Handyman
Ich verstehe Deine Sichtweise und
selbstverständlich ist eine Heirat eine der grössten Schritte im
Leben.
Auf der anderen Seite bin ich mir nicht
sicher, ob dabei der Kopf eine so grosse Stimme erhalten soll, denn
mit dem Verstand kann man das nicht wirklich entscheiden.
Dabei meine ich natürlich, dass es
nicht schon Dinge gibt, die aus Sicht der Vernunft gegen eine
allfällige Ehe sprechen.
Ich bin aus einem einfachen Grund der
Meinung, dass der Schritt zur Heirat vom Herzen entschieden werden
sollte und weniger von der Logik.
Über alles was Du heute nachdenkst ist
am Ende halt eben nur eine Momentaufnahme, denn jeder Mensch befindet
sich in einem steten Wandel.
Auch eine Beziehung wird sich ständig
verändern.
Was heute ist, muss morgen nicht mehr
sein und was heute stört kann morgen Geschichte sein oder nicht mehr
stören.
Oder - im schlechtere Falle - kann alles was heute so toll ist, morgen kratzig werden.
Von daher bin ich auch nicht davon
überzeugt, dass es einen grossen Unterschied macht, ob man eher
früher oder eher später heiratet.
Am Ende liegt es in den Händen der
beiden Partner, wie sich die Beziehung entwickeln wird.
Als ich meine Frau kennengelernt habe,
waren wir nach der Zeit des Kennenlernens und des sich Näherkommen,
noch drei oder vier Wochen zusammen auf den Philippinen unterwegs.
Ich war es mich nicht gewohnt, mehrere
Wochen eine Person 24 Stunden am Tag in meiner Nähe zu haben.
Aber es war es für mich das Schönste,
dass sie immer bei mir war.
Es gab Momente, an denen ich sie hätte
an die Wand schmeissen können.
Die Momente gibt es auch heute noch.
Da musste und muss ich aber ehrlich mit
mir selbst sein – meine Frau hat wohl öfters den Grund, sich an mir abzureagieren, denn jeder hat Eigenschaften, die der Andere
nicht wirklich toll findet.
Und ich habe davon wohl so einige, vor
allem aus der Sicht einer Filipina.
Wie tief sich meine 'Kleine' schon in
mein Herz gebohrt hatte, fühlte ich erst, als ich wieder in die
Schweiz zurückflog.
Es war schwer, die Tränen im Flieger
zu verkneifen.
Die ersten Tage zu Hause waren hart –
einsam – mir fehlte ihre Stimme, ihr Lachen, ihre bisweilen
chaotische Art Dinge zu erledigen, ihre Denkensweise, unsere
gemeinsamen Gespräche, ihr Duft, ihre sanften Berührungen . . .
Kurz – Sie fehlte mir sehr.
Nicht irgendwas oder das Gefühl fehlte
mir – nein, sie als Mensch fehlte mir.
Das nächste Mal waren wir für sieben
oder acht Wochen unterwegs und neben all den wunderschönen Momenten
und der romantischen Zweisamkeit, brannte auch schon mal die Luft.
Trotzdem – in dieser Zeit stellte ich
fest, was immer auch passiert, ich möchte den weiteren Lebensweg
nicht ohne sie gehen.
Und sie fühlte dasselbe.
Also schmiedeten wir den Plan zu
heiraten.
Wir beide haben unsere Ecken und Kanten
und wir wissen, dass die Luft auch mal toxisch werden wird.
Trotzdem oder gerade deswegen lieben
wir uns, denn meine Frau ist meine Frau, weil sie so ist, wie sie ist
und ich bin, wer ich bin, wegen meiner Vergangenheit und meinen
Eigenschaften.
Ob die Eigenschaften von meiner Frau,
die meinen Ruhepuls manchmal stark ansteigen lassen, nun den
kulturellen Unterschieden geschuldet sind oder ob es typisch weiblich
Eigenschaften oder auch einfach nur ihre Persönlichkeit ist, ist mir
heute eigentlich egal.
Meine Frau ist nicht nur meine Frau,
sie ist meine Freundin, meine Geliebte, meine Verbündete, mein
Kumpel, jemand mit dem ich Pferde stehlen kann und - sie ist die
einzige Darstellerin in meinen sündigen Träumen.
Kurz
Es ist das Gefühl, die innere
Überzeugung, dass Du mit dieser Frau zusammenbleiben willst, dass
ein Teil von Dir fehlt, wenn sie nicht da ist, der Dich vom Schritt
der Heirat überzeugt.
Es ist der Wille, dass die Liebe nie
stirbt und die Beziehung nie endet, der Dich daran arbeiten lässt,
dass Ihr zusammen sehr viele schöne Jahre haben werdet und alle
Widrigkeiten zusammen meistert.
Niemand kann die Zukunft voraussagen
und es kann alles anders kommen, wie es geplant wurde.
Die Liebe jedoch ist keine zarte
Pflanze, sie ist vielmehr ein Unkraut, dass so einiges Aushält.
Höre auf Dein Herz, es wird Dir sagen
ob es ohne Deine Freundin noch glücklich sein wird oder nicht.
Sei Dir bewusst, ob Ihr heiratet oder
nicht, Eure Zukunft und Eure Beziehung wird einzig und alleine von
Euch beiden bestimmt.
Ihr alleine habt es in der Hand.
Und noch so nebenbei, denke an den
bekannten Satz:
Hinter jedem erfolgreichen Mann, steht
eine starke Frau.
Was immer Du in Deinem Leben vor hast.
Zu Zweit kann man alles erreichen und
das Erreichte gemeinsam zu geniessen macht auch wesentlich mehr
Spass.
Danke für deinen Post...macht mich nachdenklich 
Das war der Sinn. 
Lass uns an Deinen Gedanken teil haben.

Ja, ich lerne jeden Tag mehr über meine Freundin. Ja, ich lerne auch weniger direkt zu sein. Bzw. zumindest darüber nachzudenken was ich sage, auch wenn es nicht böse gemeint ist. Ich merke einfach, dass auch für mich belanglose Aussagen eine emotionale Wirkung haben können/könnten.
So sind die Unterschiede.
Ich realisiere immer mehr, dass meine Frau ein paar sehr untypische Eigenschaften hat.
Sie sagt sofort und klar was sie mag und was sie stört und wenn sie etwas nicht will, dann könne sie auch zehn Elefanten nicht bewegen.
Sie hat, bei einer Familienfeier, auch schon, ihr Schwester öffentlich zusammengefaltet, weil die sich daneben benommen hat.
Ich persönlich hätte damit bis zu Hause gewartet - nicht so mein kleiner Rebell.
Ich habe also gelernt, umgehend und ohne Schnörkel zu sagen, was ich denke und fühle. 
Und ich muss zugeben, es vereinfacht unsere Beziehung ungemein, denn wir wissen zu jeder Zeit, wo der andere steht.