Bau eines Gästehauses bei Vigan City / Ilocos Sur - Dokumentation

  • Moin!


    In diesem Fred werde ich im Folgenden Schritt für Schritt den Bau eines Gästehauses beschreiben.


    Diese Beschreibung lässt sich problemlos auf jedes andere Bauvorhaben hier auf den Philippinen übertragen.


    Der Beitrag soll als Anregung für eigene Bauvorhaben, als Anleitung und zur Information dienen, wie trotz qualitativ hochwertiger Bauweise und mit philippinischen Arbeitern preisgünstig gebaut werden kann.


    Es ist als REINE Dokumentation vorgesehen!!!


    Kommentare - gleich welcher Art - sind hier ausdrücklich NICHT ERWÜNSCHT!!!!


    Bitte lasst euch hierzu AUSSCHLIEßLICH im gleichzeitig eingerichteten Diskussion-Fred aus!!!


    Es wird natürlich eine Weile - und reichlich Beiträge - dauern, bis hier alles dokumentiert ist. Bitte habt Geduld!


  • Das Grundstück.



    für den "Musterbau" eines Gästehauses mit 32 qm Wohnfläche plus überdachte Terrasse habe ich ein 250-qm-Grundstück direkt neben meinem Neubau gewählt. Es handelt sich um Reisfelder, welche z. T. noch bewirtschaftet werden. Da diese in der Regenzeit unter Wasser stehen, müssen die Baugrundstücke aufgeschüttet werden.


    Die "Blaupausen" (Auszug)


    Blaupause1.pdf


    Blaupause2.pdf


    Vor Baubeginn habe ich die "Blaupausen" (blueprint), die ja heute keine echten mehr sind, da alles am Computer hergestellt wird, erstellen und die Baugenehmigung einholen lassen.


    Projektiert sind die Einfriedung des Grundstückes einschließlich Eisenzaun und Tor, das Haus und die Terrasse, sowie die Aufschüttung um mindestens 80 cm. Erwartete Bauzeit: 54 Werktage.


    Mein amerikanischer Bauleiter arbeitet mit philippinischen Fachkräften (einschl. Foreman), die stolz darauf sind, qualitativ hochwertig zu bauen. Natürlich verdienen sie - einschließlich der Erfolgsprämien - auch fast das doppelte wie normale Bauarbeiter. Da sie aber auch weniger als die Hälfte der üblichen Bauzeit benötigen, sind sie für den Bauherren sogar insgesamt günstiger.


    Veranschlagte Baukosten: 905 k PHP


    Die Einfriedung


    Für die Einfriedung mussten zuerst einmal die Betonfundamente erstellt werden. Wir haben uns - für ein "L-Profil" aus Stahlbeton entschieden, um dem enormen Druck der Aufschüttung auch dauerhaft standhalten zu können.


    Die ersten Ausschachtungen...


    werden mit Bruchkies abgedeckt und verfestigt.



    Dann wird der Baustahl in "L-Form" sowie für die Pfeiler (columns) eingesetzt und der Boden betoniert.




  • Mittlerweile wurden die Fundamente aufgemauert...


    Die Straßen- sowie die Rückseite des Grundstückes erhalten einen Eisenzaun, was zum seitlichen Nachbarn zu leider nicht möglich ist, da dieser (Filipino) dann erfahrungsgemäß selbst eine Mauer ziehen würde... Das sähe dann nicht nur scheiße aus, sondern wäre auch noch vollkommen sinnlos...


    die Aufmauerung der Zaunseiten wird letztendlich mit der Fußbodenhöhe des Hauses und der Terrasse identisch sein.




    Der Hausbau beginnt...


    Die Löcher für die Columns (Betonpfeiler) des Hauses sind ebenfalls schon gegraben und die Moniereisengerüste gedengelt...



    Donna, die Pinay-Gattin des Bauleiters, posiert mit dem Baustahl und da ist er auch schon betoniert...


  • Dann... an einem Wochenende zum Abend hin wurde mit Gussbeton (härter als der normale Beton, der hier verwendet wird) aus dem Mischer - ein Verfahren, welches nur Richard und sein Team beherrscht - die Verschalung "in einem Rutsch" verfüllt...


    Wichtig für die spätere Haltbarkeit des Fundamentes...



    die Verfüllung "vor Ort" ist "Chefsache"!!!



    das Ergebnis



    stellte am Ende auch Richard zufrieden!!!


  • Erst einmal war die Terrasse "dran"...


    während die Verputzer noch die Columns "pickelig kleisterte"...



    Zwischendurch wurde immer wieder gerüttelt...


    mit Pinoy-Sicherheits-Flipflops...



    Am Ende war die Terrasse feddich und mit Bruchkies festgerüttelt...



    Jetzt nur noch eine Rampe anschütten...


    und der Gebäudeteil war dran...





    Die Rohre für (Ab)Wasser und Scheiße liegen kostensparend dicht beieinander...

    nicht umsonst sind die Toiletten immer in der Nähe der Küche zu finden...


    Abschließend wurde noch eine Folie als "Dampfsperre" verlegt, damit der Betonfußboden nicht mit der Zeit (wie in den meisten Pinoy-Bauten) Feuchtigkeit von unten aufnimmt und irgendwann bröckelig wird...



    Alles gründlich verschalt für den Betonboden..


    Jetzt noch die Verlegung der Elektrik...



    Das Duschbad/WC wird später gesondert betoniert...



    und wir sind in der Gegenwart angekommen...


    Heute, am Samstag wird betoniert...

  • Und so geschah es auch...


    Die Betonpumpe wurde angeworfen...



    Richard hatte die Verteilung und die Pumpe im Blick...





    Die Arbeiter gossen und verteilten grob...



    Während der Mischer auf Hochtouren lief...



    Das Glätten ist wieder Chefsache...



    und auch die heißgelaufene Pumpe hatte er im Blick...


  • Ach ja...


    Zwischenzeitlich hatte der Schmied das Flügeltor gedengelt...


    Richards Haus ist auch mit auf das Bild gekommen...


    sämtliche Außen- und Innenwände sind übrigens mit AAC Blocks gemauert...


    Früher als "Ytong" bekannt geworden, ist heute die Fa. Stärken auf den Philippinen Marktführer.


    Zurück zum Tor:



    Hatte der Schmied noch um 16 Uhr am Rahmen (3 x 2,20 Meter) gefeilt...



    war das Tor um 17 Uhr schon fertig...


    auch hier eher eine Panzersperre...


  • Das Tor steht bombensicher und bewegt sich auch keinen Zentimeter hin und her, wenn geschlossen...a_35_aee4835d.gifa_35_aee4835d.gifa_35_aee4835d.gif

    Die Arretierung unten ist auch lediglich für das geöffnete Tor gedacht...




    Kein Wunder bei dem monströsen Riegel...



    und auch die Scharmiere sind für die Ewigkeit gedengelt...


  • Auch am Haus selbst gehen die Bauarbeiten - trotz strömenden Regens - zügig voran...a_35_aee4835d.gifa_35_aee4835d.gifa_35_aee4835d.gif

    Hier wird in der Ecke gerade für den "Septic-Tank" gebaggert. Ein Drei-Kammer-System mit Überläufen, der letze in die Drainage zur Kanalisation. Damit die Scheiße auch anständig zersetzt wird, gelangt nur diese in die erste Kammer. Das Brauchwasser geht direkt in die zweite Kammer. Bei den Chemiebomben in den hiesigen Waschmitteln, eine gute Entscheidung.



    Und es wird aufgemauert...

    (leider nicht mit AAC-Blocks... dafür bin ich noch etwas zu für dran, denn für einen solch kleinen Bau wären die Versandkosten aus dem Ausland viel zu hoch, gemessen am Preis... in ein paar Monaten geht es auch von hier... aber so lange wollte ich nicht warten...)




    Die Arbeiten wurden jedoch sehr sorgfältig ausgeführt... die Betonstufen von der Terrasse sind auch schon vorbereitet.

    (die Stufen werden komplett betoniert und nicht - wie hier sonst üblich - mit Hollow Blocks "unterfüttert"...)




    Nachfolgend ein Beispiel für Qualität zum gleichen Preis - hier vom "Team Richard" mit präzise abgerundeten Kanten...




    und hier vom "Team" welches den Betonfußboden meines Haupthauses verbrochen hatte...


    Der Contractor fand, daß eine hohe Qualität geliefert wurde...


    Ich meine dazu: a_1317_4fac7bc7.gif



  • Die Mauerarbeiten nehmen Formen an...



    Im Hintergrund - von der zukünftigen Essecke aus betrachtet - mein Wohnhaus (Schalke-Vereinsheim), welches bei dem Tempo der jeweiligen Arbeiten wohl weitaus später fertig gestellt sein wird, als dieses Projekt...


  • Unglaublich...


    Schon am nächsten Tag ist fertig gemauert, die Stürze über Fenster und Türen betoniert, und die Tiebeams für den Abschluss des "Skeletts" werden vorbereitet...



    Die Treppenstufen der Terrasse werden gleichzeitig betoniert...




    und natürlich nicht, wie beim Filipino-Style üblich, mit Hollow Blocks unterfüttert, sondern in einem Block betoniert...



    Nächste Woche soll das Dach drauf kommen...