Cobras oder Vogelgrippe

  • Hoi Zämma


    Ich bin jetzt umgezogen innerhalb von Tagaytay City. Diesmal habe ich bewusst ein Bauernquartier gewählt. D.h. mittlere Mittelschicht bestehend aus mittelständigen Bauern mit eigenem Land. Aber keine Grossgrundbesitzer.


    Es gefällt mir wirklich am neuem Ort. Die Leute sind wirklich kollegial. Nur eines hat mir anfänglich ein wenig gestört: Die vielen Hühner die ums Haus laufen!


    Heute sehe ich aber das ganz anders.


    Wie man weiss gibt es in den Philippinen unzählige Tote durch Schlangebisse. Ein Onkel und ein Vetter meiner Frau und sogar mein eigener Hund sind deswegen ums Leben gekommen. Habe selbst zwei 30 cm lange Cobras vor dem Haus auf dem Gewissen. Sie waren noch nicht ausgewachsen. Meine Kinder sind mir wichtiger.


    Die Hühner jedoch, verschlingen die kleinen Babycobras, die frisch geboren wurden. Also erledigen sie für uns eine imense Sicherheitsarbeit.


    Wenn ich also abwäge: Vogelgrippe 1:100'000'000 Möglichkeiten, oder Cobra-Biss 1:100'000, so sind mir die Hühner heilig.


    Das wollte ich noch über die Hühner loswerden.


    saluti
    Piero

  • Hallo Piero,


    Mungos sollen gegen Schlangen schützen, gibt es in Indien (siehe Geschichte des Rikki Tikki Tavi von R. Kipling aus den Dschungelbüchern). Vielleicht kann man sich einen Mungo halten.


    Ich wußte gar nicht, daß Schlangen dort so nah kommen.


    Paß aber auch gut auf Deine Hühner auf, sonst gibt es bald keine "falschen" Kutteln mehr, gelle? Wie schmecken denn die Kutteln mit kleinen Cobras inside?


    Wieviel Einwohner hat denn Tagaytay City etwa? Wie muß man sich das vorstellen? Gäbe es dort ärztliche Hilfe gegen Schlangenbisse?


    Gruß


    Benz

    Wenn einer, der mit Mühe kaum, geklettert ist auf einen Baum, schon meint, daß er ein Vogel wär, so irrt sich der (QUELLE: Wilhelm Busch auf Krüppeleiche im siebten Rennen)

    2 Mal editiert, zuletzt von Benz ()

  • Zitat

    Original von Benz
    Ich wußte gar nicht, daß Schlangen dort so nah kommen.


    Auf Luzon sind die Schlangen recht gut vertreten.


    Zitat

    Paß aber auch gut auf Deine Hühner auf, sonst gibt es bald keine "falschen" Kutteln mehr, gelle? Wie schmecken denn die Kutteln mit kleinen Cobras inside?


    Das wäre eine Variante, "Hünerdärme mit Baby-Cobras Inside am Spiess"


    Zitat

    Wieviel Einwohner hat denn Tagaytay City etwa? Wie muß man sich das vorstellen? Gäbe es dort ärztliche Hilfe gegen Schlangenbisse?


    Tagaytay City hat ca. 30'000 Einwohner weit im Busch verstreut. Es hat teure Hotels, ein Casino und Helikopterlandeplätze. Das Spital ist nichts Wert.


    Zudem kommt noch dazu, dass die philippinische Cobra (Naja Philippinensis) ein grösserer Giftsack als ihre Schwester - die indische Brillenschlange - hat.


    Das heisst: Nach Cobrabiss (erwachsene Person) Atemlämung innert 10 - 20 Minuten und dann Bye Bye.


    Das nächste brauchbare Spital - das Universitätsspital von Dasmarinas - ist bei halsbrecherischer Fahrt ca. 30 Minuten weit entfernt.


    Wie Du siehst, hilft da nach einem Schlangenbiss einfach nichts mehr.
    Saluti
    Piero

  • Hallo Piero,


    ich werds mir nochmal überlegen, in die Philippinen auszuwandern, gute Werbung betreibst Du hier ja gerade nicht. :D


    Hast Du denn schon öfter von Todesfällen durch Kobras gehört?


    Angst hätte ich nicht davor, aber gehörigen Respekt.


    Kann man keine Vorsorge treffen oder was empfielst Du Deinen Kindern, um unbeschadet zu bleiben?


    Oder sind es mehr Einzelfälle?


    Vielleicht kannst Du eine Schlangenfarm einrichten und das Gift sammeln, und später vielleicht ein Serum herstellen. Das habe ich in kalifornien gesehen.


    Allerdings sind dort die Transportwege von Betroffenen schneller, und Fachleute gibt es auch.


    Gruß aus Hannover / Deutschland


    Benz

    Wenn einer, der mit Mühe kaum, geklettert ist auf einen Baum, schon meint, daß er ein Vogel wär, so irrt sich der (QUELLE: Wilhelm Busch auf Krüppeleiche im siebten Rennen)

  • Hallo Benz,


    vor den Cobras sollte man wirklich Respekt haben. Mir steht seit 5 Jahren 3,5 ha Cocos Land auf einer kleinen Insel mit einem wunderbaren weißen Strand (Collateral) zur Verfügung. Dort gibt es auch eine felsige Ecke, in der diese Tierchen hausen. Ich habe diese Ecke jedoch bisher tunlichst gemieden, da es kein offenes Gelände ist und nur schlecht eingesehen werden kann. Die Cobras haben zwar den Menschen nicht als Beute im Visier, sind aber auf dessen Haustiere (Hühner usw.) so scharf, das Sie bis in die Häuser gehen.


    Nachdem mir mein Caretaker davon berichtete, daß die Biester nachts in seine Hütte kommen und sich seine Hühner schnappen, habe ich ihm die Unterbringung der Hühner im Haus verboten. Ein kleiner Hühnerstall etwas abseits von der Wohnhütte schützt natürlich die Hühner nicht, aber die nächtlichen Besuche in der Wohnhütte scheinen nun erstmal aufgehört zu haben. Ich bin zwar kein Freund der Tötung von Tieren, aber ich denke hier ist das menschliche Gut einfach höher zu bewerten und die Gefährdung ist so hoch, daß ich regulierend eingreifen werde.


    Aber ich würde mir nicht unbedingt Sorgen wegen der Schlangen machen, denen kann man in den meisten Fällen ja aus dem Weg gehen. Bei den Moskitos sieht das schon anders aus Autan und Moskitonetze hin oder her, irgendwann erwischen sie Dich doch.


    Gruß, Peter

    Manchen Menschen verbietet ihre gute Erziehung, mit vollem Munde zu reden; aber sie haben keine Bedenken, es mit leerem Kopf zu tun. (Oskar Wilde)

  • Zitat

    Original von Benz
    Hallo Piero,
    ich werds mir nochmal überlegen, in die Philippinen auszuwandern, gute Werbung betreibst Du hier ja gerade nicht. :D
    Hast Du denn schon öfter von Todesfällen durch Kobras gehört?


    Totesfälle gibt es meistens unter den Bauern und die kleinen Buben die den Eltern nicht gehorchen, und ins hohe Gras herumwatscheln.

    Zitat

    Kann man keine Vorsorge treffen oder was empfielst Du Deinen Kindern, um unbeschadet zu bleiben?


    Ich muss nichts unternehmen. Die Mutter klärt sie schon von Klein auf.
    Aber wenn man in der Stadt wohnt gibts keine Probleme damit. Die Cobras sind von Natur Menschenscheu und beissen ausschliesslich in Notwehr.


    Aber Näheres hatten wir doch schon in einem anderen Posting vom Fachmann:



    Saluti
    Piero

    Einmal editiert, zuletzt von Titanus ()

  • Hallo zusammen,


    nur noch einmal ganz kurz zur erinnerung. wie piero schon sagte, cobras sind von haus aus sehr scheu. sie fressen in der regel auch keine hühner (mit aussnahme deren küken, wenn sie frei herumlaufen).


    zur bevorzugten nahrung gehören ratten und mäuse.


    einige grundvorraussetzungen müssen cobras vor der ansiedlung auf einem grundstück vorfinden:


    1. mäuse und ratten, die findet man im Basurahaufen hinter fast jedem philippinischen wigwam. auch unfachmännisch gelagertes tierfutter, wie hühner oder fischfutter zieht die lästigen nager an.


    2. rückzugsmöglichkeiten, achtlos zusammengeworfene haufen von holz, kokosnus schalen und reis spreu. auch hohes gras und üppige vegetation im garten dienen cobras als sicher rückzugsmöglichkeiten!



    also, wenn man dafür sorgt, dass den tieren diese grundvoraussetzungen entzogen werden wird man keinerlei probleme mit cobras auf dem eigenen grundstück haben. die gefahr von einer cobra gebissen zu werden (wenn man nicht zur risikogruppe reisbauern und waldarbeitern gehört) ist allenfalls mit einem 6er im lotto zu vergleichen. Bitte nicht vergessen, cobras kontrollieren auf natürliche art und weise schädlings populationen.


    übrigens, mungos gehören nicht zu gruppe der auf dem philippinen beheimateten schleichkatzen. das einführen, der transport und das halten von wildtieren, inbesondere exotischer wildtiere wird mit strafen ab 6 jahren gefängniss auf den philippinen bedroht (wenn auch nie geahndet).



    grüße

  • Schlangen !!


    Schlangen gibt es eine ganze menge außerhalb von Manila wohl jede menge genug und Giftig sind sie allemal - zig 100te kinder sterben Jährlich an schlangenbissen.
    Die Gefahr von lebensbedrohlichen Schlangenbissen wird meist überschätzt. Die Schlangen fliehen in der Regel vor herannahenden Menschen. Gefährlich kann es werden, wenn Kinder Giftschlangen in ihrem Versteck aufspüren oder barfuss versehentlich auf sie treten im unübersichtlichen Gelände oder im hohem Gras.


    Was kann man tun im notfall - Kilometerweit kein mensch zu sehen - dann - die erklärungen, wie sah die Schlange aus - dann die fahrt zum nächsten zig kilometer gelegenen tropeninstitut, bis dahin ist man schon in alle ewigkeit, mit chance.


    Sollte dieses thema schon mal erörtert worden sein bitte ich diesen zu Löschen - ich jedenfalls habe diesbezüglich nichts gleiches gefunden.


    Interessantes Thema, ich habe die Beiträge dazu mal zusammengfügt. tbs