunterricht an der Britischen Schule und sorgt ansonsten vorbildlich für unser Wohlbefinden", freute sich der Entwicklungshelfer.


    Die beiden Söhne der Familie haben den Orts- und Kulturwechsel auch relativ schnell weggesteckt, kam ihnen doch der Umstand zugute, dass sie das britische Schulsystem auf den Philippinen bereits aus Afrika gewohnt waren. "Unsere Jungs konnten genau dort mit dem Lernstoff weitermachen, wo sie in Uganda aufgehört haben", nannte Hautzinger den Vorteil des Britischen Schulsystems, das weltweit nach einheitlichen Lehrplänen ausgerichtet ist.


    Zusätzlich half auch die bei den Hautzingers ausgeprägte Sportbegeisterung, schnell Anschluss zu finden, so dass sich die Familie mittlerweile in Manila wohlfühlt. "Als Mitarbeiter einer internationalen Organisation lebt man natürlich in diesen Ländern schon in einer gewissen privilegierten Situation und muss sehr aufpassen, nicht den Boden unter den Füßen zu verlieren", so Hautzinger. Er habe deshalb auch bei der Wahl des Familiendomizils sehr darauf geachtet, nicht Maß und Ziel zu verlieren: "Wir brauchen keine Riesenvilla und fünf Hausangestellte. Wir kochen selber, die Kinder müssen ihre Zimmer selbst aufräumen und ihre Hunde auch eigenhändig spazieren führen und füttern."


    Zuständig für den Aufbau von Außenstellen des Projektes in Bangladesh, Myanmar und Samoa und beschäftigt mit der Projektbetreuung in insgesamt 19 Ländern im asiatisch-pazifischen Raum hat Peter Hautzinger im Moment nicht gerade viel Zeit für die Seinen, nimmt doch auch die Auswahl, Ausbildung und Schulung von Personal vor Ort sehr viel Zeit in Anspruch. "Ich stehe jeden Morgen um fünf Uhr auf und komme irgendwann gegen sieben Uhr wieder nach Hause", berichtete der Entwicklungshelfer, der allerdings betont, nach wie vor enormen Spaß und Befriedigung in seiner Tätigkeit zu finden. "Die Entscheidung, in die Entwicklungshilfe zu gehen, war die beste meines Lebens", freute sich Hautzinger, der sichtliche "Job-Satisfaction" in seiner Tätigkeit gefunden hat, die allerdings durch die zahlreichen Projekte und Aktivitäten schon sehr zeit- und arbeitsintensiv ist. Durch viele Planungsreisen, Vor-Ort-Schulungsmaßnahmen und Messebesuche sowie Informationsreisen zu wichtigen Vertretern der einschlägigen Industrie in Europa ist der "technische Langzeitexperte" fast pausenlos auf Achse.


    Den Kontakt zu seiner Heimat allerdings, den hält Peter Hautzinger bei aller Freude an der Arbeit und dem Leben an exotischen Schauplätzen nach wie vor aufrecht. "Alle drei Jahre muss ich einfach aufs Wertheimer Altstadtfest", schmunzelt der Metzgermeister, der während seines Aufenthalts gerne in seinem alten Zelt an der Tauber in Bronnbach nächtigt und auch in seiner Heimat viel Zeit im Fitnessstudio verbringt. Seinen Aufenthalt in Deutschland genießt Peter Hautzinger sichtlich, und sei es nur deshalb, weil der großgewachsene Mann hier zu Lande passendes Schuhwerk erhält. "In Asien bekomme ich einfach keine in meiner Größe", schmunzelte der Metzgermeister, "da muss ich dann halt schnell mal nach Auckland."


    Nach sechs Jahren intensiver und sehr erfolgreicher Arbeit in Afrika zeigte sich Peter Hautzinger sicher, auch in seinem neuen Wirkungskreis einiges bewirken zu können. Hierbei legt der Reicholzheimer auch besonderen Wert darauf, das lokale Kleingewerbe auf dem Land gezielt zu fördern, um der allgegenwärtigen Landflucht in die ständig wachsende Hauptstadt Manila entgegenzuwirken. "Wir haben angefangen Kleinprojekte zu fördern, mit dem Ziel Außenstellen auf den Inseln aufzubauen, um die Kleingewerbetreibenden und die Bevölkerung auf dem Land vor Ort gezielt unterstützen zu können", erklärte Hautzinger eines seiner beruflichen Ziele.


    Die Begeisterung für seinen Beruf ist Peter Hautzinger deutlich anzumerken und man kann den Enthusiasmus angesichts der momentanen Stagnation in Deutschland durchaus nachvollziehen. Wer kann hier schon noch auf einen Beruf verweisen, der ihm die gleiche Befriedigung verschafft, wie der des Metzgermeisters aus Reicholzheim? "Ich sehe jeden TAG, dass sich etwas bewegt", sagte Peter Hautzinger, lehnte sich in seinem Stuhl zurück und vermittelte den Eindruck eines Menschen, der seine wahre "Berufung" im Job tatsächlich gefunden hat.


    Quelle:

    Leider bin ich sehr endtäuscht worden. Meine Ex-Frau hat ein doppeltes Spiel gespielt. Erstens hat sie seit Jahren einen Freund. Zweitens konnte ich anscheinend ihr auch nicht genug Geld bieten. Sie ist hinter meinem Rücken auf dem St.. gegangen.