Palawan, Marinduque & ein bisschen Manila

  • Hay polyboy,
    die website des kookaburra macht einen guten Eindruck, es liegt aber nicht am Meer. Es hätte mir wahrscheinlich aber auch gefallen und wäre für die ersten Nächte auf alle Fälle eine Alternative zum "Lucky Garden" gewesen. Die Seite gab es noch nicht, als wir unsere Reise planten.


    Jetzt habe ich noch ein Bild vom Strand in Sabang. Dort waren wir zum Essen nach dem Besuch des Underground River, und es gab Tamilok. Das sind weisse Würmer, die zwischen den Mangroven leben und roh in Essig eingelegt werden - eine besondere Spezialität von Palawan. Ich musste es einfach mal probieren.


    Der Strand von Sabang ist wunderbar weiss, das Meer spielt zwischen blau und grün, im Gegensatz zur flachen Bucht von PP gab es herrliche Wellen mit Schaumkronen. Sabang ist sicher wesentlich kleiner als PP, wenn man es ruhig mag könnte es aber durchaus eine Alternative zu PP sein. Die meisten Touren lassen sich bestimmt auch von hier durchführen.


    Bild 70: Tamilok

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  • Am nächsten Tag mieteten wir uns den Van des "Dangkalan" und fuhren noch einmal zur Gefängnisfarm Iwahig Prison. Die hatte ja schon zur "Stadtrundfahrt" von Puerto Princesa gehört. Während wir da noch durch den Souvenir-Shop streiften hatte Kuya Danny dort zufällig einen über 25 Ecken verwandten "Cousin" getroffen, den er schon seit Jahren nicht mehr gesehen hatte. Wie sich nun herausstellte arbeitete dieser schon einige Jahre als Gefängniswärter im Iwahig Prison - und er lud uns ein, noch einmal außerhalb der Tour wiederzukommen, es gäbe einen kleinen Stausee im Gefängnis und darum herum eine Art kleines Resort, das für Besucher offen stände.


    Wir beschlossen also nun, das Angebot anzunehmen und fuhren noch einmal dahin. Erstaunlich ist, dass da tatsächlich jeder Besucher rein und raus kann, wie es ihm beliebt.


    Das Iwahig Prison wurde von der damaligen amerikanischen Kollonialmacht bereits kurz nach 1900 gegründet, als die Gefängnisse in Manila zu klein wurden. Es befindet sich in damals absolut unbewohntem Gebiet, eine Flucht der Gefangenen erschien derart unmöglich, dass man auf Gefängnismauern verzichtete. Um die Gefangenen zu beschäftigen gegannen die Wärter, mit ihnen Plantagen für verschiedene Früchte anzulegen, insbesondere natürlich Kokos und Bananen, aber - da es genügend Wasser gab - natürlich auch Reis. Außerdem wurden Tiere gehalten. Schon bald war die "Gefängnisfarm" in der Lage, sich selbstständig zu ernähren. Dabei entwickelte sich fast nebenbei ein Konzept zur Resozialisierung, das beinhaltete, die Gefangenen als Bauern auszubilden und ihnen so nach der Entlassung eine Perspektive ausserhalb krimineller Strukturen zu bieten. Wer seine Strafe abgesessen hat bekommt das Angebot, in der Nähe des Gefängnisses ein Stück lLand zu erwerben, ein Haus zu bauen und seine Familie nach Palawan zu holen. Viele kleine Farmen um das Gefängnis herum beweisen, dass das Konzept aufgeht.


    Es gibt im Iwahig-Prison im Prinzip drei Arten von Gefangenen: Die erste Gruppe wird - wie üblich - in einem festen Haus mit vergitterten Fenstern und Türen eingesperrt und hat dort verschiedene Arbeiten zu erledigen. Diese Gefangenen tragen schwarze Uniformen, normalerweise bekommt man sie nicht zu sehen.


    Wenn man sich dort gut führt wird man der zweiten Gruppe zugeteilt, die Arbeiten auf den Feldern und Plantagen oder beim Anlegen von Wegen und Bewässerungsgräben ausführt - allerdings noch immer von Gefängniswärtern bewacht und angeleitet. Diese Leute tragen blaue Uniformen und sind meist in größeren Gruppen unterwegs.


    Hat man sich auch da einige Zeit bewährt kommt man in die dritte Gruppe. Diese Leute erhalten ihre Aufträge und führen sie dann selbstständig durch. Sie sind allein oder in kleinen Gruppen unterwegs, es gibt keine Wärter, die sie begleiten. Sie sind an ihren beigen Uniformen zu erkennen - oft tragen sie aber auch bereits Zivilkleidung.


    Bei unserem Besuch im Iwahig Prison wurden uns nun zwei Gefangene dieser dritten Gruppe zugeteilt, die uns zunächst zu einer Aussichtsplattform und dann zu dem Stausee führten, uns gewissermassen als "Fremdenführer" viel über das Gefängnis und seine Funktionsweise erzählten und dafür sorgten, dass wir ständig mit frischen Kokosnüssen versorgt wurden. (Leider gab es im "Resort" nichts anderes zu essen, da wir das aber vorher wussten hatten wir genug mitgebracht, um auch unseren Guides etwas anbieten zu können - über Kuya Dannys Zigaretten freuten sie sich aber noch mehr als über das Essen.) So erfuhren wir unter anderem auch, dass es tatsächlich nicht nur "einfache" Fälle sind, die im Iwahig-Gefängnis untergebracht werden, sondern tatsächlich Schwerverbrecher wie Mörder, Drogenhändler und Leute aus der Bandenkriminalität. "Unsere" zwei Gefangenen standen wenige Monate vor der Entlassung, einer hatte vor, seine Familie nach Palawan zu holen und als Bauer neu anzufangen, der andere wollte nach Manila zurück, da sich seine Freundin weigere, die Stadt zu verlassen.


    So haben wir einen interessanten Tag im Gefängnis verbracht. Das Wasser des (allerdings wirklich kleinen Sees) lädt geradezu zum Baden ein, es ist glasklar und wesentlich kälter als das Meer. Erstaunt war ich, dass tatsächlich viele Besucher - unter anderem auch mit Kindern - kamen, um hier zu baden und zu picknicken.


    Bild 71: Eingang zur Iwahig Gefängnisfarm
    Bild 72: das kleine "Resort" am Stausee
    Bilder 73 & 74: herrlich klares und frisches Wasser im Stausee
    Bild 75: altes Verwaltungsgebäude aus der amerikanischen Kollonialzeit

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  • WOW - spannender Bericht!
    Herzlichen Dank!


    Gehe wohl im Oktober auch noch nach Palawan. Mal schauen was meine Mahal meint ;-).
    Bin ab Ende Sept. 4,4 Wochen auf den Phils.
    Gruss Dani

  • @ linkwood: Viel Spaß! Überzeuge Deine Mahal, es lohnt sich.


    Zum Abschluss unseres Palawan-Aufenthaltes buchten wir noch einmal eine Schnorchel- uns Islandhopping-Tour in der Honda-Bay. Wieder wurden wir mit einem Bus in unserem Resort ageholt und mit anderen Gruppen zusammen zum Hafen gefahren, wo die Leute dann auf mehrere Bankas verteilt wurden. Während der Fahrt durch die Honda-Bay sahen wir einige Delfine - leider waren die zu schnell für meine Kamera...


    Wir machten Station auf zwei Inseln mit wunderschönen Stränden: Senorita Island und Snake Island. Beide Inseln sind wunderschön zum Baden und - wenn man den Teil des Strandes, an dem alle Touristen sind, verlässt, auch zum Relaxen. Schade war, das hier - im Gegensatz zu den Inseln um Busuanga - überall schon Leute warteten, die irgend etwas verkaufen wollten: echte(?) Perlen, Muscheln, mehr oder weniger gelungene Holzschnitzereien und sonstige Souveniers, aber auch T-Shirts, Schmuck, Uhren. Kann man den Leuten an sich nicht verdenken, die ganz einsamen Strände in der Coron-Bay waren für mich dennoch reizvoller, schöner und romantischer.


    Auf der Rückfahrt von Snake Island hielten wir noch einmal an einem Korallenriff, wo man beim Schnorcheln wirklich schöne Fische zu sehen bekam.


    Bleibt abschliessend zu Palawan eigentlich nur festzustellen: Es lohnt sich auf jeden Fall! Die Inselgruppe um Busuanga gefiel mir persönlich noch besser als die Hauptinsel, zumal sie vom Tourismus immer noch etwas weniger berührt ist und die "einsamen" Strände dort wirklich noch einsam sind. Auf Hullygully und Nachtleben (einschließlich gehobener Küche) muss man dort allerdings verzichten - El Nido und Puerto Princesa bieten in dieser Beziehung schon mehr.


    Ich will jedenfalls wieder hin!


    Hier im Reisebericht geht es aber weiter mit ein bisschen Manila und dann Marinduque.


    Bild 76: Strand von Snake Island
    Bild 77: Seestern oder Starfish
    Bild 78: Insel in der Honda-Bay
    Bild 79: Schnorcheln in der Honda-Bay: Pin@ys und Koreaner gingen prinzipiell nur mit Schwimmweste ins Wasser
    Bild 80: Moped am Hafen

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  • Hey Joe!


    Deine Beschreibung vom Starnd um Sabang klingt gut, es gibt ja immer eine Diskussion ob sich Sabang nun lohnt oder nicht. Aber zwei Übernachtungen werden wohl drin sein. Und ich weiß auch schon, wann ich die weißen Würmer essen würde - ca. 10 Sek. vor'm Verhungern.


    Kürzlich gab es einen Film im TV über Palawan, da wurde auch das Gefängnis bei PP gezeigt. Dein Bericht ist ne prima Ergänzung dazu, den kleinen See hat man m.W. z.B. nicht gesehen.


    Die Honda-Bay-Tour habe ich auch im Sinn, wenn Zeit dazu ist. Und das Wetter paßt, was bei euch offensichtlich der Fall war. Dort soll es ja Stellen geben, wo man die Fische mit der Hand füttern kann.


    Schade daß der Palawan-Teil schon vorbei ist, aber ich bleibe trotzdem dran.


    Viele Grüße


    polyboy

  • Ich war 2007 in diesem Iwahig-Gefängnis und kann es auch nur empfehlen als Tagestrip mit dem kleinen Damm zum Baden. Ist wirklich interessant und das Wasser erfrischend. Tamilok hatte ich auch probiert, allerdings war mein Wurm daumendick und ich kriegte ihn nur runter mit einem grossen Schluck Emperador :D
    Die Honda Bay empfehle ich eigentlich nur als Lückenfüller, ist ganz nett aber nicht vergleichbar mit Inseln um El Nido oder Busuanga.
    Schöner Bericht, weiter so und es wird Zeit sich schnellstmöglich eine neue Kamera zuzulegen ;)

    :heilig:heilig:heilig

  • Zitat

    Original von PaulStanley
    ... und es wird Zeit sich schnellstmöglich eine neue Kamera zuzulegen ;)


    Hab' ich schon. Allerdings erst in Deutschland, was mich heute noch ärgert... Nun müssen wir halt mit der Qualität dieser Bilder leben. Ich hoffe, es reicht, um wenigstens einigermasssen einen Eindruck zu vermitteln.


    Nun also Zwischenstation in Manila. Da es leider keinen Direktflug von Palawan nach Marinduque gibt - wahrscheinlich wären wir ohnehin die Einzigen gewesen, die ihn genutzt hätten - flogen wir also von PP noch mal nach Manila und blieben ein paar tage bei Ate Amie und Kuya Danny.


    Zunächst besuchten wir den Friedhof in Cavite, wo im letzten Jahr ein Bruder von Ate Amie beerdigt worden war. Ich habe überlegt, ob ich die Bilder hier einstellen soll - habe mich aber dann doch dafür entschieden, weil sie ja doch etwas typisch philippinisches und somit einen Eindruck vom alltäglichen Leben zeigen, wie ihn Touristen ohne Familienanhang kaum zu sehen bekommen werden.


    Bild 81; Das Auto meiner Verwandten - geparkt wird auf dem Friedhof
    Bild 82: Mein Engel am Grab des verstorbenen Cousins
    Bild 83: Die Gräber der Reichen - sie sind besser ausgestattet als die Wohnung manchen Squatters, teilweise sogar mit Couch und Fernseher...

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  • Wenn man in Manila ist, sollte man natürlich Intramuros besuchen - das letzte Stück Manila, dass ein wenig an die spanische Vergangenheit erinnert. Ich habe es diesmal zwischen Verwandtenbesuchen und Einkaufen auch endlich einmal geschafft, da hin zu kommen. :yupi


    Zu Intramuros gehört natürlich die Kathedrale. Ich dachte eigentlich, sie stamme noch von den Spaniern - stimmt aber nicht. Die spanische wurde im zweiten Weltkrieg total zerstört, auf dem gleichen Grundstück wurde mit Hilfe des Vatikans in den fünfziger Jahren eine neue Kirche errichtet, die allerdings durchaus historisch aussieht.


    Bild 84: Die Kathedrale - vom Rizal-Park aus gesehen
    Bild 85: Torbogen über dem Eingang
    Bild 86: in der Kathedrale eine Kopie von Michelangelos Pietà

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  • Weiter ging es natürlich zur alten spanischen Festung. Die, der darin enthaltene Park und auch das integrierte Rizal-Museum, haben mir sehr gut gefallen. Es liegt mitten in der gewaltigen Monsterstadt Manila und ist doch eine relatv ruhige, grüne Insel. Ein bisschen schade ist, dass nicht alles so gut erhalten ist (bzw.wird), wie es eigentlich sein könnte. Sicher ist es nicht einfach, jede bröckelnde Mauer, jeden lockeren Stein gleich wieder zu restaurieren - gerade bei einem solchen historisch wichtigen und - vielleicht für ganz Südostasien einmaligen - Ort wäre es aber wichtig, ihn zumindest in seinen noch vorhandenen Resten zu erhalten.


    Ein paar Bilder auch hier:


    Bild 87: Tor zur alten Festung
    Bild 88: Steinrelief über dem Tor
    Bild 89 & 90: was macht die verrückte Langnase da schon wieder? Kanonenreiten und Bäume umarmen...
    Bild 91: interessant: neues Fenster in alter Mauer

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  • Ein weiteres Ausflugsziel in Manila war für uns der Ocean Park. Vor allem für die vielen Kinder und Jugendlichen, die in Ata Amies Familie leben würde dies ein Erlebnis sein, hoffte ich. Und ich hatte mich nicht getäuscht - der Vorschlag wurde mit Begeisterung angenommen. Tatsächlich hat es den Kids gut gefallen - die hatten so etwas noch nie gesehen. Und auch ich war begeistert - die Dimensionen, die die Aquarien dort haben, sind schon gewaltig. Es war zwar ziemlich voll, weshalb es einige Zeit dauerte, bis wir unsere Eintrittskarten hatten (vielleicht 20 Minuten) - und daher drin dann auch recht laut, damit kann man aber leben.


    Mittlerweile dürfte übrigens das dazugehörende Delfinarium fertig sein, an dem damals noch gebaut wurde: Ich mag zwar Delfin-Shows nicht - sie in der Natur zu beobachten ist viel schöner - aber sicher dürfte das auch eine Riesen-Attraktion werden.


    Die Versuche, im Ocean-Park zumeist im Dunkeln zu fotografieren brachten leider nur mässige Ergebnisse. Hier trotzdem mal ein paar Fotos:


    Bild 92: das ist nur ein Teil Verwandtschaft...
    Bild 93. große Fische
    Bilder 94- 96: große Vielfalt

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  • Hey Joe!


    Also, soooo schlecht sind die Aufnahmen bisher m.E. nicht.


    Wenn man beedenkt, daß Manila eine der am schwersten zerstörten Städte nach Ende des 2. Weltkrieges war, ist es doch erstaunlich, wie es heute dort aussieht.


    Der Park rund um das Fort Santiago in Intramouros ist wirklich wunderschön - ich hatte das Glück, daß eine Menge herrlicher Pflanzen und Blüten zu sehen waren.


    Den OceanPark kenne ich nur als Baustelle kurz vor der Fertigstellung. Sieht sehr interessant aus, da muß ich nochmal hin, aber ich werde versuchen früh dort zu sein und nicht am Wochenende.


    Viele Grüße


    polyboy

  • Zitat

    Original von polyboy
    ...
    Wenn man beedenkt, daß Manila eine der am schwersten zerstörten Städte nach Ende des 2. Weltkrieges war, ist es doch erstaunlich, wie es heute dort aussieht...


    Stimmt, wenigstens teilweise.


    Einmal fuhren wir abends nach Quezon City zur Eastwood Mall. Dies ist ein Stück Stadt, das mich wirklich begeistert hat. Was die Architekten hier mit Beton, Glas, Wasser und - gerade abends - Licht geschaffen haben entspricht tatsächlich dem, was man sich unter einer modernen Stadt vorstellt. Hier muss sich Manila hinter westeuropäischen oder amerikanischen modernen Grossstädten wirklich nicht verstecken.


    Kleine Episode am Rande:
    Wir sind hier in einem italienischen Restaurant zum Essen gegangen. Ich hatte Oliven bestellt - Kommentar der Kids: "Das schmeckt wie Autoreifen..." :Rolf


    Bilder 97 - 101: Impressionen von der Eastwood Mall
    Bild 100: Die Wasserfontänen des Springbrunnens "tanzten" nach Diskomusik, die Farben änderten sich ständig. Auch die Farben der Neonröhren, die die umliegenden Häuser beleuchteten, wechselten ständig

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  • Hey Joe!


    Die Eastwood-Mall kannte ich noch nicht - ist vorgemerkt für den nächsten Aufenthalt.


    Langsam scheint sich eure Reise zu einem Gourmet-Trip ersten Ranges zu entwickeln (Würmer, Autoreifen)....


    Aber erzähl gerne weiter!


    Viele Grüße


    polyboy


    Ich hab ganz vergessen - "Kindermund tut Wahrheit kund", mir geben die Dinger auch nix.

    Einmal editiert, zuletzt von polyboy ()

  • Zum Schluss des Manila-Teiles nun noch ein paar Fotos, die ich während eines Spazierganges aufnehmen konnte: Es war ja gerade Wahlkampf. Plötzlich war die Strasse voll Musik.begleitet von wildem, lautem Trommeln. Und dann zog ein kleiner, bunter Haufen von Leuten an uns vorbei, die mit ihrem Krach und Transparenten Werbung für einen Kandidaten machten. Natürlich nicht aus Überzeugung, sondern weil sie dafür bezahlt wurden, sagte mein Engel. :D


    So, und dann geht's weiter nach Marinduque. :yupi


    Bilder 102-104: Wahlkampf auf philippinisch - in dem Fall aber wenigstens friedlich

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  • Marinduque - die Insel, von der mein Engel kommt - liegt zwar ziemlich zentral im philippinischen Archipel, dennoch ist sie touristisch noch kaum erschlossen. Unter anderem auch deshalb gehört Marinduque mit zu den ärmsten Inseln, der Lebensstandard der durchschnittlichen Bevölkerung ist sehr niedrig - wie auf manchen der folgenden Bilder noch zu sehen sein wird.


    Wegen ihrer Form und ihrer zentralen Lage wird Marinduque (zumindest von den Marinduqen@s) "Heart of the Philippines" genannt. Es gibt irgendwo in den Bergen auch einen trigonometrischen Punkt, der die geografische Mitte der Philippinen markiert - ich habe ihn allerdings nicht gesehen...


    Für alle, die sich etwas mehr für die Insel interessieren, stelle ich hier mal noch einen Link zu meiner website ein, die ich nach meinem ersten Besuch auf der Insel erstellt hatte, die enthält recht umfangreiche Informationen und Bilder: http://marinduque.de/default.aspx


    Hier möchte ich mich auf die Eindrücke der letzten Reise beschränken.


    Wir haben bei meiner Schwägerin in Buenavista gewohnt. Das Haus, in dem sie mit ihrer Familie lebt, steht neben einer kleinen Kapelle, die zur Philippin Independend Church gehört. Die ganze Siedlung ist eigentlich illegal, wird vom Besitzer des Landes aber geduldet.


    Die "sanitären Einrichtungen" sind für derartige Wohnverhältnisse normal - und mir machen sie auch nichts aus für die wenigen Wochen, die ich dort verbringe.


    Bild 105: Das Haus meiner Schwägerin
    Bild 106 & 107: Wasser holen an einer angezapften Wasserleitung. Je nach Wasserdruck kann das Füllen eines Eimers eine Minute, aber auch eine Stunde dauern
    Bild 108: Toilette und Dusche im Haus - zum Spülen und Duschen gleichermassen wird die Schöpfkelle aus dem Eimer benutzt
    Bild 108: Kinder vor dem Haus

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  • Die Philippinen sind ein größtenteils katholisches Land - natürlich auch auf Marinduque. Weil wir zu Ostern in Buenavista waren konnte ich die tiefe Frömmigkeit, die es wohl besonders stark bei den armen Leuten gibt, hautnah miterleben. (Mein Engel kannte das ja, sie ist damit aufgewachsen.) Vielleicht muss man es mal miterleben, um es zu verstehen.


    Mittelpunkt der Siedlung, in der wir bei meiner Schwägerin lebten, ist zu jeder Zeit die Kapelle "Grotto". Nun war die "heilige Woche" vor Ostern - da war die Kapelle erst recht Mittelpunkt des Lebens in der Siedlung. Vor allem die Frauen und Kinder, aber auch viele Männer, trafen sich jeden morgen um acht in der Kapelle und begannen zu singen und zu beten. Sie wechselten sich zumeist ab, einige blieben aber auch den ganzen Tag, bis abends um acht. Einige Leute, die nicht in der Siedlung wohnen, kamen extra zur heiligen Woche zur Kapelle, um diese Woche da zu verbringen. Sie brachten Decken und Moskitonetze mit und schliefen direkt in der Kapelle. Und das waren nicht etwa nur alte Leute, sondern auch junge Familien mit Kindern. (Mein Engel betete auch jeden Tag mit, aber nur die erste Stunde.)


    Von Gründonnerstag morgens um acht an wurde dann durchgesungen und durchgebetet - auch nachts, ohne Pause, bis Karfreitag nachmittag um drei. Danach gab es einen Gottesdienst in der Kirche in der Stadt, anschliessend eine Prozession. (Dazu später ein paar Bilder.)


    Am Samstag herrschte dann weitgehend Schweigen, die Gläubigen waren mit ihren Gedanken beim gekreuzigten und toten Jesus. Ostersonntag früh, kurz nach Mitternacht, kamen aber aller wieder zusammen, mit brennenden Kerzen. Wieder wurde gebetet und gesungen - nun feierten sie bereits die Auferstehung. Das dauerte aber nur eine Stunde, bevor alle wieder schlafen gingen. Nach dem Aufstehen am Morgen wurde dann richtig gefeiert. Alle waren fröhlich und lachten, die Kinder brachten einen CD-Player in die Kapelle und tanzten nach Disko-Musik. Zu Mittag wurde für alle gekocht (einen Teil des Essens hatten wir gespendet) und in der Kapelle das Essen ausgeteilt. Danach feierte der Padre der Philippine Independend Church, der extra von der Stadt nach oben zur Kapelle gekommen war, hier eine Messe mit den Gläubigen.


    Natürlich habe ich die Leute nicht beim Beten und Singen fotografiert. Hier aber ein paar Bilder vom Ostersonntag, als zunächst die Kinder in der Kapelle tanzten und später an alle Essen verteilt wurde.


    Bilder 110-114; Ostersonntag in der Kapelle "Grotto"

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  • Keine Angst, ich will Euch hier natürlich nicht all zu sehr mit Berichten über die Lebensweise und die Lebensumstände der Menschen auf Marinduque langweilen. Ich denke aber, es ist vielleicht gerade für Leute, die nur als Touristen unterwegs sind und nicht so sehr den Kontakt zur Bevölkerung haben, interessant, auch mal einen Blick auf das alltägliche Leben der Einheimischen zu werfen. Oder für Member, die nur Kontakt über irgend welche Dating-Seiten haben und dann meinen, in Diskussionen ihre Sichtweise über Kultur oder Charakter der Leute hier darlegen zu müssen...


    Natürlich gibt es auf Marinduque auch lohnende Ausflugsziele, über die ich noch berichten werde, und sogar in Buenavista - im Süden Marinduques - gibt es zwei Resorts, die ich hier noch vorstellen möchte: Ein seh preiswertes und ein ganz besonders außergewöhnliches, das aber auch außergewöhnlich teuer ist... doch dazu in den nächsten Beiträgen mehr.


    Jetzt noch ein paar Bilder vom Leben in der Siedlung um die Kapelle "Grotto".


    Bilder 115 & 116: Das Mädchen Sarah lebt im Haushalt meiner Schwägerin. Sie ist die Tochter noch ärmerer Verwandter und hilft meiner Schwägerin beim Haushalt und beim Kinderhüten. Sie bekommt keinen Lohn, aber Essen und ein Bett, und hat von hier aus einen kürzeren Weg zur Schule. Dieses Verhältnis kann man unter "Utang na Loob" einordnen. Auf den Fotos ist sie auf das Dach des Hauses gestiegen, um von den umstehenden Bäumen "Indian Mangos" zu ernten, eine kleine, grüne, weniger süsse und weniger saftige Frucht, die bei den Kindern aber sehr begehrt ist.
    Bild 117: Wäsche waschen erfolgt im Freien
    Bild 118: Auch gekocht wird zumeist im Freien, insbesondere wenn es sich, wie hier bei der Vorbereitung eines Ausfluges, um grössere Mengen handelt
    Bild 119: Siesta auf einem überdachten Gestell aus Bambus. Jaja und die anderen Kinder sehehn sich Bilderbücher aus D an.

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  • Marinduque ist berühmt für seine Moriones. Das sind Männer, die in Kostümen und Masken herumlaufen, die römische Söldner darstellen sollen. Die Sölner nämlich, die Jesus gefangen nahmen und ans Kreuz schlugen. Ein Hauptmann dieser Söldner war Longhinus, der nach Jesus Tod selbst zum Chriten wurde und danach ebenfalls gefangen genommen und geköpft wurde. Er gilt als der erste Märtyrer - und spielt bei den Moriones-Festivals fast eine wichtigere Rolle als Jesus. Darüber hatte ich aber schon mal auf der weiter oben verlinkten website berichtet...


    Jedenfalls: Wer Moriones sehen will muss in der "heiligen Woche" oder zu Ostern nach Marinduque kommen - sonst gibt es die auch hier nicht. Sie sind während dieser Zeit überall im Strassenbild zu sehen, führen eigene Festivals und Prozessionen durch, nehmen aber auch - in voller Montur - an den Osterprozessionen der verschiedenen Kirchen teil.


    Bei den kirchlichen Prozessionen werden geschmückte Heiligenfiguren mitgeführt, auch das Abbild des toten Jesus in einem Sarg. Einige "Sünder" haben Peitschen dabei und geisseln sich selbst, andere legen sich auf den Boden, so dass die Prozession über sie hinweg schreiten muss. Viele berühren die Liegenden dann sanft symbolisch mit dem Fuß, bevor sie mit einem großen Schritt über sie hinweg schreiten, manche treten aber auch richtig auf den Rücken oder die Schultern der Liegenden...


    Bild 120: Moriones in Buenavista
    Bild 121: Ja, der in der Mitte bin ich.
    Bild 122 & 123:: Geschmückte Heiligenfiguren für die Prozession
    Bild 124: Prozession

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  • Die "Battle of Kulang Lupa" in der Nähe von Torrijos war eine der wenigen Schlachten im philippinisch-amerikanischen Krieg (1899-1902), die die Pinoys für sich entscheiden konnten. "Kulang Lupa" heißt "rote Erde" und soll sich auf das Blut beziehen, das bei der Schlacht vergossen wurde.


    Gemeinsam mit den Amerikanern war es aufständischen Philippinos 1899 gelungen, die spanische Kollonialmacht zu besiegen. Doch die zunächst verbündeten Amerikaner zahlten nun eine Art "Ablösesumme" an Spanien und erhoben sich selbst zur neuen Kollonialmacht über die Philippinen. Nach nur drei Jahren Widerstnd gegen eine wesentlich modernere, hochgerüstete amerikanische Armee waren die Philippinen schließlich im Jahr 1902 besiegt und mussten sich den neuen Kollonialherren beugen.
    Im Jahr 1900 gelang es auf Marinduque einer Gruppe der philippinischen Armee, einen großen Teil der auf Marinduque stationierten Amerikaner zu schlagen. Die philippinische Armee wurde dabei von vielen Bauern der Insel unterstützt, die, nur mit Macheten bewaffnet, in die Kämpfe eingriffen.
    Der Sieg der Pinoys bei Torrijos konnte den Ausgang des Krieges letztlich nicht beeinflussen. Doch ihm wird jetzt mit einem Schauspielfestival gedacht, das jedes Jahr im Januar am Denkmal für die Schlacht gefeiert wird.


    Das Denkmal steht auf einem Berg nahe der Stadt Torrijos (im Süden von Marinduque). Eigentlich ist es über eine Straße zu erreichen, die wurde jedoch beim letzten Taifun zerstört, so dass wir eine recht abenteuerliche Strecke durch Wald und über Berge zu Fuß gehen mussten, um es zu erreichen. Sicher wird die Straße aber bis zum nächsten Festival wieder fertiggestellt sein - schließlich wollen sich die Politiker der Insel dort ja wieder präsentieren...


    Bild 125: ein recht abenteuerlicher Weg durch Wälder und über Berge führt zum Denkmal
    Bild 126: diese beiden Jungs einer nahe wohnenden Bauernfamilie dienten uns als Guides
    Bilder 127 6 128: ein Steinrelief zeigt Kampfszenen und würdigt den Anteil der Bauern am Sieg
    Bild 129: um die Stele im Zentrum des Denkmals herum findet im Januar ein Festival statt

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